Den intelligentesten Kommentar zum Nutzen-Risiko-Verhältnis von Kernenergie, den ich gelesen habe, hat der Leser
Dietmar Fleischhauer (dfleischhauer) auf FAZ.Net abgegeben.
Sein Anknüpfungspunkt war ein schon für sich sehr interessanter Artikel des Bielefelder Historikers
Joachim Radkau. [Aus der auf seiner Homepages veröffentlichten
Vita entnehmen wir:
"Seit 1974 - zunächst noch fasziniert und unbeeinflußt von dem beginnenden Atomkonflikt - Forschungen zur Geschichte der Kerntechnik, aus denen die Habilitationsschrift „Aufstieg und Krise der deutschen Atomwirtschaft“ (1981, 1983 als Buch veröffentlicht) entstand. Seit 1980 Professor an der Fakultät für Geschichtswissenschaft und Philosophie der Universität Bielefeld." ]
Unter der Überschrift
"Japans Umweltaktivisten. Beim nächsten Beben wird alles anders" versucht er dort, die Gründe für die Unterschiede zwischen dem japanischen, deutschen und amerikanischen Umweltbewusstsein und entsprechend den Zielsetzungen der jeweiligen Umweltbewegungen herauszufinden. In der Tat ist es ja ziemlich rätselhaft, "
warum es keine breite japanische Anti-Atomkraft-Bewegung gibt, Japan war das erste und bislang einzige Opfer der Atomwaffen; seine engen Ebenen sind viel dichter besiedelt als die Bundesrepublik und schon gar die Vereinigten Staaten, und dass Japan eines der erdbebenreichsten Länder der Welt ist, weiß man nicht erst seit letztem Freitag."
Ich bin mir nicht sicher, ob ihm das gelungen ist, aber sehr anregend ist die Lektüre allemal, weil er auf jeden Fall eine Fülle an Informationen bietet*.
Der Leser Dietmar Fleischhauer knüpft in
seinem Kommentar (15.03., 16.20 h) an einen Vergleich Radkaus zwischen den Reaktionen in Haiti einerseits und andererseits in Japan auf die jeweiligen dortigen Erdbeben an: