Dienstag, 29. Januar 2008
From bat philosophy to good taxes oder mein Klick-Weg von den Fledermäusen zur Steuergerechtigkeit
Sonntag, 27. Januar 2008
"Wer hat uns den Kupfertiefdruck gestohlen" oder "Doch kein Fortschritt für die Menschheit"?
In meinem Blott "Fortschritt – real oder imaginär? Zum Essay "Die Fortschrittsillusion" von Prof. Eckart Voland" hatte ich gegen Voland polemisiert, weil dieser den Fortschritt zur Illusion erklärt. In einem lebensweltlichen Sinne freilich finde ich selbst des öfteren Gründe, am Fortschritt zu zweifeln. So z. B., wenn gute und/oder preiswerte Produkte vom Markt verschwinden, wenn die Verschlussclips an den Brotbeuteln wieder einmal verkürzt wurden, so dass man sie kaum noch verschließen kann, wenn Parfums zu Geruchsbelästigungen werden oder wenn wir mit der Bahn fahren: verglichen mit den schönen alten 6-er Abteilen (auch in der 2. Klasse!) mit klappbaren Armlehnen zwischen den Sitzen, klappbaren Tischchen, individuellen Leselämpchen und ausziehbaren Sitzen zum Schlafen (und damals selbstverstständlich auch mit einer Toilette in jedem Waggon) wurden die heutigen Personentransportwaggons schon eher in Richtung Viehtransporter weiterentwickelt. (Vieh kann man eng zusammenpacken und und Vieh kann auch auf den Boden pinkeln, wenn die Toilette/n im ganzen Zug defekt ist/sind.) Aber natürlich lassen sich immer auch Gegenbeispiele anführen: wer hätte es sich damals "anno Bundesbahn", leisten können, nach Amerika zu fliegen? Und für alles Geld der Welt hätte damals kein Mensch einen Computer kaufen können, um sein jeweils individuelles "stultifera navis " vom Stapel und auf die Kommunikationsmeere der Welt los zu lassen. Im Bereich der Drucktechnik ist der Fortschritt in den Fernen Osten emigriert. Dort ist man in der Lage, herrliche hyperrealistische Farb-Bildbände zu drucken, wie ich sie aus europäischer Produktion noch nie gesehen habe. In der Alten Welt ist das Volk offenbar zufrieden mit minderwertiger, körniger Druckqualität. Insbesondere beklagte ich aber den Verlust einer schwarz-weiß Drucktechnik, die ihren Höhepunkt anscheinend zwischen den beiden Weltkriegen hatte, aber auch nachher noch zur Anwendung kam.
Mittwoch, 23. Januar 2008
Inflation aus dem Norden: Fressen uns die Chinesen jetzt die Danish Butter Cookies weg?
Irgendwie haben es diese emsigen Asiaten indes geschafft, sich von der Hand voll Reis noch etwas abzuknapsen und auf die Seite zu legen. Und jetzt treiben sie mit ihrer geballten Kaufkraft die Preise unserer Milchprodukte hoch.
Sonntag, 20. Januar 2008
SCHERFOLIEN, SCHERMESSER, PREIS-MESSER oder RÄUBER WINFRIED UND DAS RÄUBERISCHE OLIGOPOL DER HERSTELLER ELEKTRISCHER RASIERAPPARATE
Beides besitze ich nicht mehr; beim Umstieg auf CDs oder bei einem von zwei Umzügen ist meine Kassette, auf der ich diesen Song aufgenommen hatte, den Weg alles Irdischen gegangen. Die Musik habe ich freilich noch heute im Ohr und den Text konnten wir – die Anfragenden und ich – einigermaßen rekonstruieren.
Einigermaßen merkwürdig bleibt allerdings, dass anscheinend die Radiosender das Lied einer Art damnatio memoriae aussetzen. Ich jedenfalls, wie offenbar auch die anderen Interessenten, die bei mir angefragt haben, haben es nicht mehr im Radio gehört. Das ist um so verwunderlicher, als man uns mit jeglicher Art von musikalischem Mist reichlich berieselt; hier dagegen war die Melodie ebenso eingängig wie textnah komponiert. Verschwörungstheorien sind weitgehend diskreditiert, und angesichts des geringen Nutzens und großen Risikos sowie des großen Kreises von Personen, die daran beteiligt sein müssten, kann ich mir auch nicht vorstellen, dass da jemand (irgendein Gnom aus Bankfurt z. B.) „dran gedreht“ hat. Trotzdem bleibt es zu bedauern, das diese Räuberballade aus dem Äther verschwunden ist.
Kommen wir aber zur Sache: zu Räuber Winfried und seiner Rasur. Insoweit erfahren wir zunächst, dass er sich nicht rasierte:
"Im Wald, wo nachts der Uhu krächzt
und wo der Wolf nach Opfern lechzt,
hat bis vor Kurzem Räuber Winfried noch gehaust.
Der war behaart von Kopf bis Fuß" ...
Der Grund dafür wird für uns einsichtig, wenn wir die Preise der Verschleißteile für Elektrorasierer anschauen (und die Kosten für neue Klingen bei den Naßrasierern sind auch nicht von Pappe). Eine lausige Scherfolie - perforiertes und gebogenes Blech mit Plastikrand - kostet hier 14,95 €: reduziert von ursprünglich 19,99 €! Da mag ja dann ein wenig Platin drauf sein, aber die dafür verwendete Menge ist zweifellos noch geringer als der Goldgehalt im Danziger Goldwasser.
Im Kombipack mit einem Schermesser wird es verhältnismäßig günstiger, aber 23,45 sind immer noch ein Haufen Geld für Teile, die man alle 18 Monate auswechseln soll. Die anderen Marken sind jedoch auch nicht billiger.
Das konnte man natürlich mit Räuber Winfried nicht machen: der hat als Profi sofort gemerkt, wenn andere ihn auszuräubern versuchten - und blieb halt unrasiert. Aus Prinzip, denn von seinen Einnahmen her wäre es für ihn überhaupt kein Problem gewesen, die verlangten Räuberpreise für die Scherfolien und Schermesser hinzublättern:
"Nachdem er mehr und mehr gerafft
und ein Vermögen angeschafft ..."
Zugegeben: mein alter Braun Rasierapparat leistet mir schon seit langen Jahren treue Dienste. Ein zwischenzeitlich gekauftes Gerät der Marke "Carrera" gab schon nach ca. 2 Jahren den Geist auf. Aber was nützt mir ein langlebiger Rasierapparat, wenn die Ersatzteile sauteuer sind? Was die Rasierleistung geht, war der Carrera mindestens ebenso gut, oder gar besser, als mein Braun Rasierer (mit freilich altem Messer und Scherfolie). Sollte ich mir also zukünftig immer den Billigrasierer kaufen, wenn er bei Aldi im Angebot ist? Vielleicht hält er ja auch mal länger als 2 Jahre?
Freilich gibt es noch schlimmere Räuber als die Rasierapparatehersteller. Die Hersteller von Tintendruckern, insbesondere denke ich hier an Lexmark (von dieser Räuberfirma habe ich damals leider meinen Drucker gekauft), verstehen es noch besser, die Kunden auszubeuten. Rasiermesser kann man auch länger als 18 Monate benutzen; eine neue Tintenpatrone braucht man sofort, wenn die alte leer ist. Und da schlägt die Fa. Lexmark mit ihren Preisen zu wie die Weltmeister.
Dennoch ärgert es mich, dass Ersatzteile für Rasiergeräte -soweit ich sehen kann von allen Herstellern- derart teuer sind. Ebenso ärgert es mich, dass hauptsächlich das Duopol von Braun und Philipps die Regale füllt, aber das mit einer Fülle wohl hauptsächlich im Aussehen und in funktionalen Kleinigkeiten verschiedenen Geräten, deren verwirrende Vielfalt nur dazu dient, den Kunden gekonnt das Geld aus der Tasche zu ziehen. Manchmal ist auch ein Remington oder Grundig Gerät dazwischen, aber selbst eine renommierte Marke wie Panasonic (die ich gern mal ausprobieren würde) ist nur mit wenigen (und teuren) Apparaten im Elektronikladen präsent.
Räuber Winfried wechselt eines Tages die Fronten (d. h. im Sinne des Liedtextextes legalisierte er lediglich seine räuberischen Aktivitäten):
"... fiel eines Tags ein Prokurist in seine Hand.
Der hat gleich alles durchgecheckt,
...
brachte auch Winfrieds Bücher auf den neusten Stand.
Nun ward geplant und spekuliert,
abschreibungsgünstig investiert
....
Das war der Start zu Winfrieds Geldverleihbetrieb."
Winfried war also Bankbesitzer geworden, und ein Banker muss sich natürlich rasieren. Aber auch da passt er auf, dass er nicht in die Hände der räuberischen Rasierapparate-Hersteller fällt:
"Nur manchmal heimlich in der Nacht
schleift er sein Messer mit Bedacht,
weil er’s am nächsten Morgen braucht – für die Rasur!"
Er rasiert sich also mit einem Messer, und das schleift er auch noch selbst.
Clever, dieser früher kriminelle und später im juristischen Sinne ehrlich gewordene Räuber. Das sollten wir vielleicht alle so machen, um der organisierten Räuberei des Rasierhersteller-Oligopols den Spaß zu verleiden!
Doch solange wir uns nicht wehren, wird uns an allen Ecken und Enden der Produktivitätsfortschritt wieder aus der Tasche gezogen.
Nachtrag 02.02.08
Was ist billiger als Schermesser? Richtig: ein neuer Rasierer! Beim Carrera "Sprint" hält zwar schon die Schutzabdeckung nicht auf der Scherfolie, aber dafür hat er heute im "Globus" auch nur 10,- € gekostet: mit 3 Jahren Garantie.
Einen beweglichen Scherblock hat ein Gerät zu diesem Preis natürlich auch nicht, aber zumindest für Urlaubsreisen wird er wohl ausreichen.
Im übrigen halte ich immer noch Ausschau nach einem preiswerten Panasonic.
Nachtrag 13.02.08
Nun habe ich mir aus lauter Verzweiflung doch ein neues Schermesser und Scherfolie für meinen alten Braun Synchro 7505 (also für die 7000-Serie) gekauft. Kostenpunkt im Kombipack: 27,99 €, also knapp 30,- € - einstmals beinahe 60 DM.
Zum Rasieren brauche ich indes genau so lange wie vorher mit dem alten, vermeintlich abgenutzten Schermesser (ca. 12-15 Minuten).
Das spricht in gewisser Weise für Braun: die Messer sind langlebig. Und auch wieder nicht: wie kommt es, dass das Billig-Gerät von Carrera für 10,- € mindestens genau so schnell, wahrscheinlich sogar noch ein wenig schneller rasiert (jedenfalls nach meinem Empfinden; mit der Stoppuhr habe ich das nicht gemessen)?
Und wieso können die Rasierapparatehersteller kein Gerät produzieren, mit dem man sich in 5 Minuten rasieren kann?
Nachtrag vom 19.04.2008
Soeben hat mich meine Frau verlassen. Wegen Räuber Winfried.
Freilich nicht wegen dessen erotischer Ausstrahlung. Sondern wegen seines Abschreckungspotentials.
Kurz zuvor empfing ich eine Audiodatei. Mit einer launigen Mail dabei:
"Heute kann ich mein Versprechen ... einlösen. 'Räuber Winfried' wurde verhaftet - auf der Festplatte und auf mehreren Sicherungsdatenträgern. Gut verschnürt kommt 'Räuber Winfried' nun auch zu Ihnen, und lassen Sie ihn nicht wieder frei."
Und nachdem ich das Lied zum X-ten Mal abgespielt hatte, hat meine Frau mich verlassen.
Und ist in ihr Zimmer gegangen. ;-)
Nachtrag 01.06.09
Neulich habe ich ihn gekauft: den Panasonic Pro Curve ES7036S503 Elektro-Rasierer. Bei der Fa. comtech.de (das soll keine Werbung sein; ich habe natürlich über Preisvergleichsseiten nach dem aktuell billigsten Angebot gesucht).
39,- € hat er gekostet: da kann kein Ladengeschäft in der Innenstadt mithalten (abgesehen davon, dass sie in aller Regel von Braun und Philipps Rasierern überschwemmt sind und Panasconic überhaupt nicht oder nur in einer sehr beschränkten Auswahl führen). Wenn ich mich richtig erinnere, kostete der Panasonic Pro Curve ES 7036 bei Saturn Hansa im Laden über 70,- €, also nahe am Doppelten des Internet-Preises (bei dem allerdings noch der Versand hinzukommt).
Auch solche Kalkulationen sind ein Grund, weshalb ich die Versenkung von Steuergelder zur Rettung des Arcandor-Konzerns (d. h. zur Sanierung der Karstadt-Kaufhäuser) ablehne: Die Ladenverkäufe ganz allgemein werden zurück gehen, weil mehr und mehr Menschen entdecken, dass sie beim Einkaufen über das Internet enorm sparen können.
Und mehr Auswahl haben; das recht große Karstadt-Kaufhaus in Frankfurt am Main z. B. führt überhaupt keine Panasonic-Elektrorasierer. Aber warum soll ich mich von der Marketing-Power der Firmen Braun und Philipps rasieren lassen?
Es stellt sich natürlich die Frage, ob ich mit dem Panasconic-Gerät zufrieden bin. Nun ja: ein Wunder-Rasierer ist auch der nicht. Glatt Rasur will auch bei Panasonic, zumindest bei diesem Modell, Weile haben. Recht schwer ist er auch, so schwer wie mein alter Braun, obwohl der neue Rasierapparat das Ladegerät nicht integriert hat. Entweder ist der Akku so gewichtig, oder aber man hat das Gerät extra schwer konstruiert (etwas Eisen oder Blei eingebaut), weil deutsche Verbraucher das Gewicht als ein Qualitätsmerkmal ansehen (was es oft natürlich auch ist). (Vgl. dazu den Handelsblatt-Artikel "Absichtlich schwere Waschmaschinen" vom 25.02.2009 über Panasonic-Waschmaschinen für Deutschland.)
Angenehm ist die blinkende Anzeige, die rechtzeitig (d. h. man kann sich dann durchaus noch zu Ende rasieren) vor der totalen Entleerung des Akkus warnt. (Eine Ladeanzeige gibt es natürlich auch). Das bekommt man bei den anderen Rasierer-Marken zu diesem Preis wohl kaum.
Gleichfalls erfreulich ist der Umstand, dass eine Akku-Ladung für ca. eine Woche reicht; es kann aber natürlich sein, dass der Akku mit der Zeit an Kapazität verliert.
Auch wenn sich meine etwas naive Hoffnung, dass ein Panasconic-Gerät Wunder vollbringen und meine Bartstoppeln in fünf Minuten radikal abrasieren könne, nicht erfüllt hat, bin ich doch insgesamt einigermaßen zufrieden; nicht zuletzt natürlich mit dem günstigen Preis.
Für Ersatzteile freilich muss man auch bei dieser Firma richtig Geld hinlegen: Ein "Panasonic WES9012 Combo Pack Schermesser und Scherfolie", das ich gleich mit bestellt hatte, kostete 22,90 EUR (und ist anscheinend auch anderswo kaum billiger zu haben).
Insoweit halte ich für (vermutlich) alle Rasierapparatehersteller das Verdikt "Räuberfirmen" aufrecht.
Textstand vom 06.06.2009. Auf meiner Webseite
http://www.beltwild.de/drusenreich_eins.htm
finden Sie eine Gesamtübersicht meiner Blog-Einträge (Blotts).
Soweit die Blotts Bilder enthalten, können diese durch Anklicken vergrößert werden.
Dienstag, 8. Januar 2008
Fortschritt – real oder imaginär? Zum Essay "Die Fortschrittsillusion" von Prof. Eckart Voland (Spektrum der Wissenschaft, April 2007)
Eine meiner abendlichen Surftouren (intellektuellen Sauftouren?) im Internet führte mich über einen Hinweis in dem (übrigens außerordentlich qualitätvollen) Blog „tiefgedacht“ zu dem o. a. Essay. (Hier ein anderer, ebenfalls kritischer, Blog-Eintrag dazu.)
Voland erklärt den Fortschritt zu einer Illusion des Gehirns. In der Tat lässt die Lektüre seines Artikels (der schon vorab im Internet zur Diskussion gestellt worden war und in zahlreichen Leserbriefen kommentiert wurde, von denen ich leider aus Zeitmangel nur wenige –meist interessante- lesen konnte) auch mich am Fortschritt zweifeln – allerdings etwas anders, als Voland sich das wohl vorgestellt hatte.
Wenn ich nämlich sehe wie noch heute Menschen, zum Wissenschaftsbetrieb akkreditierte Philosophen gar, in Platons essentialistischer Steinzeit-Höhle hocken und nach den Schatten des Fortschritts-Begriffs haschen, dann wecken solche (um Volands Kritik an seinen Kontrahenten gegen ihn selbst zu wenden:) "naiven (Begriffs-)Realisten" manchmal auch in mir substantiierte Zweifel am geistigen Fortschritt der Menschheit.
Dienstag, 1. Januar 2008
Altes Lied im Neuen Jahr
Schon vor einigen Jahren hatte ich ein kostenloses Antiquariatsprogramm runtergeladen: HomeBase von AbeBooks, Version 2.3 (das Programm kann man auch heute noch auf der Firmenwebseite von AbeBooks gratis downloaden). Zwar will ich meine Bücher nicht verkaufen, aber auch für den privaten Büchersammler ist es, 'für lau', ein brauchbares Instrument, um die Übersicht zu behalten (oder überhaupt erst zu gewinnen).*
Ein wesentlicher Nebeneffekt meiner Büchererfassung ist die Aussonderung (im Prinzip radikal, in der Praxis eher halbherzig) solcher Bücher, die ich voraussichtlich in meinem restlichen Leben nicht mehr lesen werde oder die ich gelesen habe und nicht für aufbewahrenswert halte.
Dazu gehört z. B. der Buchtitel "Herbstbilder aus Italien und Sizilien" von Otto Kaemmel. 364 S. hat es, ist aber eher klein und der Druckspiegel verschwendet viel Platz. Optisch ist es attraktiv: blauer Leineneinband, Titel in Goldprägung mit Schmuckkapitalen.
Inhaltlich erscheint es mir, nach einigem Durchblättern, eher konventionell (der Autor hat lt. Verlagswerbung im Buch noch ein weiteres Werk zum Thema "Italien" verfasst: "Italienische Eindrücke") und eine Lektüre, angesichts von Bergen wichtigerer Werke, verzichtbar.
Eine Meinungsäußerung des Verfassers aus dem Schlusskapitel "Italienische Zukunftsaussichten" (S. 363) möchte ich aber doch schmunzelnd festhalten; nicht wegen der Prognose über die Entwicklung in Italien (die sicherlich nicht für den Norden des Landes, teilweise aber doch wohl für den Süden eingetreten ist), sondern weil sie zeigt, welche Vorurteile schon damals gegen die angelsächsische Lebensart bestanden, Vorurteile, die man auch heute noch (mit 'modernisierten' Begriffen) zu hören bekommt:
"Wer nun freilich das Heil eines modernen Volks darin sieht, dass es zum Industrievolke wird, dass überall die Fabrikschlote rauchen und die Maschinen dröhnen, dass eine harte, kaum unterbrochne Arbeit um der alltäglichen Notdurft willen, eine atemlose Hetze nach Gewinn um des Gewinnes willen alles beherrscht, kurz, wer in englischen und nordamerikanischen Zuständen sein Ideal sieht, der wird dies in Italien niemals verwirklicht finden. ..... Aber es wäre doch auch ein wahres Unglück, eine entsetzliche innere Verarmung der Welt, wenn die Kulturländer alle der Veramerikanerung unterfielen." [Hervorhebungen von mir]
* [Wünschenswert wäre aus meiner Sicht bei einem Programm zur Bestandserfassung von Büchern ("Bucherfassungssoftware" heißt das bei AbeBooks) eine 'automatisierte Kataloghierarchie', d. h. die Möglichkeit, den 'Endkatalogen' jeweils bestimmte 'Dachkataloge' zuzuweisen, in welche Eintragungen aus den 'Endkatalogen' dann automatisch aufgenommen werden.
Zum Beispiel könnten dann Einträge aus einem Katalog "Venedig/Geschichte/Renaissance" automatisch in die entsprechend zugewiesenen 'Oberkataloge' "Venedig/Geschichte", "Venedig", "Italien/Städte", "Italien/Geschichte/Renaissance", "Italien/Geschichte", "Italien", "Geschichte/Renaissance", "Geschichte", "Städte/Geschichte", "Städte" usw. aufgenommen werden, so dass man das gleiche Buch automatisch in (ggf. zahlreichen) "Literaturlisten" zu den unterschiedlichsten Themen und unter den verschiedensten Aspekten -z. B. "Bildbände"- erfasst hätte.]