Freitag, 20. Februar 2009

Lässt Klingklax sich klaglos beklauen? Keine Euro-Anleihen zur Rettung der Mittelmeer-Länder! Keine deutschen Steuergelder gen Süden senden!


Im Internet finde ich ihn nicht, den Klingklax, doch bin ich ganz sicher, ihm einst in einem Buch über das Italien zur Zeit des 2. Weltkrieges begegnet zu sein. In den Anfangsjahren, als man einen Sieg der Achsenmächte noch nicht ausschließen konnte, ging dort ein Spruch um, dessen Tenor lautete: "Lasst doch den Klingklax die (Drecks-)Arbeit machen". Der Ausdruck hat die onomatopoetische Anmutung von Stiefelschritten, und tatsächlich bezog er sich in diesem Zusammenhang auf die deutsche Wehrmacht.
Eigentlich aber war es die Markenbezeichnung für ein Abführmittel.

Ums Abführen geht es auch bei den Euroanleihen (d. h. hier nicht "in Euro denominierte Anleihen" sondern "Anleihen, die von den Ländern der Euro-Zone gemeinsam begeben werden").
Die abgewirtschaftete Londoner Finanzwelt wackelt mit der Feder, und gehorsam kotzen uns Deutschlands Publizisten das Wiedergekäute vor die Füße:
Der deutsche Steuerzahler soll zum Dukatenscheißer für die europäischen Südländer werden - Griechenland, Italien, Portugal; vielleicht braucht Spanien ja auch noch Geld: egal, ab damit, sendet unser Geld gen Süden!

Mittwoch, 18. Februar 2009

Nun Volk hör auf: deine Volksparteien zu unterwandern. Nun Flüchtlingssturm, brich los! Nein, war nicht so gemeint, Hr. Perger?

Merkwürdig: immer dann, wenn in einer Demokratie mal der Volkswille herrschen soll, kriegen viele feine Demokraten Magenkrämpfe. Man weiß ja schließlich, was richtig isst - im Gegensatz zum Volk, das eh' nur in dunklen Stuben beisammensitzt und dort ein dumpfes Stammtischmurmeln absondert.

Nun gibt es zweifellos eine ganze Reihe von Themenfeldern, wo dem Volk ein sachkundiges Mitreden schwer fällt. Bankenrettung, Wirtschaftspolitik oder gar Währungspolitik: da fehlen entweder zum einen die erforderlichen Fach- und Sachkenntnisse, und zum anderen der nötige Zeithorizont. Scheinbar wirksame Sofortlösungen können aber, gerade auf diesen Gebieten, mittel- und langfristig verheerende Folgen haben.

Bei der Frage indes, wer sich auf dem Territorium eines anderen Volkes niederlassen darf, sollten doch wohl die Mitglieder des Volks-Vereins ein Mitspracherecht haben? Oder sollen wir alle reinlassen, denen es daheim nicht gut geht, und die deshalb hier an den Hartz IV-Honigtöpfen saugen möchten?

Nun, das hat Hr. Perger ja nicht gesagt.
Werner A. Perger beschränkt sich in der ZEIT ONLINE vom 18.02.2009 in seinem
Kommentar "Flüchtlinge. Wie der Populismus die Volksparteien unterwandert" auf das Gebiet der politischen Hygiene. "Flüchtlingsbekämpfung" ist ein Wort, das ihm nicht gefällt.

Darüber kann man lange reden; es ist indes nicht sonderlich demokratisch, sondern eher hinterfotzig, wenn man der öffentlichen Meinung inhaltliche Positionen auf dem Weg über scheinbar bloße Stilfragen unterjubeln will.
Das ist natürlich intelligenter als der Stammtisch, aber es ist eine hinterhältige Strategie, uns die geistigen Waffen zur Verteidigung unseres Raumes aus der Hand zu luchsen, "unser Raum" als Raum verstanden, wo 'wir' unsere Kultur aufgebaut haben, die wir nicht demontiert und nicht überformt sehen wollen. Das ist keine Frage der Qualität, und auch die Legitimität dieser Position hat nichts damit zu tun, ob unsere Kultur besser oder schlechter als andere ist: My home is my castle, my country is my home - und nicht die Siedlungspampa für die ganze Weltbevölkerung und auch nicht und schon gar nicht den verelendeten Teil davon.


Die eigentliche Frage ist also "wolle mer jeden reinlasse", oder wollen wir das nicht. Davon, aber auch davon, mit welchem Maß an Aggressivität die Flüchtlinge in unser Territorium einzudringen versuchen. Schon der Terminus Flüchtlinge ist bei der Anwendung auf sogenannte "Wirtschaftsflüchtlinge" ein Euphemismus, auch wenn uns das meist nicht bewusst wird. "Fliehen" im eigentlichen Sinne kann man nämlich nur vor einer drohenden Gefahr, einst z. B. "vor den Russen", "vor den Nazis" oder "vor den Deutschen". Wirtschafts"flüchtlinge" sind indes gar keine Flüchtlinge in diesem strengen Sinne; in korrekter Bezeichnung, aus der Perspektive derjenigen, die sich von ihnen bedroht fühlen, müssten sie als Eindringlinge bezeichnet werden.

Da würden Herr Perger und andere Menschheitsfreunde fraglos noch mehr toben, aber die aggressive Zuwanderung in Wohlstandsländer ist keine Flucht. Wir sollten also Hr. Perger insoweit durchaus Ernst nehmen, als wir uns um Bezeichnungen bemühen, welche unsere Sicht der Dinge wiedergeben.

Wer sich daran stört, dass andere den Begriff der "Bekämpfung" verwenden, wenn sie den Flüchtlingsansturm auf unser Siedlungsterritorium abwehren wollen, der will ihn halt nicht bekämpfen, sondern hinnehmen. Er will uns zunächst das begriffliche Instrumentarium madig machen, mit welchem wir den Sachverhalt aus unserer Interessenposition heraus beschreiben. Und wenn uns erst die Worte fehlen, wenn starke Worte illegitim geworden sind, dann sind wir auch zur energischem Handeln nicht mehr fähig.

Das ist der eigentliche Sinn seiner Kritik (und der zahlreichen ähnlich operierenden Kritiker), diese Zielsetzung gilt es zu erkennen, zu denunzieren (wie Herbert Markuse und nach ihm die 68er gesagt haben würden) und zu bekämpfen.

Ein gewisser Bevölkerunsaustausch ist zweifellos sinnvoll; Stagnation liegt nicht in unserem wohl verstandenen Interesse. Doch müssen wir, gerade jetzt in den Zeiten der Wirtschaftskrise, und weitaus mehr und weitaus härter noch in den Zeiten der Ressourcenkrise (Peak Oil / Ölfördermaximum usw.) unsere legitimen Interessen als Volk mit allem Nachdruck verteidigen.

Wir, das Volk, dürfen uns weder in die Nazi-Ecke drängen lassen, noch dürfen wir uns zu Vollidioten umerziehen lassen, die alle und jeden bei uns reinlassen. Die Härte der Abwehr muss der Härte des Angriffs entsprechen - bei der illegalen Einwanderung wie übrigens auch auf anderen Gebieten (z. B. bei der Piratenbekämpfung).

Wer im vorliegenden Zusammenhang mit negativer Bewertung von "Rechtspopulismus" spricht, schwingt zwar die "Ihr-seid-böse-Nazis"-Argumentations-Keule noch nicht sichtbar, hält sie aber hinter seinem Rücken schon bereit. Logisch ist das natürlich unhaltbar; Menschen umzubringen, die Teil der eigenen Kultur sind und sich als Teil dieser Kultur fühlen, ist eines; Menschen - ggf. auch mit Gewalt - am Eindringen zu hindern, um unseren eigenen Lebensstandard und/oder unsere ganz spezifische Lebensweise ("Kultur") zu sichern, ist etwas völlig anderes. Es geht heute nicht darum, andere anzugreifen. Wir müssen aber und wir dürfen uns entschlossen und auf eine Weise verteidigen, die Erfolg verspricht. Massenhafte illegale Einwanderung ist eine Form des Angriffs auf unser Territorium und, je nach Umfang, ggf. längerfristig auf unsere Lebensform. Solche Angriffe müssen wir abwehren und nötigenfalls auch die Härte unserer Abwehr so lange steigern, bis wir die Angreifer von der Aussichtslosigkeit überzeugt haben.

"Wer sich nicht wehrt, lebt verkehrt" reimten die 68er. Und hatten gar nicht so Unrecht. Wir, die Völker (oder das Volk?) Europas, brauchen ein neues Selbstbewusstsein, damit wir uns bei der Verteidigung unserer legitimen Interessen uns nicht mehr verunsichern lassen.

Wer immer der Meinung ist, dass man den Armen der Welt eine Chance geben sollte, mag ganz persönlich seine eigenen Scherflein gen Süden senden.
Doch leider läuft (nicht im konkreten Aufsatz Perger, der dieses Thema gar nicht berührt, aber doch sehr häufig in der Diskussion) die Moral der Guten meist darauf hinaus, den anderen in die Tasche zu greifen, um das eigene Gewissen zu streicheln - indem man die Hilfebedürftigen reinlässt, oder indem man eine wachsende Weltbevölkerung durchfüttert.
Mit der Begründung "Wir sind so reich", da müssen "wir doch etwas für die Armen tun", wird nicht das eigene Portemonnaie gezückt, sondern der Steuerzahler geschwitzt. Und vorzugsweise erhöht man dann die Mehrwertsteuer: das trifft ausgerechnet die Reichen am wenigsten und die eigenen Ärmsten am ehesten. (Und dann heißt es wieder "Eine Schande, wo wir doch so reich sind ...", und die nächste Steuererhöhungsrunde ist eingeläutet.)

Ethikpopulisten wie Perger sind auf ihre Weise ebenso kurzsichtig wie das Volk. Ihr Denken ist aus der Fülle geboren, welche wir derzeit genießen. Dass diese schon sehr bald zu Ende sein wird (der Ölpreis von 150,- USD pro Barrel im vergangenen Juli war ein erster vager Vorgeschmack darauf), liegt außerhalb ihres Blickfeldes.

Eigentlich müssten wir uns jetzt auf vielfältige Weise auf die kommenden Knappheiten vorbereiten:

Demographisch, indem wir die Schrumpfung unserer Bevölkerung nicht mit der Brechstange bekämpfen (und, wie es momentan scheint, leider sogar erfolgreich - vgl. z. B. Handelsblatt-Meldung "Bevölkerung. Die Deutschen kriegen wieder mehr Kinder" vom 15.02.09).

In der Raumordnung durch einen Stopp (und möglichst eine Umkehr) der Zersiedelung.

Technologisch durch alternative Energien, aber z. B. auch durch Überlegungen für eine optimierte Agrarwirtschaft (weitgehend) ohne Rohöl. Und in nicht allzu ferner Zukunft sogar ohne abbauwürdige Phosphatvorkommen (hier ein deutscher Text darüber).

Mental, indem wir uns auf eine Neue Härte einrichten: eine Härte des Lebens, aber auch harte Grenzziehungen. Piraten? Versenken! Unerwünschte Eindringlinge? Abwehren! Es geht aber keineswegs nur um Härte nach außen; auch im Innern, untereinander, müssen wir bereit sein, ggf. auch mit extremen Maßnahmen unsere Infrastruktur so lange wie möglich und so intakt wie möglich zu erhalten.
Schon in den letzten Jahren häuften sich wir "Dank" stark gestiegener (vgl. z. B. Handelsblatt-Bericht "Rohstoffdiebstahl. Versilberte Bronze" vom 28.05.2008 oder "Kupfer-Klau: Skrupellose Jagd auf das teure Metall" in den Lübecker Nachrichten vom 20.02.08). Ein anschauliches Beispiel (wenn auch nicht gerade der für Metalldiebe attraktivste Rohstoff) sind Bahnschienen. Beliebter waren und werden sein Kupferkabel (Stromkabel, Telefonkabel).
Aus unserem derzeitigen saturierten Blickwinkel (oder Bettwinkel) klingt es geradezu hysterisch, wenn ich (für zukünfte Zeiten der sich ständig verschärfenden Ressourcenverknappung) fordere: "Plünderer werden erschossen!" Das kann man sich heute nicht vorstellen (will ich auch heute nicht); da mag auch niemand dran denken. Doch kann eine Rechtspflege im Zeitalter der Ressourcenerschöpfung nicht mehr dieselbe sein wie heute.

Ich freilich denke, dass wir uns auf jede Weise, mental, organisatorisch und technologisch auf die Rohstoffverknappung vorbereiten sollten. Dass wir das allerdings beizeiten tun werden, bezweifle ich.



Ein Beispiel dafür, wie man sich in früheren Zeiten erfolgreich seiner Haut wehrte, bzw. seinen Handel schützte, präsentiert uns, beiläufig, die Historikerin Margrit Schulte Beerbühl in ihrem Artikel "Welthandel. Die Deutschen von London", in der Zeit Online vom 12.02.09 (meine Hervorhebung):
"Zu jener Zeit war der Handel mit den Mittelmeerländern von London aus nicht nur lukrativer, sondern auch erheblich sicherer. Piratenüberfälle machten den Hamburgern die Reise schwer. Unter englischer Flagge indes liefen die Geschäfte gefahrloser: Wagten die Piraten Übergriffe auf die Schiffe, so hatten Städte wie Algier und Tunis, die Heimathäfen der Seeräuber, mit schweren Gegenmaßnahmen der Navy zu rechnen. Und das schreckte ab."
Der derzeitige Spuk etwa vor der Küste von Somalia wäre sehr schnell zu Ende, wenn man wenigstens die Piratenschiffe versenken würde, ggf. auch in den Häfen. Angriffe auf die Städte oder gar mit Bodentruppen wären völlig überflüssig.




Textstand vom 18.02.2009. Auf meiner Webseite
http://www.beltwild.de/drusenreich_eins.htm
finden Sie eine Gesamtübersicht meiner Blog-Einträge (Blotts).
Zu einem „Permalink“, d. h. zu einem Link nur zum jeweiligen Artikel, gelangen
Sie mit einem Klick auf das Erstellungsdatum unterhalb des jeweiligen Eintrages.
Soweit die Blotts Bilder enthalten, können diese durch Anklicken vergrößert werden.

Sonntag, 15. Februar 2009

Neuartige Buchgeldschöpfung im Finanzsystem als Ursache der Finanzmarktkrise: Heureka oder Denkfehler?

Die nachfolgenden Ausführungen habe ich ursprünglich als ZEIT Leser-Artikel konzipiert und (hier) publiziert. Ich übernehme sie hier in weitgehend derselben Form. Der Appell, mich bei der Lösung der aufgeworfenen Frage zu unterstützen, gilt mutatis mutandis natürlich auch für den (wenn gleich eher unwahrscheinlichen) Fall, dass eine(e) Bankbilanzierungskundige(r) in meinen Blog verirren sollte. 

Freitag, 13. Februar 2009

HRE Enteignungsdiskussion: Ministerpräsident Oettinger gegen christliche Goldfinger?

Für den Beobachter (Steuerzahler, Wähler) das größte Problem bei der Debatte um die Hypo Real Estate Holding Holding AG (HRE) ist der Umstand, dass man nirgends Genaueres über die Probleme dieser Bankengruppe erfährt. Zumindest in denjenigen einschlägigen Artikeln, die ich bisher gelesen hatte, aber auch in den zahlreichen beim Wikipedia-Eintrag verlinkten Berichten (von denen ich allerdings aus Zeitmangel jetzt nur den einen oder anderen anschauen konnte), bleiben die Details des Desasters konturlos.

Donnerstag, 12. Februar 2009

Steuersenkungsversprechungen als Urnenfüllende Wahlkampflügen

Fromme Wünsche äußert Donata Riedel im Handelsblatt-Artikel "Nicht ohne kleine Steuerlüge" vom 12.02.2009:
"Die gigantischen Milliardensummen zeigen jetzt schon, dass nicht politische Grundüberzeugungen, sondern schlichte Grundrechenarten Steuersenkungen lange unmöglich machen werden. Das Geld für die Bankenrettung müssen die Steuerzahler aufbringen - Euro für Euro. Deshalb wäre es gerade aus deren Sicht zu wünschen, dass die Große Koalition aufhört, über unbezahlbare Steuersenkungen zu streiten, und alle Energie darauf richtet, erst einmal die Kosten der Krise einzudämmen."

Im Land der doch nicht ganz so Freien: "Inclusionary Zoning" und andere staatliche Regulierungen des Wohnimmobilienbaus in den USA


Kürzlich habe ich als Informationsquelle für wirtschaftswissenschaftliche Lehrmeinungen wie auch aktuelle Entwicklungen die amerikanische Webseite "Library of Economics and Liberty" für mich entdeckt. U. a. enthält sie eine "Concise Encyclopaedia of Economics" mit zahlreichen ausführlichen Artikeln von teilweise hochkarätigen Wirtschaftswissenschaftlern (vgl. z. B. das Stichwort "What Is the Money Supply?" von Anna J. Schwartz, die 1963 zusammen mit Milton Friedman das in Ökonomenkreisen berühmte -teilweise auch berüchtigte- Buch "A Monetary History of the United States, 1867–1960" verfasst hatte; dieser Artikel ist nicht nur fundiert, sondern auch leicht verständlich geschrieben).
Man darf die Einträge freilich nicht allzu naiv lesen, denn häufig erscheinen sie doch allzu Deregulierungs-euphorisch. Gleichwohl erscheint mir dieses Wirtschaftslexikon (und auch diese Webseite insgesamt) als eine wertvolle Informationsquelle.

Montag, 9. Februar 2009

Der kleine Unterschied

Der Chefvolkswirt von Barclays befürchtet Hyperinflation. Das war mein erster Eindruck beim Lesen des Handelsblatt-Interviews Die Geldordnung muss reformiert werden von Jörg Hackhausen mit Thorsten Polleit (09.02.2009).

Barclays? War das nicht so eine riesige britische Bank? Aber richtig lesen: da steht nicht einfach "Barclays", sondern "Barclays Capital". Doch nicht die Bank? Erst ein Blick in die Wikipedia hilft weiter: "Barclays Capital is a leading global investment bank. It is the investment banking division of Barclays plc which has a balance sheet of over £1.2 trillion ... . Barclays Capital provides financing and risk management services to large companies, institutions and government clients."

Na gut: Immerhin doch ein bedeutender Zweig der Barclays plc. Da horcht man schon auf, wenn es heißt (meine Hervorhebungen):
"Weltweit pumpen die Staaten massiv Liquidität in den Wirtschaftskreislauf. Eine fataler Fehler, warnt Thorsten Polleit, Chefvolkswirt von Barclays Capital. Er befürchtet, dass unser Geld künftig deutlich an Wert verlieren wird. Wenn sich nichts ändert, drohe sogar eine Währungsreform."

Sonntag, 8. Februar 2009

Wie ich von einem Skeptiker zu einem Anhänger der Konjunkturprogramme wurde

Eine Wirtschaft, welche solche Produkte hervorbringt: die muss man doch einfach lieb haben und auf jede nur denkbare Weise auszuweiten suchen?!?! Freudig wollen wir für diese phantastischen Konsumverlockungen unsere Steuerschärflein opfern!

Finanzmarktkrise: Link zu einer multikausalen Erklärung in Stichworten (in Englisch)


Selbst wenn der Eintrag ein wenig politlastig erscheint (pro-Obama bzw. vom Standpunkt der Demokratischen Partei in den USA) bietet, wer immer sich hinter dem Pseudonym "ep" verbirgt, eine ebenso kurze wie multiperspektivische Übersicht über die Ursachen der Finanzmarktkrise:
"Why are we in this Financial Crisis?", "Tagged with: Economy, McCain, Obama, Politics. Posted by ep on Friday, September 26, 2008."

Die Verschärfung der amerikanischen Insolvenzvorschriften für Private als eine der Krisenursachen anzusehen, dürfte einer sehr parteipolitisch gefärbten Sicht entsprechen (dennoch glaube ich nicht, dass jetzt Obama bzw. die Demokraten diese Verschärfung rückgängig machen werden).

Auch sonst fehlt vielleicht der eine oder andere Hinweis auf die Mitschuld der US-Demokraten an der Immobilienblase und am Hypothekendebakel (bereits unter Clinton waren Regulierungen und Vorschriften für die Vergabe von Hypothekenkrediten gelockert worden - vgl. Wikipedia-Stichwort "Government policies and the subprime mortgage crisis").

Aber insgesamt ist die Übersicht mit der Einteilung der "Schuldigen" in
Government, Regulators und The Market bzw. Wall Street & Main Street und der Vielzahl der aufgelisteten Kausalfaktoren der Krise in meinen Augen derart überzeugend, dass ich hier wiederum eine Ausnahme von meiner sonstigen 'Blogpolitik' mache und lediglich einen Link poste, ohne daran irgendwelche umfassenderen Betrachtungen zu knüpfen.

Textstand vom 16.06.2023

Hypothekenvergabe American Style: Have it your way!

Es ist nicht der Stil des Canabbaia-Blogs, Einträge zu machen, um Lesern nichts weiter als einen Link zu anderen Webseiten zu präsentieren.

Aber diese Comic-Erklärung der Subprime-Kreditgenerierung und der anschließenden Risikodistribution im weltweiten Finanzsystem ist einfach zu köstlich (und gleichzeitig informativ!), um sie nicht zu verlinken:
"The Credit Crisis, Illustrated" by Joey deVilla on March 20, 2008 auf der Webseite "The Adventures of Accordion Guy in the 21st Century. Joey deVilla’s Personal Blog."

Samstag, 7. Februar 2009

Botec oder Bieder? Die "Back-of-the-envelope calculation" ist eine Bierdeckelrechnung!


Wolfgang Münchau, meinungsfreudiger Kolumnist der Financial Times Deutschland, hatte sich in der FT vom 24.09.2008 äußerst kritisch über die damalige US-Politik der Finanzkrisenbekämpfung geäußert. U. a. schrieb er (meine Hervorhebungen):

Sonntag, 1. Februar 2009

Alle reden von der Konjunkturkrise. Wenige noch vom Klima. Fast niemand von der Ressourcenverknappung.

Einige sprechen noch davon (vgl. dazu meinen Blott "Konjunkturpolitik in 2. Weltwirtschaftskrise (WWK II): Ohne Konjunkturprogramme steuern wir in den Abgrund. Mit Ankurbeln steuern wir gegen die Wand"). Schon vor einigen Jahren hatte ich die Problematik in einem anderen Zusammenhang untersucht, nämlich hinsichtlich der Erwartung, durch eine geänderte Finanzierungsform die Renten langfristig sichern zu können. Meine damalige Kritik lässt sich, mutatis mutandis, unschwer auf die aktuellen Entwicklungen übertragen.