Freitag, 26. Juni 2015
Verteilt der Staat mit dem Ehegattensplitting Privilegien - oder zeigt er Respekt vor der Autonomie des Individuums?
Den Anstoß zum vorliegenden Blott gab der FAZ-Artikel "Hayek-Gesellschaft. Streitbare Geister der Freiheit" vom 26.06.2015 (Autorin Heike Göbel), und zwar konkret die folgende Passage:
"Der Streit entzündet sich an einem Artikel, den die Vorsitzende der Gesellschaft, Karen Horn, eine ehemalige Redakteurin der F.A.Z., Mitte Mai in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung veröffentlicht hat. Unter der Überschrift „Die rechte Flanke der Liberalen“ sieht Horn eine Unterwanderung der liberalen Szene durch Reaktionäre. Horn nennt keine Namen, aber Beispiele. Aus ihrer Sicht etwa widerspricht es liberalem Denken, den Staat durch Festhalten an den steuerlichen Vorteilen des Ehegattensplittings** zur Privilegierung von Alleinverdienerehen zu ermuntern – und damit zur Diskriminierung anderer Lebensgemeinschaften aufzufordern."
Der hier referenzierte Meinungsartikel von Karen Horn ist via FAZ nur gegen Bares zu bekommen (via Genios-Datenbank). Aber zum Glück hat Michael Miersch ihn auf seiner Facebook-Seite am 23.05.2015 eingestellt. (Über die Homepage der Autorin findet man es auch in der Dropbox.)
*[Wikipedia-Eintrag; Homepage; Lobbypedia]
**[Umfassende Infos zum Ehegattensplitting bietet das einschlägige Wikipedia-Stichwort]
Freitag, 12. Juni 2015
Lügen - aber richtig: Nachschulung für den griechischen Wahrheitsminister Yanis Varoufakis (Gratis, sed non privatissimum)
Wenn Griechenlands Finanzminister Yanis Varoufakis den Mund aufmacht, entschlüpft ihm dann und wann wahrhaftig eine Wahrheit.
So zum Beispiel, wenn er dem Tagesspiegel in dem Interview "Wir haben rote Linien überschritten" vom 09.06.2015 sagt:
"... wir sind kein normales Land. Wir haben eine kaum funktionierende Justiz."
(Vgl. dazu auch diesen Artikel des Athener Wirtschaftswissenschaftlers Aristides N. Hatzis in der NY Times).
Donnerstag, 11. Juni 2015
Griechenland, das "infantile Gemeinwesen" (Bastian): Linksammlung zu Aufsätzen über die griechische Gesellschaft
Eine Debatte auf der Facebook-Seite des CDU-MdB Klaus-Peter Willsch und die Beschäftigung mit einem Tagesspiegel-Interview des griechischen Finanzministers Yanis Varoufakis ["Lügen - aber richtig: Nachschulung für den griechischen Wahrheitsminister Yanis Varoufakis (Gratis, sed non privatissimum)"] brachten mich auf die Idee, hier eine Reihe von Zeitungsaufsätzen usw. zu sammeln, die sich mit der der griechischen Gesellschaft befassen. Nach meiner Einschätzung (wie auch einiger der Autoren) ist Griechenland letztlich unreformierbar.
Über Griechenland weiß ich zwar nur wenig.
Jedoch hatte ich mich vor Jahren etwas intensiver mit den in vieler Hinsicht vergleichbaren Zuständen und der Mentalität in Süditalien befasst. Nicht einmal in 150 Jahren staatlicher Einheit ist es den Norditalienern gelungen, ihren "Mezzogiorno", eine ebenfalls archaische Klientel-Gesellschaft, mental entscheidend zu modernisieren.
Schon aus diesem Vergleich heraus kann man eine Reformierbarkeit des bodenlosen Griechenland-Fasses mit ziemlichere Sicherheit ausschließen.
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