Montag, 28. April 2008
Zwei (schöne) Thermalbäder (Watzmann-Therme in Berchtesgaden, Rupertus-Therme in Bad Reichenhall). Und ein Säurebad für Steuergelder.
Über unseren Urlaub in Bad Reichenhall hatte ich bereits im vorangegangenen Bild-Blott berichtet ("I'm dreaming of a white - Ostern"). Um die Urlaubs-Trilogie komplett zu machen (vgl. auch "Ein Steinbruch der Unsterblichkeit"), lasse ich hier einen längeren Text folgen.
Zum einen bereichert er meine imaginäre Sammlung von Thermalbädern der Welt um die Watzmann Therme in Berchtesgaden.
Zum anderen und vor allem präsentiere ich eine Art "Fallstudie" (anhand eines in Bad Reichenhall geplantes Hallenbadbau) zum Thema Großmannssucht von Politikern und Bürgern und zu grundsätzlichen Problemen bei (und mit) basisdemokratischen Entscheidungen.
Sonntag, 27. April 2008
Das Museum für Moderne Kunst in Frankfurt am Main ist ein Kunstmuseum für Werktätige
Denn man kann nicht behaupten, dass die werktätigen Massen im MMK Schlange stehen, um z. B. die aktuelle Ausstellung mit Werken von Bernard Buffet zu sehen. (Obwohl der Eintritt jeweils am 4. Samstag des Monats, also auch bei unserem Besuch, gratis ist.)
Aber dieser Kunsttempel schließt seine Pforten samstags schon um 17.00 Uhr, und das ist gut für die Werktätigen.
Wenigstens für diejenigen Arbeitnehmer, die dort beschäftigt sind.
Geht man vom Museum die Hasengasse hinauf, kommt man zur Frankfurter Stadtbücherei (im ehemaligen Gebäude der Stadtsparkasse bzw. später Frankfurter Sparkasse von 1822).
Das ist eine Bibliothek für Werktätige: die schließt samstags bereits um 16.00 h.
Es ist also reine Verleumdung, wenn die Marxisten immmer behaupten, dass sich der Kapitalismus nicht um die Bedürfnisse des Proletariats kümmert.
Zumindest die Stadtverwaltung ist (nicht nur in Frankfurt) eine fürsorgliche Arbeitgeberin.
Textstand vom 16.06.2023
Freitag, 25. April 2008
"E-Government" oder "Ihhhh, government!" ? Eine Frage zum Verzeichnis der für allgemeinverbindlich erklärten Tarifverträge
Manchmal macht der Staat privates Vertragsrecht quasi zum Gesetz. So etwa, wenn er Tarifverträge, die zwischen Gewerkschaften einerseits und Arbeitgeberverbänden andererseits ausgehandelt wurden, für allgemeinverbindlich erklärt. Jeder Arbeitgeber muss sich dann an diese Regelungen halten und seinen Arbeitnehmer mindestens nach den tarifvertraglichen Konditionen vergüten.
Samstag, 19. April 2008
Geschichte um 1500: Eine höchst kuriöse Webseite aus Wien. Nebst einigen zusammenhanglosen Bemerkungen über die Insel Elba
Das allerkurioseste an "pastperfect" ist sein hartnäckiges Sträuben gegen meine Bemühungen, es für meine Favoriten (Lesezeichen) einzufangen.
Auch sonst ist die Seite irgendwie unheimlich: Schwalbe eines medialen Hochsommers unserer Zivilisation? Man hat das Gefühl, sich in einer Endlosschleife verfangen zu haben. Aber als historisch Interessierter wird man dort ebenso amüsante Stunden verleben wie andere im Virtual Life.
Irgendwie geht es hier um nicht-lineare Texte (ja, ja, mit Nichtlinearität kenne ich mich aus: wann immer ich einen linearen Gedanken zu fassen versuche, verzweigt er sich in unendlichen Kapillarröhren.)
Ich sage wohl besser nicht allzu viel über die perfekte Vergangenheit oder die hyper-perfekte Darstellung vergangener Lebenswelten in den Texten von "pastperfect". Sonst könnte es auffallen, dass ich nichts davon verstanden habe.
Tummeln Sie sich einfach selbst auf diesen Seiten, ggf. auch über die Suchfunktion auf der Webseite der Universität Wien; vielleicht werden Sie ja schneller schlau aus diesem Spinnennetz historischer Wissensbeuten aus der Welt der Großen und der Kleinen, von Luther und Pietro Aretino, von Buchdruck und Pornographie, von der barocken Befestigung der Stadt Wien und vom "Eigensinn und Eigenwillen der kleinen Leute" um 1500.
Auch sonst ist die Seite irgendwie unheimlich: Schwalbe eines medialen Hochsommers unserer Zivilisation? Man hat das Gefühl, sich in einer Endlosschleife verfangen zu haben. Aber als historisch Interessierter wird man dort ebenso amüsante Stunden verleben wie andere im Virtual Life.
Irgendwie geht es hier um nicht-lineare Texte (ja, ja, mit Nichtlinearität kenne ich mich aus: wann immer ich einen linearen Gedanken zu fassen versuche, verzweigt er sich in unendlichen Kapillarröhren.)
Ich sage wohl besser nicht allzu viel über die perfekte Vergangenheit oder die hyper-perfekte Darstellung vergangener Lebenswelten in den Texten von "pastperfect". Sonst könnte es auffallen, dass ich nichts davon verstanden habe.
Tummeln Sie sich einfach selbst auf diesen Seiten, ggf. auch über die Suchfunktion auf der Webseite der Universität Wien; vielleicht werden Sie ja schneller schlau aus diesem Spinnennetz historischer Wissensbeuten aus der Welt der Großen und der Kleinen, von Luther und Pietro Aretino, von Buchdruck und Pornographie, von der barocken Befestigung der Stadt Wien und vom "Eigensinn und Eigenwillen der kleinen Leute" um 1500.
Freitag, 18. April 2008
Das Possessivpronomen ist ein besitzanzeigendes Fürwort
Mit diesem Plakat wirbt die Kindernothilfe um Spenden für Kinder in der Dritten Welt.
Der Text lautet:
"Friedensstifter. Sie für Ihr Patenkind. Ihr Patenkind für seine Welt. Eine Patenschaft bewegt. Werden Sie Pate."
Möglich, dass dieser Slogan mir eine andere Botschaft verkündet als diejenige, welche die Texter rüberbringen wollten.
Textstand vom 18.04.2008. Auf meiner Webseite
http://www.beltwild.de/drusenreich_eins.htm
finden Sie eine Gesamtübersicht meiner Blog-Einträge (Blotts).
Soweit die Blotts Bilder enthalten, können diese durch Anklicken vergrößert werden.
Der Text lautet:
"Friedensstifter. Sie für Ihr Patenkind. Ihr Patenkind für seine Welt. Eine Patenschaft bewegt. Werden Sie Pate."
Möglich, dass dieser Slogan mir eine andere Botschaft verkündet als diejenige, welche die Texter rüberbringen wollten.
Textstand vom 18.04.2008. Auf meiner Webseite
http://www.beltwild.de/drusenreich_eins.htm
finden Sie eine Gesamtübersicht meiner Blog-Einträge (Blotts).
Soweit die Blotts Bilder enthalten, können diese durch Anklicken vergrößert werden.
Sonntag, 13. April 2008
I'm dreaming of a white - Ostern. Ein Urlaub der kleinen Katastrophen in Bad Reichenhall
Unser Urlaub war kurz aber stilvoll. Wenn ich schon 24,- € für 2 Personen in einer Ferienwohnung hinblättere :-),
will ich zumindest in einer pompösen Gründerzeitvilla residieren.
Die Eckwohnung im Erdgeschoss haben wir übrigens für Sie übrig gelassen: die können Sie kaufen. Wir haben uns für ein Appartement auf der Rückseite entschieden. Dort haben die Entkerner und Sanierer zwar ein Stockwerk mehr reingequetscht, aber das spart schließlich auch Heizkosten: wer kann es sich denn heute noch leisten, die Raumhöhen der Gründerzeithäuser zu beheizen?
Sonntag, 6. April 2008
Ein Steinbruch der Unsterblichkeit
Es erscheint mir als passender Zufall, dass dieser Eintrag an meine "Mathematik-Mauer" anschließt. Denn wenigstens in luziden Momenten muss ich mir eingestehen, dass mir die Literatur (wie auch die sonstige Kunst) nicht weniger unzugänglich ist als die Mathematik.
Wahrscheinlich kann ich nicht richtig lesen. Legastheniker bin ich jedoch nicht, und den Roman "Die Unsterblichkeit" von Milan Kundera hatte ich in drei (Urlaubs-)Tagen durch. Schon die Handlung, soweit eine solche vorliegt (über weite Strecken beschäftigt sich Kundera in einer Art Parallelhandlung mit der Beziehung zwischen Bettina von Arnim und Johann Wolfgang von Goethe), habe ich nur halbwegs verstanden. Aber die Struktur und den Sinn (die französische Wikipedia versucht eine Mikro-Interpretation) fast gar nicht. Sonderlich spannend ist das Buch auch nicht, sondern stark – für meinen Geschmack zu stark – mit philosophischen Gedanken des Autors befrachtet, die für mich größtenteils entweder unverständlich sind oder mir irrelevant erscheinen. Was die philosophische Dimension angeht, vermute ich in Kundera einen Moralisten (was ich mir halt unter diesem Begriff vorstelle): "Mensch, werde wesentlich", scheint er uns zuzurufen. Ein solcher Satz (ausformuliert oder lediglich als Charakterisierung einer Position gedacht), erscheint mir indes als Symptom einer saturierten Kultur. Da ich befürchte, dass unsere Zivilisation vor einem Bruch steht und wir gezwungener Maßen samt und sonders schon in Bälde wieder "lean und hungry" sein werden, halte ich solche Appelle nicht für sonderlich zukunftweisend. Und deshalb fördern Kunderas abstrakte Exkurse großenteils auch nicht meine Lesefreude.
Donnerstag, 3. April 2008
Just like a rubber ball … pralle ich von der Mauer der Mathematik zurück
Also schleiche ich mich mal von hinten an: über die Geschichte. Die Geschichte der Null. Auch zu der kam ich über Umwege: Überlegungen und Lektüre von Internet-Texten (Wikipedia, auch mal ein paar Blicke in die Scholarpedia riskiert, usw.), zunächst zum Thema "Bewusstsein" (dieses Mal ausgehend von Thomas Nagels "What is it like to be a bat", der mir freilich zu sehr aus der Homunkulus-Perspektive gedacht ist; sehr viel interessanter und informativer ist da z. B. das Scholarpedia-Stichwort "Neural correlates of consciousness"), dann zum Themenkomplex "Emergenz" (eng. "emergence"), "Paradigmenwechsel" (eng. "paradigm shift"), "Komplexität" (hier zum englischsprachigen Wikipedia-Eintrag; der deutschsprachige ist derzeit -3.4.08- allzu dünn) (immerhin teilweise verständlich sind auch für einen Laien wie mich die einschlägigen Scholarpedia-Artikel "Complexity" und "Complex systems").
Irgendwie kam ich auf diesem Wege zur "Null", die ja für uns als selbstverständliches Element unserer täglichen Berechnungen eigentlich nichts Besonderes ist. Und doch musste ich bald feststellen, dass ihre Erfindung und Durchsetzung einen riesigen Schritt in der Menschheitsgeschichte darstellte: als geistige (Abstraktions-)Leistung ebenso wie in den Auswirkungen auf die Erleichterung und Beschleunigung des Rechnens, nämlich indem für die Darstellung von Zahlen die Null "erfunden" und das Dezimalsystem eingeführt wurde.