Am 18.01.2017, unmittelbar im Anschluss an seine "Dresdner Rede", hat der deutsche Korrespondent der amerikanischen Wirtschaftszeitung WALL STREET JOURNAL (WSJ) ein Interview mit Björn Höcke geführt. Dem (mittlerweile kostenpflichtigen) Text entstammt die folgende Passage:
WSJ: "Es gibt zum Beispiel den Historiker [Stefan] Scheil, ich habe gelesen, Sie haben zusammen mal mit ihm ein Interview gemacht in der Sezession. Was halten Sie von seinen Thesen? Da geht es ja auch darum die unmittelbare Schuld, oder wie auch immer, für den Anfang des Zweiten Weltkriegs etwas anders zu sehen."
Höcke: "Also, Stefan Scheil hat sicherlich zu dem Thema profund geforscht. Es gibt andere Bücher, die erschienen sind in den letzten Jahren, die für große Furore gesorgt haben. Zum Beispiel, Gerd Schultze-Rhonhof, der kein Historiker von Hause aus ist, der aber ein sehr guter Autodidakt ist, der aber ein Buch geschrieben hat, das heißt, “1939: Der Krieg, der viele Väter hatte.” Das ist über 50.000 Mal meines Wissens auch verkauft worden und da geht’s eben darum. Wissen Sie, das große Problem ist, dass man Hitler als das absolut Böse darstellt. Wir wissen aber natürlich, dass es in der Geschichte kein Schwarz und kein Weiß gibt. Und dass es viele Grautöne gibt. Und es gibt viele Quellen, die darauf schließen lassen, wenn man es interpretiert, dass dieser 2. Weltkrieg nicht unbedingt zum 2. Weltkrieg - Betonung auf Weltkrieg - hätte werden müssen, wenn nicht auch interessierte Mächte am Werke gewesen wären, die diesen Krieg eskaliert haben."
I. ZUM WSJ-INTERVIEW FOLGENDE FRAGEN AN SIE, HERR HÖCKE:
1) Wann und wodurch wurde der deutsche Überfall auf Polen aus Ihrer Sicht zum Weltkrieg?
2) Welche Beweis- oder Indizienfunktion haben die Verkaufszahlen des Buches von Gerd Schultze-Rhonhof?
3) Der Holocaust, der Überfall auf Polen, die Sowjetunion und zahllose andere Untaten lassen Hitler ziemlich "schwarz" aussehen. Zu einem Grauton könnte man ihn nur dadurch aufhellen, dass man auch eine Reihe von "weißen" Stellen findet. Und zwar nicht bei dem Privatmann, sondern bei Adolf Hitler ALS HISTORISCHER FIGUR.
Bitte zählen Sie uns diejenigen historisch-politischen Lichtseiten auf, die Sie bei Hitler entdeckt haben.
4) Schultze-Rhonhof beschreibt in seinem o. a. Buch "1939:
Der Krieg, der viele Väter hatte" die "Reichskristallnacht"
als ein Werk des Volkszorns:
"Der Mord an Ernst vom Rath entfesselt im Deutschen Reich ein Feuer
der Entrüstung. Am Tag nach der Tat Grynszpans brennen in Deutschland Hunderte
von Synagogen. Jüdische Geschäfte werden zerstört, selbst Wohnungen geplündert.
Die Nacht dieses schändlichen Pogroms vom 9. auf 10. November 1938 erhält die
makabere Bezeichnung 'Reichskristallnacht'."
Üblicher
Weise werden diese Zerstörungen und Plünderungen jedoch einem geplanten Terror von Organisationen des
NS-Regimes zugeschrieben. Wie sehen Sie das als studierter Historiker?
II. FRAGEN ZU IHRER GERAER REDE VOM 03.10.2022* (also zum Tag der deutschen Einheit):
* Die Rede ist auszugsweise abgedruckt im COMPACT SPEZIAL Nr. 36, Thema "USA gegen Deutschland, der hundertjährige Krieg", S. 81 ff.
1) Sie haben das russische Aggressorenvolk "herzlich" gegrüßt.
Warum haben Sie dem Volk der heldenhaft kämpfenden ukrainischen Vaterlandsverteidiger Ihren Gruß verweigert?
2) Ebenfalls sagten Sie:
"Wir Deutschen wollen verstehen, was andere Völker meinen, wir wollen uns in andere Völker hineinversetzen."
Welche außenpolitischen, moralischen, historischen oder sonstigen Einsichten haben Sie aus Ihrer Hineinversetzung in die heldenhaft kämpfenden ukrainischen Vaterlandsverteidiger gewonnen?
3) Zur Seelenverwandtschaft von Russen und Deutschen
Ein weiterer Punkt war Ihre Analyse, wonach "Deutschen und die Russen eine ähnliche seelische Prägung haben." Ihre weiteren Ausführungen machen für mich allerdings nicht erkennbar, worin diese Ähnlichkeit bestehen sollte.
Wenn, wie Sie sagen, den Russen "die deutsche Kultur ..... als Krönung dessen [gilt], was man komponieren, was man denken und was man bauen kann" dann wäre die deutsche Kultur der russischen zivilisatorisch weit überlegen. Und die Russen würden das einsehen.
Wenn umgekehrt "uns Deutschen die russische Kultur als Ausdruck einer menschlichen Sehnsucht und Wärme [gilt], die wir in uns kennen, aber vielleicht nicht oft genug zu zeigen wagen" dann halten offenbar auch wir uns für zivilisatorisch überlegen und bewundern die Russen lediglich wegen ihrer Seelentiefe.
Deutsche und Russen wäre also gerade NICHT ähnlich, sondern würden einander ergänzen (wären komplementär): Wir bringen Russland das Licht der Zivilisation; die Russen bringen uns Zivilisationsbringern in dankbarer Anerkennung ihre Rohstoffgaben dar. Entsprechend exklamieren Sie ja auch:
"Der natürliche Partner für uns als Nation der Tüftler und Denker, der natürliche Partner unserer Arbeits- und Lebensweise wäre Russland. Ein Land mit schier unerschöpflichen Rohstoffen." [Vgl. aktuell - 22.08.23 - auch hier!]
- Aber vielleicht fehlt mir lediglich der richtige Interpretationsrahmen und Sie können uns erklären, worin die seelische Ähnlichkeit beider Völker besteht?
- Aufklärungsbedürftig ist für mich auch, aus welchen Quellen Sie Ihr Wissen um das Deutschlandbild der Russen schöpfen. Denn auch diese Information, dass die Russen uns als zivilisatorisch überlegen bewundern, habe ich noch nirgends sonst gefunden. Ich kann mir auch nicht recht vorstellen, dass beispielsweise Alexander Geljewitsch Dugin Deutschland so sehr bewundert, dass er uns in seiner Eurasienkonzeption eine Führungsrolle, oder auch nur eine mit Russland gleichrangige Stellung, zubilligt. Und dass überhaupt die Russen (oder gar Wladimir Putin) ihre weltpolitische Rolle in der Bewunderung Deutschlands und der wohlfeilen Darbringung ihrer Rohstoffressourcen sehen.
III. WIE BEURTEILEN SIE DIE ZINSPOLITIK DER ZENTRALBANKEN?
1) In einem Leserbrief, veröffentlicht in der Zeitschrift "JUNGE FREIHEIT" Nr. 45/08 vom 31.10.2008, stellen Sie fest, dass die "[damals] gegenwärtige Krise" "definitiv keine Krise des herrschenden Wirtschaftssystems, also der Marktwirtschaft" sei. "Sondern eine [Krise] des korrespondierenden Geldsystems, des zinsbasierten Kapitalismus."
Dass Sie den Zins für ein Problem halten, zwingt zu der Vermutung, dass Sie die frühere Nullzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) befürwortet haben (und ebenso bei den anderen Notenbanken). Somit wäre anzunehmen, dass Sie die zwischenzeitliche Abkehr der Notenbanken von dieser Politik missbilligen.
Trifft das zu, oder warum ist meine Schlussfolgerung ggf. irrig?
IV. FRAGEN ZU IHNER GEPLANTEN UMWÄLZUNG DES GELDSYSTEMS
Am 18.03.2016 hatten Sie auf Facebook geschrieben:
"Das Scheingeld des Geldsozialismus ist der Treibstoff des Kasinokapitalismus, der marktwirtschaftliche Selbstregulierungsprozesse teilweise außer Kraft setzt. Der Wachstums- und Rationalisierungsdruck, der auf der Realwirtschaft lastet, und der auch dazu führt, daß der Mittelstand verschwindet und immer mehr Menschen in Deutschland von ihrer Hände Arbeit nicht mehr leben können, hat seinen Ausgang auch in einem kranken Geldsystem.
Wer in die Diskussion über den Mindestlohn einsteigt, sollte sich darüber im Klaren sein, daß er sich im Bereich des Nachsteuerns bewegt, also Symptompolitik betreibt. Das ist mir für die AfD zu wenig. Sie muß den Anspruch haben, die Ursachen für Fehlentwicklungen zu benennen. Der Kasinokapitalismus und der mit ihm korrespondierende Geldsozialismus dürfen nicht das Ende der Weltgeschichte sein. Die AfD muß Visionsfähigkeit zeigen. Dazu gehört auch der Mut, den Kapitalismus neu zu denken."
Das Geldsystem grundlegend zu ändern wäre ein tiefer Eingriff in das Ergebnis einer (wenn man nur auf die Neuzeit abstellt: ) jahrhundertelangen historischen Entwicklung. Sie werden verstehen, dass unsereiner als mündiger Bürger sich gerne mit detaillierten Begründungen und Beschreibungen auseinandersetzen möchte.
Wer in die Diskussion über den Mindestlohn einsteigt, sollte sich darüber im Klaren sein, daß er sich im Bereich des Nachsteuerns bewegt, also Symptompolitik betreibt. Das ist mir für die AfD zu wenig. Sie muß den Anspruch haben, die Ursachen für Fehlentwicklungen zu benennen. Der Kasinokapitalismus und der mit ihm korrespondierende Geldsozialismus dürfen nicht das Ende der Weltgeschichte sein. Die AfD muß Visionsfähigkeit zeigen. Dazu gehört auch der Mut, den Kapitalismus neu zu denken."
Und ähnlich in einer Debatte im Thüringer Landtag am 07.05.2020 ausgeführt (meine Hervorhebung):
"Mit aus dem Nichts erschaffenem
Notenbankgeld hat man die Börsenblase, die Anleihenblase, die Derivatenblase, die Immobilienblase
zu nie gekannter Größe aufgebläht. Es ist eine riesige Finanzseifenblase entstanden, die über kurz
oder lang – und wahrscheinlich eher kurzfristig –
sowieso geplatzt wäre.
In den letzten vier Jahrzehnten, sehr geehrte Kollegen Abgeordnete, hat sich die Güterproduktion vervierfacht, die Geldmenge im gleichen Zeitraum versechsundvierzigfacht. Unser Geldsystem ist krank
und muss grundlegend reformiert werden, damit
sich Leistung und Ehrlichkeit wieder lohnen, und
nicht Schläue und Verschlagenheit."
1) Das lässt vermuten, dass Sie detaillierte Pläne zur Umsetzung haben, worüber man natürlich gerne Näheres erfahren würde.
2) Was müssen wir uns unter "Geldsozialismus" vorstellen?
3) Mit "Scheingeld" meinen Sie offenbar nicht Falschgeld im eigentlichen Sinne sondern eine oder beide bei uns umlaufende Geldformen, nämlich Basisgeld (Zentralbankgeld) und Bankengeld.
- Was genau ist davon "Scheingeld" und aus welchen Gründen?
- Woran kann ein Benutzer solches erkennen und von echtem Geld unterscheiden?
- Welche Nachteile haben die Benutzer von Scheingeld?
- Wie wird das von Ihnen geplante "richtige" Geld aussehen bzw. auf welche Weise stellen Sie sicher, dass das von Ihnen geplante Geld KEIN "Scheingeld" ist?
Am Rande eine Verständnisfrage:
4) Die Formulierung "sowieso geplatzt wäre" impliziert, dass die von Ihnen im Jahr 2020 diagnostizierte "Finanzseifenblase" schon damals geplatzt war. Andererseits war doch offenbar die Geldmenge bis zu Ihrem Diagnosezeitpunkt, immer noch im Wachsen begriffen.
- Das wirft die Frage auf, wann die Blase ggf. geplatzt ist und was man sich Laie konkret unter "geplatzt" vorzustellen hat?
- Oder ob Sie lediglich etwas unscharf formuliert hatten und prognostizieren wollten, dass die Finanzblase bald platzen werde? (So klingt der Passus "wahrscheinlich eher kurzfristig".)
Zu den konkreten Einzelheiten Ihres Reformentwurfs:
5) Wird das von Ihnen entworfene Geldsystem mit Warengeld (ggf. mit welchem) oder mit Fiatgeld arbeiten (oder ggf. einer Kombination beider Geldformen)?
6) Auf welche Weise und durch welche Institutionen wird die Inverkehrbringung von Geld in dem von Ihnen entwickelten System erfolgen?
7) Werden dabei (bzw. überhaupt) Zinsen erhoben oder nicht?
Oder ist eine Zinserhebung zwar grundsätzlich zugelassen bzw. vorgesehen, wird aber - wie genau? - restriktiv geregelt?
Deshalb drei Fragen betr. nähere INFORMATIONEN über Ihr Geldsystem:
Nun erscheint es mir freilich als schwieriges Unterfangen, dem Nachwuchs die Entzauberer als Vorbilder hinzustellen, zugleich aber die Welt neuerlich verzaubern zu wollen. Doch haben Sie dieses Problem vermutlich auch selbst schon erkannt und gründlich durchdacht.
8) Haben Sie entsprechende Arbeiten verfasst und wo kann man die ggf. nachlesen?
9) Oder, falls Sie sich auf Arbeiten anderer Personen (Wirtschaftswissenschaftler?) berufen: Können Sie uns bitte bibliographische Angaben (bzw. ggf. Linkhinweise) über diejenigen Planungen machen, die Sie umzusetzen gedenken, falls Sie Bundeskanzler werden?
10) Zum Thema "Geldsystem" gibt es ebenso zahlreiche wie unterschiedliche Vorstellungen.
- Soweit die von Ihnen genannten Literatur divergierende Ideen enthält: Welche und aus welchen Gründen haben Sie für Ihr Reformwerk ausgewählt?
V. ZU IHREM GESPRÄCHSBUCH "NIE ZWEIMAL IN DENSELBEN FLUSS"
1) Was ist das amerikanische Volk? Sie bieten zwei Alternativen an (meine Hervorhebungen):
"... in den USA ist nach dreihundert Jahren »Melting pot« kein neues Volk entstanden, die eingewanderten Volksgruppen haben sich im Gegenteil stark segregiert und eine »Salad bowl« gebildet."
Und andererseits:
"... in den USA [setzten sich] die »Weißen« und die »Schwarzen« vor ihrer Amerikanisierung aus mehreren hochdifferenzierten Völkern mit eigenen Identitäten zusammen. Jetzt sind sie in einer Masse aufgegangen."
Ich kann die beiden Variante nicht logisch zusammenbringen. Haben Sie Erklärung, welche die "Salatschüssel" logisch mit dem "Schmelztiegel" vereint?
2) Sie informieren Ihre Leser über einen Krieg, von dem ich noch nirgends sonst jemals etwas erfahren hatte (meine Hervorhebung):
"Der alte Wirtschaftskrieg der Seemächte Großbritannien und USA gegen den Kontinent im 20. Jahrhundert nährt weiterhin die Konfliktdynamiken des 21. Jahrhunderts."
Das ist natürlich eine hochspannende Geschichte, über die sicherlich nicht nur ich gerne mehr erfahren würde:
- Wann und wie begann dieser Wirtschaftskrieg?
- Wann und wie wurde er beendet?
- Wie funktionierte dieser Wirtschaftskrieg (außerhalb von Zeiten der "richtigen" Kriege)?
Zweifel habe ich daran, dass dieser Krieg nicht nur gegen Deutschland, sondern gegen ganz Kontinentaleuropa geführt worden sein soll. Denn selbst Ihr politischer Freund Jürgen Elsässer diagnostiziert in seinem COMPACT SPEZIAL Nr. 36 zwar auch einen "hundertjährige[n] Krieg", aber lediglich einen Krieg der "USA gegen Deutschland".
- Warum auch sollten die Angelsachsen diesen Wirtschaftskrieg z. B. gegen Frankreich geführt haben, das doch auf ihrer Seite stand?
- Und umgekehrt: Würde sich ein angegriffenes Frankreich nicht zu seiner Verteidigung mit Deutschland gegen die Angelsachsen verbündet haben? Oder haben die Franzosen irgendwie gar nicht mitbekommen, dass sie von den Seemächten bekriegt wurden?
3) Sie fordern, die AfD müsse "eine wirkliche Alternative zum Bestehenden sein ..... was eine globalisierungs- und kapitalismusüberwindende Position einschließt" und machen dann weitere Ausführungen dazu:
"Mit Kapitalismus meine ich ... nicht eine sinnvolle Marktwirtschaft, die in einer erneuerten Volkswirtschaft ihren wichtigen Platz haben wird, sondern die einseitige Dominanz und Extremisierung eines Produktionsfaktors – des Kapitals – unter Vereinnahmung der beiden anderen: Arbeit und Boden. Man kann dieses System mit der Formel zusammenfassen: Geld regiert die Welt! Dagegen stellen sich völlig zurecht linke wie rechte Globalisierungs- und Kapitalismuskritiker."
Vielleicht fehlt es mir an ökonomischem Wissen, aber das Wort von einer "erneuerten Volkswirtschaft" macht bei mir, um es mit Goethe zu sagen, "kein Bild in der Seele". Und die "sinnvolle Marktwirtschaft" auch nicht.
- Welche KONKRETEN Regelungen haben Sie geplant und was sollen die KONKRET bewirken?
In diesem Zusammenhang gehört auch Ihre Forderung nach einem Investitionsverbot für raumfremdes Kapital; auch da habe ich Verständnisschwierigkeiten oder Wissenslücken:
- Welche schlechten Erfahrungen hat Deutschland mit dem freien Kapitalverkehr gemacht?
- Wollen Sie den Kapitalimport (und damit faktisch auch den Kapitalexport) verbieten, um der Marktwirtschaft mehr Sinn zu injizieren? Was sollen und können die von Ihnen geplanten Kapitalverkehrskontrollen KONKRET bewirken?
- Exportunternehmen können Kapitalexportverbote über ausländische Tochterfirmen umgehen, indem sie Gewinne aus Warenverkäufen nicht nach Deutschland zurück transferieren. Haben Sie schon einen Plan, um derartige Umgehungen zu verhindern?
- Welche Fakten berechtigen Ihrer Meinung nach zu der Erwartung, dass "unsere" Kapitalisten weniger gierig sind und ethisch besser handeln würden, als raumfremde Kapitalisten?
4) Was Ihre Gegner noch gar nicht gewürdigt haben, ist eine frappierende Übereinstimmung in Ihrem Denken mit der längst gängigen politischen Praxis. Wenn Sie verlangen "Der Parteigeist muß überwunden, die innere Einheit hergestellt werden", dann entspricht das ja lediglich der bereits weit fortgeschrittenen inhaltlichen Vereinheitlichung der Parteien in Deutschland. Auf einer Reihe zentraler Politikfeldern gibt es zwischen den Altparteien keinerlei grundlegende Unterschiede mehr; manche erinnert dieser Zustand sogar an das Blockparteiensystem in der einstigen DDR.
Dem entspricht der gebetsmühlenartig wiederholte Vorwurf des Mainstream, dass Gegner der politischen Korrektheit "die Gesellschaft spalten". Und was an "Parteigeist", also an politischer Opposition, noch vorhanden ist (bzw. sich neu entwickelt hat), das bekämpfen die Herrschenden mit dem totalitären Instrument des Verfassungsschutzes und wollen zunehmend sogar die AfD als einzig nennenswerte Fundamentalopposition verbieten.
Klar: Inhaltlich haben Sie völlig andere Vorstellungen wie die "Blockparteien".
- Aber befürchten Sie nicht, dass Ihre abstrakte Idee von einem überwindungsbedürftigen Parteigeist am Ende Wasser auf die Mühlen der linken Antidemokraten ist?
5) Sie wollen Europa zu einem 'relativ autonomen Großraum' in der Welt machen, indem sie "raumfremden Mächten" Interventionen verbieten. Momentan erleben wir gerade die Intervention Russlands in die Ukraine.
- Bewerten Sie Russland als europäische oder als eine "raumfremde" Macht?
- Wenn "raumfremd": Soll Europa das Interventionsverbot auch gegen Russland durchsetzen, oder aus welchem Grunde möchten Sie das in diesem Falle nicht tun?
- Natürlich wäre es untunlich für die europäischen Staaten, im Ukrainekrieg direkt militärisch zu intervenieren. Aber immerhin könnten sie versuchen, dem Interventionsverbot durch Waffenlieferungen (die, aus anderen Gründen, derzeit ja ohnehin erfolgen) an die ukrainischen Vaterlandsverteidiger Geltung zu verschaffen. Aus welchen Gründen lehnen Sie es ab, Ihrem Interventionsverbot auf diesem Wege gegen Russland Nachdruck zu verleihen?
- Gilt Ihre Ablehnung von Waffenlieferungen an überfallene Länder nur für den Ukrainekrieg oder auch für eventuell zukünftige weitere Angriffe Russlands auf schwächere Nachbarländer?
- Sollte die NATO militärisch eingreifen, oder lieber mit Russland verhandeln, wenn eines ihrer Mitgliedsländer ("ideale Kandidaten" dafür scheinen ja die Baltenländer zu sein) von Russland angegriffen wird?
- Sollte die NATO an Russland grenzenden Länder wieder aus dem Bündnis rauswerfen?
6) In Ihrer Dresdner Rede vom 18.01.2017 war es Ihnen ein Anliegen, die "nachwachsende Generation mit den großen Wohltätern, den bekannten weltbewegenden Philosophen, den Musikern, den genialen Entdeckern und Erfindern in Berührung zu bringen, von denen wir ja so viele haben. ... vielleicht mehr als jedes andere Volk auf dieser Welt".
Indes haben deren Leistungen, auf alle Fälle jene der "weltbewegenden Philosophen" und "genialen Entdecker und Erfinder", wesentlich zu der von Max Weber diagnostizierten »Entzauberung der Welt" beigetragen.
In Ihrem Buch konstatieren Sie, dass diese "entzauberte Welt ... für eine wachsende Zahl von Menschen kein angenehmer Ort" sei. Um unser Leben wieder angenehmer zu machen, schildern Sie Ihren Entschluss, "der kalten funktionalen Welt eine Seele einzuhauchen" und damit eine "Wiederverzauberung der Welt" bewirken. Nun erscheint es mir freilich als schwieriges Unterfangen, dem Nachwuchs die Entzauberer als Vorbilder hinzustellen, zugleich aber die Welt neuerlich verzaubern zu wollen. Doch haben Sie dieses Problem vermutlich auch selbst schon erkannt und gründlich durchdacht.
- Vielleicht können sie unsere Zweifel zerstreuen, indem Sie uns einen Einblick in Ihre geplanten Aktivitäten zur Welt-Wiederverzauberung gewähren?
7) "Heute hilft man als Bundeswehrsoldat, fremde Großmachtstrategien durchzusetzen. Das könnte sich nach dem Rückzug der Amerikaner aus Europa und einer möglichen Auflösung oder Neuausrichtung der NATO ändern. Aber bis dahin gilt: Wer nur einen Job sucht, sollte sich bei der Bundeswehr umsehen. Wer seinem Land wirklich mit der Waffe dienen will, sollte sich überlegen, ob er nicht auf andere, bessere Zeiten warten möchte" sagen Sie in Ihrem Gesprächsbuch.
Aus Ihrer Sicht wäre es also am besten, wenn die Bundeswehr in der aktuellen Lage überhaupt keine Soldaten mehr gewinnen könnte, weil die Bürger nicht amerikanischen (andere Großmächte gibt es in der NATO ja nicht) Großmachtstrategien dienen wollen.
Würden freilich alle Ihrem Rat folgen, wäre Deutschland militärisch völlig schutzlos.
Verbliebe es in der NATO, müsste es sich von amerikanischen Truppen beschützen lassen. Und folglich hunderttausende Soldaten aufnehmen und finanzieren. Denn derart deppert, dass sie unseren Schutz komplett bezahlen würden, sind die amerikanischen Steuerzahler definitiv nicht.
Kämen dann SIE an die Regierung, könnten Sie nicht aus der NATO austreten, weil Deutschland sonst ohne jegliches Militär dastünde. Sie müssten also die Amis ersuchen, doch bitte, bitte so lange in Deutschland zu bleiben, bis wir stark genug sind, sie rauszuwerfen.
Für mich sind beides derart beunruhigende Szenarien, dass ich mich frage,
- ob Sie Ihre Äußerung tatsächlich ernst gemeint haben, oder ob das Sarkasmus sein sollte?
- Oder haben Sie tiefere Hintergründe und politische Schachzüge im Sinn, die einem einfachen Bürger wie mir verborgen bleiben?
So oder so hätte wohl nicht nur ich gerne dringend eine Aufklärung, wie Sie sich diese Verteidigungsverweigerung und deren Konsequenzen im Detail vorstellen.
8) Die Vergangenheitsbewältigung (oder Teile davon) bewerten Sie als einen "offizielle[n] Erinnerungszwang" und konstatieren (sicherlich zu Recht) dass dieser "weitestgehend ethnisch exklusiv" sei. Das darin möglicher Weise verkörperte "kleine Fünklein nationalen Selbstbewusstseins" äußerst sich Ihrer Meinung nach in bizarrer Weise im "ständigen Verweis auf die einzigartige, fabrikmäßige, durchorganisierte Tötung". Selbst im Grauen schimmere da "bisweilen ein perverses Identitätsbild von uns Deutschen durch: Keiner mordet so perfekt, der Tod kann nur ein 'Meister aus Deutschland' sein".
- Wollen Sie damit bestreiten, dass der Holocaust tatsächlich hochgradig "perfekt" durchorganisiert war? Wollen Sie Stalins sogenanntem "Holodomor", Chinas Hungersnot bei Maos "Großem Sprung nach vorn" oder der weitestgehende Ausrottung der Indianer in den USA ebenfalls die Qualität von "einzigartige[n], fabrikmäßig durchorganisierte[n] Tötung[en]" zuschreiben?
9) Ausgehend vom Vertreibungsschicksal Ihrer Großeltern (Frage Ihres Gesprächspartners: "Wie stark hat auf Sie das Vertreibungsschicksal der Großeltern gewirkt?") geben Sie eine Antwort, die man als Relativierung des Holocaust verstehen könnte (meine Hervorhebungen):
"..... ist eine problematische Trennung zwischen Schicksalen entstanden, die allenfalls etwas bepflegt werden, damit Gras darüber wächst – denken Sie neben der Massenvertreibung aus Ostdeutschland auch an die hunderttausenden Alten, Frauen und Kinder, die im Inferno des anglo-amerikanischen Bombenterrors umkamen – und anderen, bei denen eine umfassende Erinnungsbewirtschaftung etabliert ist. Hier wird mit zweierlei Maß gemessen. Dabei wird uns doch die Dimension des Grauens vor allem dort am deutlichsten bewußt, wo uns unmittelbar Nahestehende davon ergriffen werden."
Eine weitere Gleichsetzung der Opfer sehe ich auf der Folgeseite:
"Keiner hat dabei die [heimatvertriebenen] zwanzigjährigen Mütter, die kaum mehr als ihres und ihrer Kinder nacktes Leben gerettet haben, gefragt, welche Traumata sie erlitten haben. Heute dagegen ist eine Konkurrenz um die grausigste Verfolgungsgeschichte entstanden, ein lukrativer Markt, auf dem das Gewicht des eigenen Leids die Waagschale nach unten drückt."
Man könnte diese Äußerungen als Ausdruck eines politisch-historischen Amoralismus verstehen. Sie scheinen die deutschen Opfer des Kriegsgeschehens mit den Opfern der Nazis (den Opfern rassistischer und politischer Verfolgung ebenso wie den fremden Kriegsopfern) auf ein und dieselbe Stufe zu stellen.
Indem Sie beide Kategorien auf das Kriterium "Opfer" reduzieren, wird das Maß des erlittenen Leides ("Die grausigste Verfolgungsgeschichte") zum einzigen Kriterium der Gedenkwürdigkeit. Dabei bleiben jedoch zwei Umstände total ausgeblendet, die üblicher Weise (und für mich nachvollziehbar) eine zentrale Rolle in der Erinnerungsdebatte spielen:
- Dass (Hitler-)Deutschland jenen Krieg begonnen hat, dem dann auch Deutsche, Soldaten wie Zivilisten, zum Opfer fielen. Dass DIESE Opfer auch für Sie moralisch mitverantwortlich sind für den Krieg, leite ich, mutatis mutandis, aus Ihrer Feststellung her: "Wenn man unter einem Volk eine Gemeinschaft versteht, deren Angehörige in einer schicksalshaften, generationsübergreifenden Verbindung stehen, dann kann ich mich als Deutscher nicht einfach mit der Bemerkung aus der Verantwortung stehlen, das ginge mich gar nichts an, weil ich erst nach den Ereignissen geboren wurde."
- Dass (Hitler-)Deutschland jenen Krieg begonnen hat, dem dann auch Deutsche, Soldaten wie Zivilisten, zum Opfer fielen. Dass DIESE Opfer auch für Sie moralisch mitverantwortlich sind für den Krieg, leite ich, mutatis mutandis, aus Ihrer Feststellung her: "Wenn man unter einem Volk eine Gemeinschaft versteht, deren Angehörige in einer schicksalshaften, generationsübergreifenden Verbindung stehen, dann kann ich mich als Deutscher nicht einfach mit der Bemerkung aus der Verantwortung stehlen, das ginge mich gar nichts an, weil ich erst nach den Ereignissen geboren wurde."
(Anders sieht es natürlich dann aus, wenn man der Meinung ist, dass den Nazis leider nicht "mehr Friedensjahre vergönnt" waren und somit die Alliierten den Krieg vom Zaun gebrochen haben. Aber in dem oben behandelten WSJ-Interview hatten Sie die Opferrolle Hitlers ja auf den Krieg "als Weltkrieg" beschränkt, und wollten ihn auch insoweit lediglich teilweise exkulpieren.)
- Dem gegenüber wurden die Juden (und die allermeisten anderen KZ- und sonstigen Mordopfer der Nazis) auf der Basis einer kranken, irrationalen Ideologie zu Tode gequält bzw. "wurden verhungert", ohne dazu in irgendeiner Weise objektiv eine Veranlassung gegeben zu haben. Stellen Sie diese NS-Opfer, nicht in ihrem subjektiven Leidensempfinden betrachtet, sondern als moralische Beziehung der Opfern zu ihren Tätern, allen Ernstes auf eine Stufe mit den Bombenopfern in Hamburg, Dresden usw., oder habe ich Sie da missverstanden?
10) An einer Stelle empören Sie sich (implizit) über eine (mir unbekannte) Äußerung des US-Präsidenten Roosevelt (chrono-logisch muss das der Franklin Delano R. gewesen sein), dass in den beiden Weltkriegen des vergangenen Jahrhunderts "die Alliierten nicht nur gegen die Militaristen und Nazis, sondern ..... gegen die Deutschen an sich" gekämpft hätten.
- Wer saß denn Ihrer Meinung nach in den deutschen Schützengräben? Waren die Soldaten nur "Militaristen und Nazis" (was immerhin die Wehrmachtsverbrechen verständlicher machen würde) oder waren da auch "Deutsche an sich" dabei?
VI. WEITERE FRAGEN
1) In dem SPIEGEL-Interview "Ich denke ganz anders" (SPIEGEL-Druckausgabe Nr. 8/2017) wurden Sie gefragt, ob Sie sich eine Fortdauer der Nazi-Diktatur gewünscht hätten:
"In Ihrer [Dresdner] Rede kritisierten Sie Bundespräsident Richard von Weizsäcker, der [in einer Rede vom 08.05.1985] den 8. Mai [1945] als 'Tag der Befreiung' bezeichnet hatte. Wäre es Ihnen lieber gewesen, die Naziherrschaft hätte angedauert?"
Ihre Antwort war:
"Dass die Nazidiktatur überwunden werden musste, das ist doch selbstverständlich."
Das klingt für mich so, als ob Ihnen ein Fortbestand des NS-Regimes lieber gewesen wäre als seine Vernichtung durch die deutsche Kriegsniederlage. Die Nazis hätten dann erst irgendwann hinterher von irgend jemandem irgendwie "überwunden" werden sollen.
- Aber vielleicht habe ich Sie missverstanden und in Wahrheit sind Sie doch froh darüber, dass das NS-Regime auf die damals einzig mögliche Art und Weise beendet wurde?
- Oder haben Sie (bezogen auf den Zeitpunkt Anfang Mai 1945) ein REALISTISCHES Szenario im Sinn, auf welche Weise Deutschland eine Niederlage hätte erspart bleiben können, das NS-Regime aber dennoch überwunden worden wäre? Wie, wann und durch wen hätte das auf Basis der damaligen Zustände passieren können?
2) Zur Rechtfertigung Ihrer Kritik an der Weizsäcker-Rede haben Sie im Interview ausgeführt:
"Aber ebenso selbstverständlich war der 8. Mai 1945 für die Menschen, die in diesem vollkommen ausgebombten Land dahinvegetierten, nicht nur eine Befreiung, sondern eben auch eine totale Niederlage. Die Deutschen erlebten den 8. Mai 1945 nun mal ambivalent. ... Als Geschichtslehrer muss ich diese Ambivalenz berücksichtigen."
Kennen Sie die Weizsäcker-Rede oder urteilen Sie lediglich nach Berichten Dritter darüber?
Wenn Sie die Rede kennen, dann wissen Sie doch wohl auch, dass v. Weizsäcker diese Ambivalenz bereits selber ausführlich berücksichtigt hatte. U.a. sagte er:
"Der 8. Mai ist für uns Deutsche kein Tag zum Feiern. Die Menschen, die ihn bewußt erlebt haben, denken an ganz persönliche und damit ganz unterschiedliche Erfahrungen zurück. Der eine kehrte heim, der andere wurde heimatlos. Dieser wurde befreit, für jenen begann die Gefangenschaft. Viele waren einfach nur dafür dankbar, daß Bombennächte und Angst vorüber und sie mit dem Leben davongekommen waren. Andere empfanden Schmerz über die vollständige Niederlage des eigenen Vaterlandes. Verbittert standen Deutsche vor zerrissenen Illusionen, dankbar andere Deutsche vor dem geschenkten neuen Anfang. ..... Der 8. Mai war ein Tag der Befreiung. Er hat uns alle befreit von dem menschenverachtenden System der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft.
Niemand wird um dieser Befreiung willen vergessen, welche schweren Leiden für viele Menschen mit dem 8. Mai erst begannen und danach folgten. Aber wir dürfen nicht im Ende des Krieges die Ursache für Flucht, Vertreibung und Unfreiheit sehen. Sie liegt vielmehr in seinem Anfang und im Beginn jener Gewaltherrschaft, die zum Krieg führte. Wir dürfen den 8. Mai 1945 nicht vom 30. Januar 1933 trennen."
- Warum führen Sie (Redekenntnis unterstellt) Ihre Leser in die Irre und erwecken den falschen Eindruck, ihre Kritik an V. Weizsäcker richte sich dagegen, dass v. Weizsäcker diese Ambivalenz in seiner Rede nicht berücksichtigt habe?
3) Die o. a. Passagen im SPIEGEL-Interview bezogen sich auf Ihre Dresdner Rede vom 18.01.2017. Die Medien tun Ihnen hier (aus Bequemlichkeit) ständig Unrecht indem Sie unterstellen, mit "Denkmal der Schande" hätten Sie nicht etwa den Holocaust als Schande bezeichnen wollen, sondern das Denkmal. Das ist bereits sprachlogisch unmöglich; kein ehrlicher (ggf. auch gegnerischer) Interpretator kann ernsthaft bezweifeln, dass Sie den Holocaust als deutsche Schande ansehen und als solche benennen wollten.
Das schließt freilich nicht aus, dass Sie nicht auch das Denkmal selber als eine Schande empfinden. Was sich überzeugend bereits aus einem Satz wie diesem ergeben würde:
"..... wir Deutschen, also unser Volk, sind das einzige Volk der Welt, das sich ein Denkmal der Schande in das Herz seiner Hauptstadt gepflanzt hat."
Doch so haben Sie das gar nicht gesagt. Sondern (meine Hervorhebung):
"Wir Deutschen - und ich rede jetzt nicht von euch Patrioten, die sich hier versammelt haben -, also unser Volk sind das einzige Volk der Welt, das sich ein Denkmal der Schande in das Herz seiner Hauptstadt gepflanzt hat."
Was nun zwingend beweist, dass Sie die Errichtung dieses Denkmals für eine Schandtat halten, die Patrioten niemals begehen würden.
Aber vor allem steht hinter Ihrem Satz die Prämisse einer Gleichrangigkeit (im Bösen) von deutscher Schande mit derjenigen anderer Völker. Da frage ich sie:
- Welche Schandflecke haben z. B. Frankreich, Großbritannien oder die USA in ihrer Geschichte, die auf einer Stufe mit der industriell organisierten und rein ideologisch-rassistisch motivierten Judenvernichtung anzusiedeln wäre?
Unter Berufung auf das Buch "Der deutsche Genius. Eine Geistes- und Kulturgeschichte von Bach bis Benedikt XVI." des Briten Peter Watson attestieren Sie unserem Volk eine exzeptionelle Kulturhöhe.
- Ist nicht der Fall in der Nazizeit umso tiefer? Kann man die Barbareien z. B. in unterentwickelten Ländern wie Stalins Sowjetunion und Maos China ethisch auf eine Stufe stellen mit dem von einem zivilisatorisch hochentwickelten Kulturvolk begangenen, auf eine komplett irrationale rassistische Ideologie gestützten Völkermord an den Juden?- Ist das nicht tatsächlich ein "Zivilisationsbruch"? Wenn sogar schon, wie Sie Ihrem Gesprächsbuch formulieren, eine [hypothetisch gegen die Deutschen gerichtete] Kollektivschuldthese "eine Art nationaler Sippenhaft ..... ein Zivilisationsbruch" wäre? (Meine Hervorhebung.)
[Fortsetzung vorbehalten😁]
ceterum censeo
Wer alle Immiggressoren der Welt in sein Land lässt, der ist nicht "weltoffen":Der hat den A.... offen!
Textstand 22.09.2023
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