Samstag, 30. Juni 2012

"Fiskalpakt und Geldvermögen: eine unheilige Ehe". Gedanken zum Posting im Blog "soffisticated"


Nein; ich kann nicht nur fremde Blog-Einträge nachposten: Manchmal kann ich sogar selber denken.  Es hilft aber dem Nachdenken sehr, wenn man einen guten Bezugstext hat. Denn wie schwer das Durchschauen selbst relativ einfacher Vorgänge selbst für Experten ist, hat ja beispielsweise die Target2-Debatte um die Ungleichgewichte der Salden bei den Länder-Zentralbanken der Eurozonen-Staaten gezeigt.

Die Buddelkästen wirtschaftspolitischer Kommentatoren. "Nachdruck" des Blogpostings von Dr. Renée Menéndez (Blog "soffisticated")


Herr  Dr. Renée Menéndez, hat mir freundlicher Weise gestattet, den nachfolgenden Beitrag "Die Buddelkästen wirtschaftspolitischer Kommentatoren", den er am 20.06.2012 in seinem Wirtschafts-Blog "soffisticated" veröffentlicht hatte, 'nachzudrucken'; dafür herzlichen Dank!

Hauptstadtbrief Nr. 105 des CDU-Bundestagsabgeordneten Klaus-Peter Willsch. Thema: Die heutige Abstimmung im Parlament über den Europäischen Stabilitäts Mechanismus und den Fiskalpakt


Hauptstadtbrief Nr. 105 des CDU-Bundestagsabgeordneten Klaus-Peter Willsch
(E-Mail: klaus-peter.willsch@bundestag.de    Homepage: http://www.klaus-peter-willsch.de)

Der CDU-Abgeordnete Klaus-Peter Willsch bittet darum,  "den Hauptstadtbrief möglichst
breit im Familien- und Bekanntenkreis zu verteilen
".
Auch wenn ich kein leidenschaftlicher CDU-Fan bin (sondern die Partei lediglich für das kleinere Übel halte), erfülle ich in diesem Falle seinen Wunsch gerne. Mit dieser Veröffentlichtung (des von mir aus seinem pdf-Dokument umformatierten Textes) verteile die Mail sogar außerhalb meines Familien-, Freundes- und Bekanntenkreises.
Hoffentlich liest das auch jemand!

Denn dieses Dokument zeigt: Auch unter den Politikern gibt es noch Menschen mit Gewissen, Personen, die ihre Aufgabe ernst nehmen, dem Wohle ihres Volkes zu dienen und Schaden von uns zu wenden.

Diesen wenigen Aufrechten danke ich ganz herzlich - und das sollten auch Sie tun!

Donnerstag, 28. Juni 2012

Mittwoch, 27. Juni 2012

Kindergarten oder Kreditbetrug? Haftung des spanischen Staates für Bankenrettung 'gildet nicht' bei der Staatsschuldenquote!


Unter der Überschrift "Euro-Krise. EU trickst für Spanien" berichtete die Financial Times Deutschland gestern, am 26.06.12 (meine Hervorhebung):
"Der spanische Staat würde lediglich für Ausfälle garantieren, das Geld aber nicht selbst leihen. Dadurch würde die spanische Staatsverschuldung nicht steigen, sagte der CDU-Haushaltspolitiker Norbert Barthle der FTD. Die Änderung des Gesetzes wurde am Dienstag in der Unionsfraktion diskutiert. ..... Nach Angaben Barthles müssen die Verträge zum ESM nicht geändert werden. In den derzeit geltenden Richtlinien der EFSF zu Krediten für den Bankensektor eines Landes heißt es aber, die Hilfen müssten "über den Staat fließen". Die Richtlinien für die einzelnen Tätigkeiten des Fonds dürfen von den Finanzministern im Gouverneursrat des ESM geändert werden."

Ein solches Scheuklappen-Verfahren erinnert mich doch sehr an Spiele von Kleinkindern.

Regierungssprecher Jens Weidmann erläutert der Welt die deutsche Position zur Eurozonen-"Rettung" (Euro-Rettung)


In seinem Hauptberuf ist Jens Weidmann (Wikipedia-Eintrag) bekanntlich Präsident der deutschen Bundesbank.

Liest man allerdings seinen langen Gastkommentar "Bundesbank-Chef zur Eurokrise. So wird der Euro stabil" heute auf der Webseite der Süddeutschen Zeitung, könnte man ihn glatt für den Pressesprecher der deutschen Bundesregierung halten.

Mittwoch, 20. Juni 2012

Dich, teure Halle, seh' ich nieder. Prognose: Ehe ein Jahr verstrichen ist, wird die brennende Hütte des UdESFR* (auch) die deutschen Nibelungenzahler unter ihrem einstürzenden Gebälk begraben

(*UdESFR = Union der Europäischen Sozialistischen FalschgeldRepubliken)

Siegfried ist an ein einer einzigen Wunde verblutet.
Deutschland werden gleich an 4 Schlagadern die Schröpfköpfe angelegt (die beiden Schröpfkanäle Nr. 3 und 4, also Bankenunion und Eurobonds, sind momentan noch in der Vorbereitungsphase, werden aber mit ziemlicher Sicherheit kommen):

Samstag, 16. Juni 2012

Warum wir die Krise in den südeuropäischen Schuldenländern der Eurozone nicht einfach mit "Geld" lösen können


Alle Welt - die potentiellen Nutznießer sowieso, aber auch zahlreiche deutsche Ökonomen, und natürlich auch die Angelsachsen (die freilich als Währunskonkurrenten und Finanz"industrie"verdiener jedes erdenkliche Interesse am Euro als einer Weichwährung haben!) - erzählt uns, dass die Austeritätspolitik schlecht sei für Schuldenländer wie Griechenland, Portugal und Spanien (aber auch für Italien - und Frankreich?). Man habe ja schon in Deutschland unter dem Reichskanzler Brüning erlebt, dass das nur zur Rezession und gar in die Depression führe.
Deshalb müsse man (d. h. der deutsche Steuerzahler und/oder die Europäische Zentralbank) so richtig Geld dort reinpumpen; das würde (und könnte) die Wirtschaft wieder zum Brummen bringen.

WHAT CAN WE LEARN FROM "EXPLANATIONS" FOR DISEASES LIKE THE PLAGUE, OR MALARIA, ABOUT CURES FOR THE PRESENT CRISIS OF CAPITALISM


Im Blog des griechischen Nationalökonomen Yanis Varoufakis bin ich aktuell in eine Debatte mit einem gewissen Pantelis Vassilakis verwickelt. Zum besseren Verständnis meiner nachfolgenden Argumente empfiehlt es sich, seinen Eintrag (hier konkret den von "June 15, 2012 at 00:34") zu lesen.
Bei meiner Erwiderung, die ich für nicht schlecht halte und deshalb nachfolgend präsentiere, geht es letztlich um das Verständnis der Bürger (aber auch der Wirtschaftswissenschaften selbst!) für wirtschaftliche Vorgänge, um die "ökonomische Alphabetisierung" (oder ökonomischen Analphabetismus!), engl. "economic literacy".
Hier also mein Text:


Much as I disagree with you, Pantelis Vassilakis, your contributions are stimulating me to be more precise about my thinking.
And if, before or in the following text, I may sound somewhat aggressive, it's not supposed to be offensive to you, but a challenge to reconsider your (plural: you and any reader of the text) preconceived opinions.

Folks are geared to "know" everything. Rather than admit we (in general discourse and, it seems to me, even in the "science" of economics - but not normally in the natural sciences) don't know this or that, we concoct an "explanation".

The plague in the Middle Ages was "explained" by human sin (http://www.guardian.co.uk/commentisfree/2012/jun/07/euro-scot-free-black-rat-eurozone). This is (to us today) obviously nonsense. It makes you feel like you "know" the cause, but doesn't give you the slightest help in fighting the plague.

Wer fordert, dass Deutschland seine Exportüberschüsse selber bezahlen muss, müsste dafür eine neue ökonomische Fundamentaltheorie des "Winlosionism" vorlegen!


In einem Kommentar zu der Kolumne "Rettung zur Selbstrettung" des FTD-Chefökonomen Thomas Fricke in der Financial Times Deutschland (FTD) (konkret steht mein Kommentar im WirtschaftsWunder-Blog der FTD und auf der Facebook-Seite von WirtschaftsWunder) habe ich eine Frage aufgeworfen, die mich (nicht ganz so bewusst wie aktuell) schon länger umtreibt:

Komisch: Wieso verstehe ich bei allen Ihren Rezepten, Herr Fricke (wie aber z. B. auch bei Ihrem Kollegen Henrik Müller vom Manager-Magazin) immer nur eins:

"Wenn Deutschlands Wirtschaft brummen soll, müssen wir unsere (Überschuss-)Exportgüter verschenken"? (Bzw. für die Vergangenheit: "Unsere Wrtschaft konnte nur blühen, weil wir einen Exportüberschuss hatten. Und jedermann hätte wissen müssen, dass die Schuldnerländer unsere Kredite, mit denen sie ihre Importe finanziert haben (und in der Tat saldenmechanisch zwangsläufig finanzieren mussten), nicht zurückzahlen können.
Und die muss jetzt der deutsche Steuerzahler übernehmen
."

Donnerstag, 14. Juni 2012

Im Weltmeer dümpelt (Wracks ahoi!) der Euro-Seelenverkäufer-Konvoi


Es ist im Kommen, was kommen musste, und was Goethe schon vor 200 Jahren wusste ("Ich [halte] es für wahr, daß die Humanität endlich siegen wird, nur fürcht' ich, daß zu gleicher Zeit die Welt ein großes Hospital und einer des andern humaner Krankenwärter sein werde").
Die Eurozone ist ein großes Krankenhaus geworden. Sanierung der Wirtschaft und Staatshaushalte in Irland, Portugal, Griechenland, Bankensanierung in Spanien und demnächst Zypern: alles muss Blödmichel bezahlen. Bzw. die Verbraucher insgesamt über Inflation, die nicht mehr sehr lange auf sich warten lassen wird, nachdem die Falschgelddrucker in den Zentralbanken in Frankfurt, London und New York in kollusivem Zusammenwirken ihre Notenpressen laufen lassen.
Und weitere Patienten warten schon darauf, dass das Hospital ausgebaut wird: Spaniens Wirtschaft und Staatshaushalt insgesamt, Italien - und am Ende vielleicht sogar Frankreich.

Montag, 11. Juni 2012

Deutschland als Empire of Fools im stultifera navis der Eurozone


Die Eurozone ist ein Narrenschiff. Das hat (wenn auch nicht in dieser Form) Simon Jenkins gerade wieder im Guardian vom 07.60.2012 festgestellt: "The euro gets off scot-free in this debacle – just like the black rat". Der Euro ist also die Ratte, welche die Pest überträgt - die Schuldenpest nämlich.
"Europas Größenwahn führt zu seinem Untergang" konstatiert auch Henryk Broder, in der WELT vom 09.06.12.

Donnerstag, 7. Juni 2012

Wie George Soros in seinem Vortrag "Remarks at the Festival of Economics, Trento Italy" die Eurozone "rettet": Mit deutschem Geld - und einem logischen Trugschluss


Zitat aus: Johann Wolfgang von Goethe, Italienische Reise, Neapel (meine Hervorhebung):
"Auf Herders dritten Teil freu' ich mich seht. Hebet mir ihn auf, bis ich sagen kann, wo er mir begegnen soll. Er wird gewiß den schönen Traumwunsch der Menschheit, daß es dereinst besser mit ihr werden solle, trefflich ausgeführt haben. Auch, muß ich selbst sagen, halt' ich es für wahr, daß die Humanität endlich siegen wird, nur fürcht' ich, daß zu gleicher Zeit die Welt ein großes Hospital und einer des andern humaner Krankenwärter sein werde."

George Soros ist ein kluger Mann, und ich habe seinen berühmten Aufsatz "The capitalist threat" (den ich mit "Die Selbstbedrohung des Kapitalismus" übersetzen würde und der 1997 im Magazin "Atlantic" erschienen ist) schon häufiger zitiert. [Der Artikel ist auch anderweitig, z. B. hier, verfügbar.] Kern der Argumentation dort ist seine (aus meiner Sicht zutreffende!) Befürchtung:"I ..... fear that the untrammeled intensification of laissez-faire capitalism and the spread of market values into all areas of life is endangering our open and democratic society. The main enemy of the open society, I believe, is no longer the communist but the capitalist threat."

Gerade in der aktuellen Finanzkrise ist dieser Aufsatz brennend aktuell.