Sonntag, 18. März 2007

Das Ende des Wei(s)sen Mannes. Polit-Plädoyer ohne Leidenschaft.


Der erste Satz der Einleitung (S. 11) immerhin ist unerwartet:
"Wenn die Kinder, die heute geboren werde, in der Hälfte ihres Lebens angelangt sind, wird es die meisten Rohstoffe, die heute die Basis unseres Wirtschaftslebens sind, nicht mehr geben, so zum Beispiel Öl, Gas, Kupfer und Uran" schreibt Prof. Dr. Manfred Pohl in seinem Anfang 2007 erschienenen Buch "Das Ende des Weißen Mannes. Eine Handlungsaufforderung." Pohl ist Jahrgang 1944, also Angehöriger der "erschöpften Generation" (ein von dem -ebenfalls 1944 geboren- Bielefelder Bernhard Schlink geprägter Ausdruck, wie ich in dieser Rezension seiner Essay-Sammlung "Vergewisserungen" lese). Und damit ist er (bzw. sind beide) beinahe mein Jahrgang.

Aber die Erwartung einer in nicht ferner Zukunft bevorstehenden Ressourcenverknappung, oder - wie hier - sogar Ressourcenerschöpfung, die auch mich schon länger umtreibt (vgl. z.B. "The (b)rat in the box at the ultimate lever?", "Peking bohrt, Amerika bombt, Europa brütet", "KEINE JUNGFRAU ZÄHMT DIESES ZWEIHORN" oder "Hungerskandal in Wuppertal: Porsche-Fahrer frisst Rentner-Oma die Polenta vom Teller!"), kann man nicht auf mentale Erschöpfung zurückführen. Dass die (zunächst:) Erdöl-Vorräte ziemlich bald ausgehen, werden, ist nicht mehr zu übersehen. Auch wenn diese Befürchtungen nicht im Mittelpunkt von Pohls Arbeit stehen, war ich doch (positiv) überrascht zu sehen, mit welcher Selbstverständlichkeit sich diese Einsicht bereits im Mainstream des Denkens eingewurzelt hat - und das in diesem Falle sogar bei jemanden, dem man nicht gerade Wirtschaftsferne nachsagen kann.

Montag, 5. März 2007

Kopf oder Zahl? Oder acephal?

 
I. Die Hunde bellen:
titelt das Handelsblatt am 05.03.2007 und meldet u. a.:
"Fliegen könnte teurer werden: Um das Klima zu schützen, sollen für Airlines neue Regeln gelten, fordern deutscher Umwelt- und Verkehrsminister. Von 'klimaschutzgebundenen Flughafengebühren' und einer 'Kerosin-Steuer' ist die Rede. Werden die Pläne umgesetzt, müssten bestimmte Fluggesellschaften ihre Preise erhöhen." 

Sonntag, 4. März 2007

Ich kam, sah und kaufte - den Durchblick durch ein kurioses Deutschland

Dass eine Brillen-Design-Firma ins Verlagsgeschäft einsteigt, ist in Deutschland schon recht ungewöhnlich. Normaler Weise bleibt in diesem unserem Land der Schuster bei seinen Leisten und der Designer-Brillen-Produzent bei seinen Nasenstegen.
Immerhin fällt das Buch "Übersehene Sehenswürdigkeiten. Deutsche Orte. Overlooked Sights. German Places. Roadbook" (Text in Deutsch und Englisch) von Michaela Vieser und Reto Wettach nicht weit vom Brillengestell. Es verschafft uns nämlich einen Durchblick durch das geheime Deutschland.
Prosaischer formuliert: es ist ein Reiseführer. Selbige tummeln sich mittlerweile derart zahlreich auf dem Markt, dass es beinahe schon wie ein Pejorativ wirken kann, wenn man ein Buch als "Reiseführer" bezeichnet.
Dieses jedoch ist anders, total anders.
Und deshalb habe ich es gekauft, trotz rappelvoller Bücherschränke mit (größtenteils ungelesenen) Büchern. Hier gibt es zahlreiche (farbige und vor allem originelle) Fotos: da geht es etwas schneller mit dem Lesen, und seit gestern habe ich, größtenteils auf der Bahnfahrt, schon etwa 1/3 gelesen oder vielmehr verschlungen, denn das Buch liest sich wie (oder gar besser als?) ein Krimi.

Freitag, 2. März 2007

Ladensterben in der Wächtersbacher Altstadt

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Das Lädchensterben geht weiter.
(Allerdings nicht nur in Wächtersbach. Sogar in Badenweiler, in der Luisenstraße (der Haupt-Einkaufstraße im Ort), sahen wir neulich bei unserem Kurzurlab Läden, die zu vermieten waren oder gerade aufgegeben wurden.)

Was könnte man dagegen unternehmen? Eine Antiquariatsstadt draus machen, nach dem Vorbild von Hay-on-Wye ( hier Link zur Stadtverwaltung)? Wünsdorf in den Neuen Bundesländern scheint das Beispiel erfolgreich kopiert zu haben. Aber in dieser ehemaligen Garnisonstadt der Russischen Armee sind Räume, die sich als Lager oder Läden nutzen lassen, vermutlich für'n Appel und 'nen Ei anzumieten.
Auch in anderen Ländern haben sich Bücherstädte anscheinend eher in etwas abgelegenen kleinen Orten etabliert: Bredevoort in den Niederlanden, Montereggio (ein Ortsteil der Gemeinde Mulazzo) in der Toskana in Italien, usw. (weitere Informationen gibt es auf der Webseite des Zusammenschlusses dieser Bücherstädte, dem "Booktown.net".



Textstand vom 03.03.2007. Auf meiner Webseite
http://www.beltwild.de/drusenreich_eins.htm
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