For the (original) version in English see below.
Die deutschsprachige Version lehnt sich eng an meine englischsprachige Urfassung (s. unten) an, ist aber stellenweise eine sehr freie "Übersetzung".
---------------------------------------
EBaKeBa, oder vereinfacht: Ebakeba, steht für "Eine
Bank, Kein Bargeld". In dem nachfolgenden Wirtschaftsmodell sind
sämtliche Geldtransaktionen also ausschließlich Buchungsvorgänge bei der
einzigen Geschäftsbank des Systems; Bargeld existiert nicht.
Den Anstoß zum vorliegenden Blott gab der Blogeintrag "Der Zinsmythos in die Luft gejagt"
[Original: "The Interest Myth Exploded"] eines gewissen Paul McKeever aus Kanada vom 18.05.2009. (McK. ist Arbeitsrechtsanwalt,
Ayn-Rand-Anhänger und Vorsitzender einer im weiteren Sinne wohl libertären Partei.)
Zinsmythen, i. S. v. unzutreffenden Vorstellungen über
den Zins(es)zinsmechanismus, gibt es viele. McKeever versucht, die Meinung zu
widerlegen, dass ein Kredit plus Zinsen nur bei zusätzlicher Geldschöpfung
zurückgezahlt werden könne (dass also im Zinssystem ein faktischer Zwang zur
ständigen Geldvermehrung eingebaut sei).
Seine Begründung baut zutreffend auf dem Umstand auf,
dass
a)
Kredite üblicher Weise in Raten, und somit nicht auf einen
Schlag, getilgt werden, und dass
b)
die Bank, oder wer immer die Zinsen letztlich direkt oder
indirekt erhält (z. B. Vermieter der Bankfiliale, Bankangestellte,
Bankaktionäre usw.), die von den Kreditnehmern gezahlten Zinsen wieder in die
Realwirtschaft zurückspeist.
Er benötigt nämlich Preiserhöhungen, also Inflation,
für seine "Beweisführung", und außerdem bleibt, kontrafaktisch, das
aus dem Nichts geschaffene Geld am Schluss seines Modells erhalten, wird also
nicht mit der endgültigen Kredittilgung vernichtet. (Dass genau das real
geschieht, weiß McKeever durchaus. Nur bildet sein Modell diese Tatsache nicht
ab.)
Ich sage "scheint",
weil natürlich auch mein Modell kein umfassendes Abbild der heutigen
hochkomplexen Wechselwirkungen zwischen Geld- und Realwirtschaft liefert.
Tatsächlich kann man auf dem Papier zwar ein wunderbar
ausbalanciertes Modell konstruieren, während in der Wirklichkeit zahlreiche
Störfaktoren dazwischentreten und die Aussagekraft des Modells entwerten
können.
Insbesondere werden (wie übrigens auch schon mein
Modell in der Ausgangsvariante am Schluss zeigt) in der wirklichen Welt die
Bankerträge möglicher Weise nicht komplett wieder in Nachfrage umgewandelt,
sondern gehortet (gespart). Das schafft Probleme.
Zwar haben Volkswirtschaften riesige
Elastizitätsräume. Aber wenn die erst einmal überdehnt sind, können sie dennoch
zusammenbrechen, oder jedenfalls schwere Schäden erleiden.
Nach meiner (und anderer) Vorstellung liegt die
tiefere Ursache der gegenwärtigen Krisenerscheinungen (wie mutmaßlich auch
bereits für die Weltwirtschaftskrise 1929 ff.) im sog. "Unterkonsum": Die Reichen, und/oder
viele kleine (Vorsorge-)Sparer, horten Geld. Das geschieht zwar heutzutage
nicht mehr (wie vielleicht in alten Zeiten) unter dem Kopfkissen. Vielmehr
tragen die Sparer ihr überschüssiges Geld zur Bank (bzw. belassen es dort).
Damit sind diese Ersparnisse im Prinzip
wieder für den realwirtschaftlichen Geld-Güter-Kreislauf verfügbar.
Das jedoch lediglich in Kreditform, nicht als
Nachfrage. Wenn ein solcher Prozess sich fortsetzt und verstärkt, fehlt den
Wirtschaftssubjekten naturgemäß das "Eigengeld"*,
um später die Kredite zu tilgen.
Das sollte für jeden leicht nachvollziehbar sein, der
einmal "Monopoly" gespielt
hat. Freilich lehrt uns das Monopoly-Spiel (das historisch übrigens genau zu
dem Zweck entwickelt
wurde, diese Zusammenhänge aufzuzeigen!) noch etwas anderes:
Hortungsvorgänge sind tendenziell eine Folge von Gewinnen.
Gegenüber dem vielfältigen
"Geldsystem"-Gequatsche im Internet ist daher festzuhalten, dass es
keineswegs nur die Zinsen im engeren Sinne sind, die auf Bankkonten
"gelagert" werden, und damit in der Realwirtschaft zu einer
Nachfragelücke führen können.
*(Zum Begriff "Eigengeld" bei mir vgl. meine geldtheoretischen
Überlegungen sowie meinen Versuch einer Modellbildung
zur Erläuterung der Unterkonsumtionstheorie. Offiziell wird der Begriff mit
einer Reihe unterschiedlicher Bedeutungen verwendet: vgl. das Stichwort "Eigengeld" im Idealo-Geldlexikon.)
In der Realität wird natürlich umso mehr Geld gespart
(gehortet), je mehr man einnimmt ("Die Reichen können ihr Geld gar nicht
mehr ausgeben"). Und Einnahmen aus Kapitalinvestitionen fließen eben nicht
nur aus Bankdividenten, sondern aus ALLEN renditetragenden Anlageformen des
Geldes (Erträge aus Unternehmenseigentum direkt oder anteilig über Aktien usw.,
Miet"zinsen" aus Immobilieneigentum usw.).
Es ist also eine Täuschung (sicherlich in den meisten
Fällen auch eine Selbsttäuschung), wenn die aktuellen Probleme unserer
Wirtschaft auf "das Geldsystem"
zurückgeführt werden. Eher ist das Eigentumssystem
"Schuld", welches eine mehr oder weniger unbegrenzte Geldhortung
ermöglicht.
Das hatte schon John Maynard Keynes erkannt. Recht
deutlich wird das im Kap.
24 seiner "General Theory .....").
Dort leitet er aus der (allerdings nicht detailliert ausgeführten, sondern
impliziten) Annahme derartiger Zusammenhänge die Forderung ab, die
Kapitalgewinne durch Besteuerung wieder abzuschöpfen, insbesondere im Wege der
Erbschaftssteuer.*
Damit tritt man freilich vielen Menschen auf die Füße;
nicht nur die Superreichen, auch die kleinen Sparer bekommen dann
Angstzustände. Und konstruieren (genau wie auch die Wirtschaftswissenschaft,
etwa die modernen Pseudo-Keynesianer) die abstrusesten Gedankengebäude, um
diese einfachen Zusammenhänge zu verschleiern.
Weshalb die Menschheit auch keinen Millimeter im
Verständnis der Wirtschaftskrisen weiterkommt.
In dem hier vorgelegten Modell interagieren -4- "Wirtschaftssubjekte":
·
Eine einzige (Geschäfts-)Bank und
·
-3- Produzenten, die
·
gleichzeitig Teilzeitbeschäftigte (also Arbeitnehmer) in der
Bank sein sollen. Dort erhalten sie Gehälter in gleicher Höhe; die Gehaltssumme
ist identisch mit den vom Kreditnehmer aufzubringenden Zinsen.
·
Tauschwirtschaft wird ausgeschlossen. Sobald einer der drei
Produzenten etwas kaufen will, benötigt er Geld (das immer nur als
Buchungsposten auf den Bankkonten erscheint).
·
Die Wertschöpfung der Produzenten ist identisch. Im Prinzip
(am Schluss werden Varianten dieser Festlegung durchgespielt) behalten sie 1/3
ihrer Produktion jeweils für sich, den Rest verkaufen sie (ebenfalls je 1/3 an
die beiden anderen Produzenten).
Nähere Angaben zu unseren Wirtschaftssubjekten:
1)
B - Die Geschäftsbank, die Geld aus dem Nichts schafft und
Kreditzinsen kassiert
2)
H - Hersteller und/oder Besitzer von Häusern, für die er
Miete kassiert und die er instand hält. (Daneben arbeitet er, wie die beiden
anderen Produzenten auch, als Teilzeitbeschäftigter bei der Bank. Wie oben
bereits gesagt, könnte man sich die drei aber ebensogut als Bankaktionäre
vorstellen, welche den Zinsgewinn in Form einer Dividende kassieren.)
3)
K - Kleidungshersteller
4)
L - Nahrungsmittelhersteller (Bauer usw.)
Unser System beginnt mit einem Geldbestand Null. Geld
wird geschöpft, indem die Bank einem Kundenkonto einfach Beträge gutschreibt.
Kredite, zuzüglich Kreditzinsen, werden in monatlichen
Raten getilgt. Den Zinssatz setzen wir hier mit irgendwo bei 15% an.
(Tatsächlich sind es mehr als 15%, weil wir im Interesse einer einfachen
Darstellungsweise eine gleich bleibende monatliche Tilgungsrate unterstellen
und darauf jeweils 15% der
Ursprungsforderung draufschlagen. Fragen Sie mich jetzt aber bitte nicht,
wie hoch dann der echte Zinssatz ist! ;-) )
Ebenfalls um die Berechnung zu vereinfachen, setzen
wir das Jahr mit ZEHN MONATEN an.
(In der Realität würde das bedeuten, dass die Tilgungsraten jeweils nach Ablauf
von 36/37 Tagen bezahlt werden müssen.)
Wir entwickeln unser Modell in Stufen, und beginnen
mit der ersten Stufe
1)
am 31. Dezember
(eines beliebigen Jahres). Unser Ökonomiemodell ist momentan noch geldlos. H + K
schieben Kohldampf, weil sie keine Lebensmittel von L kaufen können. Also
borgen sie sich bei der Bank Geld, und das gleich richtig (je 100,-), damit sie
auch voneinander Waren erwerben können.
2)
Am 1. Januar (bzw., weil wir ja mit künstlichen Monaten
arbeiten wollten, am Anfang von MONAT
EINS) haben wir 200,- (nicht näher bezeichnete "Geldeinheiten", also z. B. €, USD oder welche Währung auch
immer) in unserer Modellwirtschaft, und dieses Geld verteilt sich wie folgt auf
unsere 4 "Wirtschaftssubjekte"
(einschl. Bank):
a) B = 200,- MINUS. Was
bedeutet, dass die Bank ihren beiden Kreditnehmern jeweils 100,- "schuldet" (zum Begriff und zu den
Anführungszeichen s. unten). Eine vollständige Bilanzierung müsste als
Gegenbuchung erfassen, dass die beiden Kreditnehmer nun ihrerseits der Bank je
100,- schulden. (Dazu kommen natürlich noch die Zinsen, aber die erfassen wir
erst jeweils beim Eingang der Tilgungsraten.) Aus dieser Konstellation - bei
der die Bank einerseits 2 x 100,- ihren Kunden schuldet, andererseits die
Kunden der Bank genau dieselbe Summe schulden, wird klar, dass die Bank durch
den Akt der Geldschöpfung nicht um diesen Betrag reicher geworden ist. Es
verbleiben ja nirgends 200,-, wenn die Kredite getilgt sind, sondern dann
stehen die Konten (und zwar im Prinzip einschließlich der Zinsen - vgl. unten
die entsprechende Modellvariante) wieder auf Null. Das jeweils konkrete Geld,
egal ob Bargeld oder nur gebuchte Beträge, kann man insofern mit einem Kometen
vergleichen: Es erscheint plötzlich aus dem Nichts am Himmel, glüht mächtig auf
(= ermöglicht wirtschaftliche Transaktionen) und verlischt dann wieder. Man
sagt, dass Geld durch eine Kredittilgung "vernichtet" wird. Das ist sachlich nicht falsch, aber vom
Begriff her irreführend. Die "Geldvernichtung"
erfolgt in diesem Falle ja nicht durch ein aktives Handeln der Bank usw.
(beispielsweise durch Verbrennung von Geldscheinen), sondern automatisch durch
die und gleichzeitig mit der Tilgungszahlung. Man sollte also in diesen Fällen
besser von einer "Auflösung" des Geldes sprechen.
(Wie ein Komet ist es gewissermaßen "erloschen"
oder "verglüht".)
Es gibt übrigens auch heute
noch eine Ausnahme von der kreditären Geldschöpfung: Die Münzherstellung
("Münzregal", i. d. R. beim
Staat i. e. S., nicht bei der Notenbank.) Münzen sind in der Tat schuldenfreies
Geld, das nur durch reale Zerstörung der Münzen, also im Wortsinne "vernichtet" werden kann. (Wenn man
von der Möglichkeit absieht, dass der Staat sie als gesetzliches Zahlungsmittel
für ungültig erklären kann.)
Auch diese Form der
Geldschöpfung ist aber für die Wirtschaftssubjekte nicht gratis zu haben; sie
ist nämlich, wirtschaftlich betrachtet, das Ergebnis eines
Besteuerungsvorgangs.
Wenn der Staat mit Münzen
mit Herstellungskosten von, sagen wir, 100.000,- beispielsweise ein
Schulgebäude für 1 Mio. ankauft, dann liefert die Volkswirtschaft insgesamt
900.000,- mehr an den Staat ab, als sie selber von ihm als Gegenwert erhält
(bzw. im Zeitpunkt der Münzherstellung erhalten hat). Tendenziell ist das eine
inflationäre Form der Staatsfinanzierung; der Staat erhebt hier eine "Inflationssteuer". Nur fällt das
real wegen der doch relativ geringen Summe von Münzgeld im Verhältnis zu
Bargeld in Scheinen und erst Recht zu Buchgeld nicht ins Gewicht, und dürfte
deshalb unterhalb der statistischen Wahrnehmungsschwelle bleiben.
Um voreilige
Schlussfolgerungen zu verhindern, noch ein Wort zu dem obigen Ausdruck "die Bank schuldet jemandem Geld". Denn sogar gestandene
Wirtschaftswissenschaftler lassen sich von dieser (in buchhalterischer und
juristischer Hinsicht ja auch durchaus zutreffenden) Redeweise in die Irre
führen, bzw. auf eine falsche Fährte locken.
Zu früheren Zeiten hatte der
Ausdruck einen ganz anderen sachlichen Gehalt als heute: Der Kunde hatte der
Bank vielleicht einen Beutel Gold gegeben, und die ihm dafür eine
Papier-Quittung. Die Bank schuldete demjenigen, der die Quittung irgendwann
wieder vorlegte, real-materiell die ursprünglich eingelieferte Menge an Gold.
Das ist heute natürlich nicht mehr der Fall (und die Goldbestände der Welt
wären auch völlig unzureichend, um die Geschäfte in der modernen Weltwirtschaft
zu finanzieren).
In unserem Modell bedeutet
"die Bank schuldet" nur
noch, dass die Bank verpflichtet ist, auf Weisung eines Kontoinhabers sein
Guthaben (egal, ob das sein eigenes Geld oder ein von der Bank gutgeschriebener
Kreditbetrag ist) an einen von ihm bezeichneten anderen Kunden zu überweisen.
(Unser System arbeit also, technisch gesprochen, ausschließlich mit dem sog. Giralgeld oder Buchgeld.)
Was im Modell ein bloßer
Federstrich ist, beschränkt in der wirklichen Wirtschaft jedoch die Möglichkeit
der Geschäftsbanken zur (Buch-)Geldschöpfung. In der realen Welt heißt "die Bank schuldet" nämlich, dass
die Bank das Guthaben des Kunden ggf. an den Kunden einer ANDEREN Bank
transferieren muss. Dazu braucht sie (anders als im Modell) eine Geldform, die
sie selber NICHT schöpfen kann, nämlich Zentralbankgeld. Sie muss also über
eine gewisse Menge von Notenbankgeld verfügen (insbesondere aus Eigenkapital,
Kundeneinlagen oder Kreditlinien anderer Banken bzw. direkt der Notenbank), um
Kredite vergeben zu können.
Realirtschaftlich betrachtet
ist es sinnlos zu sagen, dass eine Bank ihrem Kreditnehmer Geld schuldet.
Vielmehr übergibt sie ihm gewissermaßen treuhänderisch für die gesamte
Volkswirtschaft einen Einkaufsgutschein. Darüber mehr unten, wenn wir die Frage
erörtern, was "Geld" eigentlich "ist".
b) H = + 100,- (H, und ebenso
K, sind nicht Eigentümer der 100,-, können aber momentan nach Belieben über
dieses Geld verfügen)
c) K = + 100,- (auf der anderen
Seite der Bilanz schulden H + K der Bank die - momentan noch - gleiche Summe)
d) L = 0,-
1)
Geschäftsvorfälle während
und am Ende des "Monats Eins" (unsere künstlichen Monate
bezeichnen wir jetzt nur noch mit Nummern): H + K kaufen Lahrungsmittel bei L
und bezahlen dafür, sagen wir, jeder 10,-. Für den gleichen Preis mieten K + L
eine Unterkunft von H, und kaufen H + L Kleidung bei K. Da der
Lebensmittelhersteller L am Monatsanfang kein Geld auf dem Konto hatte, und
weil er, was er durch die Lebensmittelverkäufe eingenommen hatte, auch wieder
ausgegeben hat, steht sein Konto auch am Monatsende wieder auf Null.
Auch die Kontostände von H +
K haben sich nicht geändert, weil auch die ja durch Verkäufe genau dieselben
Beträge wieder eingenommen haben, die sie für ihre Käufe ausgegeben hatten.
Weil aber H + K beide ihr
Geldvermögen lediglich auf Kreditbasis erhalten haben, müssen sie jeweils am
Monatsende eine Ratenzahlung leisten: Nämlich 1/10 der Hauptforderung, also
10,- plus 15% (zur Vereinfachung: Immer von der Hauptforderung!) Zinsen, also
1,50. Somit müssen sie zusammen 20,- + 3,- = 23,- an die Bank B bezahlen.
Es ergeben sich damit zum
Monatsabschluss folgende Kontostände:
a. B "schuldet" ihren Kreditnehmer noch je 88,50 (neuer Kontostand
aus 100,- minus 11,50), mithin insgesamt 177,-. Die beiden Kreditnehmer
ihrerseits schulden der Bank allerdings noch 180,- (weil sie ja lediglich 20,-
von der Hauptforderung zurückgezahlt haben). Die Differenz von 3,- verbucht die
Bank zunächst als Zinsgewinn auf ihrem eigenen Konto (als Forderung gegen H +
K).
b. H = 88,50 Guthaben
c. K = 88,50 Guthaben
d. L = 0,- Guthaben
2) Kontostände am Beginn von MONAT ZWEI:
a) B hat die von den beiden Schuldnern
erhaltenen Kreditzinsen als Gehalt (gleichwertige Alternativannahme: als
Dividende) zu gleichen Teilen (je 1,-) an ihre drei Mitarbeiter (alternativ:
Aktionäre) ausgeschüttet, und wird dasselbe auch zukünftig tun. Die Bank
schuldet damit den beiden Kreditnehmern je 89,50 € = 179,- zusammen. Die
Kreditnehmer ihrerseits schulden der Bank allerdings 180,- €. Die Differenz von
1,- € schuldet die Bank nunmehr dem L, der hier im Modell jetzt erstmalig (in
der Rolle eines Einlegers/Sparers) als Bankkunde in Erscheinung tritt.
Wenn wir in einem
Gedankenexperiment die Bank einmal ausschalten, dann sind es "eigentlich" (d. h.
realwirtschaftlich betrachtet, nicht buchungstechnisch oder formaljuristisch) H
+ K, welche dem Sparer L die momentan 1,- (je 0,50) schulden. (Die Bedeutung
dieser Aussage wird uns am Schluss klarer werden, wenn wir am Modell sehen,
welche Folgen diese Tatsache hat.)
b) H = 88,50 + 1,- Einahme =
89,50 und damit derselbe Kontostand wie bei K. Diese Identität bleibt in den
folgenden Modellzuständen (Stufen) unverändert erhalten.
c) K = 89,50 (identisch mit dem
Kontostand von H - s. vorstehend)
d) L = 1,- Einnahme (von der
Entstehung her) bzw. Bankeinlage/Ersparnis (von der Verwendung her gesehen).
Realwirtschaftlich kann man den (indirekten) Vermögenstransfer
von H + K an L als eine Bezahlung deuten, welche die Kreditnehmer L für seine
Arbeit im Zusammenhang mit der Kreditvergabe der Bank leisten. (Oder als
anteiligen "Tribut" an ihren Mitaktionär.)
Auf jeden Fall haben wir nun erstmalig Ersparnisse in
unserem Modell. Konkret hält bei uns "L" das Geld, und es ist sein
eigenes Geld, das er, im Gegensatz zu H + K, niemanden zurückzahlen muss.
3) Geschäftsvorfälle während und am Ende des "MONATS
ZWEI":
Unsere (ohne die Bank: ) drei Wirtschaftssubjekte fahren fort, sich gegenseitig
Waren im Wert von jeweils 10,- abzukaufen und zu verkaufen. Und dazu noch für
die 1,-, die sie von der Bank als Gehalt oder Gewinn erhalten haben. Wenn wir
annehmen, dass es keine Inflation gibt (sondern die am Markt angebotene Gütermenge
durch Produktionssteigerungen oder aus Lagervorräten erhöht wurde) können wir
konstatieren, dass wir eine boomende Wirtschaft sehen: Der Güterumschlag wurde
um 10% auf 11,- gesteigert! Weil Einnahmen und Ausgaben unserer
Wirtschaftssubjekte nach der Modellvorgabe gleich sind, führen die
wechselseitigen Transaktionen per Saldo nicht zu einer Änderung der
Kontostände. Diese stellen sich am Monatsende, nach erfolgter
Kreditratenrückzahlung, so dar:
a. B nimmt 23,- ein (2 x 10,-
Raten auf die Hauptforderung und 2 x 1,50 Zinsen) und schuldet den
Kreditnehmern noch je 78,- = 156,- zusammen. Die stehen ihrerseits allerdings
mit 160,- bei der Bank in der Kreide. Die Differenz von 4,- setzt sich zusammen
aus 3,- Kreditzinsen, die momentan noch von der Bank gehalten (aber am Anfang
des Folgemonats an die Arbeitnehmer gezahlt, bzw. allgemeiner gesprochen,
"von der Bank wieder ausgegeben")
werden, und den 1,- Guthaben von L.
b. H = 77,- + 1,- = 78,- (Ich
schreibe das hier zunächst noch 77,- + 1,- als Gleichung aus, anstatt nur die
Summe anzugeben. Dies um daran zu erinnern, dass sie die 1,- eingenommen haben,
nicht geborgt. Letztlich nützt den Kreditnehmern das allerdings nur bedingt,
denn am Ende unseres Modells bleiben, jedenfalls in der ersten Variante, ihre
Schulden höher als ihr Vermögen.)
c. K = 77,- + 1,- = 78,-
d. L = 1,- (Der Kontostand ist
gegenüber dem Monatsanfang unverändert, weil er, genau wie die anderen
Marktteilnehmer, diese Einnahme zwischendurch zwar ausgegeben hatte, aber
denselben Betrag von den beiden anderen auch wieder eingenommen.)
4) Kontostände am Beginn von MONAT DREI:
a. B - zahlt jetzt 1,- an jeden
Beschäftigten aus. Sie "schuldet" den Kreditnehmer H + K nunmehr
jeweils 79,- = 158,- total, während diese ihrerseits der Bank jetzt noch 160,-
€ schulden. Die Differenz von 2,- € hält L als Einlagenforderung gegen die
Bank.
b. H = 77,- + 2,- = 79,-
c. K = 77,- + 2,- = 79,-
d. L = 2,-
Nachdem ich bisher in kleinsten Schritten die
Funktkionsweise des Modells verdeutlicht habe, kann ich die Darstellung nunmehr
vereinfachen, indem ich den jeweiligen Monatsendstatus weglasse. Ab jetzt werde
ich also nur noch die Kontostände am Monatsanfang darstellen (und bei den
Kreditnehmern auch nicht mehr die von der Bank gezahlten Gehälter ausweisen).
Die Kreditnehmer "verlieren" weiterhin jeweils 10,50 p. m. (10,- Tilgung plus
1,50 Zinsen = Minus 11,50 plus 1,- Gehalt von Bank). Durch die ratenweise
Kredittilgung ergeben sich folgende monatliche Veränderungen:
·
die Schulden der
Kreditnehmer bei der Bank mindern sich um zusammen 20,- . Da sie aber
zugleich zusammen 1,- Zinsen zahlen müssen (per Saldo, also abzüglich dessen,
was sie ihrerseits von der Bank erhalten)
·
mindern sich die
Verpflichtungen der Bank gegenüber den Kreditnehmern um insges. 21,-. Während
·
die Differenz von 1,-
p. M. das Guthaben von L vermehrt.
Die spannende Frage ist nun, ob die Kreditnehmer das
für die Tilgung fehlende Geld doch noch irgendwo her bekommen (können). Das
werden wir aber erst am Schluss näher untersuchen; zunächst setzen wir die
stufenweise Modellentwicklung fort.
5) Kontostände am Beginn von MONAT VIER:
a. B = 137,- Verbindlichkeiten
gegenüber Kreditnehmern (je 68,50) und
3,- gegenüber L. Kreditnehmer schulden der Bank 140,-.
b. H = 68,50
c. K = 68,50
d. L = 3,-
6) Kontostände am Beginn von MONAT FÜNF:
a. B = 116,- Verbindlichkeiten
gegenüber Kreditnehmern (je 58,-); gegenüber Einleger L. 4,-. Forderungen Bank
gegen Kreditnehmer = 120,-.
b. H = 58,-
c. K = 58,-
d. L = 4,-
7) Kontostände am Beginn von MONAT SECHS:
a. B = 95,- Verbindlichkeiten
gegenüber Kreditnehmern (je 47,50); gegenüber Einleger L. 5,-. Forderungen Bank
gegen Kreditnehmer = 100,-.
b. H = 47,50
c. K = 47,50
d. L = 5,-
8) Kontostände am Beginn von MONAT SIEBEN:
a. B = 74,- Verbindlichkeiten
gegenüber Kreditnehmern (je 37,-); gegenüber Einleger L. 6,-. Forderungen Bank
gegen Kreditnehmer = 80,-.
b. H = 37,-
c. K = 37,-
d. L = 6,-
9) Kontostände am Beginn von MONAT ACHT:
a. B = 53,- Verbindlichkeiten
gegenüber Kreditnehmern (je 26,50); gegenüber Einleger L. 7,-. Forderungen Bank
gegen Kreditnehmer = 60,-.
b. H = 26,50
c. K = 26,50
d. L = 7,-
10) Kontostände am Beginn von MONAT NEUN:
a. B = 32,- Verbindlichkeiten
gegenüber Kreditnehmern (je 16,-); gegenüber Einleger L. 8,-. Forderungen Bank
gegen Kreditnehmer = 40,-.
b. H = 16,-
c. K = 16,-
d. L = 8,-
11) Kontostände am Beginn von MONAT ZEHN:
a. B = 11,- Verbindlichkeiten
gegenüber Kreditnehmern (je 5,50,-); gegenüber Einleger L. 9,-. Forderungen
Bank gegen Kreditnehmer = 20,-.
b. H = 5,50
c. K = 5,50
d. L = 9,-
12) Kontostände am Beginn von MONAT ELF (also am Anfang des
Folgejahres):
a. B = 0,- Verbindlichkeiten
gegenüber Kreditnehmern; gegenüber Einleger L. 10,-. Forderungen Bank gegen
Kreditnehmer = 10,-.
b. H = MINUS 5,- H + K fehlen also jeweils 5,-, um ihre letzte Kreditrate
(wie zuvor je 10,50) zu bezahlen und damit ihre Schulden bei der Bank
vollständig zu begleichen.
c. K = MINUS 5,-
d. L = 10,-
Zunächst einmal sind H + K pleite, weil sie ihre
Bankschulden nicht mehr ganz tilgen können, und ebenso ist die Bank pleite,
weil sie ihrerseits das Guthaben des L (das ja lediglich ein
"Spiegelbild" der Schulden von H + K ist!) nicht mehr bezahlen
können.
Vom wirtschaftlichen Ergebnis her können wir sagen,
dass H + K dem L zusammen 10,- schulden, oder umgekehrt: Dass L. sein
Bankguthaben von 10,- verloren hat, weil H. + K. ihre Verbindlichkeiten
(unmittelbar bei der Bank, mittelbar bei dem Einleger) nicht mehr tilgen
können.
Welche Lösungen gibt es, um unsere Modellwirtschaft
wieder flott zu kriegen, d. h. um eine Insolvenz von H + K (und der Bank) zu
vermeiden?
Die nächstliegende wäre, dass die Bank das Geld
einfach "druckt" (also hier: auf den Konten einbucht).
Wenn wir das auf die gleiche Weise wie am Anfang
modellieren, also als Kredit, dann würden sich die Verbindlichkeiten der beiden
Kreditnehmer aber lediglich immer weiter erhöhen. Wenn wir sonst nichts an
unserem Modell ändern, wachsen die Schulden jedes Kreditnehmers in jedem Jahr
um weitere 5,-.
[Ich vermute stark, dass die Zentralbanken die
Finanzkrise 2007 ff. letztlich auf genau diese Weise "gelöst" haben.
Wofür uns dann irgendwann eine entsprechend akkumulierte Rechnung serviert
werden würde.]
Zumindest in unserem Modell gäbe es allerdings einen
alternativen Lösungsweg, um das System im Gleichgewicht zu halten und eine
Pleite zu vermeiden:
·
Entweder müsste L für jeweils 5,- zusätzlich Güter bei H + K
kaufen (die dann im Prinzip entsprechend mehr produzieren müssten)
·
oder aber H + K müssten ihre Einkäufe bei ihm um genau diesen
Betrag reduzieren (also auf eigenen Konsum verzichten und damit "sparen")
In jedem Falle müsste bzw. würde L diesen Betrag dann
"entsparen".
Auf dieser Grundlage (d. h. unter
"Gleichgewichtsbedingungen", wenn also die Tilgungslücke durch mehr
Konsum des Sparers oder weniger Konsum der Kreditnehmer ausgeglichen wird)
können wir ein wichtiges Ergebnis festhalten:
KREDITE KÖNNEN
TATSÄCHLICH GETILGT WERDEN, OHNE DASS EINE ZUSÄTZLICHE GELDSCHÖPFUNG
ERFORDERLICH IST.
Paul McKeever hatte also Recht mit seiner
entsprechenden Behauptung.
Ebenso konnten wir zeigen, dass auch seine Begründung
zutrifft: Dieses Ergebnis ist nämlich in der Tat eine Folge der Rückspeisung
der Kreditgewinne aus dem Bankensystem in die Realwirtschaft. Nur weil die Bank
die Zinserträge komplett wieder ausgegeben hatte konnten wir eine Modellvariante
formulieren, bei der die Kredite ohne zusätzliche Geldschöpfung komplett
getilgt wurden. (Woraus dann freilich umgekehrt folgt, dass bei nur teilweisem
Geldrückfluss vom Finanzsystem in die Realwirtschaft eine Tilgungslücke
besteht, also die Kreditnehmer in ihrer Gesamtheit SYSTEMBEDINGT ihre Kredite nicht mehr vollständig zurückzahlen
können.)
Allerdings: Wenn L es vorzieht, sein Geld zu sparen,
sind H + K pleite. Ebenso wäre in der Wirklichkeit die Bank pleite, weil Banken
dort (anders als es in unserem Modell theoretisch möglich wäre) eben nicht
unbegrenzt Geld schaffen (Fachausdruck: "schöpfen") können.
Zu sagen "die
Bank ist pleite" bedeutet nichts anderes wie "die Bank kann die Einleger nicht mehr
ausbezahlen". Der Einleger ("Sparer") hat sein Geld also
verloren. Und das ironischer Weise nur deshalb, aus dem einzigen Grund, dass er
sich nicht davon trennen, nämlich es nicht ausgeben wollte! Im Prinzip kann man
also sagen, dass "Geld" (zumindest das moderne Kreditgeld - Fiatgeld)
einen Wert lediglich als Katalysator hat: Es ermöglicht realwirtschaftliche
Transaktionen, und wenn die abgeschlossen sind und der dafür ursprünglich
nötige Kredit getilgt ist, ist es wieder weg. In einer perfekten
Marktwirtschaft hätte derjenige das Nachsehen, der das Geld hortet, anstatt es
auszugeben.
Tatsächlich glaube ich, dass es genau dieser
Sachverhalt war - eine Nachfragelücke durch Geldhortung, oder aus anderer
Perspektive ein Sparüberhang -, der uns als tiefere Ursache die Finanzkrise
eingebrockt hat. (Der aber m. E. auch davor schon wirkte und den ich auch als
Letztursache der ständigen und großen Ausweitung der Zentralbankgeldmenge schon
lange vor der Krise vermute). Wir haben in den letzten Jahrzehnten eine
Vermögensverschiebung von den weniger Begüterten zu den "Reichen"
erlebt. Die konnten (und wollten) soviel Geld gar nicht konsumieren. Investiert
haben sie es aber auch nicht: Weil sich eben wegen dieser Verschiebung eine
Nachfragelücke auftat, d. h. neuen Fabriken hätte der Absatzmarkt für ihre
Produkte gefehlt. (Diesen Erklärungsansatz, der auch schon - und sogar weitaus
mehr als heute - für die Deutung der Weltwirtschaftskrise von 1929 ff.
herangezogen worden war, nennt man "Unterkonsumtionstheorie".
In unserem Modell haben wir die Variante des
Geldverschenkens durch die Bank (also sozusagen Milton Friedmanns Idee des
Geldscheineverteilens per Hubschrauber) noch nicht durchgespielt.
Nehmen wir an, die Bank "druckt" die 10,-
für L. (d. h. in unserem Modell: Lässt die Gutschrift auf seinem Konto und
kümmert ganz einfach nicht darum, das auf den "Gegenkonten" der
Kreditschuldner keine Deckung vorhanden ist. (Wollte die Bank jedoch die
fehlenden Beträge diesen Konten gutschreiben, als "Geschenk", wäre
das Ergebnis dasselbe.)
Nehmen wir an, L würde versuchen, das Geld auszugeben.
Wenn die Güterproduktion von H + K jedoch unverändert auf dem alten (grade für
die o. a. gegenseitigen Verkäufe ausreichenden) Nivea bliebe, stünde der
zusätzlichen Nachfrage kein Güterangebot am Markt gegenüber. In einer perfekten
Marktwirtschaft müsste sich eine solche Situation in Inflation übersetzen. (In
Planwirtschaften könnte man versuchen, ihr mit Zwangssparen beizukommen.)
Jedenfalls ist "Gelddrucken" keine gute Idee, sondern würde unser
Modell lediglich auf eine andere Weise ruinieren.
(Was bedeutet freilich keineswegs, dass man real nicht
genau solche "Lösungen" ausprobieren würde. Tatsächlich kommt die
derzeitige Gelddruckerei der Zentralbanken und der "Verleih" an
Banken und Regierungen einer solchen Situation schon sehr nahe; endgültig
erreicht wäre sie, sobald Zentralbanken Kredite zu Negativzinsen an Banken
verleihen, oder aber Geschäftsbanken oder Regierungen vergebene Kredite im
größeren Umfang ausbuchen (müssen). Nicht zuletzt das düfte auch der Grund
dafür sein, das Don Draghi und seine EZB-Bankster die (im Ergebnis:
insbesondere deutschen) Steuerzahler für die Bankschulden bezahlen lassen
wollen.
Sachgerecht wäre, wie man dem Modell entnehmen kann,
eine Haftung der EINLEGER. Wobei das Wort "Haftung" (auch z. B.
"Gläubigerhaftung") ein völlig falscher Begriff ist. Die Einleger
haften ja nicht für die Schulden der Bank, sondern sie sind ihr Geld ganz
einfach los, weil es die Bank verliehen hatte und bei ihren Kreditnehmern nicht
mehr eintreiben konnte.
Diese Überlegungen führen uns zu der Frage, warum das
heutige Fiatgeld überhaupt im Wege der Kreditvergabe geschaffen ("geschöpft") werden muss.
Der Antwort kommen wir näher mit der Frage "Was ist Geld überhaupt?"
Diese Frage habe ich ausführlich in meinem Blott "Einen
Kredit gibt es nicht. 100 Jahre "Kredittheorie des Geldes" (Credit
Theory of Money) von Alfred Mitchell Innes" abgehandelt. Hier kann ich mich darauf beschränken,
das Ergebnis zu wiederholen:
Geld ist ein Gutschein (eine Art Kreditbrief,
Reisescheck usw.), welcher dem Besitzer einen potentiellen Zugriff auf alle am
Markt angebotenen Güter und Dienstleistungen (im entsprechenden Wert) gewährt
("Kaufkraft" des Geldes).
Daraus folgt aber, dass es realwirtschaftlich betrachtet (also nicht juristisch oder
bilanztechnisch!) gar nicht die Bank ist, die den Kreditnehmern etwas "schuldet". Vielmehr emittiert die
Bank (Geschäftsbank beim Buchgeld, aber ebenso die Zentralbank beim
Notenbankgeld) diese Gutscheine gewissermaßen treuhänderisch für die gesamte
jeweilige Volkswirtschaft (in welcher dieses Geld ein gültiges Zahlungsmittel
ist).
Die gesamte Wirtschaft "schuldet" dem
Geldbesitzer etwas. Das zwar nicht in dem Sinne, dass das einzelne Wirtschaftssubjekt
rechtlich verpflichtet wäre, dem Geldbesitzer etwas zu verkaufen. Das tut er
freiwillig. Letztendlich dann allerdings insofern doch wieder nicht freiwillig,
als er selber das Geld benötigt, um dann seinerseits damit shoppen (und Steuern
bezahlen) zu können.
Aus dieser Gutscheinfunktion des Geldes folgt, dass
der "Erstgeldempfänger"
(der ursprüngliche Kreditnehmer) lustig einkaufen gehen könnte, ohne dass er
selber einen eigenen Beitrag für das Sozialprodukt erbringen müsste. Nur indem
er den Kredit zurückzahlen muss, ist er gezwungen, selber etwas zu produzieren
(oder aus seinem Besitz aufzugeben), wofür andere Marktteilnehmer Geld zu
bezahlen bereit sind. Ein Verkauf ist (sofern ihm niemand Geld schenkt) der
einzig legale Weg für einen Kreditnehmer, um jenes Geld zu erhalten, welches er
für seine Kredittilgung braucht.
Im Grunde ist die Wirtschaft damit eine
Tauschwirtschaft, in welcher das Geld lediglich zur Erleichterung des Handels
dient.
In der Realität sieht das bekanntlich anders aus; dort entfaltet Geld
ein gewisses Eigenleben, das man verstehen muss, um die Funktion und ggf.
Fehlfunktion der Wirtschaft zu begreifen. Dass die wirkliche Welt weit
komplexer ist als unser Modell bedeutet allerdings nicht (wie manche glauben),
dass die im Modell aufgezeigten fundamenalen Zusammenhänge in der Realität
keine Gültigkeit hätten, oder dass man ungestraft dagegen verstoßen könnte.
(Einen derartigen Irrtum persifliert der Buchtitel "Dieses Mal ist alles anders .....",
bzw. im Original "This Time is
Different ...." von Carmen Reinhart und Kenneth Rogoff. Man könnte
sagen, dass die Marktteilnehmer in solchen Situation ohne ihr Wissen am
Bungee-Seil der ökonomischen Elastizitäten hängen und deswegen glauben, das
freie Schweben sei ein volkswirtschaftlicher Normalzustand).
Könnte man nicht auch Geld schöpfen, ohne dass sich
die Bank (bzw. deren Eigentümer) an den Zinsen bereichert/bereichern? Also die
o. a. Beschränkung, die aus der Gutscheinfunktion des Geldes resultiert,
irgendwie umgehen?
Die einzige Möglichkeit, die ich insoweit erkennen
kann, wäre eine Geldausgabe durch den Staat. "Ausgabe" hier im doppelten Sinne von "Emission" und "Ausgeben" von Geld. Anders formuliert:
Durch Geldausgeben könnte der Staat Geld emittieren.
Das ist freilich keine ungefährliche Sache:
Deutschland hat damit bekanntlich 1922/1923 und dann wieder im bzw. nachdem 2.
Weltkrieg höchst unangenehme Erfahrungen gemacht. Und andere Länder ebenso.
Eine staatliche "Geldemission durch Geldausgeben" wäre nämlich im Ergebnis eine
Besteuerung. Der Staat würde sich einfach Gutscheine drucken, und damit lustig
einkaufen gehen. (Genau das hat er historisch in vielen Fällen auch tatsächlich
gemacht!) Weil damit den Bürgern Waren weggenommen werden, ohne dass sie im
Gegenzug selber Waren vom Staat erhalten, sieht das zunächst nach Diebstahl
aus.
Allerdings ist es ja nicht so, dass wir von unserem
Staat "nichts" bekämen: Bildung, Verkehrswege, Sicherheit usw. sind
ja teils reale und teils mehr abstrakte "Güter", die durchaus einen
Wert für uns haben. (Und die wir bei einem Wegfall oder Zusammenbruch des
Staates höchst schmerzlich vermissen würden.)
Von daher ließe sich Geldemission im Wege einer
"Inflationssteuer" bis zu einem gewissen Grade durchaus
rechtfertigen. Allerdings müsste der Staat, sobald erst einmal
"genug" Geld im Umlauf ist, dann doch auf echte Steuern umstellen;
eine dauerhafte Finanzierung des Staates durch Gelddrucken führt zur
Hyperinflation.
Auch die Banken, einschließlich der Zentralbank,
können aber Geld nicht nach Belieben schöpfen. Indem das Geld verliehen werden
muss sind Geschäftsbanken wie Zentralbanken zur Geldschöpfung auf eine
Kreditnachfrage angewiesen. (Zentralbanken könnten theoretisch natürlich auch
Geld verschenken, und haben das - an Staaten - ja auch getan. Ob sie aktuell
die stark ausgeweiteten Staatskredite jemals wieder zurückbekommen, oder ob sie
die Geldmenge ständig mehr ausweiten müssen, bleibt abzuwarten. Ich persönlich
bezweifele, dass die Notenbanken die Geldwertstabilität erhalten können - und
wollen!)
Die Geldschöpfung steuert sich also bis zu einem
gewissen Grade selber durch den Markt, was die Wissenschaft mit dem Begriff
"endogenes" Geld ausdrückt.
("Exogen" wäre die
Geldmenge, wenn sie ohne unmittelbare Markteinflüsse, also durch sozusagen
"Willkürentscheidungen" der Zentralbanken gesteuert würde.) (Dieser
Text, den ich selber allerdings noch nicht gelesen habe, dürfte mehr
Informationen zur vorgenannten Unterscheidung enthalten.)
Eine solche marktgesteuerte (Kredit-)Geldschöpfung ist
vielleicht doch besser als ein in den Krallen des Staates liegendes
Geldmonopol, der a) als Bürokratie ohnehin die "richtige" Geldmenge
gar nicht ermitteln könnte und b) den Fehlanreiz hätte, zu seinen eigenen
Gunsten die Geldschöpfung zu übertreiben.
Ein Wort noch zur "Deckung" des Geldes.
Gold-Freaks glauben ja, dass nur Edelmetall eine "Deckung" für den
Geldumlauf liefert.
Das ist falsch. Auch Kreditgeld ist gedeckt, nämlich
durch die Leistungsfähigkeit (das Produktkionspotential) einer Volkswirtschaft.
Vermittelt wird diese Form der Gelddeckung durch die Kreditwürdigkeitsprüfung
der Banken und durch ihr eigenes Interesse, Kredite nur an solvente Schuldner
auszureichen. Weil sie ansonsten selber pleite wären. Für dennoch vorkommende
Kreditausfälle halten die Banken zwei Puffer vor:
·
einen in Form der laufenden Zinserträge, welche ja deutlich
höher sind als die von den Banken zu erbringenden Einlagenzinsen. In der
Differenz stecken nicht nur die Betriebskosten und die Gewinne, sondern auch
eine "Versicherungsprämie", mit der Verluste bei anderen Krediten
abgefedert werden können und
·
einen weiteren Puffer in Form ihres Eigenkapitals.
Der dritte und letzte (aber gewissermaßen
"irreguläre") Puffer wären eben die Kundeneinlage.
Eine vierte, von den Banken gerne in Anspruch
genommene "Reserve" sind die Steuerzahler.
Und zumindest
vorübergehend spielen 5. auch
Notenbanken schon mal die Rolle des Nothelfers. Insoweit freilich, als
diese Kredite endgültig verloren sind, liegt eine ungedeckte Geldschöpfung mit
(je nach Größe des Verlusts mehr oder weniger wahrnehmbaren) Inflationsfolgen
vor.
---------------------------------------------------------------------
Englischsprachige Version:
The OBaNoCa model of money creation and interest in the real economy
OBaNoCa or, less complicated: Obanoca, stands for: "One Bank, No Cash". So in the following economic model all monetary transactions are conducted by bookkeeping operations only.
What got me started on this subject was a blog post "The Interest Myth Exploded" from May 18, 2009 by a certain Paul McKeever. There, McKeever employs a simple model to demonstrate that credit, i. e. the principal plus interest, can be paid back without the creation of money for the interest.
The OBaNoCa model of money creation and interest in the real economy
OBaNoCa or, less complicated: Obanoca, stands for: "One Bank, No Cash". So in the following economic model all monetary transactions are conducted by bookkeeping operations only.
What got me started on this subject was a blog post "The Interest Myth Exploded" from May 18, 2009 by a certain Paul McKeever. There, McKeever employs a simple model to demonstrate that credit, i. e. the principal plus interest, can be paid back without the creation of money for the interest.
However, his model uses
inflation which in the real economy sooner or later would entail (or be the
consequence of) extra money printing. Also, it mysteriously turns credit money
into money that forever remains in the system. This, of course, is not how the
fiat-money system actually works (which he knows).
I have criticized his model in
a reader-commentary of January 14th, 2014 (under my blog name "Canabbaia").
Nevertheless, while his model
is not suited to prove his point, his conclusion still appears to be correct.
In fact, he does not derive his conclusion from his model, but from the
observation that banks in principle do not hoard the interest received, but
spend it on deposit interest, wages, operating expenses, dividends etc. So at
least generally speaking the profits of banks are actually being re-invested in
the economy and through this channel are (again: in principle!) available for
the borrowers to earn (more) money in order to pay interest on credits to the
bank.
My reason for saying he "appears to be" correct is that even
my own model, while being more in line with the mechanisms of a monetary
economy, obviously is not a complete representation of the highly complex
machinery of our modern day economy.
In fact, while a perfectly
balanced model can be created, in practice a lot of disturbances may occur. In
particular a "saving glut"
(by the rich or, in theory, even by a great many not-so-rich, but very
spendthrift folks) can easily upset the balance (see below for a realistic
example).
Economies do have large
elasticities. But once these are overstretched, even they will collapse or
suffer serious damage.
Underconsumption on the one
hand, caused through hoarding on the other may well have caused our
contemporary economic-financial crisis. (And possibly the Great Depression,
too.)
The present model employs 4
economic agents:
·
One (commercial) bank and
·
3 producers.
·
Other than working in their own
businesses, our -3- producers are all working part-time at the bank, where they
receive equal pay (consisting of the entire credit interest collected by the
bank).
·
Barter is not permitted in our model.
Therefore, whenever the producers want to buy or sell something, they need
money (on their accounts).
·
The output of the producers is of
equal value. In general, they keep 1/3 for themselves and sell the other two
thirds to the two other producers
The economic agents in detail:
1.
B - A (commercial) bank creating
money out of the void (and collecting interest).
2.
C - produces clothing (and works
part-time at the bank).
3.
F - produces food (food producer or farmer)
(and works part-time at the bank).
4.
H - produces or owns and maintains
houses (and works part-time at the bank).
Our system starts out with
zero money; money is created by the bank simply by crediting one or more
accounts of its customers.
The credit is paid back, with
interest, in monthly installments. The interest rate is something like 15% (not
mathematically exact because, for convenience of reckoning, to each monthly
redemption we add 15% of the full original principal).
Again to facilitate calculation,
we assume a year to have 10 months. (Which is equal to saying that the
installments are paid after some 36/37 days.)
We develop our model in steps and start out with step no.
1) on Dec. 31 (of whichever
year): There is no money in our model economy. Since C and H are beginning to
feel hungry they ask the bank to give them a credit, in order to buy food from
F. And, since they bank is generous, they decide to borrow lots of it (100,-
each). Which enables them to buy/rent clothing/housing from each other as well.
So at step no.
1)
on Jan. 1 (or rather: at the
beginning of Month One), we have 200,- (monetary units - of whichever
denomination) in our model economy, and this money is distributed as shown
below.
a.
B = - 200,-. "Minus" means, that the bank "owes" (see below) the two borrowers 100,- each. Of course the
borrowers owe the bank 100,- each, so that in a complete balance-sheet-style
presentation the 200,- "debts" of the bank would be offset by a 200,-
claim of the bank against its customers. (Also, the borrowers owe interest to
the bank. But this will only be added when the installments are paid, i. e. in
our model at the end of each - fictitious - month.) The bank, while it has
actually created "real" money, is none the richer for it. It does not
"own" this money in a way
that, when the credits are paid back, the bank itself would have 200,- in an
account of its own. Instead, the money, which came out of the void, vanishes
again as it is being repaid: It is "destroyed".
(Since the "destruction"
comes about without any destructive activity of the bank, a much clearer
phrasing this process would be to say that the money "dissolves", as it is returned to the bank.) So any individual
money does only exists temporarily, the impression of some "eternal"
existence of money is (at least when it comes to our modern fiat money) only
created by the fact that people, companies or the state always have and will
have debts, and therefore there is always money in the economy.
(Coins which are minted by the
state are an exception. They are, in fact, debt free money. But as their
production cost is lower than their buying power, the issuance of coins by the
state clearly is a form of taxation: By investing expenses of 100.000,- to mint
coins, the state can buy a school building worth maybe 1 mill. In principle,
this is an act of taxation through inflation. But of course the coin production
is minimal in relation to cash and to book money, so we cannot actually
pinpoint such inflationary effects anywhere in the real economy.)
[I should like to point out
that saying a bank "owes"
money to its customers (regardless of whether it's their own deposits or money
borrowed from the bank) does not have quite the same meaning in our system as
in the real economy. In the latter, the bank must be prepared to hand out the
money in cash to its customers, or to transfer it to another bank. Both
transactions involve the use of central bank money. In our system, however,
saying the (one and only) bank "owes"
money to a customer only means that the bank is obliged to transfer the sum (at
the request of the holder) over to the account of one or more other
customer(s). For this reason I put "owes"
in quotation marks, when it refers to the bank.. So our model operates
exclusively with what you might call a "deposit currency"; there is no central bank money ("high powered money") involved. The
reason I'm mentioning this is to prevent any rash deductions from our model
with its very specific (i. e. artificial) conditions to the workings of money
in the real world.]
b.
C = + 100,- (C, and equally H, do not "own" 100,-, but they are entitled
to make use of 100,-)
c. F = 0,-
d.
H = + 100,- (and of course, on the other hand, C
+ H both owe the very same amount to the bank)
2)
Transactions during and accounts at the end of "Month One" (since we've reduced the number of months in a year to 10, we cannot
employ the conventional names - "January"
etc. - anymore, but call them "Month One" etc.). C + H buy food from
F, paying, let's say, 10,- each. For the
same amount, F and C rent a home from H, and equally F and H buy clothing from
C. So with their purchases and sales each of them has spent 20,-, but also
received 20,-. Since farmer F did not start out with any money, and since he
(like the others) spent all of what he earned, his account is again at 0,- at
the end of the month.
C + H would still have 100,-
each, except that they both have to pay the bank 11,50 redemption (10,- + 1,50
interest). Consequently their account balance is reduced to 88,50 each. (15%
interest on the original principal = 1,50 each).
a.
B "owes" 88,50 to each of
the borrowers, in total 177,-. The borrowers together owe 180,- to the bank.
The difference of 3,- is at this moment held by the bank as interest earned.
b. C = 88,50,-
c. F = 0,-
d. H = 88,50
[What we have modeled here in
the first paragraph is, in fact, a barter system. You don't really need money
to operate an economy like this; a bookkeeping operation which keeps track of
who owes whom how many units of goods and services would, in theory, serve the purpose
just as well. However, our model rightfully does require the use of money,
since it's supposed to reproduce the true economy as closely as possible. And
in reality it would be extremely complicated to operate a tracking system of,
so to speak, "Output-I-owe-yous".
It would probably be tantamount to an economy with commodity money, but with
EVERY commodity serving as such. Where the advantages of money as a "yardstick" to measure value would
be totally lost.]
3)
Accounts at the beginning of Month Two:
a.
B - Has distributed the 3,- interest
received as wages equally amongst its -3- part-time employees. (And it will
continue to do so in the future at the beginning of each "month".) It
now owes 89,50- to each of the two borrowers (who together own 180,- to the
bank). At a quick glance, the balance sheet of the bank seems to be unbalanced:
The borrowers owe 180,- to the bank, while the bank only owes 179,- to the
borrowers. However, the bank now owes the remaining 1,- to F, who appears here
as a new bank customer (in the role of a depositor).
If in a thought experiment we
remove the bank, it's actually (economically speaking) C + H who owe F 0,50
each or jointly 1,-. (And therefore, should C + H go broke, the loss will be
his - see below.)
b.
C = 88,50 + 1,- (earned) = + 89,50
(same amount as H, as will be the case throughout all of the following stages
of our system)
c. F = + 1,- (earned)
d.
H =88,50 + 1,- = + 89,50 (same as C,
and invariably so during all of the following stages of our system)
(If you so wish, you might
interpret this result as C and H having each paid 0,50 for the work of F in
processing the credit for them. At any rate, F with his 1,- for the first time
has any savings, and they are this own money, which he - in contrast to C and
H, is not obliged to pay back to anyone.)
4)
Activities during and accounts at the end of "Month Two": Our three economic agents
continue to buy and sell 10[WU1] ,- worth each. Plus the 1,- pay they've received from the bank. Assuming
that there is no inflation (but more goods produced, or brought out from
storage, for the market) we can say that their economy is booming since the
exchange of goods ("trade")
is now up 10%
to 11,- [WU2] each. The exchange activities of our 3 agents being, by definition,
exactly equal, they have no effect on the account balances. These are, at the
end of the month and after credit installments have been paid back to the bank,
as follows:
a.
B receives 23,- (2 x 10,- installment
on principal + 2 x 1,50 interest) from the two borrowers and "owes"
78,- to each of them. On the other hand, they together owe the bank 160,-. The
difference of 4,- is made up of 1,- which the bank B still owes to F, and 3,-
which are, once again, held at this moment temporarily by the bank itself as
newly earned interest (to be spent on wages at the beginning of the next
month).
b.
C = 77,- + 1,- = 78,- (The reason why
I am writing this in the form of an equation - instead of jotting down simply
the resulting amount of, for now, 78,-, is the fact that the interest is money
they have earned, not borrowed. On the other hand: This won't be any great help
for them, because, when we compare what they owe to the bank, that amount is
still higher.)
c.
F = 1,- (same as at the beginning of
the month, since he, like the others, has spent the money, but received the
same amount from the others)
d. H = 77,- + 1,- = 78,-
5)
Accounts at the beginning of Month Three:
a.
B - pays 1,- to each worker. It now
owes C + H 79,- each = 158,- total, while they owe 160,- to the bank. The
difference of 2,- is held by F as a deposit claim against the bank.
b. C = 77,- + 2,- = 79,-
c. F = 2,-
d. H = 77,- + 2,- = 79,-
Assuming that I have sufficiently explained the functioning of this
model I will now simplify the representation by omitting the end-of-month state
of accounts and give the numbers only for the beginning of each month.
The borrowers will
"lose" 10,50 each month (10,- repayment of principal
+ 1,50 interest = MINUS 11,50; PLUS 1,- earnings from working at the bank).
As they pay their monthly installments,
·
the debt of the borrowers to the bank is reduced by 20,-. But since
the borrowers in addition have to pay interest amounting to 1,- p. m., (netted
against their earnings from the bank)
·
the debt of the bank to its borrowers is reduced by 21,- €. While the
·
difference of 1,- p. m. accrues to the deposit account of F.
Consequently, every month the borrowers "lose" 1,- (0,50 each)
from the funds needed to pay back their credit.
Will they somehow be able to
come up with the difference? And, if so, where could this money come from? This
remains to be seen at the end; for the moment, we keep deploying the
consecutive stages of our model.
6)
Accounts at the beginning of Month Four:
a.
B = 137,- debt to borrowers (68,50
each), 3,- debt to F. Arrears of borrowers to B: 140,-.
b. C= 68,50
c. F = 3,-
d. H = 68,50
7)
Accounts at the beginning of Month Five:
a.
B = 116,- debt to borrowers (58,-
each), 4,- debt to F. Arrears of borrowers to B: 120,-.
b. C= 58,-
c. F = 4,-
d. H = 58,-
8)
Accounts at the beginning of Month Six:
a.
B = 95,- debt to borrowers (47,50
each), 5,- debt to F. Arrears of borrowers to B: 100,-.
b. C= 47,50
c. F = 5,-
d. H = 47,50
9)
Accounts at the beginning of Month Seven:
a.
B = 74,- debt to borrowers (37,-
each), 6,- debt to F. Arrears of borrowers to B: 80,-.
b. C= 37,-
c. F = 6,-
d. H = 37,-
10) Accounts at the beginning of
Month Eight:
a.
B = 53,- debt to borrowers (26,50
each), 7,- debt to F. Arrears of borrowers to B: 60,-.
b. C= 26,50
c. F = 7,-
d. H = 26,50
11) Accounts at the beginning of
Month Nine:
a.
B = 32,- debt to borrowers (16,-
each), 8,- debt to F. Arrears of borrowers to B: 40,-.
b. C= 16,-
c. F = 8,-
d. H = 16,-
12) Accounts at the beginning of
Month Ten:
a.
B = 11,- debt to borrowers (5,50
each), 9,- debt to F. Arrears of borrowers to B: 20,-.
b. C= 5,50
c. F = 9,-
d. H = 5,50
2)
Accounts at the beginning of Month Eleven (i. e. the beginning of the
following year):
a.
B = 0,- debt to borrowers, 10,- debt
to F. Arrears of borrowers to B: 10,-.
b. C= minus 5,- (meaning that C and H are
each 5,- short, so that they cannot fully pay their last installment to the
bank).
c. F = 10,-
d.
H = minus 5,-
This status requires a closer inspection.
As for the previous installments, C and H would have to pay 10,50 each
to the bank. However, they have only 5,- each left in their accounts. This is
the money they owe to the bank, and the bank owes to F. So, in effect (i. e.
speaking in economic terms) C and H together owe F 10,- €.
Of course they might ask the bank for another credit [this is probably
pretty much how in the real economy the financial crisis of 2007 ff. was
"solved"!], but that is not a lasting solution for the bank, or for
the borrowers. Because, if this very same course of action is being continued,
their overhang of debt will continue to grow.
So the only way to avoid bankruptcy would be for F to buy an extra 5,-
worth from C as well as H of whatever they offer on the market (typically they
would increase their production). Or C and H could each buy 5,- worth less from
F (i. e. reduce their own consumption).
If he does that, C + H are actually able to repay their credit, plus
interest, without any extra money having
been "printed" (or, in this case, generated electronically
through an accounting operation).
If, however, he prefers to save the money, C + H are broke. The bank,
too, would be bankrupt in the real economy (where banks cannot, like in our
model, create unlimited amounts of money). In our model, saying that the bank
is bankrupt is tantamount to saying that it cannot pay F his 10,- deposits. So
the saver has lost his money. And why? Ironically because he didn't want to
spend it! [Actually, some mechanism like this might well be the root cause for
the diminishing real income of the small folks through the last decades, the
increasing share of the rich, and the financial crisis in the USA, Great
Britain, Ireland and Southern Europe. (This explanation by the so-called "underconsumption
theory" has also, and more widely than nowadays, been employed to
explain the Great Depression.)]
Alternatively, we can ask ourselves what happens if the bank
"prints" 10,- and gives the money to F. (Donating the money to C + H
would have the same effect, because they would have to transfer it to F to pay
their debt.) In this case, F might try to spend it. However, if the level of
output of C + H remains unchanged, there may not be any goods offered on the
market. So emitting money other than by way of credit may at first look like an
easy way out. But it might wreak havoc on our economic model as a whole. (The
same could happen in reality, if central banks pride themselves on being able
to solve a financial crisis by openly or covertly giving away money to
commercial banks, citizens - or governments.).
Why does fiat money (with the exception of coins) have to be created
through credit?
To find the correct answer to this question, we ask "What IS money?"
In my (German language)
blogposting "Einen
Kredit gibt es nicht. 100 Jahre
"Kredittheorie des Geldes" (Credit Theory of Money) von Alfred
Mitchell Innes" I have treated this subject at length. Here it may
suffice to say that money is a voucher, with which the holder can obtain
("buy") anything that is on the market. Economically speaking (i. e.
not in legal or accounting terminology) it is not the bank (and definitely not
the state!) which "owes" anything to its debtors. Rather, the banks
(including the central banks like the Fed or the ECB!) issue vouchers on behalf
of (as agents for) their respective national economy.
Now the one who first receives
this (fiat) money can go on a shopping spree with it. Were it not for the fact
that he has to repay the money (plus interest), he would be in the same
position as a counterfeiter: He could shop without giving anything other for
exchange than worthless paper. Only because he has to repay the (credit-)money
he himself is obliged to offer something for sale on the market (typically, he
will produce something). Other than receiving gifts, this is the only (lawful)
way for the original debtor to come by the necessary money for the amortization
of his credit.
So the fact that money is created
as credit means that the real economy is basically a (highly indirect!) barter
economy: "You give me - sooner or
later - something that you have produced (or own - e. g. a piece of land etc.)
in exchange for something I have produced or own".
The only means, as far as I can see, to get around this restriction (of money creation through credit) would be for the state to print (a limited amount of) money and use it to pay for wages, goods and services. Like I have shown above (for coinage) this would equal a taxation ("inflation tax"). Because the state would issue vouchers without giving something in return. These state shopping-vouchers would not be "covered". (Contrary to a widespread opinion, fiat money IS covered money: Not through any valuable commodity, e. g. gold, but through the implicit promise of the creditor to give something of equal value in return. If he fails to do so, the bank will take the loss. So a certain part of the interest receivable is actually an insurance premium. Of course, when the losses have depleted the bank reserves, it cannot fulfill its buffer function any longer. The losses will then be passed on to the depositors - or the taxpayers (or possibly - but with inflationary consequences - to the central bank).Fiat money does not mean that banks create money at will. Apart from certain rules, which impose limitations, banks can only lend when there is a demand for credit. So our monetary system is to a large extent self-regulating. (This fact is implied in the technical term "endogenous money".)
To regulate the money supply through such an institution is probably a lot wiser than to have the state issue as much money as he feels he needs ("exogenous money"). At least in Germany we've had some pretty ugly experiences with the latter system! ;-)
ceterum censeo
Zerschlagt den €-Gulag und den
offensichtlich rechtswidrigen Schlundfunk der GEZ-Gebühren-Gier-Ganoven!
Textstand
vom 24.02.2014
Hier werden "locker flockig" absolut korrekte Aussagen gemacht, die man leider praktisch nirgendwo finden kann.
AntwortenLöschenChapeau!
Ein paar Kommentierungen:
"KREDITE KÖNNEN TATSÄCHLICH GETILGT WERDEN, OHNE DASS EINE ZUSÄTZLICHE GELDSCHÖPFUNG ERFORDERLICH IST."
Absolut korrekte Analyse, aber eben -wie beschrieben- eine rein theoretische Schlussfolgerung. Letztlich ist die Voraussetzung für die Schuldentilgung, dass die Zinseinnahmen vom Kapitaleigner (Sparer) vollständig(!) konsumiert werden, d.h. vollständig an die Schuldner zurückfließen und nicht etwa wieder verliehen werden! Genau das passiert aber in der Praxis niemals, weil die Vermögenden ihr Geld eben nicht komplett konsumieren (können) sondern investieren (d.h. erneut verleihen). Die Folge: Vermögensakkumulation (im Text: Geldhortung) und sich selbst verstärkende, exponentielle Aufschuldung bis zum totalen Kollaps.
"Es ist also eine Täuschung, wenn die aktuellen Probleme unserer Wirtschaft auf "das Geldsystem" zurückgeführt werden. Eher ist das Eigentumssystem "Schuld", welches eine mehr oder weniger unbegrenzte Geldhortung ermöglicht."
Auch eine wirklich höchst fundamentale, absolut korrekte Aussage und Analyse. Allerdings wäre es noch allgemeingültiger gewesen das Wörtchen "Geldhortung" durch "Eigentumsanhäufung" zu ersetzen.
Der Witz ist nämlich, das Geld nur ein Sonderfall eines (abstrakten) Eigentums(rechtes) ist und der Zins nur ein Sonderfall der Miete für das Verleihen des Eigentums. Der eigentliche Erkenntnis ist nun, dass die Miete und damit auch der Spezialfall Zins eine direkte Folge der Existenz des Eigentums sind!!! Ohne Eigentum keine Miete (und auch kein Zins). Und damit haben wir den eigentlichen, originären "Übeltäter", das EIGENTUM!
Nun kann sich der normale Mensch eine Welt ohne Eigentum gar nicht (mehr) vorstellen. Um Ihnen dabei zu helfen, drei schöne Bilder:
Wenn ein 50-facher-Milliardär eine Million gegen Zins verleiht, womit hat er den Zins "verdient"? Üblicherweise bekommt man sofort Antworten, wie "Konszumverzicht" oder "Zeitpräferenz" entgegengeschleudert! Aber glauben Sie wirklich den Unsinn, dass der Milliardär auf Konszum verzichtet??? Er hat schlicht Geld über, kann mit dem Geld nicht anfangen und weiß nicht wohin damit und bekommt zu all dem Überfluss auch nocj Zins oben drauf ... Ist das gefühlt richtig?
In einer Stammesgesellschaft ohne Eigentum wir eine Holzhütte frei, weil der Bewohner verstorben ist. Jetzt gibt es nicht etwa einen Erben, der das Eigentumsrecht übertragen bekommt und die Hütte lee stehen lässt, weil er die Meiteinnahmen nicht benötigt, sondern der Stamm entscheidet, dass die Familie, die am engsten wohnt, die Hütte bewohnen darf. So muss man keine neue, zusätzliche Hütte bauen. Ist das gefühlsmäßig richtig.
Ein Urgroßvater pflanzt einen Kirschbaum auf seinem Eigentumsgrundstück. Nach 80 Jahren, längst hat der Enkel das Grundstück geerbt und verwildern lassen, klettern hungrige Kinder auf den alten Baum und klauen Kirschen. Der Enkel verjagt die Kinder mit der Schrotflinte, die Kirschen werden zwei Tage Später von einem Schwarm Staren gefressen. Was hat der Enkel dafür getan, dass er das Recht hat, den Kirschbaum für sich zu beanpruchen ohen die Kirschen selbst zu benötigen und zu ernten. Warum halten sich die Stare nicht an das Eigentumsrecht? Ist das gefühlt richtig?
Viel Spaß beim Grübeln!
Danke, dass Sie sich die Mühe gemacht haben, meinen (ja nicht ganz kurzen) Text zu lesen, RealTerm. Ich habe ganz bewusst jeden Schritt so klein wie möglich gehalten, um auch mich selber zu vergewissern, dass ich nicht stillschweigende, und ggf. faktenwidrige, Annahmen in die Modellentwicklung einbringe.
AntwortenLöschenSo etwas erlebt man ja nur allzu häufig, auch bei Wirtschaftswissenschaftlern.
Bei der Unterkonsumtionstheorie bin ich absolut bei Ihnen; hatte diese Theorie ja auch im Text erwähnt.
" "Geldhortung" durch "Eigentumsanhäufung" zu ersetzen":
Ich denke, beides ist richtig: Die Geldhortung ist eine Folge der Eigentumsanhäufung.
Wobei ich das unmittelbare ökonomische Problem aber eher bei der Geldhortung verorten würde. Denn die Eigentumsanhäufung wäre ja (im Modell zumindest; in der Realität sieht das natürlich etwas anders aus) unschädlich, wenn der Eigentümer sein Geld wieder ausgeben (oder verschenken) würde.
Insofern meine ich, dass man bei der Analyse diese beiden Aspekte trennen muss. Aber dabei natürlich die Zusammenhänge immer im Hinterkopf haben sollte.
Den populären Zinsmythos (d. h. den Glauben, dass nur Bankzinsen "Zinsen" im volkswirtschaftlichen Sinne wären) hatte ich schon früher attackiert:
"Der "Eigentrag" oder: Der Zins besteht nicht nur aus Zinsen - und nicht alle Zinsen sind ein Zins" - http://beltwild.blogspot.de/2011/07/der-eigentrag-oder-der-zins-besteht.html
Insofern ist mir natürlich klar, dass das Eigentumssystem die Ursache für (schädliche) Hortungsvorgänge ist.
Andererseits verkenne ich aber auch nicht dessen positive Funktionen: Als Anreizsystem, als Selbstregelmechanismus und als Akkumulationssystem (würden wir, wenn alle Einnahmen gleich verteilt werden, genügend Mittel für Investitionen zusammenbekommen? Oder würden nur mäßig wohlhabende Wirtschaftssubjekte ihr Geld lieber für Konsum verjuxen?).
Auch ich teile nicht die Meinung, dass Eigentum ein Menschenrecht wäre. Vielmehr sehe ich den Eigentümer (im Industriezeitalter) als gesellschaftliche Ausdifferenzierung der Investitionsfunktion an. Kapitalbesitzer sind also gewissermaßen von der Gesellschaft beauftragt, ihr Geld produktiv zu investieren.
Warum das nicht (mehr) richtig läuft, vor allem aber: Wie man die negativen Folgen beseitigen kann, ohne gleichzeitig die positiven Aspekte, die ich dem "Eigentumssystem" durchaus zubillige, zu beschädigen: Das ist freilich eine Frage, auf die ich bislang keine Antwort finden konnte, die mich selber überzeugt hätte.
Diese Problematik wäre in einer breiten gesellschaftlichen Debatte zu untersuchen. Die aber dadurch verhindert wird, dass sich viele kleine Sparer dann bedroht fühlen. Und deshalb, im Ergebnis, im gesellschaftlichen Diskurs einen breiten Sperrgürtel für die Interessen der Großen bilden.
Absolut d´accord mit Ihren Aussagen!
AntwortenLöschenMeine drei Bilder mögen mich als Eigentumsgegener erscheinen lassen haben, bin ich aber keinesfalls! Die Bilder waren nur als Anregung gedacht, damit auch derjenige, der die Modellierung nicht im Einzelnen nachvollziehen kann oder möchte, die Problematik bildhaft nachvollziehen kann. Das Anreizsystem Eigentum kann man in seiner positiven Wirkung gar nicht überschätzen. Ja, und eine alles umspannende Lösung habe ich auch nicht. Es gibt diese vermutlich auch nicht, insbes. weil man ja das Eigentum nicht abschaffen will. Gerade Zinsverbote, Freigeld etc. sind zum Scheitern verurteilt, weil sie nur die Geldseite betreffen und die zurgundeliegende Eigentumsseite nur unzureichend behandeln (können). Graduell kann man aber an allen Stellschrauben etwas(!) in die richtige Richtung drehen, wenn man das Problem verstanden hat und es lösen will. Dies wäre zum Beispiel: Substanzsteuern auf Eigentum/Geld, Inflation (letztlich auch nur eine Substanzsteuer auf Geld) als Symptombekämpfung, und auch andere Maßnahmen ...
Zur Thematik des Austausches der "Eigentumsanhäufung" versus "Geldhortung" bin ich vorsichtiger. Wenn ein Eigentümer konsumtives Eigentum (z.B. eine vergängliche Luxuskarosse) erwirbt, dann ist das sogar förderlich, weil das Geld an die Schuldner zurückfliest. Das Problem ist aber, dass der Kapitaleigner angesichts seines hohen Vermögens investives Eigentum erwirbt (z.B. Grundstücke und Häuser, Wasserrechte, etc). Diese Anhäufung von mieteinbringende Eigentum hat natürlich auch eine Geldanhäufung zur Folge. Das ist Folgeproblem 1. Allerdings kann mit diesem Geld aber sofort wieder mieteinbringendes Eigentum erworben werden. Diese monoplartige Stellung ist Folgeproblem 2. Das Gedankenspiel zu Ende gebracht, reicht am Ende bereits die jährlich, fällige Zinszahlung der Schuldner an den Eigentümer, um eine Krise herbeizuführen. Langfristig, in historischen Maßstäben ist das Eigentum im Vergleich zu Geld sogar das größere Problem, weil es schwieriger enteignet werden kann. Bei Geld ist das einfach: Hyperinflation ;-)
Letztlich gibt es -wie Sie sagen- keinen gesellschaftlichen Konsens, dieses Problem auch nur offen anzusprechen, geschweige denn anzugehen.
Ich habe gerade einen Text gefunden, mit dem ich den Sachverhalt, dass der Zins theoretisch(!!!) bezahlt werden könnte, jemandem bildhaft klar gemacht habe. Hier:
AntwortenLöschenDas Geldsystem startet mit 1´000 (Geldeinheiten). Irgendwer (Geldhaber) hat also jetzt die 1´000 und verleiht sie einem anderen (Schuldner) und will in einem Jahr 1´050 zurück, also zusätzlich die 5%.
Jetzt nimm einfach an, dass der der Geldhaber ein Gourmets ist und leidenschaftlich gerne essen geht, sich also in den Worten von mesodor gerne mal "was gönnt". Der Schuldner nun hat "zufälligerweise" ein Gourtmetsrestaurant und "zufälligerweise" kommt der Geldhaber mit seiner Geliebten dort vorbei und lässt sich nach allen Regeln der Kunst dort mit Austern verwöhnen.
Am Ende präsentiert der Schuldner dem Geldhaber die Rechnung für den Abend: 50 Geldeinheiten. Der Einfachheit halber nehmen wir an, das sei auch der Reingewinn des Schuldners. Geht man nun von den 1000 Geldeinheiten umlaufendes Geld aus, kann der Geldhaber nicht bezahlen, da der Schuldner die ausgeliehenen 1´000 unter seiner Matratze versteckt hat und somit kein Geld im Umlauf ist. Aber der Geldhaber kann in diesem Beispiel einfach anschreiben lassen!
Und am Ende vom Jahr sagt der Geldhaber, der sich was gegönnt hat :
"Ich kriege von Dir, Schuldner, 1´050 und ich schulde Dir noch 50 für die Austern, also gib mir bitte 1´000."
Und schon sind die Schulden mit Zins bezahlt! Einzige Voraussetzung: Der Geldhaber muss sich was "gönnen" (d.h. seine Zinsen ausgeben und nicht akkumulieren!)
Ja, Real Term, das ist ein noch einfacheres Modell.
AntwortenLöschenÜbrigens, weil Sie auf Ihrer Seite sagen, dass Sie Physiker sind: Ein Heribert Genreith, ebenfalls Physiker (Geophysiker) hat sich ebenfalls intensiv mit dem Problem der Kapitalakkumulation befasst, auf der real-volkswirtschaftlichen Ebene.
Mir sind, mangels Mathematikkenntnissen, seine Überlegungen verschlossen. Aber vielleicht können Sie ja etwas damit anfangen: http://genreith.de/index.php?id=economics-of-growth-and-crisis
Dazu übrigens auch hier: http://www.petersdurchblick.com/2012/03/der-zins-fehlt-nicht.html
AntwortenLöschenHerzlichen Dank für den Hinweis; CGB. Ich habe mir das mal ausgedruckt und werde es mir durchlesen!
AntwortenLöschen