Sonntag, 24. Januar 2010

Das Internet als (leider nur) unidirektional permeable Sprachenmembran oder Von der babylonischen Gefangenschaft in der Anglophonie


Eine großartige Erkenntnis, welche nur mit gehöriger Anspannung aller intellektuellen Kräfte zu gewinnen gewesen wäre, ist es nicht; dennoch will ich sie pro memoriam, vielleicht auch als Referenzpunkt für zukünftige Bezugahmen, hier fixieren.

Es gibt Membranen, "Trennmembranen" heißen sie wohl, die durchlässig sind, aber nur in eine Richtung. Dabei können z. B. bestimmte Moleküle nur von der einen zur anderen Seite wandern [so jedenfalls stelle ich mir als naturwissenschaftlich-technischer Laie das vor], aber nicht zurück.

Wenn ich im Internet herumstreife, ergeht es mir oft ebenso. Ich werde dann mit einem interessant erscheinenden Link von einer deutschsprachigen Seite auf eine englischsprachige verwiesen, und von dort gibt es keine Rückkehr mehr.

Natürlich könnte ich den "Zurück"-Button des Brausers anklicken, aber eine solche rein technische Rückkehr auf eine vorher besuchte Seite meine ich hier nicht.
Mir geht es darum, dass man dann (wenn sich der Text tatsächlich als interessant erweist, und wenn er seinerseits weiterverlinkt), insoweit im Netz der Anglophonie gefangen ist, als natürlich praktisch niemand von denen auf eine deutschsprachige Webseite verweist.

Auf diese Weise ist man, wie einst Fridericus Rex in der französischen, geistig in der englischen Sprache gefangen und verpasst vielleicht viele informative Seiten in der eigenen Sprache.

Textstand vom 24.01.2010

Freitag, 22. Januar 2010

Staatsschulden, Staatspleiten, Überschuldung Griechenland: Der Bailout-Beobachter


In diesem Blott möchte ich Äußerungen von Personen (in alphabetischer Reihenfolge) zu der Frage sammeln, ob wir Griechenland bei der Begleichung seiner Schulden helfen sollten oder nicht.

Nach meinem Eindruck werden deutsche Steuergelder früher oder später gen Süden wandern; nicht direkt natürlich, sondern so kaschiert, dass die dummen Holzmichel nicht allzusehr aufbegehren. Das wahrscheinliche Szenario, das man verschiedentlich liest (bzw., anders formuliert: auf das unsere Regierung - die sich auch z. B. auf dem Gebiet der Gesundheitspolitik als skrupelloses Raubgesindel decouvriert - die Öffentlichkeit vorbereitet) ist eine europäische Gemeinschaftsanleihe, bei der die Länder solidarisch haften. Also auch Deutschland für griechische Schulden.

Deutschland wird dabei doppelt gebeutelt werden:
- Die Anleihezinsen werden höher sein als für eine rein deutsche Staatsanleihe und
- Nie und nimmer zahlen uns die 'armen' Griechen das ganze Geld zurück.

Sonntag, 17. Januar 2010

Griechenland: Bailout, Bürokratismus, Klientelismus, Korruption, Pleite, Staatshaushalt, Staatspleite, Überschuldung. Saustall- und Hirnilinks


Was mich bewogen hat, meinen Anti-Bailout-Texten in Sachen Griechische Staatspleite nunmehr eine weitere Webseite hinzuzufügen, gewissermaßen noch ein Protest-Brikett nachzulegen, war hauptsächlich der Leserbrief von Klaus Jancke, Konteradmiral a. D. (Bonn) vom 17.01.2010 u. d. T. "Griechische Unverfrorenheit" zu dem auch unten verlinkten WELT-Artikel "Pleite? Macht doch nichts" schrieb. Auszüge:
"Schon die Türkei ist dagegen ein diszipliniertes Land mit einem preußisch korrekten und gut ausgebildeten Beamtenapparat......
Jede Insel bestand auf eigenen Pass-, Zoll- und Einreisevorschriften bei jeweils völlig unterschiedlichen Gebühren. Unsere Einwände, die Regierung in Athen habe zu den verschiedenen Verwaltungsvorgängen eindeutige Vorschriften erlassen, welche wir vorlegen konnten, rief stets höhnisches Gelächter und fröhliches Schenkelklopfen hervor. Wenn wir auf die von Griechenland unterzeichneten Umweltabkommen verwiesen und vor diesem Hintergrund zuweilen die Sauberkeit der Häfen, die Sicherheitsvorkehrungen oder die mangelhafte Betonnung monierten, erlebten wir stets eine Lehrstunde an Hochmut, Arroganz und Entrüstung; häufig wurden wir beschimpft oder bedroht und durften stundenlang nicht zurück auf unser Schiff.
"
Vergleichbare Geschichten über Behördenwillkür kennen Kenner der historische Reiseliteratur z. B. über Italien aus der Zeit vor der Einigung (s. meinen Blott "Hurra; hurra hurra - die Schundliteratur ist da: "Italien wie es wirklich ist". Gustav Nicolai, 2. Aufl. 1835").

Dienstag, 12. Januar 2010

Endlich erkannt: Uni Bielefeld weltweit in der Spitzengruppe!

Per aspera ad astra: Während ich mich vor kurzem noch mit banalen Äußerlichkeiten der Uni Bielefeld (meine Heimatstadt) abgemüht habe ("Vom Bielefelder Universitätsgebäude zum psychedelischen Maybach Exelero. Kritik an der Hypertrophie der Rechte am Geistigen Eigentum"), mache ich nun in der WELT einen großen geistigen Sprung nach vorn. Mit der Universität Bielefeld.

Die nämlich reiht der Artikel "Geldpolitik. Schulden gefährden den Wohlstand des Westens" von D. Eckert und H. Zschäpitz in der WELT vom 12.01.2010 umstandslos in die weltweite Spitzengruppe ein (meine Hervorhebung):
"Wird der Dollar im Jahr 2020 weiter die Leitwährung sein? Wird es den Euro noch geben? Kommt die Inflation wieder? Und droht eine Welle von Staatsbankrotten wie zuletzt in den 20er-Jahren? Diesen und damit benachbarten Fragen haben sich die sieben Laureaten angenommen, die an so renommierten Universitäten wie Oxford, Berkeley, Bielefeld und Leuven lehren oder Denkfabriken wie die Eurasia Group leiten."

Freitag, 8. Januar 2010

Brotfresser-Wirtschaftsmodell zum Zweiten

Eigentlich bin ich kein Freund von Redundanz doch halte ich es für potentiell für verständnisfördernd, wenn ich in meinem nachfolgenden Text jene Überlegungen noch einmal verdichte, die ich in dem vorangegangenen Blott "Die Ökonomie der Artos-Phagen: Warum eine eigentumsbasierte Geldwirtschaft (im Basismodell) nicht dauerhaft funktionieren kann" ausführlicher entwickelt hatte.

Der Text ist eigentlich als Kommentar zu dem heutigen Handelsblatt-Artikel "Starker Staat? Planloser Staat" entstanden. Indes wies ihn das Programm als fehlerhaft (ich vermute: zu lang) zurück. Drum also jetzt hier exklusiv für Sie ;-):

Donnerstag, 7. Januar 2010

Stark, Jürgen! Einer trotzt dem Erpresserpack der Finanzmärkte - und lehnt einen Griechenland-Bailout ab!


Während Deutschlands Journalisten, zähneknirschend zwar, das tumbe Germanenvolk auf die Aussendung deutscher Steuergelder gen Süden vorbereiten, und es in Berlin zwischen der Athen-Hilfswilligen Angela Merkel und dem schwäbisch sparsamen Finanzminister eine Auseinandersetzung gibt, tritt unser deutscher EZB-Chefvolkswirt Jürgen Stark den auf vielfältigen Kanälen vorgetragenen Desinformationen, Drohungen und Epressungsversuchen der Finanzmärkte voll vor die Schienbeine:
Die Märkte täuschen sich, wenn sie davon ausgehen, dass andere Mitgliedstaaten in die Brieftasche greifen werden, um Griechenland zu retten“, sagte Stark der italienischen Zeitung „Il Sole 24 Ore“. „Die Verträge sehen eine Nicht-Rettungs-Klausel vor, und diese Regeln müssen eingehalten werden“, mahnte das EZB-Direktoriumsmitglied" berichtete am 06.01.10 das Handelsblatt unter der Überschrift "Keine Nothilfeaktion: EZB fordert EU-Front gegen verschuldete Griechen".

Die Ökonomie der Artos-Phagen: Warum eine eigentumsbasierte Geldwirtschaft nicht dauerhaft funktionieren kann - im Basismodell

Den nachfolgenden Text hatte ich großenteils bereits in meinem Blott "Nouriel Roubini: Aus Dr. Doom wird Dr. Zoom" vom 31.12.09 publiziert. Es hat sich aber nunmehr herausgestellt, dass das dort entwickelte Modell einer Brotfresser-Ökonomie (Artos-Phagie) für mein Denken über die Wirtschaftskrise (und über das Wirtschaften überhaupt) zu wichtig ist, um unter einem ganz anderen Titel und überwuchert von einer allzu üppig geratenen Verpackung verborgen zu bleiben.

Deshalb habe ich ihn hier noch einmal unter einer eindeutigen Überschrift und in korrigierter Form eingestellt, auch um in späteren weiteren Blotts darauf Bezug nehmen zu können.

Freitag, 1. Januar 2010

CSU, Seehofer, München: Ist die einstige "Hauptstadt der Bewegung" erneut die Hauptstadt populistischer Rattenfänger?


Meine Einschätzung von Horst Seehofer als skrupellosestem und verlogensten Populist und Politiker in Deutschland verfestigt sich zunehmend. Am 22.04.2009 berichtete Angela Böhm in der Münchner Abendzeitung, wie Seehofer damals die Europawahl "vorbereitete" - nämlich durch Geschenke an die Wählerklientel, ganz wie es auch im Pleitestaat Griechenland der Brauch ist.