Freitag, 30. August 2019

Vita Burkhardti Brinkmanni, Teil 5: Die Schilske-Sippe: „Weei säiden met sierben Kinner beei Disk"


„Du glaubst zu schieben, und du wirst geschoben“

Über das Leben meines Vaters vor meiner Geburt (bei der er 43 Jahre alt war) hatte ich bereits im 2. Teil berichtet.
Aufgewachsen war er im Bielefelder Ortsteil Schildesche, mit 6 Geschwistern, bei denen die Eltern Mühe hatten, die Kinder durchzubringen. Das Zitat in der Überschrift entstammt einem Lied, dass mein Vater 1939 anlässlich der 1000-Jahr-Feier der Gemeinde (heute Ortsteil von Bielefeld) auf Plattdeutsch über seine Jugendzeit gedichtet und komponiert hatte und das ich ebenfalls im 2 Teil eingestellt habe.

Nachdem ich mich im 3. Teil der Verwandten mütterlicherseits erinnert habe, folgt hier nun die Verwandtschaft meiner Vaterseite, untermischt mit einigen anderen Kindheitserinnerungen.

Mittwoch, 28. August 2019

Vita Burkhardti Brinkmanni, Teil 4: Exulanten unter den Verwandten


„Du glaubst zu schieben, und du wirst geschoben“
 
Oma Emma oder Das Beffchen, das ein Jabot war

Während meine Eltern in ihrem Lebensstil keine äußeren Zeichen besonderer Frömmigkeit an den Tag legten, war ich als Kind ein eifriger Kirchgänger. Besonders gerne besuchte ich den (evangelisch-lutherischen) Kindergottesdienst bzw. die „Sonntagsschule“; teilweise in der Neustädter Kirche, teilweise in der Jakobuskirche. Von letzterer ging ich häufig zu meiner heißgeliebten Großmutter ("Hab dich ganz doll lieb, Omi" - ca. 1949)
in der nahen Hamelmannstraße (Hermann Hamelmann war ein lutherischer Reformator).
Emma Schröder (Kosename in der Verwandtschaft: „Schneckchen“) war die Mutter meiner Mutter (Mathilde Brinkmann) und die einzige meiner vier Großeltern, die bei meiner Geburt noch lebte. Ihr Geburtsname war Horstbrink.

Dienstag, 27. August 2019

Vita Burkhardti Brinkmanni, Teil 3: Aufgewachsen in Ruinen und der Zukunft zugewandt

„Du glaubst zu schieben, und du wirst geschoben“
 
Eine Kindheit mit Salzlake, Dienstmädchen-Sex und Heiderose

Auch in Bielefeld war die Altstadt in Schutt und Asche gebombt worden, aber eine deutliche Erinnerung an dieses Trümmerfeld habe ich nicht mehr. Die Häuser wurden auch rasch wieder aufgebaut, denn für die Ausgebombten und die Heimatvertriebenen wurden jede Menge Wohnungen gebraucht.
Vage erinnere ich mich noch an eine Lorenbahn (Feldbahn). Die transportierte den Bauschutt aus der Altstadt durch die Ravensberger Straße zu einem freien Platz vor dem Helmholtz-Gymnasium. Wir nannten ihn "Spindelplatz", weil er an der Spindelstr. lag. Tatsächlich hieß er wohl anders oder war namenlos; anscheinend ist es das heutige Fußballfeld "Fichteplatz".
Auf der Abbildung einer solchen Trümmerbahn ihn Dresden erscheinen auch jene "Trümmerfrauen", deren Ehrung in München die Arroganzgrünen Katharina Schulze und Sepp Duerr vehement bekämpfen. (2013 und, weil's so viel Spaß gemacht hat, in 2015 gleich noch einmal.) Für mich wiederum ein Grund, jetzt die einschlägige Facebook-Seite zu laiken.