Donnerstag, 29. Dezember 2022

Wie der Schleim-Björn das Ukraine-Aas für russische Rohstoffe fleddert


Am 03.10.2022, also am Tag der Deutschen Einheit, hat Höcke, neben anderen, auf einer Veranstaltung in Gera eine Rede gehalten. An dem daran anschließenden Umzug (Demonstration) hat er ebenfalls teilgenommen.
 
Auffällig ist zunächst einmal, dass diese Veranstaltung NICHT von Höckes Partei (also der AfD) organisiert worden war, sondern von anderen (weit rechtsaußen stehenden) Kreisen. 
Unter anderem von einem gewissen Christian Klar. Der hat, auch jenseits seiner politischen Aktivitäten, nicht die allersauberste Weste. Höcke hat damit offenbar keine Probleme. Denn, wie er in seinem Buch schreibt: "Nur mit starken Einzelpersönlichkeiten, die sich dem Ganzen verbunden fühlen, werden wir ein so großes Projekt wie den Neubau unseres Gemeinwesens stemmen.Da bieten sich wohl besonders solche Personen an, die, selbst wenn sie keine direkten Erfahrungen am Stemmeisen gewonnen haben, doch wenigstens vergleichbare Leistungen in ihrem Lebenslauf vorweisen können.
Und indem Klar schon öfter (wenn auch nicht immer erfolgreich) um Freiheit kämpfen musste (vom Knast) hat er klar bewiesen, dass er zu den von Höcke adressierten "Freunden der Freiheit" gehört.

Auch sonst ist Höcke bei seinen Kumpanen nicht wählerisch:
"Jürgen Elsässer, Herausgeber des vom Verfassungsschutz als „'gesichert extremistisch' eingestuften Magazins 'Compact', Martin Kohlmann, Gründungsvorsitzender der sächsischen Kleinstpartei 'Freie Sachsen', ebenfalls vom Verfassungsschutz beobachtet, und Björn Höcke, Thüringer AfD-Landesvorsitzender und ebenfalls im Visier des Verfassungsschutzes, waren die Hauptredner in Gera"
erfährt der Leser im Bericht der Thüringischen Landeszeitung, Gera, vom 05.10.2022. (Ich frage mich, ob Jürgen Elsässer inzwischen mehr Einfluss auf Höcke hat als Götz Kubitschek?)
Vor Jahren habe ich auf Facebook mal in Kohlmann-Kreisen (damals: "Pro Chemnitz") mitdiskutiert (es ging seinerzeit um Asylantenverbrechen in der Stadt und um Demonstrationen, u. a. auch der AfD, dagegen). An Details erinnere ich mich nicht; wohl aber daran, dass einer der Debattenteilnehmer wirklich extreme Äußerungen machte. Und die anderen damit kein Problem hatten. Von daher glaube ich unbesehen, dass die ebenfalls von Kohlmann geleiteten "Freien Sachsen" rechtsextrem sind.

Aktuell ist der sächsische AfD-Landtagsabgeordnete Ivo Teichmann wegen der mangelnden Abgrenzung der AfD zur rechtsextremen Partei "Freie Sachsen" sogar aus der AfD ausgetreten. Vgl. dazu den MRD-Bericht "Austritt wegen Nähe der Partei zu 'Freien Sachsen' " vom 21.12.2022. (In der SÜDDEUTSCHEN vom 22.12.2022 gibt es eine - kürzere - dpa-Meldung dazu.)

Höcke dagegen propagiert in seiner Rede eine Einheitsfront der Ultrarechten. Nur so macht der Passus Sinn
"[Wir] dürfen ..... uns vom Establishment, das versucht, Spaltkeile in uns hineinzutreiben, niemals auseinandertreiben lassen. Wir müssen als Einheit, wir müssen als freiheitsverliebte Volksopposition zusammenstehen und diesen Kampf jetzt durchkämpfen."
Dass es Allianzen gibt, die einen nicht stärker machen, sondern im Gegenteil schwächen: Diese Einsicht ist bis zum Bornhagener Burg-Berg noch nicht vorgedrungen. Dann viel Glück mit deinen Neo-Nutsies, Björn!

La lingua batte dove il dente duole, sagt er Italiener: Die Zunge zieht's zum wehen Zahn. Ein solcher ist bei Höcke wohl die Unvereinbarkeitsliste der AfD, die es ihm unmöglich macht, alle seine ultrarechten Gesinnungsgenossen in die Partei einzuschleusen.
Aber den Zahn, dass du mit deinen angebräunten Kumpanen in Deutschland die Macht erobern kannst: Den werden sie dir ziehen, Björn! Entweder (vorzugsweise) die Wähler oder (hoffentlich nicht nötig) der Verfassungsschutz.

Selbst wenn wir Überlegungen zum Rechtsextremismus von Höcke und Genossen beiseite lassen, WAR DIESE VERANSTALTUNG EIN SKANDAL!
Es ist eine Bankrotterklärung der Thüringer AfD, dass sie nicht einmal am Tag der Wiedervereinigung Deutschlands, unserem höchsten politischen Feiertag, eine EIGENE Veranstaltung zu organisieren vermag.  Dass deren Landes- und Fraktionsvorsitzender an einem solchen Tag auf FREMDEN Versammlungen herumtingelt, ist ERBÄRMLICH! Nicht zuletzt angesichts der Arroganz, mit dem die AfD-Ossis den AfD-Wessis ihre Schwäche vorwerfen und ihre eigenen AfD-Landesverbände als Volkspartei hinstellen. Dagegen erhellt Höckes Anlehnung an ein Braunfront-Bündnis, wie SCHWACH die politische Organisiertheit der AfD zumindest in Thüringen in Wahrheit ist. Zwar erzielt sie dort, im Vergleich zu westlichen Bundesländern, eindrucksvolle Wahlergebnisse. Aber strukturell im Lande verwurzelt ist sie offenkundig NICHT. Sie ist ein Wahlstimmenkoloss auf organisatorischen Spinnenbeinen. 
Deutlicher kann ein Landesvorsitzender seine Verachtung für die eigene Spinnenpartei nicht zeigen als dadurch, dass er am deutschen Nationalfeiertag auf der braunen Reste-Rampe um Bündnisse bettelt.

Dass er am Einheitstag "fremdgeht", anstatt eine parteieigene Veranstaltung zu organisieren, ist dem (Landes-) Parteivorsitzenden persönlich vorzuwerfen. Offenbar fehlt ihm jegliches Gespür für Würde und Ehre seiner Partei - wie seiner Person.
Jeder normale Politiker ("ich") würde sich fragen
  • Warum sind die Einladenden keine AfD-Mitglieder?
  • Wenn sie das nicht werden WOLLEN, weil sie "meinen" politischen Ziele nicht zustimmen, dann habe "ich" auf deren Versammlungen nichts verloren.
  • Wenn sie keine Mitglieder werden KÖNNEN, wegen früherer Mitgliedschaften in verfassungsfeindlichen Organisationen, dann habe "ich" erst Recht nichts bei denen zu suchen. 
Höcke hingegen sucht noch den letzten Misthaufen nach den für ihn offenbar wertvollen braunen Stecknadeln ab. Wie kann eine Partei, die Deutschland retten will, einen Björn Braunbündler in ihren Reihen dulden - und sogar als Landesvorsitzenden?


Kommen wir zu den INHALTEN, die Höcke seiner exquisiten Patriotenschar verkündet.

Zunächst präsentiere ich ein Transkript von Höckes Geraer Rede (anzuschauen auf seinem eigenem YouTube-Kanalhier auch auf Compact-TV). 
Hervorhebungen von mir; die Interpunktion natürlich auch. Die jeweiligen "Zeitstempel" sowie die Absätze habe ich ziemlich zufällig und willkürlich gesetzt. Einige "Holprigkeiten", wie sie beim stellenweise freien Reden vorkommen können, habe ich stillschweigend korrigiert.
Anschließend kommentiere ich Höckes Aussagen in der Rede, insbesondere zum Ukrainekrieg und zum Verhältnis Deutschland-Russland.



REDETEXT:

"Liebe Freunde der Freiheit,
als ich vor einigen Wochen die Entscheidung zu treffen hatte, ob ich als Abgeordneter an den offiziellen Feierlichkeiten zum Tag der deutschen Einheit in Erfurt teilnehme, oder ob ich der Einladung verschiedener freiheitsliebender Bürgerinitiativen folgen sollte und hier nach Gera kommen, da fiel mir die Entscheidung, wie ihr euch vorstellen könnt, nicht besonders schwer. ..... Ich will den Schwerpunkt [meiner Rede] setzen bei der Außenpolitik. Denn es gilt nach wie vor die alte Einsicht: Innenpolitik beantwortet die Frage, wie wir leben; Außenpolitik jedoch die Frage, ob wir leben. Und ich glaube, diese alte Einsicht können wir alle in diesem Tagen, Wochen, Monaten sehr gut nachvollziehen und nachempfinden. Liebe Freunde, die Zerstörung der Ostseepipelines, die Zerstörung von Nord Stream 1 und Nord Stream 2, insgesamt 4 Röhren, war der erste kriegerische Akt gegen die Bundesrepublik Deutschland seit ihrer Gründung 1949. Der Angriff auf die kritische Infrastruktur unserer Nation kommt einer Kriegserklärung gleich. Geschwächt durch den von allen Kartellparteien (die Kartellparteien sind sämtliche Altparteien, von der umbenannten LINKEN bis zur CDU), geschwächt durch den von den Altparteien durchgedrückten Kohle- und Kernenergieausstieg kann diese Unterbrechung von auswärtiger Energieversorgung für uns, für unser Land, tatsächlich tödlich sein. Erst geht die Industrie, erst geht der Mittelstand in die Kniee. Dann kollabiert der Sozialstaat. Und am Ende steht die staatliche Ordnung im Ganzen zur Disposition; am Ende drohen Hunger und Chaos. Und angesichts dieser möglichen tödlichen Folgen müsste unsere Regierung alles unternehmen, um den Verantwortlichen zu finden und ihm harte, ja, härteste Konsequenzen androhen. Doch Scholz, Habeck, Baerbock, Lambrecht und wie die ganzen Mitglieder des aktuellen Berliner Schreckenskabinetts noch heißen, sie übernehmen einfach die Forderung bzw. die Einschätzung der US-amerikanischen Regierung, die Russen hätten die Röhren beschädigt. Liebe Freunde, ich möchte dazu drei Fragen stellen. Ich könnte dazu auch zehn oder zwanzig Fragen stellen, und in den alternativen Medien sind auch mehr als drei Fragen gestellt worden. Aber im Rahmen so einer Rede möchte ich mich auf drei zentrale Fragen konzentrieren.
Die erste Frage lautet: Warum soll eine Nation die eigene, teure Infrastruktur beschädigen, wenn sie den Gashahn einfach zudrehen kann. Ein Stromanbieter, liebe Freunde, zerstört doch auch nicht die Leitung, wenn ein Stromkunde nicht mehr bezahlt. Sondern dieses Stromunternehmen stellt dann einfach den Strom ab. [6:05]
Zweitens: Warum, warum fragen wir uns - frage ich mich - haben die potentiellen russischen Saboteure nur die eigenen Leitungen gesprengt, aber nicht die nur wenige Kilometer westlich verlaufende Pipeline, die von Norwegen im Norden nach Polen im Süden verläuft? Warum hat man dort keine Hand angelegt?
Und drittens und letztens: War es nicht Joe Biden - Sleepy Joe -, der am 7. Februar diesen Jahres in einer Pressekonferenz äußerte, man werde das Projekt Nord Stream 2 beenden? Ihr könnt euch noch daran erinnern? [ca. 6:30]
Ich kann mich noch sehr gut an den 7. Februar diesen Jahres erinnern, und ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, als ein Journalist den US-Präsidenten danach befragte, wie das denn gehen solle, da doch dieses Projekt von Deutschland kontrolliert würde. Und Biden antwortete diesem Journalisten mit einem lässigen Lächeln im Gesicht: ja, mit dem lässigen Lächeln eines Bandenchefs. Und er führte aus, ich zitiere Joe Biden, zitiere Sleepy Joe: I promise you, we will be able to do it. Übersetzt: Glauben Sie mir, wir werden es beenden können. US-Präsident Joe Biden am 7. Februar 2022. [7:31]
Als Biden ankündigte, das 8 Milliarden teure deutsch-russische Projekt zu beenden, da stand neben ihm ein Mann, der eigentlich die Aufgabe hat, deutsche Interessen zu vertreten, da stand neben ihm "unser" Bundeskanzler Olaf Scholz. Was machte unser Kanzler? Ja, er stand da, wortlos, und lächelte. Und er tat das nicht, was seine Pflicht als deutscher Bundeskanzler in dieser Lage gewesen wäre, nämlich dem amerikanischen Präsidenten sofort ins Wort zu fallen. Wenn wir noch eine Szene brauchten, um die Schwäche Deutschlands zu veranschaulichen, ja, diese lächerliche Schwäche unserer Nation, dann war es diese Szene am 7. Februar 2022 in den Vereinigten Staaten von Amerika. Es war Franz-Josef Strauß, der schon vor über 40 Jahren einmal sagte: Wir Deutschen, wir sind die Stiefelknechte der Amerikaner! - Und wir sind es bis heute!
Liebe Freunde: Das Nord Stream Projekt war ureigene deutsche Interessenpolitik. Kaum zu glauben, dass es das einmal gegeben hat! Zufällig hat es das gegeben; viele Jahrzehnte hat es das schon nicht mehr gegeben. [9:08] Das war deutsche Interessenpolitik. Die Gaslieferungen aus Russland, sie waren sicher, sauber und günstig. Und nun macht die deutsche Regierung US-amerikanische Interessenpolitik. Wir, bzw. unsere Bundesregierung, hat uns abhängig gemacht von amerikanischem Flüssiggas. Dieses LNG, dieses amerikanische Flüssiggas, da hat den 7fachen Preis im Vergleich zu russischem Pipelinegas. Fünfzig Tanker im Monat überqueren jetzt den Atlantik. Was für ein gigantischer Gewinn für die amerikanische Volkswirtschaft! Und was für ein gigantischer Schaden für die Weltökologie!
Die neue deutsche Abhängigkeit hat verheerende Folgen. Wir spüren sie schon: Millionen Deutsche werden die Energiekosten nicht mehr stemmen können; die deutsche Industrie verliert jeden Tag mehr ein Stück ihrer Konkurrenzfähigkeit. Hunderte energieintensive Unternehmen haben bereits die Pforten geschlossen. Immer mehr Unternehmen kehren Deutschland den Rücken. Nicht wenige von ihnen gehen wohin? In die USA! Es ist bitter, liebe Freunde, aber es ist so. 
Die US-amerikanische Regierung hat der deutschen Bundesregierung den wirtschaftlichen Selbstmord befohlen, und Scholz & Co. führen diesen Befehl aus! [10:35]
Liebe Freunde, ich glaube, es geht nicht zu weit, wenn ich Folgendes feststelle: Es war und ist US-amerikanische Strategie, als raumfremde Macht auf unserem Kontinent Keile zu treiben. Keile zu treiben zwischen Völker und zwischen Nationen, die eigentlich sehr gut miteinander arbeiten könnten. Deutschland lebt und gedeiht nicht wegen seiner Rohstoffe, sondern weil unser Volk begabte Techniker, begabte Ingenieure und Erfinder hervorgebracht hat. Bei uns, liebe Freunde, hier in Deutschland, ist fast alles gründlicher durchdacht und verbessert worden als irgendwo anders auf der WeltDer natürliche Partner für uns als Nation der Tüftler und Denker, der natürliche Partner unserer Arbeits- und Lebensweise wäre Russland. [11:38] Ein Land mit schier unerschöpflichen Rohstoffen
Und hinzu kommt  - und das ist mir besonders wichtig in dieser von zu viel Materialismus geprägten Zeit -, hinzu kommt, dass die Deutschen und die Russen eine ähnliche seelische Prägung haben. Das dürfen wir niemals außer Acht lassen. Die deutsche Kultur, liebe Freunde, gilt in Russland als Krönung dessen, was man komponieren, was man denken und was man bauen kannEbenso gilt uns Deutschen die russische Kultur als Ausdruck einer menschlichen Sehnsucht und Wärme, die wir in uns kennen, aber vielleicht nicht oft genug zu zeigen wagen. [12:26]
Aber seit 100 Jahren ist es laut dem führenden Geostrategen der USA, George Friedman, das Ziel seines Landes, der USA, ein deutsch-russisches Zusammengehen zu verhindern, weil dann die Gefahr bestünde, dass etwas entstehen könnte, das sogar den globalen Machtanspruch der USA zurückweisen könnte und [ihm] Widerstand entgegensetzen könnte.
Und nun, liebe Freunde, sind wir zum dritten Mal seit Beginn des letzten Jahrhunderts gegen unsere Interessen und gegen die Vernunft gegen Russland aufgestellt. Gegen ein Volk, mit dem wir vorzüglich auskommen könnten, sobald Frieden herrscht. Zum dritten Mal, liebe Freunde, seit Beginn des letzten Jahrhunderts, stehen auf dem europäischen Kontinent Nationen und Völker gegeneinander. Obwohl nichts näher läge, als zusammenzuarbeiten und die USA mit ihrem primitiven Sendungsbewusstsein aus Europa fernzuhalten, ja, ihr zu verbieten, ihr als außereuropäischer Macht, sich in europäische Angelegenheiten hineinzumischen. [13:37]
Es ist wirklich entsetzlich: Wir werden von einer raumfremden Macht in einen Krieg hineingetrieben über eine fremdbestimmte Bundesregierung, der nicht der unsere ist. Wenn ich diese Sätze ausspreche, habe ich einen Kloß im Hals, wie ich so oft in den letzten Tagen, Wochen und Monaten einen Kloß im Hals hatte. Und ich glaube, diesen Kloß könnt ihr nachempfinden; wahrscheinlich hattet ihr ihn in den letzten Wochen und Monaten auch öfter im Hals. Ein Kloß im Hals, liebe Freunde, weil ich mich ohnmächtig fühle. Ohnmächtig, weil wir noch machtlos sind, weil wir noch die Hebel der Macht nicht in den Händen halten. Und wir können heute und hier aus Gera nicht viel mehr tun, als ein politisches Zeichen zu setzen. [14:32] Ein politisches Zeichen, das aber trotzdem gesetzt werden sollte und das auch wahrgenommen wird, das weiß ich. Und deswegen  ..... 
[Nachtrag 06.01.2023: Weiß nicht, wieso ich hier einen Textteil weggelassen hatte. Hier ist er jedenfalls: "Und deswegen rufe ich von hier und heute aus Gera dem russischen Volk zu - und ich tue das, dessen bin ich bewusst, und dessen bin ich mir sicher, auch in eurem Namen -: Hier, liebe russische Mitbürger, hier sind Tausende freiheitsliebende Deutsche versammelt, wir grüßen das russische Volk herzlich. Und wir erklären, eingedenk der Geschichte des 20. Jahrhunderts, eingedenk der bitteren Erfahrung und der bitteren Lehren, die wir als Volk erdulden mussten, wir wollen Frieden! Von deutschem Boden darf nie wieder Krieg ausgehen, wir wollen Frieden mit Russland und Frieden" (ein oder zwei Worte gehen im Jubel unter)].

Liebe Freunde, und auch das möchte ich unbedingt betonen: Ich weiß sehr wohl zwischen den USA und den Amerikanern zu unterscheiden. Und ich weiß sehr wohl, dass es jede Menge friedliebende und freiheitsliebende Amerikaner gibt; wahrscheinlich ist es sogar mehr als die Hälfte des Landes. Friedliebende und freiheitsliebende Amerikaner, die den globalen Imperialismus und die den globalen Interventionismus ihres Landes auch nicht wertschätzen. Davon bin ich überzeugt. Die USA sind, vielleicht auf eine andere Art und Weise als wir Deutschen und unser Deutschland auch ein fremdbestimmtes Land. Und deswegen soll von hier und heute aus Gera auch ein herzlicher Gruß über den großen Teich gehen, zu dem Teil des amerikanischen Volkes, der friedliebend und freiheitsliebend ist. [16:20]
Leider ist es aber so, dass die US-Amerikaner sich die Politik ihrer Regierung zurechnen lassen müssen. Genau so, wie wir uns leider die Politik "unserer" Bundesregierung zurechnen lassen müssen. Und deswegen möchte ich's hier in Erinnerung rufen. Diese USA, diese USA haben im vergangenen Jahrhundert mehr Kriege geführt, als jedes andere Land der Erde, haben aber niemals Gemetzel und Zerstörung auf dem eigenen Territorium erleben und erleiden müssen. Diese USA haben als erste und einzige Nation Atomwaffen eingesetzt. Sie haben Stellvertreterkriege geführt wie in Vietnam und Korea. Sie haben gewählte Regierungen gestürzt, die der eigenen Strategie im Wege standen. Sie haben Bürgerkriege ausgelöst, wo Rohstoffe zu holen waren, zuletzt im Irak, in Afghanistan, in Libyen und in Syrien. Und diese USA haben Russland 1989 zuerst ausgebeutet. Und dann, als Putin in seinem Land das Chaos beendet hat, die NATO bis an die Schmerzgrenze ausgedehnt. Und nun gilt Putin auf einmal als Aggressor. Wieder einmal haben die westlichen Medien einen neuen Hitler aus dem Hut gezaubert. Diesmal ist es Wladimir Putin. Und an der Stelle möchte ich auch mal betonen: Was die GEZ-Medien, was die Konzernmedien in den letzten Tagen an Journalismus abgeliefert haben, in der Nacharbeit der Sprengung der Ostsee-Pipelines, das war nichts mehr irgendwie was mit Journalismus zu tun hatte, das war reine Kriegspropaganda! [18:05]
Und das deshalb, weil Putin sich dem letzten entscheidenden Schritt entgegenwarf, und dieser letzte entscheidende Schritt das war die NATO-Mitgliedschaft der Ukraine
Bedenken wir bitte: Der NATO-Mitgliedschaft der Ukraine wären wahrscheinlich amerikanische Atomraketen auf dem Territorium der Ukraine gefolgt und zwar auf dem Fuße. In wenigen Minuten hätten dann diese Raketen Moskau erreichen können. Die Zweitschlagfähigkeit Russlands wäre infrage gestellt, das Gleichgewicht des Schreckens wäre ausgehebelt gewesen. Und ich erinnere an dieser Stelle auch an Folgendes: Als die UdSSR 1962 - der eine oder andere unter euch, der schon ein paar Jahre auf dem Buckel hat, kann es vielleicht noch aus eigenem Erleben nachvollziehen - als die UdSSR als raumfremde Macht 1962 auf Kuba, also im Vorhof der USA, ihre Raketen stationieren wollte, da reagierte der damalige US-Präsident John F. Kennedy hart und konsequent. Und jetzt hat Putin nach langem, langem Zögern auf die Offensive einer raufremden Macht reagiert. Ich frage euch: Wo ist in diesem Handeln der Unterschied zwischen Kennedy und Putin? [19:26]
Liebe Freunde, es geht in diesem Kampf zwischen USA und Russland - denn das ist der eigentliche Krieg, das ist die eigentliche Auseinandersetzung, nicht der Kampf Russlands mit der Ukraine, dazu kommt dann noch der Kampf der beiden Regierungen gegen die deutsche Wirtschaftsnation - es geht primär augenscheinlich offenkundig um Rohstoffe. Aber ich glaube, es geht um viel mehr. Es geht tatsächlich um ein anderes Menschenbild, es geht um einen anderen Weg in die Zukunft. [20:06]
Warum hacken westliche Medien, warum hacken große internationale Organisationen wie Zivilgesellschaft regelmäßig auf Ländern wie Russland, wie Ungarn und wie Serbien herum? Liegt es vielleicht daran, dass Putin die Oligarchen zurückgedrängt hat und von ihnen eine Entscheidung verlangt hat, für oder gegen Russland? Für Gemeinsinn oder für Eigensinn? Liegt es vielleicht daran, dass ein Viktor Orban sein ungarisches Volk verteidigt, ebenso die Ehe zwischen Mann und Frau und die kinderreiche Familie zum Fundament, zum Grundstein von Volk und Nation erklärt? Liegt es vielleicht daran, dass Russland und Serbien den Glauben für etwas ansehen, das Russland und Serbien den Glauben für etwas ansehen, das fundamental zur inneren Gesundheit eines Volkes gehört? Oder liegt es vielleicht daran, dass sich diese Länder und ihre Staatslenker gegen die Veralberung der Tradition und Geschichte entschieden haben, gegen die ungebremste Einwanderung, gegen die Transformation ihrer Völker in eine gesichtslose Masse von perfekt durchmaterialisierten Konsumfaschisten? Liegt es vielleicht daran? [21:20]
Es ist dieser Widerstand, liebe Freunde, der den "Neuen Westen", so möchte ich ihn nennen - den alten, klassisch-liberalen Westen gibt es zu meinem Bedauern nicht mehr - provoziert. Ich glaube tatsächlich, dass dieser Frontverlauf, den ich hier gerade skizziert habe, der entscheidende Frontverlauf der Gegenwart ist: Einerseits dort im Osten Europas diejenigen, die jeden historischen Baustein prüfend in die Hand nehmen, die Respekt vor der Leistung ihrer Vorfahren haben, die den Wandel unterstützten, durchaus, aber dort am Alten festhalten, wo es sinnvoll ist. Die in jedem Volk etwas sehen, das bewahrt werden muss. Völker und Nationen also, die sich der globalen Einheitszivilisation nicht unterwerfen wollen. Und andererseits der Neue Westen. Der, wie ich schon sagte, nichts mit dem klassisch liberalen Westen zu tun hat. Das neue Regenbogen-Imperium, das seine Fahnen auch in unserem Land selbstbewusst vor den Regierungsgebäuden und Parlamenten, vor unseren Schulen und Universitäten, vor unseren Kindergärten und Supermärkten hochgezogen hat. [22:28]
Dieses Regenbogen-Imperium, mit den USA als Kernland und der Bundesrepublik Deutschland als wichtigstem Brückenkopf in Europa, ist es, das die Zerstörung der Nation durch Masseneinwanderung forciert. Das Mann und Frau den Kampf angesagt hat, dem Nichts mehr heilig ist: Nicht der gute Geschmack, nicht der Fleiß, nicht unser grandioses historisches Erbe, ja, noch nicht einmal unsere Kinder! [22:55]
Denn was, so frage ich euch, ist es anderes als ein Angriff auf unsere Kinder, wenn Vertreter des Regenbogen-Imperiums - und alle Altparteien gehören zu diesem Regenbogen-Imperium - in Deutschland sich dafür einsetzen, dass eine Abtreibung bis zum 9. Monat möglich sein muss? Wenn sie darauf drängen, dass schon ein siebenjähriges Kind auch gegen den Elternwillen sein Geschlecht frei wählen kann? Eine medizinische Operation im Anschluss daran ist eine Selbstverständlichkeit, die nie wieder revidiert werden kann. Wenn sie Pornofilme im öffentlich-rechtlichen Fernsehen und in den Schulen fordern und wenn im kommenden Frühjahr in Berlin zwei schwul-lesbische Kindergärten öffnen? Ja, liebe Freunde, sie wollen die Seelen unserer Kinder. Sie wollen sie; aber das werden wir nicht zulassen! [23:55]
Nochmal: .....
Es ist tragisch, dass man uns als Brückenbauer, als Mittler zwischen Ost und West, zur Entscheidung zwingt. Und ich betone, mit einer klugen politischen Führung wäre diese Entscheidung in dieser Lage nicht notwendig gewesen. Aber mit einem "Weiter so", liebe Freunde, ist der rasche Kollaps unseres Wohlstands, ist das unwiederbringliche Versinken in tödliche Dekadenz so sicher wie das Amen in der Kirche. Das deutsche Volk steht an einer historischen Wendemarke. Ich weiß, keine Seite ist ohne Fehler. [25:34]
Und die Geschichte ist kein Schwarz und Weiß; die Geschichte ist ein Gemälde mit unendlich vielen Grautönen. Aber wenn ich mich jetzt für das deutsche Volk entscheiden müsste, zwischen dem Regenbogen-Imperium, zwischen dem Neuen Westen, zwischen dem globalistischen Westen und dem traditionellen Osten: Ich wählte in dieser Lage den Osten. Liebe Freunde, ich komme zum Ende. Ich möchte hier an einen Offenen Brief erinnern, den die meisten von euch sicherlich auch zur Kenntnis genommen haben. Er ist hunderttausendfach in unserem Land über die sozialen Medien, über die sozialen Netzwerke verteilt worden, über die alternativen Medien verteilt worden. Ich meine den offenen Brief, den die Kreishandwerkerschaft Halle-Saalekreis an den Bundeskanzler Olaf Scholz geschrieben hat. [26:40]
Die Kreishandwerkerschaft hat die wirtschaftliche und allgemeine politische Lage unverblümt beschrieben. Und eine Passage ist mir besonders nahe gegangen, eine Passage, die ich jetzt einfach in Kürze dem Tenor nach wiedergebe. Und diese Passage lautet, in diesem offenen Brief an den Bundeskanzler Olaf Scholz:
'Sehr geehrter Herr Bundeskanzler, es geht nicht um ein oder zwei Grad weniger Raumtemperatur, es geht nicht um kälteres Wasser in unseren Schwimmhallen im Winter. Es geht um nichts anderes, als um das Sterben Deutschlands. [27:18]
Die deutsche Regierung hat geschworen, das Wohl des deutschen Volkes zu fördern und zu mehren, aber sie tut das Gegenteil. Sie stoßen es, sie stoßen uns in Not und Elend. Noch haben wir nicht die Macht. Noch haben wir die Hebel der Macht nicht in der Hand. Aber wir als AfD sind als starker Arm auch der außerparlamentarischen Opposition in Thüringen mittlerweile die stärkste Kraft. Und wir werden 2024 die Machtfrage stellen! [28:04]
Mit eurer Hilfe werden wir stärker und stärker werden. Und wir dürfen uns niemals vom Establishment verunsichern lassen. Vor allem dürfen wir uns vom Establishment, das versucht, Spaltkeile in uns hineinzutreiben, niemals auseinandertreiben lassen. Wir müssen als Einheit, wir müssen als freiheitsverliebte Volksopposition zusammenstehen und diesen Kampf jetzt durchkämpfen. Friedlich, aber mit einem starken Willen, mit einem unbändigen Willen, liebe Freunde. ..... [ca. vier Worte gehen im Jubel des Publikums unter]. Habt Mut; ohne Mut werden wir die politische Wende in diesem Lande nicht erreichen können. Versammelt euch immer wieder und wieder in den nächsten Wochen und Monaten auf den Straßen und Plätzen Thüringens und der Bundesrepublik Deutschlands und zeigt der Landesregierung in Erfurt und der Bundesregierung, was ihr von ihnen haltet. [29:11]
Und vergesst niemals, vergesst niemals, was man euch und euren Kindern antut. Und haltet bitte durch: Unser Kampf ist kein ungerechter Kampf, unser Kampf ist die selbstverständlichste Sache der Welt. Unser Kampf ist ein gerechter Kampf für ein gerechtes Ziel. Wir halten durch, wir kämpfen zusammen, damit einmal wieder die Sonne schön wie nie über Deutschland scheint.   [Anm. br.: Aus der DDR-Hymne: "Alte Not gilt es zu zwingen und wir zwingen sie vereint, denn es muss uns doch gelingen, dass die Sonne schön wie nie |: Über Deutschland scheint. :|".]  
Liebe Freunde, ich grüße Gera! Es lebe unsere Heimat Thüringen! Es lebe unser deutsches Vaterland! ..... [Einige wenige Worte gehen im Jubel unter. Ergänzt 6.1.23 aus PI-News: "Es lebe das wahre Europa"] Ich danke euch!



MEINE KOMMENTIERUNG:

Am Anfang behandelt Höcke "die Zerstörung der Ostseepipelines, die Zerstörung von Nord Stream 1 und Nord Stream 2", die am 26.09.2022, also wenige Tage vor seiner Rede, erfolgt war. Dieser Anschlag war für ihn "der erste kriegerische Akt gegen die Bundesrepublik Deutschland seit ihrer Gründung 1949. Der Angriff auf die kritische Infrastruktur unserer Nation kommt einer Kriegserklärung gleich."

Lassen wir die Sache mit der "Kriegserklärung" mal beiseite, gebe ich ihm allemal Recht mit seiner Forderung, "unsere Regierung [müsse] alles unternehmen, um den Verantwortlichen zu finden". Höcke verdächtigt die USA, diesen Anschlag begangen zu haben, und benennt dafür plausible Gründe. Inzwischen sind aus meiner Sicht sogar noch eine ganze Reihe von Verdachtsmomenten dafür hinzukommen, dass hier unsere amerikanischen "Freunde" am Werk waren.
  • Die Schweden verweigern Deutschland eine Teilnahme an den Ermittlungen mit der Begründung, "dass es Informationen in unserer Untersuchung" gebe, "die der Vertraulichkeit unterliegen, die direkt mit der nationalen Sicherheit verbunden sind". Dass irgendwelche Informationen in diesem Zusammenhang OBJEKTIV die schwedische Sicherheit beeinträchtigen könnten, sehe ich nicht. Ich kann mir nur vorstellen, dass Schweden mit seiner Geheimniskrämerei die USA als Täter schützen möchte.
  • Die Bundesregierung erteilt nicht einmal deutschen Abgeordneten Auskunft, sondern täuscht "schutzbedürftige Geheimhaltungsinteressen" vor.
  • Bereits am 18.11.2022 war gemeldet worden, dass Schweden Sprengstoffspuren entdeckt hatte. Es ist unvorstellbar, dass die Art des verwendeten Sprengstoff bis jetzt noch nicht festgestellt worden sein sollte. 
  • Die anscheinend aktuellste neue Meldung in dieser Sache, ein Bericht der TAGESSCHAU ("Nord Stream 1. Neue Bilder der Explosionsstelle"), datiert vom 30.11.2022. Seither herrscht Schweigen im Walde.
Hier wird offenbar mit allen Mitteln daran gearbeitet, eine Aufklärung des Terroranschlags auf die Pipelines zu verhindern. Oder zumindest der Öffentlichkeit das Ergebnis vorzuenthalten. DAS IST UNGEHEUERLICH! 
Natürlich könnten wir es uns kaum leisten, unsere Beziehungen mit den USA "entgleisen" zu lassen, wenn Amerika die Anschläge ausgeführt haben sollte. Aber einen gewaltigen Ärger könnten und sollten wir schon demonstrieren: Wenn die USA Deutschland wie eine Bananenrepublik in ihrem mittel- und südamerikanischen "Hinterhof" behandelt haben sollten, dann wäre das eine Unverschämtheit, gegenüber der wir nachdrücklich unsere berechtigte Empörung signalisieren sollten.


Gleich zweimal kurz hintereinander fühlt sich Höcke bemüßigt, die widerliche Hetze des Ex-Präsidenten Donald Trump gegen den aktuellen Präsidenten nachzuplappern:
"War es nicht Joe Biden - Sleepy Joe -, der am 7. Februar diesen Jahres in einer Pressekonferenz äußerte, man werde das Projekt Nord Stream 2 beenden? ..... Und er führte aus, ich zitiere Joe Biden, zitiere Sleepy Joe: ....."
"Sleepy Joe" ist die unverschämte Flegelei eines politischen Hooligans. Mit ihr entfernt sich Höcke meilenweit von jenem Staatsmann, den er dem Volk ansonsten vorspiegelt. Doch hascht er vergeblich nach dem Beifall des Pöbels: So verprollt, wie sich Höcke seine Fans vorstellt, sind die nicht. Sie reagieren gar nicht auf das Reizwort "Sleepy Joe".
Vielleicht haben die intuitiv erfasst, was Björn The Brain verborgen bleibt: Dass es selbstwidersprüchlich ist, den US-Präsidenten Joe Biden gleichzeitig als Schlafmütze UND als eiskalten Pipeline-Terroristen zu porträtieren. (Dass Joe Biden schon zu Anfang seiner Präsidentschaft ein Infrastrukturprogramm durch den Kongress gebracht hat, was Don Golfspieler in seiner ganzen Präsidentschaft nicht fertiggebracht hat, weist ihn auch nicht gerade als Schlafmütze aus.)
Nachtrag 06.01.2023: In Höckes schriftlich vorbereitetem Redetext fehlt die Ergänzung "Sleepy Joe". Er hat ihn also tatsächlich ad hoc als Köder eingebaut, um den Massenjubel zu erheischen. Was ihm freilich nicht gelungen ist - s. o.

Rasch kommt Höcke zu dem, was ihn eigentlich umtreibt: Die Gier nach russischen Rohstoffen:
"Es war und ist US-amerikanische Strategie, als raumfremde Macht auf unserem Kontinent Keile zu treiben. Keile zu treiben zwischen Völker und zwischen Nationen, die eigentlich sehr gut miteinander arbeiten könnten. Deutschland lebt und gedeiht nicht wegen seiner Rohstoffe, sondern weil unser Volk begabte Techniker, begabte Ingenieure und Erfinder hervorgebracht hat. Bei uns, liebe Freunde, hier in Deutschland, ist fast alles gründlicher durchdacht und verbessert worden als irgendwo anders auf der WeltDer natürliche Partner für uns als Nation der Tüftler und Denker, der natürliche Partner unserer Arbeits- und Lebensweise wäre Russland. Ein Land mit schier unerschöpflichen Rohstoffen."

Zu diesem Abschnitt gibt es vieles anzumerken. 
Zunächst einmal stört die ebenso widerliche wie ungerechtfertigte Selbstüberhebung, wonach wir technisch weltweit die Größten wären. Speziell im "langen" 19. Jahrhundert (bis 1914) hat Deutschland zwar in der Tat enorm viel zur Wissensmehrung und Technikentwicklung beigetragen. Aber eingebunden in einen über die Grenzen hinausgehenden abendländischen Diskurs. Und, wenn man die jeweiligen Leistungen quantifizieren könnte, wohl kaum mehr als die anderen europäischen Länder zusammen. Seither fallen wir rasch zurück. Was nur normal ist, nachdem die USA, Kanada und Australien ihre Kinderjahre hinter sich gelassen und andere Staaten die westliche Zivilisation, jedenfalls ihre wissenschaftlich-technischen Aspekte, übernommen haben.

Sodann drängt sich die Frage auf, ob Höcke Russland (ebenfalls) als raumfremde Macht ansieht, oder nicht. Seine Vorstellung von einer gerechten Weltordnung ist es ja, dass Deutschland als Hegemon die "raumfremden" Vereinigten Staaten aus Europa verdrängt und heraushält (vgl. meinen Blogpost "Ein Reich, ein Großraum, ein GröFaZ: Björn Höcke und der NS-Jurist Carl Schmitt").
Wenn er nun freilich Russland als europäischen Staat begreift, dann käme diesem, schon qua Atommacht, die Hegemonial-Herrschaft über Europa zu. 
Versteht Höcke Russland dagegen als außereuropäischen Staat, dann steht das zweifellos im Konflikt (nicht nur mit den geographischen Fakten, sondern vor allen Dingen) mit dem russischen Selbstverständnis, das unter Putins Präsidentschaft zunehmend von der nationalistischen Ideologie des "Eurasianismus" geprägt ist. Bereits am 29.04.2014 schrieb Ingo Manteufel in dem verlinkten Kommentar "Putins gefährliche eurasische Idee" der DEUTSCHE WELLE (dw):
"Der Eurasianismus ist nicht die Abkehr Russlands von Europa, wie oft fälschlich gedacht wird. Es ist das Konzept eines anderen, nämlich eines anti-liberalen und anti-amerikanischen Europas. Dies - und nicht das Projekt einer Eurasischen Wirtschaftsunion - ist die eigentliche Bedrohung für das liberale und demokratische Europa. Diese weitreichenden Folgen haben die meisten Bürger und Bürgerinnen des alten Kontinents noch nicht begriffen. Europa täte gut daran, aus der noch vorherrschenden Euphorie nach dem Ende des Kalten Krieges des 20. Jahrhunderts aufzuwachen und sich politisch und auch militärisch auf eine neue totalitäre Herausforderung im 21. Jahrhundert einzustellen."

Höckes magisch-infantile, nationalistisch-narzisstische Welt-Anschauung schnitzt sich ihren russischen HiWi selber: Einen Rohstoff-Golem ohne störenden Eigenwillen, der sehnlichst darauf wartet, dem erhabenen Germanien dienen zu dürfen: Bestellzettel in den Mund legen, und flugs apportiert der Rohstoff-Robot-Russe, was unser Herz begehrt. Zu Freundschaftspreisen, versteht sich.
(Unser Rohstoffverlangen wird doch nicht etwa jene schnöde kapitalistische Gier sein, welche Höcke immer dann beredt beklagt, wenn er grade seine kulturkritische Platte aufgelegt hat?)

In Wahrheit will Putin für Russland genau das erreichen, was Höcke für Deutschlands Rolle (beschränkt auf Europa) hält: "Führer und Kraftzentrum ganz Eurasiens zu werden". 
[Der hier verlinkte Artikel "Deutsch – Russische Wahlverwandtschaften: Die 'Neue Rechte'. Die Eurasierbewegung und die Neue Rechte. Ideelle und personelle Verflechtungen" der Bundesanstalt für politische Bildung vom 16.10.2017 ist jedem nur zu empfehlen, der mehr über den russischen "Eurasianismus" (auch: "Eurasismus") wissen möchte!]

Rohstoff ist der Stoff, aus dem Björn Höckes Träume sind: Seine Albträume wie seine Großmachtsphantasien.
So behauptet er in seiner Rede auch dass die "USA ..... Bürgerkriege ausgelöst [haben], wo Rohstoffe zu holen waren, zuletzt im Irak, in Afghanistan, in Libyen und in Syrien."
Ich wüsste zwar nicht, welche Rohstoffe die USA derzeit in einem dieser Länder gewinnen? Syrien fördert ohnehin nur verhältnismäßig wenig Erdöl. Libyen ist insoweit ergiebiger; aber den Sturz von Gaddafi hat der (korrupte) französische Präsident Nicolas Sarkozy betrieben; die Amerikaner haben lediglich auf seine Bitte interveniert, nachdem er mit den französischen Waffen nicht weiterkam. Barack Obama hat diesen Einsatz später bitter bereut. Und in Afghanistan ging es den USA darum, die dort versteckten islamistischen Terroristen zu bekämpfen. 
Aber wieso sollte sich der Weise aus Bornhagen mit banalen FAKTEN befassen? Björn Manitou spricht: Wo immer die USA an- oder eingreifen, geht es um Rohstoffe. Kann gar nicht anders sein; basta!

In einem Interview "Lucke hat gesiegt – was macht jetzt der nationalkonservative AfD-Flügel" des COMPACT-Magazins vom 31.01.2015 (abgedruckt in dem von COMPACT herausgegebenen Sammelband "Höcke. Interviews, Reden, Tabubrüche")  fordert Höcke (S. 86; meine Hervorhebung) in der Außenpolitik eine
"Achse Paris-Berlin. Das ist für mich die notwendige und positive Westbindung. Ich würde sie aber nicht über den Atlantik ausdehnen wollen, sondern eher in die andere Richtung vervollständigen, zu einer Achse Paris-Berlin-Moskau."
Und schon dort bringt Höcke die für Deutschnationale typische Begründung, warum sie mit Russland kollaborieren wollen:
"Die Kombination unserer innovativen Industrie mit den russischen Rohstoffvorkommen wäre ein Unterpfand, dann müsste uns vor der Zukunft nicht bange sein."

Klar, dass auch der Ukraine-Krieg ein Kampf um Rohstoffe ist. Wer will da wie an welche Rohstoffe rankommen? Das verrät Björn Höcke nicht; aber wahre Sachkenner wissen ohnehin, dass die USA immer nur um Rohstoffe kämpfen. Und wenn die Ukraine insoweit nicht besonders interessant ist, dann geht es bestimmt um russische Rohstoffe - irgendwie halt:
"Liebe Freunde, es geht in diesem Kampf zwischen USA und Russland - denn das ist der eigentliche Krieg, das ist die eigentliche Auseinandersetzung, nicht der Kampf Russlands mit der Ukraine, ..... es geht primär augenscheinlich offenkundig um Rohstoffe". Donnerwetter: Wenn etwas "augenscheinlich offenkundig" ist, dann MUSS es doch einfach stimmen?
Obwohl ja Wladimir Putin diesen Krieg begonnen hat, nicht die USA. Aber das glauben nur diejenigen, die von westlichen Medien gehirngewaschen sind. Wer in Bornhagen haust, trinkt direkt aus dem Born der Erkennntnis. Und weiß damit auch ganz genau, dass es DIE USA WAREN, die in der Ukraine eine OFFENSIVE eingeleitet haben. Während Wladimir Lämmlein (ähnlich wie nach Höckes Vorstellung augenscheinlich offenkundig einstmals schon Adolf Lämmlein), lediglich reagiert hat:
"..... hat Putin nach langem, langem Zögern auf die Offensive einer raufremden Macht reagiert."
Stelle ich mir irgendwie schwierig vor, erst nach "langem, langem Zögern" auf eine gegnerische Offensive zu reagieren: Da wäre man längst weg vom Fenster. Aber die amerikanische "Offensive" war natürlich keine militärische Offensive - würde Höcke zweifellos sagen. Das hindert ihn freilich nicht daran, genau DIESE Vorstellung bei seinen Hörern zu erwecken.
Es ist eben nicht so, dass Höcke aus der Geschichte der Nazizeit nichts gelernt hätte. Seine Hörer zu täuschen, das hat er allemal gelernt. Wenngleich er noch meilenweit vom agitatorischen Format eines Josep G., oder selbst eines Adolf H., entfernt ist.
Vor allem dürfte Joseph Goebbels (und Adolf Hitler?) seine eigene Propaganda als solche durchschaut haben. Während Höcke wirklich selber glaubt, was er dem Volk weismachen will.

An der Oberfläche schleimt sich Höcke mit aller Macht bei Putin und beim russischen Volk ein [und zapft dafür sogar Goethes Kanonade von Valmy an: "von hier und heute geht eine neue Epoche der Weltgeschichte aus"]:
"..... rufe ich von hier und heute aus Gera dem russischen Volk zu ..... : Hier, liebe russische Mitbürger, hier sind tausende freiheitsliebende Deutsche versammelt. Wir grüßen das russische Volk herzlich. Und wir erklären, eingedenk der Geschichte des 20. Jahrhunderts, eingedenk der bitteren Erfahrung und der bitteren Lehren, die wir als Volk erdulden mussten: Wir wollen Frieden! Von deutschem Boden darf nie wieder Krieg ausgehen; wir wollen Frieden mit Russland .....".
Für die freiheitsliebenden Ukrainer, die ja vielleicht ebenfalls gerne in Frieden leben möchten, hat der schleimtriefende Hass-Höcke keinen Gruß, keinen Trost und keinen Friedenswunsch übrig.

Doch obwohl Höcke den Russen offensichtlich den Sieg wünscht, verachtet er sie und betrachtet sie als minder wertig (s. u.). Nein, ein Rassist in dem Sinne, wie die Nazis Rassisten waren, ist er nicht. Gleichwohl begegnet auch er den Russen mit einer Übermenschen-Attitüde: 'Wir Deutschen sind die geistig Größten auf der ganzen Welt! Ihr Russen seid liebe Leute; aber zivilisatorisch steht ihr weit, weit unter uns.'
Wie ich schon an anderer Stelle sagte: Höcke ist kein Zyniker. Als solcher könnte er die Menschen nicht überzeugen. Er ist ein unreflektierter Einfaltspinsel, der selber fest an das glaubt, was er sagt. Auch daran, dass er mit seinen Zuschreibungen dem russischen Volkscharakter ein hohes Lob zollt. 
Doch die Weltspitze an Intelligenz und Organisationstalent sind und bleiben für Höcke Deutschland und die Deutschen: Uns kann keiner das Wasser reichen. Dachten Adolf Hitler und seine Bande ja auch. Nur eben OFFEN rassistisch. Insofern hat Höcke durchaus was vom Tausendjährigen Reich gelernt: Dass man einen solchen WAHNHAFTEN ULTRANATIONALISMUS heute anders verpacken muss. Das tut Höcke - aber in aller Unschuld. Denn er ist selber felsenfest überzeugt, dass in seiner geänderten Verpackung tatsächlich ein völlig anderer Inhalt steckt.

Praktischer Weise verbindet nicht nur deutsche Gier nach russischen Rohstoffen die beiden Länder. Zum "Land mit schier unerschöpflichen Rohstoffen" kommt für Höcke hinzu
"..... dass die Deutschen und die Russen eine ähnliche seelische Prägung haben. ..... Die deutsche Kultur ..... gilt in Russland als Krönung dessen, was man komponieren, was man denken und was man bauen kann. Ebenso gilt uns Deutschen die russische Kultur als Ausdruck einer menschlichen Sehnsucht und Wärme, die wir in uns kennen, aber vielleicht nicht oft genug zu zeigen wagen."
Die deutsche Bildungskatastrophe gibt es bekanntlich bereits seit 1964 (Georg Picht!). Da kann es nicht verwundern, dass sogar Oberstudienräte betroffen sind. Denn was Höcke schildert (und was wir inhaltlich zunächst nicht hinterfragen wollen), ist keine "ÄHNLICHE seelische Prägung". Sondern eine KOMPLEMENTÄRE. Eine "Ähnlichkeit" besteht lediglich auf der abstrakten Ebene darin, dass beide den jeweils anderen bewundern. Aber für höchst unterschiedliche (und unterschiedlich wertige) Eigenschaften.
Das Narrativ, das Höcke für die gegenseitige angebliche Bewertung von Deutschen und Russen präsentiert, ist letztlich der uralte Schmonzes vom wohlwollendem Kolonisator, welcher die edlen Wilden mit dem Licht der Zivilisation beglückt:
  • Die Ruuussen haben Sälä (sind aber ansonsten ziemlich hinterwäldlerisch), 
  • die Deutschen dagegen sind ein hochzivilisiertes Volk, das den (halb-)asiatischen Wilden die Kultur bringt. Die uns dafür gefälligst dankbar zu sein haben (und das in Höckes weltpolitischem Zinnsoldaten-Panorama tatsächlich auch sind).
Natürlich ist das auch in der Sache kompletter Schwachsinn. Die allerwenigsten Russen werden sich für klassische Musik interessieren. Und was die heutige U-Musik angeht, werden auch die Russen (genau wie wir selber!) sich eher nach Amerika orientieren. (Obwohl der deutsche Schlager tatsächlich einsame Weltspitze ist. Das freilich nur für den Fall, dass eine russische Gefängnisleitung besonders fiese Foltermethoden für ihre Insassen suchen sollte.😈)
Aber der einfältige Bornhagen-Björn nimmt seine implizite Herabsetzung der Russen selber gar nicht wahr. Der glaubt wirklich, dass seine Wertschätzung der ruuussischen Sälä [russischen Seele] der (von ihm imaginierten) russischen Bewunderung für unsere zivilisatorischen Leistungen äquivalent ist.

Dass die Russen das heutige Deutschland als Hort des zivilisatorischen Fortschritts bewundern, glaube ich schon deshalb nicht, weil ich die Russen nicht für dumm halte. Überhaupt betrachte ich Höckes Vorstellung von der russischen Deutschland-Vorstellung als Ausgeburt seiner nationalistisch-narzisstischen Phantasie. Was das "Bauen" angeht, mag Höcke einen sowjetischen Reiseführer aus dem Jahr 1925 konsultiert haben: Jenem Jahr, als reaktionäre rechte Dumpfbacken im thüringischen Weimar das Bauhaus nach Dessau vergraulten. In der heutigen Wolkenkratzer-Welt jedenfalls spielen deutsche Architekten eine eher untergeordnete Rolle. (Und Deutschlands dramatische Fehlleistungen beim Berliner Flughafen- oder Stuttgarter Bahnhofs-Bau dürften sich bis nach Russland herumgesprochen haben.)


Was Sie über den Ukrainekrieg noch nicht wussten: Beim Weisen aus Bornhagen werden Sie geholfen!

Sie wollen doch hoffentlich nicht behaupten, Sie wären selber drauf gekommen, dass die Ukraine auch gegen unser Deutschland einen Krieg führt? Das aber ist bittere Wahrheit - wie sie uns der Führer aus dem (Bornhagener) Pfarrhaus lehrt:
"...... dazu [zum "Kampf zwischen USA und Russland", denn "das ist der eigentliche Krieg, das ist die eigentliche Auseinandersetzung, nicht der Kampf Russlands mit der Ukraine"]  kommt dann noch der Kampf der beiden Regierungen gegen die deutsche Wirtschaftsnation".
Weil Onkel Putin niemals nichts Böses tun würde, kann es sich bei den "beiden Regierungen", welche uns lt. Björn Bornhagen-Bismarck wirtschaftlich bekämpfen, nur um die USA handeln (die ohnehin das Böse schlechthin sind) - und um die Ukraine! (Überhaupt führen die Seemächte USA und Großbritannien bereits seit über 100 Jahren einen Wirtschaftskrieg gegen uns: Wenn Sie das noch immer nicht gemerkt haben, dann lesen Sie gefälligst das Aufklärungs-Buch von Björn The Brain!)
Sie als Opfer westlicher Mediengehirngewäsche halten die Ukrainer natürlich für arme Opfer. Die nackte Wahrheit aber ist (vom Bornhagener Burgberg aus gesehen): Während wir Blödis den Ukrainern Waffen liefern, bekämpfen die uns gemeinsam mit den Amis bis aufs Messer!

Kann man mit solchen Leuten Mitleid haben? Nein, denkt sich Björn Höcke - und hat auch keines. Für den sind die russischen Aggressoren die Opfer, die ukrainischen Opfer dagegen die Täter: Schließlich geben sie sich dafür her, für die Amis einen Stellvertreterkrieg zu führen! Und das nicht allein gegen die Russen, sondern - s. o. - gleich auch noch gegen uns Deutsche! Pfui über diese Bande, verrecken sollen sie - meint Höcke offenbar. Und findet, logischer Weise, kein einziges Wort des Zuspruchs für die geschundenen Ukrainer. Nicht einmal die wohlfeile Formel, dass der russische Angriffskrieg völkerrechtswidrig sei, kommt ihm über die Lippen. Obwohl sogar der AfD-Bundesvorsitzende und Erzputinist Tino Chrupalla sie mittlerweile routiniert abspult. 
Für Höcke ist die Ukraine (kein Kadaver aber ein) bösartiges Aas, dem wir, um uns selber zu retten (und unseren Zugang zu russischen Rohstoffen), nur die Überwindung durch den Sonnengott Wladimir Huitzilopochtli - sozusagen als "sol invictus" - wünschen können.


Aber Sie, Sie haben noch immer einen ziemlich dumpfbackigen Blick auf den Ukrainekrieg! Oder wollen Sie behaupten, schon immer gewusst zu haben, das es bei diesem Konflikt wirklich um ALLES geht? Um die Zukunft unser Zivilisation und der gesamten Menschheit?
Lassen Sie sich aufklären von Björn Höcke, AfD. Mag er in dieser Partei auch nur ein Landesvorsitzender sein, und darauf angewiesen, auf fremden Veranstaltungen herumzutingeln: Dieser Mann blickt weitaus weiter als ich du! Die allertiefste WAHRHEIT erschaut Björn Super-Brain:
"Aber ich glaube, es geht um viel mehr. Es geht tatsächlich um ein anderes Menschenbild es geht um einen anderen Weg in die Zukunft."
Nun, dass es Putin bei seinem Krieg um SEIN Menschenbild geht, das darf man glauben: Ein Weltbild, das die anderen Menschen als Rohstoff für seine Machtinteressen und seine Korruptionsgier ansieht. Für Höcke offenbar vorbildlich. Ebenso wie der russische "Weg in die Zukunft", der in Wahrheit ein Weg zurück zu stalinistischen und zaristischen Macht-Methoden ist. Welche Höcke sicherlich gerne selber praktizieren würde. Nicht umsonst sehnt er (in seinem Gesprächsbuch) einen "Zuchtmeister" für Deutschland herbei (für den er offenkundig sich selber hält).
 
"Der Ukrainekrieg hat materielle Gründe, ja. Aber er hat vor allen Dingen auch weltanschauliche Gründe. Mit einem 'Weiter so' an der Seite des Regenbogen-Imperiums, an der Seite DIESER USA verspielen wir unsere Geschichte, und wir verspielen unseren immer noch guten Ruf in der Welt als Deutsche. Unsere Rolle als Deutsche, liebe Freunde, ist nicht die Arroganz anderen Ländern gegenüber. Wir wollen andere Völker nicht zu kleinen Amerikanern oder zu kleinen Deutschen machen. Wir Deutschen wollen verstehen, was andere Völker meinen, wir wollen uns in andere Völker hineinversetzen. Wir wollen die Kultur anderer Völker erleben und schützen. Kein Land der Welt hat mehr Bücher in die eigene Sprache übersetzt, als unser Deutschland."
Die WIRKLICHE Welt schert sich einen Scheißdreck um Deutschland; nur narzisstisch-nationalistische Einfaltspinsel imaginieren sich etwas anderes.
Aber hier können wir uns auf Höckes Eigensicht beschränken. Auf welche GENAUE Weise wir unser Schicksal verspielen, indem wir das ukrainische Aggressionsopfer gegen den russischen Kleptokraten Wladimir Putin unterstützten, das verrät uns der Bornhagen-Genius nicht: Gehe hin, und glaube mir einfach! Hat, ähnlich, schon Jesus gesagt. Wie uns überhaupt bereits die Bibel den Höcke verheißt:
"Und du, Bornhagen, das du klein bist unter den Dörfern in Thüringen: Aus dir soll kommen, der in Deutschland HERR sei, welches Ausgang von Anfang und von Ewigkeit her gewesen ist."

Es ist jedoch nach Höckes eigenem Narrativ nicht plausibel, dass die Ukraine (nach ihrem hypothetischen Sieg) dem "Regenbogen-Imperium" dienen würde. Denn im Fortgang seiner Rede attestiert er einigen Ost-Ländern, darunter dem NATO-Mitglied Ungarn, ein eigenständiges Geschichtsbewusstsein, das sich z. B. bei der illegalen Einwanderung nicht den westlichen Erwartungen beugen will. Warum sollte das bei den Ukrainern anders sein?
Und inwiefern ein theoretischer Sieg Putins die, sagen wir mal: "Ideologie" des "Regenbogen-Imperiums" bei uns eindämmen können sollte, ist ebenfalls nicht ersichtlich. Dem Putin sind unsere gesellschaftlichen Auseinandersetzungen herzlich gleichgültig - wenn nicht sogar erwünscht: Weil sie den Westen schwächen. 

Eindeutig ist freilich, dass Höcke einen russischen Sieg über das ihm verhasste Ukraine-Aas erhofft. Und dass er Deutschland von der Seite der USA wegbringen will: im Ukrainekrieg und ganz allgemein.

Zwar hatte Höcke gemeinsam mit anderen zum AfD-Bundesparteitag in Riesa eine "Resolution zur Europapolitik" unter dem Titel "Europa neu denken" eingebracht. Da geht es unter anderem um die Schaffung einer Europäischen Verteidigungsgemeinschaft (EVG). Der entsprechende Abschnitt "Strategische Autonomie" ist relativ kurz und klingt relativ harmlos: 
"Die Mitgliedsstaaten gründen eine Europäische Verteidigungsgemeinschaft EVG als Bündnis ihrer nationalen Armeen. Die Einrichtung von gemeinsamen Streitkräften ('Europäische Armee') ist ausgeschlossen. 
Das Militärbündnis verfügt
(a) über Mechanismen der politischen Bewertung und Entscheidung, 
(b) einen Stab zur Planung und Durchführung militärischer Operationen und 
(c) einen Koordinationsstab zur Entwicklung und Beschaffung der erforderlichen Rüstungsgüter. 
Die EVG wird Mitglied einer reformierten NATO (Depolitisierung und Beschränkung auf die militärische Verteidigung des Bündnisgebiets, Straffung der Entscheidungsverfahren, Revision der Partnerschaftslisten und der Agenda 2030, keine Mitgliedschaft der Ukraine und Georgiens)."
Ein AUSTRITT aus der NATO wird also NICHT gefordert. Dennoch ist es der eigentliche Sinn des geplanten EVG-Gebildes [dass ein solches Bündnis völlig souveräner Staatenzwerge, mit keineswegs identischen Interessen, ohnehin eine Totgeburt wäre, muss hier nicht interessieren], die USA aus Europa rauszuwerfen. Zwar hört sich die "reformierte NATO" so, wie sie in der Resolution beschrieben wird, unverdächtig an: "Depolitisierung und Beschränkung auf die militärische Verteidigung des Bündnisgebiets, Straffung der Entscheidungsverfahren, Revision der Partnerschaftslisten und der Agenda 2030, keine Mitgliedschaft der Ukraine und Georgiens."
Liest man jedoch Höckes o. a. Rede oder andere seiner Texte (in seinem Buch fordert er offen einen "Rückzug der Amerikaner aus Europa") dann weiß man, dass die "Vertreibung" der Amis aus Deutschland und Europa nach wie vor sein Ziel ist. Weil aber auch Alexander Gauland den Programmantrag unterschrieben hat und der ein Befürworter der NATO ist, musste Höcke hier einen (Formel-)Kompromiss eingehen. Ist der "Alte" erst mal weg, wird der als "Nationalromantiker" krass verharmloste Großmachtspinner Höcke seiner AfD (und den Amis) schon zeigen, wo es seiner Meinung nach langgehen soll!


Zurück zu Höckes Behauptung. "Wir Deutschen" (und damit er selber!) wollten uns "in andere Völker hineinversetzen": Die demonstriert einen bei ihm unerwarteten überbordenden Humor! 
Ausgerechnet Höcke will sich in andere Völker hineinversetzen? Warum fängt er nicht mit der Ukraine, Polen, den Baltenländern an? Ganz einfach: Weil die keine Rohstoffe haben. Für rohstofflose Fremdvölker hat Höcke keinen Raum in seiner Hirn-Hütten-Herberge.


"..... seit 100 Jahren ist es laut dem führenden Geostrategen der USA, George Friedman, das Ziel seines Landes, der USA, ein deutsch-russisches Zusammengehen zu verhindern, weil dann die Gefahr bestünde, dass etwas entstehen könnte, das sogar den globalen Machtanspruch der USA zurückweisen könnte und [ihm] Widerstand entgegensetzen könnte."
Was Höcke hier einem Amerikaner in den Mund legt (und dieser tatsächlich gesagt haben mag) ist der KERN SEINER EIGENEN TRÄUMEREIEN: Mit Russland zusammengehen, um Amerika auf den Raum des amerikanischen Kontinents zurückzuwerfen.
Die Bevölkerungs-, Wirtschafts- und Klimadaten würden ihn belehren, dass Deutschland und Russland selbst bei engster Zusammenarbeit nicht entfernt gegen die USA "anstinken" könnten. Aber dazu müsste er aufhören zu träumen - und anfangen zu DENKEN. Die Wirklichkeit ist freilich nicht die Welt, in welcher sich der nationalistische Nesthocker-Vogel Höcke heimisch fühlt.

Der glaubt ernsthaft, Deutschland könne mit Russland "zusammenarbeiten und die USA mit ihrem primitiven Sendungsbewusstsein aus Europa fernhalten, ja, ihr ..... verbieten, ihr als außereuropäischer Macht, sich in europäische Angelegenheiten hineinzumischen."
Ein Spinner halt. Und wenn ein solcher Spinner Landesvorsitzender in einer Partei werden und bleiben kann, dann muss es sich wohl um eine Spinnerpartei handeln.

Man fragt sich, was Höcke geraucht hat, als er die folgenden Zeilen formulierte:
"..... diese USA haben Russland 1989 zuerst ausgebeutet. Und dann, als Putin in seinem Land das Chaos beendet hat, die NATO bis an die Schmerzgrenze ausgedehnt."
Höcke selber hatte doch die russische Schmerzgrenze in Sachen NATO in der Ukraine verortet? Und genau deren Aufnahme (wie auch die von Georgien) hatte die NATO doch 2008 abgelehnt? Auch aktuell stand die NATO-Aufnahme der Ukraine nicht an - und schon gar nicht die Stationierung von US-Raketen. Max nix: Wer in Bornhagen am Born der Weisheit baggert, der lässt sich von schnöden Fakten nicht irre machen!

"..... nun gilt Putin auf einmal als Aggressor."
Das ist in der Tat völlig unverständlich: Nur, weil ein Politiker mal ein Land überfällt, "gilt" er gleich als Aggressor? Also, das geht gar nicht! Wo kämen wir hin, wollten wir etwa Adolf Lämmlein als Aggressor ansehen, nur weil er in Polen einmarschiert ist? Was er doch nur deshalb tun musste, weil die Polen ihn durch ihre Bockigkeit in der Danzig-Frage provoziert haben? Schließlich wollte Hitler, lt. dem Hobby-Historiker Gerd Schultze-Rhonhof, immer nur "offene Fragen lösen"!

"Wieder einmal haben die westlichen Medien einen neuen Hitler aus dem Hut gezaubert."
Da können wir ja heilfroh sein, wenn der Schwellkopf aus Bornhagen aller Welt "beweist", dass der despotische Kleptokrat Wladimir Putin nur in äußerster Not, im allerletzten Moment und aus absolut nachvollziehbaren und legitimen Motiven über die Ukraine hergefallen ist! Nicht auszudenken, wenn der ein skrupelloser Landräuber wie Hitler wäre! (Obwohl, wenn man es interpretiert, dann hat sich ja auch die Unschuld aus Braunau nur gegen die Feinde Deutschlands zur Wehr gesetzt: Ist eben alles reine Auslegungssache!)


Schwer auszumachen, wo der Bornhagen-Björn den WIRKLICHEN Grund für den Ukrainekrieg sieht.
Einmal sollen es Rohstoffe (lies: Die Rohstoff-Gier der USA) gewesen sein. Dann (irgendwie halt) das "Regenbogen-Imperium".
Aber eigentlich war es doch
"Putin, [der] sich dem letzten entscheidenden Schritt entgegenwarf, und dieser letzte entscheidende Schritt das war die NATO-Mitgliedschaft der Ukraine."
Die war freilich 2008 abgelehnt worden und stand 2022 gar nicht zur Debatte. Aber Fakten sind in der Höcke-Welt bedeutungslos. Der sieht Russlands Vorgehen "geopolitisch", das heißt jenseits von Recht und Moral. Und für ihn ist einzig und allein entscheidend, dass die Ukraine vielleicht eines Tages NATO-Mitglied hätte werden KÖNNEN. Und dass dann
"der NATO-Mitgliedschaft der Ukraine ..... wahrscheinlich amerikanische Atomraketen auf dem Territorium der Ukraine gefolgt [wären]. Dann hätten "In wenigen Minuten ..... diese Raketen Moskau erreichen können. Die Zweitschlagfähigkeit Russlands wäre infrage gestellt, das Gleichgewicht des Schreckens wäre ausgehebelt gewesen."
Logisch (zumindest für Björn The Brain), dass Putin am 24.02.2022 ob solcher MÖGLICHKEITEN reagieren MUSSTE!

Immerhin hat der Schweinchen-Schlau-Politiker Höcke schon mal was von der Kuba-Krise gehört. Dass die Russen damals Atomraketen auf Kuba stationiert HATTEN, während am 24.02.2022 eine Stationierung amerikanischer Atomraketen auf ukrainischem Gebiet nicht einmal entfernt absehbar war, tut für den Großwissier Höcke nichts zur Sache. Dieser Depp ist dämlich genug, seine Zuhörer allen Ernstes zu fragen:
"Wo ist in diesem Handeln der Unterschied zwischen Kennedy und Putin?"
Tja, wo wohl, Björn Historix?


Überhaupt will der Westen dem Osten nur Übles:
"Warum hacken westliche Medien, warum hacken große internationale Organisationen wie Zivilgesellschaft regelmäßig auf Ländern wie Russland, wie Ungarn und wie Serbien herum?"
Also, das ist wirklich eine Schande! Medien, internationale Organisationen und wir alle sollten endlich die örtlichen Traditionen akzeptieren lernen: Dass es ein bisschen Korruption gibt, ist völlig in Ordnung. Kommt doch auch bei uns vor, dass ein wackerer Patriot, etwa ein Organisator einer Veranstaltung mit Björn Höcke, früher mal Probleme mit der Strafjustiz hatte. Und schließlich hat Jesus die Sünder geliebt: Somit wandelt Heiland Höcke auf den Spuren des Messias, wenn er dem Putin seine gelegentlichen Klauzüge und den einen oder anderen Giftmord vergibt! Ist es denn überhaupt Putins Schuld, wenn ab und an ein Oppositioneller statt der Wodka-Flasche versehentlich ein Gift-Fläschchen erwischt? Shit happens: warum sollen WIR uns darüber aufregen? Das geht uns doch gar nichts an!

"Liegt es vielleicht daran, dass Putin die Oligarchen zurückgedrängt hat und von ihnen eine Entscheidung verlangt hat, für oder gegen Russland? Für Gemeinsinn oder für Eigensinn?"
Habe ich eigentlich selten gelesen, dass Putin für seinen Umgang mit Oligarchen (z. B. mit Michail Borissowitsch Chodorkowski) kritisiert worden wäre. Meist ging es um Korruption, Mord, Unterdrückung von Oppositionsparteien, Wiederbelebung des Stalinismus.
Und dass der Gemeinsinn eine hervorstechende Eigenschaft des Kleptokraten Putin wäre: Derart geniale Gedanken kann nur Björn The Brain emanieren!
 
"Liegt es vielleicht daran, dass ein Viktor Orban sein ungarisches Volk verteidigt, ebenso die Ehe zwischen Mann und Frau und die kinderreiche Familie zum Fundament, zum Grundstein von Volk und Nation erklärt?"
Das mag in der Tat bei der Kritik an Ungarn eine Rolle spielen. Aber vielleicht gibt es in Ungarn die häufig kritisierte Korruption tatsächlich?

Liegt es vielleicht daran, ..... dass sich diese Länder [Russland, Serbien und Ungarn] und ihre Staatslenker gegen die Veralberung der Tradition und Geschichte entschieden haben, gegen die ungebremste Einwanderung, gegen die Transformation ihrer Völker in eine gesichtslose Masse von perfekt durchmaterialisierten Konsumfaschisten. Liegt es vielleicht daran?
Dass Russland und Serbien "gegen die ungebremste Einwanderung" kämpfen würden, wäre mir neu: Das haben die gar nicht nötig, denn kein Immiggressor findet diese Länder attraktiv. Sie haben es (anders als Ungarn!) also gar nicht nötig, die illegale Einwanderung zu bekämpfen. Ganz im Gegenteil zeigt diese Information, die gut eine Woche nach Höckes Ansprache herauskam, dass Serbien sogar ein Einfallstor für Asyltouristen die EU ist. Denn niemand von denen, denen Serbien die Einreise leicht macht, will dort bleibenHier verkündet Höcke politische Märchen, indem er Sachverhalte, die auf Ungarn zutreffen, kurzerhand auch Serbien und Russland zuschreibt.


"Es ist tragisch, dass man uns als Brückenbauer als Mittler zwischen Ost und West, zur Entscheidung zwingt."
Eine von Höckes kulturnationalistischen Obsessionen ist die Vorstellung, dass die östlichen Völker auf uns als Brückenbauer angewiesen wären. Aber die Polen und Tschechen, die sich bereits im 19. Jahrhundert kulturell nach Paris orientiert haben (wie ja auch eine Reihe deutscher Künstler; selbst Hitler bewunderte die Stadt!), brauchten dafür keine deutschen "Kuppler": Die haben, potztausend, den Weg von Warschau oder Prag nach Paris ganz alleine gefunden! 
Auch entgeht dem deutschen Genius Höcke, dass sein Bild vom Brückenbauer seiner sonst propagierten Saga vom genialen deutschen Schöpfervolk widerspricht: Deutschland wäre dann lediglich ein Zivilisationsspediteur (oder gar ein bloßer Trampelpfad!) von West nach Ost.

Weiterhin stellt sich die Frage, WER uns seiner Meinung nach WODURCH zu WELCHER Entscheidung zwingt? (Und, wenn das geklärt ist: Ob wir uns nicht ohnehin zwischen Ost und West entscheiden müssten - oder sollten?)

Im Textzusammenhang von Höckes Rede kann er nur den Ukrainekrieg als jenes Element gemeint haben, das uns eine Entscheidung zwischen Ost und West abverlangt. Das wäre allerdings in der Sache schon deshalb Unsinn, weil wir uns durch unsere NATO- und EU-Mitgliedschaft längst grundsätzlich entschieden haben: FÜR DEN WESTEN. Die einzigen, die diese Entscheidung rückgängig machen wollen, sind Nationalisten wie Höcke und Konsorten.

Beim Ukrainekrieg ist es Putin, der uns zu einer (auf diese Situation beschränkten) Entscheidung zwingt: Ob wir die Ukraine gegen den Aggressor unterstützen wollen oder nicht. Höcke meint, wir hätten uns vor einer Entscheidung drücken können:
"Und ich betone, mit einer klugen politischen Führung wäre diese Entscheidung in dieser Lage nicht notwendig gewesen.
Aber selbst eine Nicht-Entscheidung für die (Unterstützung der) Ukraine wäre eine Entscheidung: GEGEN die Ukraine! Wenn wir auf JEGLICHE Sanktionen gegen Russland verzichten würden, würden wir de facto den Angreifer unterstützen: Indem wir ihm z. B. Mikrochips liefern würden, welche Russland zum Waffenbau verwenden könnte und würde, wären wir objektiv betrachtet MORDHELFER Putins  an den heldenhaft kämpfenden ukrainischen PATRIOTEN!

Doch auch wenn wir den Ukrainekrieg beiseite lassen und (kontrafaktisch) eine aktuelle grundsätzliche deutsche Wahlfreiheit zwischen Ost und West annehmen, kämen wir nicht drum herum, uns auf die Seite des WESTENS zu schlagen.
Ganz abgesehen davon, dass schon der gesunde Menschenverstand eine Entscheidung für Demokratie, Rechtsstaat und relative Korruptionsfreiheit (und gegen Despotie, teilweise Rechtlosigkeit und Korruption) gebietet, haben wir unsere Haupt-Handelspartner im Westen. Russland kann uns Rohstoffe liefern, und wir im Gegenzug Produkte unserer Industrie dorthin exportieren. Aber das Handelsvolumen wird niemals auch nur entfernt unserem Außenhandel mit den westlichen Ländern gleichkommen.
Die aber würden uns, zumal nach ihren schlechten Erfahrungen der Nazizeit mit uns, heftig misstrauen, wollten wir eine Schaukelpolitik zwischen beiden "Welten" betreiben. Unsere westliche Zusammenarbeit würde nicht nur auf wirtschaftlichem Gebiet leiden, sondern auch kulturell. Deutschland wäre ein internationaler Paria, dem niemand (letztlich auch Russland nicht!) über den Weg traut.
Einem kleinen Land wie der Schweiz mit langer Neutralitätsgeschichte kann man eine lange Leine gewähren. Einem weitaus gewichtigeren Land, das außerdem eine "verdächtige" Geschichte am Bein hat, traut man nur dann, wenn es sich vorbehaltlos zum eigenen "Lager" bekennt. Das ist kein Skandal, das ist total normal.
Außer natürlich in Höckes polit-mentalem Zinnsoldaten-Brutkasten.


Sehr, sehr schade ist es, dass sich ausgerechnet der Faschismusexperte Höcke darüber ausschweigt, wie es sich denn nun mit den Faschisten in der Ukraine verhält, die Putin ja angeblich bekämpft.



Was die VORGESCHICHTE des aktuellen ("großen") Ukrainekrieges angeht (ein "kleiner" Ukrainekrieg läuft ja bereits seit 2014!), ist es wohl tatsächlich so, dass sich die USA im Vorfeld
wenig einfühlsam gegenüber Russland verhalten haben. Diesen Eindruck gewinne ich aus der SWP-Studie (SWP = Stiftung Wissenschaft und Politik) "Sicherheitsvereinbarungen und Rüstungskontrolle müssen wiederbelebt werden" vom 11.02.2022 (also kurz vor dem russischen Überfall vom 24.02.2022), verfasst von Oberst a.D. Wolfgang Richter (Wissenschaftler in der Forschungsgruppe Sicherheitspolitik).
Das alles entschuldigt aber nicht entfernt Putins Überfall auf das Land. Die Situation Anfang 2022 war nicht entfernt mit den Vorgängen in der "Kubakrise" vergleichbar; somit kann auch das amerikanische Verhalten von 1962 gegenüber Russland Putins Aggression gegen die Ukraine in keinster Weise rechtfertigen.

Zudem hatte Putin im Jahr 2002 überhaupt keine Probleme mit einem möglichen NATO-Beitritt der Ukraine. Jedenfalls lese ich im ZDF-Kommentar "Russlands Atomdrohungen: Wie die USA Putin entgegentreten" vom 27.10.2022: 
"..... beim Gipfeltreffen zwischen der Nato und Russland in Rom hatte Wladimir Putin der Ukraine eigentlich ein Versprechen gegeben. Damals ging es um die Frage, ob das Land Mitglied der Nato werden könnte. Die Regierung in Kiew wollte es. Die Nato-Partner zu diesem Zeitpunkt nicht, obwohl Moskau offenkundig damit kein Problem gehabt hätte: 'Die Ukraine ist ein unabhängiger, souveräner Staat, der über seinen Weg zu Frieden und Sicherheit selbst entscheidet', so Putin bei der Pressekonferenz am 28. Mai 2002, 'ich sehe hier nichts Problematisches, was einen Schatten auf die Beziehungen zwischen Russland und der Ukraine werfen könnte'."


Nachträge 06.01.2023

Die Mühe der Transkription, also der schriftlichen Wiedergabe von Höckes Redetext, hätte ich mir sparen können - DACHTE ich zunächst: Als ich sah, dass die Rede auch bei PI-News online ist.

ABER: Wenn ich den Text (oberflächlich) mit meiner o. a. Rede-"Mitschrift" vergleiche, dann stelle ich fest, dass PI-News offenbar Höckes schriftlich vorbereiteten Text publiziert hat - von dem er teilweise in freier Rede abgewichen ist.
Schon bei meinem nur oberflächlichen Vergleich fallen mir zwei enthüllende Erweiterungen auf, die er im Schwung seiner Rede vornimmt: 

1) Zwischen die beiden Sätze 
"Ich weiß, keine Seite ist ohne Fehler."
und
"Aber wenn ich mich jetzt für das deutsche Volk entscheiden müsste, zwischen dem Regenbogen-Imperium, zwischen dem Neuen Westen, zwischen dem globalistischen Westen und dem traditionellen Osten: Ich wählte in dieser Lage den Osten." [im vorbereiteten Redetext minimal abweichend, aber das ist unwichtig.]
fügt er einen Satz ein, der im Kontext eher ein Fremdkörper ist, der ihn aber offenbar ständig umtreibt (und mit dem er Adolf Hitler 'grauwaschen' möchte):
"Und die Geschichte ist kein Schwarz und Weiß; die Geschichte ist ein Gemälde mit unendlich vielen Grautönen."

Am Schluss ergänzt er diesen (bereits oben behandelten) Abschnitt, mit dem er de facto für eine Braune Volksfront wirbt:
"Mit eurer Hilfe werden wir stärker und stärker werden. Und wir dürfen uns niemals vom Establishment verunsichern lassen. Vor allem dürfen wir uns vom Establishment, das versucht, Spaltkeile in uns hineinzutreiben, niemals auseinandertreiben lassen. Wir müssen als Einheit, wir müssen als freiheitsverliebte Volksopposition zusammenstehen und diesen Kampf jetzt durchkämpfen. Friedlich, aber mit einem starken Willen, mit einem unbändigen Willen, liebe Freunde"
Das bedeutet: Daheim am Schreibtisch, in ruhiger Überlegung, hat Höcke diesen Impuls noch unterdrückt. Aber um seine Zuhörerschaft mitzureißen, lässt er sich in freier Rede dazu hinreißen, sein WAHRES Gesicht zu enthüllen: Die Fratze von BJÖRN BRAUNBÄR, der die AfD zum Bestandteil einer rechtsextremen Volksfront pervertieren und degradieren will!

Im Übrigen ist die Behauptung von PI-News falsch, Höcke habe die Rede "vorlaut Ostthüringer Zeitung10.000 Demonstranten" gehalten
Denn in dem Artikel, von dem PI-News selber lediglich einen Teil der einschlägigen Passage als Screenshot geteilt hat [und der hier online ist], heißt es über die Teilnehmerzahl (meine Hervorhebungen):
"Zu Beginn kam nicht einmal die Hälfte der angemeldeten [10.000] Menschen zur Kundgebung. Die Polizei sprach von 3.000 Menschen. Später bestätigte eine Polizeisprecherin dann aber, dass sich 10.000 Personen an dem Protestzug beteiligt hatten. Zunächst hatte die Kundgebung eher geringen Zulauf. Mit belastbaren Zahlen, wie viele Menschen schlussendlich demonstrierten, tat sich die Polizei lange schwer. Zunächst hieß es nach Demo-Beginn, dass 7000 Personen unterwegs seien, später wurden dann die 10.000 Demonstranten bestätigt."
Bei der KUNDGEBUNG waren also lediglich 3.000 Teilnehmer anwesend (und haben den Rednern, darunter Björn Höcke, zugehört). Erst bei der anschließenden DEMONSTRATION kamen dann mehr Menschen - 10.000 - zusammen.
Ist für Höcke und seine Anhänger halt peinlich, wie wenige Menschen sich für seine Reden interessieren; deshalb hat PI-NEWS die Zuhörerzahl massiv geschönt. Den PI- bzw. Höcke-Fans fällt das sowieso nicht auf. (Hier plappert ein Linker die Zahl von 10.000 Zuhörern nach; und die taz kann auch nicht zwischen Veranstaltungs- und Demoteilnehmern unterscheiden!)

Durch Zufall stoße ich gerade auf einen pazifistischen Facebook-Eintrag Höckes vom 10.07.2016 (den ich ohne Bewertung, lediglich pro memoriam, festhalte.)


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ceterum censeo
Ein Rechtsextremist aus Bornhagen
Tat nicht wagen, den VS zu verklagen.
Für die Partei ist das Mist,
Doch es ist, wie es ist:
Die AfD lässt vom Haldi* sich plagen.

*Thomas Haldenwang, Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz. Hier stellvertretend auch für alle VS-Landesämter, die gegen die AfD vorgehen.

Textstand 06.01.2024

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