Donnerstag, 23. Juni 2011

Luxemburgs Lügen-Juncker rettet griechische Reiche zum Nachteil (u.a.:) deutscher Steuerzahler!


Luxemburg lebt von der Finanzbranche. Die ist heutzutage großenteils von der Realwirtschaft abgekoppelt und damit für das, was man im allgemeinen Sprachgebrauch unter "Wirtschaft" versteht, funktionslos, also parasitär. Somit ist der Staat Luxemburg ein Parasitenstaat, der schon aufgrund dieser Zusammenhänge auf unsere Kosten (bestens) lebt.
(Außerdem ist zu vermuten, dass nach wie vor hinterzogene Steuergelder dort landen - und nicht zu knapp -, was ebenfalls den Parasitismus-Vorwurf stützen würde.)

Der bekannte Münchener Wirtschaftswissenschaftler Prof. Dr. Hans-Werner Sinn ("Wir können nicht den Lebensstandard ganzer Völker, die über ihre Verhältnisse leben, über Jahre hinaus mit immer mehr neuem öffentlichem Kredit aufrechterhalten") hat erkannt, dass die Staaten der Eurozone den Bock zum Gärtner gemacht haben, indem sie ausgerechnet den luxemburgischen Premierminister Jean-Claude Juncker zum Chef der Euro-Gruppe gemacht (bzw. wiedergewählt) haben. Die Wirtschaftswoche zitierte Prof. Sinn am 04.06.11 unter der Überschrift "Sinn attackiert Euro-Gruppen-Chef Juncker" (meine Hervorhebung):"Die luxemburgischen Banken haben eine Bilanzsumme in Höhe des 18-fachen des Luxemburger Bruttoinlandsprodukts. In Deutschland haben wir nur das Zweieinhalbfache. Der Vertreter eines solchen Landes kann nicht für Europa sprechen und den Steuerzahlern sagen, sie müssten bitte einen Bail-out des Bankensystems vornehmen", kritisiert Sinn."

Das  ist allerdings eine zwar zutreffende, aber noch ganz allgemeine Analyse der luxemburgischen Interessenposition bzw. Interessenkonflikte (zwischen Junckers Funktion als Premierministers einerseits und Chef der Euro-Gruppe andererseits).
Weitaus pikanter ist in diesem Zusammenhang eine Information, die ich der Webseite der Schweizer WOCHENZEITUNG von heute entnehme. Unter der Überschrift "Eurokrise. Banken retten ohne Ende" berichtet dort ein Yves Wegelin über den Griechenland-Bailout. Der Knaller kommt in einem Kasten am Schluss des Artikels (meine Hervorhebungen):


Wenn es ernst wird, muss man lügen, meint der letzelburgische Ministerpräsident. 
Da ist er eigentlich bei den Griechen in bester Gesellschaft: für die ist es (wie freilich in anderer Weise auch für Luxemburg) bitter ernst: warum sollten die den anderen Europäern (und dem Internationalen Währungsfonds) dann nicht Reformbereitschaft vorlügen dürfen?

Dieses eine Zitat rechtfertigt allerdings noch nicht die Charakterisierung von Jean-Claude Juncker als Gewohnheits-Lügner.
Aber es gibt ja noch weitere:

Hier  etwa spricht Juncker von einer "ehrlichen Lüge", an der er zwar keinen Spaß gehabt habe, die aber wegen der Börsen notwendig gewesen sei. 

Die Luxemburger Wochenzeitung Privat berichtete (wie auch andere Medien, z. B. hier die FAZ) unter der Überschrift "Jean-Claude Juncker outet sich selbst als Lügenbaron!" (auf der Webseite undatiert): "
Wenn es ernst wird, muss man lügen!“ 
Es ist ein Satz, der das Großherzogtum erschüttert. Premier Jean-Claude Juncker gibt in aller Öffentlichkeit zu, dass Lügen zum politischen Geschäft gehören. Aufgeschrieben und publiziert hat das skandalöse Statement Tobias Schmidt, der Korrespondent der deutschen Nachrichtenagentur dapd in Brüssel. Die Agentur zu „Privat“: Juncker hat den Satz auf einer Abendveranstaltung in der Bayerischen Landesvertretung am Mittwoch vor Ostern gesagt."
(Auf dieser Veranstaltung wurde übrigens, wie z. B. die "Mittelbayerische" am 19.04.11 meldete, Juncker der Bayerische Europapreis verliehen (meine Hervorhebung): "Die Auszeichnung wird ... an Persönlichkeiten verliehen, die sich um die Förderung des Europagedankens in Bayern und um Bayern in Europa verdient gemacht haben." Den Europagedanken also behauptet Juncker zu fördern, indem er lügt!)

Drei Bekenntnisse zur Lüge als Mittel der Politik: das reicht, um einen Politiker (bei einer Privatperson sähe das vielleicht anders aus)  als Gewohnheitslügner zu bezeichnen.

Die Luxemburger freilich sollten ihrem Boss für seine krummen Touren dankbar sein. Würde der Jean-Claude Juncker nicht so erfolgreich lügen, wäre das Land in ganz anderer Weise erschüttert, als nur über ein ehrliches Bekenntnis zur nützlichen Lüge.

Die durch den Griechenland-Bailout begünstigten griechischen Reichen jedenfalls werden es zu schätzen wissen, dass der auf einer Klosterschule erzogene Christdemokrat das Kreuz der Lüge für diese sündigen Schäfchen auf sich genommen hat.
Und Juncker selbst wird das Lügenkreuz in der Beichte kurzerhand wieder abschütteln. 
Jesses, für solche Polit-Ganoven hat der Herr das Kreuz getragen?


Der Luxemburger Lügenbaron sollte sofort als Gruppenchef der Eurozone zurücktreten!


Nachtrag 15.10.2011
Weitere Informationen über die 'Luxemburg-Connection' von Spiros Latsis siehe auch:
  • "Familie Latsis: Tiefe Furchen im Familienvermögen" im Schweizer Wirtschaftsmagaz "Bilanz" vom 20.05.11: "Die Krise in Griechenland lässt die in Genf lebende Reederfamilie nicht los." Das Magazin fügt eine interessante Information hinzu, unter der ich mir nur leider nichts Konkretes vorstellen kann: "Als die hellenischen Bonds in den freien Fall übergingen, wurde der Holdingsitz von der Schweiz nach Luxemburg verlegt, damit die Bankengruppe von Spiro Latsis an den Topf mit EU-Rettungsgeldern kommen würde." Um welche Töpfe soll es sich handeln? Geht es tatsächlich um EU-Gelder, oder (aus meiner Sicht wahrscheinlicher, weil mir sonst kein Topf zur Finanzierung bekannt ist!) darum,  die faulen Griechenbonds der EZB anzudrehen?
  •  Die Berliner Zeitung berichtete unter der Überschrift "Barroso in Erklärungsnot" am 20.04.2005 über eine potentiell anrüchige Verbindung zwischen José Manuel Barroso, Präsident der EU-Kommission, und dem "griechischen Reeder, Bankier und Ölmagnaten Spiro Latsis". (Die Links verdanke ich dem Leserkommentator carlos manoso - http://eurogate101.com/2011/10/12/10-fakten-uber-griechenland/#comment-515.)


ceterum censeo
POPULISTISCHES MANIFEST:
Ein Gespenst geht um in Deutschland - das Gespenst einer europäischen Transferunion.
Im Herzland des alten Europa haben sich die Finanzinteressen mit sämtlichen Parteien des Bundestages zu einer unheiligen Hatz auf die Geldbörsen des Volkes verbündet:
·       Die Schwarzen Wendehälse (die unserem Bundesadler den Hals zum Pleitegeier wenden werden);
·       Die Roten Schafsnasen (vertrauensvoll-gutgläubig, wie wir Proletarier halt sind),
·       Die Grünen Postmaterialisten (Entmaterialisierer unserer Steuergelder wie unserer Wirtschaftskraft),
·       Die machtbesoffenen Blauen (gelb vor Feigheit und griechisch vor Klientelismus), und selbstverständlich auch
·       Die Blutroten (welch letztere die Steuergroschen unserer Witwen, Waisen und Arbeiter gerne auflagenlos, also in noch größerer Menge, gen Süden senden möchten).
Wo ist die Opposition im Volke, die nicht von unseren Regierenden wie von deren scheinoppositionellen Komplizen als Stammtischschwätzer verschrien worden wäre, wo die Oppositionspartei, welche sich der Verschleuderung der dem Volke abgepressten Tribute an die europäischen Verschwendungsbrüder wie an die unersättlichen Finanzmärkte widersetzt hätte?
Zweierlei geht aus dieser Tatsache hervor:
Das Volk wird von fast keinem einzigen Politiker als Macht anerkannt.
Es ist hohe Zeit, dass wir, das Volk, unsere Anschauungsweise, den Zweck unserer Besteuerung und unsere Tendenzen gegen die fortgesetzte Ausplünderung durch das Finanzkapital bzw. durch die Bewohner anderer Länder und durch seine/deren politische Helfershelfer vor der ganzen Welt offen darlegen und dem Märchen von dem grenzenlosen Langmut der Deutschen den Zorn des Volkes selbst entgegenstellen.

Textstand vom 15.10.2011

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