Samstag, 25. Februar 2006

Vor Benutzen – Krallen stutzen!


Ansonsten könnte es Ihnen passieren, dass Sie die in Bad Soden-Salmünster ("BSS"), dass sich auch "Spessart-Therme" nennt, mit lädierten Finger- und/oder Zehennägeln verlassen.

Hiermit setzte ich meine in loser Folge erscheinende Reihe "Thermen der Welt" (well, Deutschland gehört schließlich auch zur Welt ...) fort, welche ich in "REICH DURCH HALL?" mit einigen Bemerkungen zur Rupertus-Therme eingeleitet hatte.

Freitag, 24. Februar 2006

Von der Atombombe zur Frauenemanzipation ...

... ist eine Überschrift, die keine gesellschaftlichen Kausalzusammenhänge beschreibt (wenn man von Lise Meitner einmal absieht). Und nicht einmal meinen Pfad zur Erkenntnis, denn das Denken über Emanzipation treibt mich schon seit langem um.

Mittwoch, 22. Februar 2006

Grass redet Blech


Der deutsche Dichter Günter Grass hätte ein wenig länger unter dem Rockzipfel seiner kaschubischen Großmutter hervor- und die Propheten-Karikaturen anschauen sollen.
Denn wenn er wirklich alle zwölf Zeichnungen genau betrachtet hätte, würde er kaum behauptet haben, dass die Mohammed-Karikaturen an antisemitische Darstellungen im "Stürmer" erinnern.

Diese Behauptung (auf die ich unten noch näher eingehen werde) ist nicht der einzige Unsinn, den Günter Grass in einem Interview von sich gegeben hat, das in der spanischen Zeitung "El Pais" am 09.02.2006 erschienen ist und in deutscher Übersetzung in der Zeitung "Die Welt" am 10.02.06 (Link : http://www.welt.de/data/2006/02/10/843397.html) veröffentlicht wurde.

Mittwoch, 8. Februar 2006

Ob die Cartoonade von Aarhus .....

..... eines Tages so berühmt werden wird wie die Kanonade von Valmy?

Wird irgend jemand irgendwann über die Auseinandersetzungen um die Mohammed-Karikaturen (Propheten-Karikaturen) sagen:

"Von dort und damals ging eine neue Epoche der Weltgeschichte aus. Und ihr könnt sagen, ihr habt mitgeblögt!"?

Muss ja nicht unbedingt die Welt-Geschichte sein. Wäre schon schön, wenn dieser Kulturenkonflikt uns wenigstens einen neuen Euro-Patriotismus oder Europa-Patriotismus einhauchen und eine wirkliche politische Einigung Europas vorantreiben würde.

Wenngleich ich die fehlende Sensibilität der Aarhuser Zeitung Jyllands-Posten bei der Veröffentlichung der Zeichnungen, und anschließend der dänischen Regierung im Umgang mit der moslemischen Kritik daran kritisiere, glaube ich nicht, dass dies der letzte derartige Konflikt sein wird.
Das kulturell-politische Fingerhakeln wird weitergehen, und ein innerlich und äußerlich starkes Europa wird sicherlich bessere Chancen haben als ein Haufen schwachbrüstiger bis halbstarker Individualisten.

Aber da spanne ich meine Erwartungen wohl zu hoch. Die Bloggosphäre tobt sich in lustigen bis bösen anti-islamischen Karikaturen aus, der Schwelbrand wird sich weiterfressen, aber politisch ist Europa lernunfähig.

Wir wohnen wohl leider auf dem Alzheimer-Kontinent.


Nachtrag vom 22.02.06: Die Amerikanerin (?) Lydia Moland legt uns in einem Handelsblatt-Essay vom 13.02.2005 u. d. T. "Patrioten für Europa" unseren Kontinent herzlich ans Herz. Schlimm genug, dass uns andere daran erinnern müssen. `
Bevor wir uns nochmal erinnern lassen, sollten wir es vielleicht selbst versuchen mit Europapatriotismus?


Textstand vom 22.02.2006
Gesamtübersicht der Blog-Einträge auf meiner Webseite http://www.beltwild.de/drusenreich_eins.htm

Dienstag, 7. Februar 2006

MEINUNGSFREIHEIT IST KÄSE .....



..... will sagen: Die Redefreiheit hat auch im Westen Löcher wie ein Schweizer Käse.
Durch die Kontroverse um die Mohammed-Karikaturen (Propheten-Karikaturen, Propheten-Zeichnungen) in der dänischen Tageszeitung Jyllands-Posten vom 30.09.2005 werden wir in einer Reihe von Debattenbeiträgen (dazu einige Links am Schluss) daran erinnert.


WITZ KOMM RAUS, DU BIST UMZINGELT: Vom Strafgesetzbuch!

Hier eine Auswahl (ohne Garantie für Vollständigkeit):
(unter http://dejure.org/gesetze/StGB findet man nicht nur die §§, sondern auch exemplarische Rechtsprechung dazu)

Montag, 6. Februar 2006

KULTURKREISPATRIOTISMUS


"We Are All Danes Now": Diese Parole konnte man im Kulturenkonflikt um die Propheten-Karikaturen (Mohammed-Karikaturen) der dänischen Tageszeitung "Jyllands-Posten" (hier Wikipedia dt.) lesen, zuerst wohl bei "http://www.brusselsjournal.com/".
Das scheint, wenn ich mir den Artikel des Herausgebers Paul Belien auf der Webseite http://www.torontofreepress.com/2006/brussels020306.htm ansehe, eine ziemlich rechtslastige belgische Publikation zu sein. Immerhin, die Google-Suche für den Slogan erbringt per 06.02.06 125 Treffer.

Ich will den Slogan nicht bewerten, auch nicht zur Solidarisierung aufrufen, weil ich mir nicht sicher bin, ob hier Meinungsfreiheit und Respekt vor Andersdenkenden (-gläubigen) wirklich in angemessener Weise gegeneinander abgewogen wurden.

Grundsätzlich steckt aber bei einem solchen Empfinden – soweit es echt ist - etwas dahinter, was ich nicht von vornherein als negativ ansehen kann. Und das versuche ich durch den Neubegriff "Kulturkreispatriotismus" zu erfassen.
Was den Neologismus angeht, vermute ich zumindest, dass es sich um einen solchen handelt. Jedenfalls ergibt die Google-Suche keinen Treffer.
"Kulturpatriotismus " (153 Tr.) scheint nationsbezogen gemeint zu sein; und "Zivilisationspatriotismus" (19 Tr.) ist schon etwas näher an dem, was ich bezeichnen will (hier ein evtl. interessanter Artikel von einem gewissen Gerd Held), versteht aber unter "Zivilisation" mehr die Moderne, während ich die "abendländische Zivilisation", die "westliche Kultur" im Sinn habe, unabhängig von ihrer (in der Realität natürlich nicht trennbaren) Modernisierungsfunktion für die Menschheit.
Nachtrag vom 07.02.06: Der Aufsatz von Held ist definitiv sehr interessant. Held trennt quasi die Zivilisation von der Kultur ab und meint im Kern, dass Menschen unterschiedlicher Kulturen auf dem gemeinsamen Boden der modernen Zivilisation zusammenleben können müssten.
Sollte man meinen; nur scheinen nicht alle Kulturen einen gleich fruchtbaren Nährboden für die Zivilisation abzugeben. Während die Ostasiaten - nach einer Periode der Verweigerung in Japan und der Irrungen und Wirrungen in China sich anschicken, den Westen ein- oder gar zu überholen, fällt das den islamischen Staaten anscheinend schwerer.
Trotzdem: zur Lektüre dringend empfohlen!

Ich werfe also den Begriff "Kulturkreispatriotismus" in den Ring und überlasse es meinen Lesern, was sie daraus machen wollen. Schreibt doch mal selber was – z. B. als Kommentar zu diesem Eintrag :-)!


Nachtrag 11.01.08
Zum Thema "Patriotismus" (bzw. genauer zu den drei konzentrischen Patriotenkreisen, in welchen wir uns bewegen sollten -Kulturkreispatriotismus, Europatriotismus und deutscher Patriotismus-) habe ich auch im Blott "Das Ende des Wei(s)sen Mannes. Polit-Plädoyer ohne Leidenschaft" (eigentlich eine - sehr lange - Rezension des Buches "Das Ende des Weißen Mannes" von Manfred Pohl) Überlegungen angestellt.


Textstand vom 27.11.2023

Sonntag, 5. Februar 2006

PARALIPOMENA ZU DEN PROPHETEN-KARIKATUREN

1) LANGE LEITUNG oder BOTSCHAFTER DES GLAUBENS?

Erst jetzt kommt es mir in den Sinn, dass von 40 angefragten Karikaturisten ausgerechnet zwölf ihre Zeichnungen eingeschickt haben. Die zwölf Apostel?

Und, wenn man so will und je nach Standpunkt, ist sogar ein Judas dabei: Lars Refns Zeichnung, wo ein Schüler namens "Mohamed" den Satz (auf persisch) an eine Schultafel schreibt: "Die Redakteure von Jyllands-Posten sind eine Bande reaktionärer Provokateure" wird jedenfalls in dem Blog "Face of Muhammed" in dieser Weise gesehen ("We think Lars Refn is a coward ...").

Samstag, 4. Februar 2006

Propheten-Karikaturen und Palästinenserfrage


"Kommunikation muss anschlussfähig sein" hatte ich in meinem Eintrag vom 28.01.2006 zur Debatte um eine deutsche Atombewaffnung ("Scholz-Bombe") gesagt.

An die Debatte über die Mohammed-Karikaturen oder Propheten-Karikaturen und an meine eigene Positionsbestimmung in dieser Debatte (BÄRENGALLE; PROPHETEN; PROFESSORENPOSSE vom 02.02.06) schließe ich – schon länger gehegte – Überlegungen zur Palästinafrage (Palästinenserfrage) an.

Donnerstag, 2. Februar 2006

BÄRENGALLE; PROPHETEN; PROFESSORENPOSSE


Der Streit um die Mohammed-Karikaturen erreicht mich zu einem Zeitpunkt, wo ich nicht nur arg verschnupft bin, sondern auch tief im Vitaminkartell versunken. Und dann kommt mir noch die Bärengalle dazwischen ...

Wir selbst sind Sensibelchen bis zum Geht-Nicht-Mehr. Wenn Prinz Ernst-August mal wieder der Einladung eines Freundes zu einem kleinen Umtrunk nicht widerstehen konnte, und ihn ein Paparazzo dabei erwischt, und er dem Paparazzo eins auf die Pupille haut: darf man das fotografieren, darf man drüber berichten – oder tangiert das die Privatsphäre?