Sonntag, 3. Juli 2022

Die "Friedensintellektuellen" stinken vor Gutmenschlichkeit. Und vor Verlogenheit.


Fremde Länder verschenken deutsche Intellektuelle doch gerne. Aktuell tut (bzw. fordert) das ein Rudel von A(ugstein) bis Z(eh) in dem Manifest "Krieg in der Ukraine: Waffenstillstand jetzt!"

Wie sich diese Welt-Sesselpubser-Lenker den Frieden für die Ukraine vorstellen, verrät der folgende Passus: "Dass Kriegsparteien Maximalforderungen stellen oder Friedensgespräche ausdrücklich ablehnen, ist kein ungewöhnlicher Ausgangspunkt in festgefahrenen Konflikten."
Der folgt unmittelbar auf den gegen den Westen gerichteten Vorwurf, dass es noch keinen "konzertierten Vorstoß der internationalen Gemeinschaft" gegeben habe. Und deshalb könne "nicht davon ausgegangen werden, dass eine Verständigung unmöglich ist und insbesondere Putin nicht verhandeln" wolle.
 
Putin will die GANZE Ukraine. Zumindest in der Form, dass Russland dort ein Marionettenregime installiert. Erobert hat er immerhin schon einen guten Teil des Landes: Im Osten, aber auch im Süden. Die Resolutionäre hoffen also, ihm einen Teil seiner Maximalforderung abhandeln zu können. Ein solches Präjudiz müsste jeden brutalen Aggressor verlocken, andere Länder zu überfallen: Nicht auf Wiederherstellung der territorialen Integrität des Landes pocht die geballte Avantgarde der politischen Dummheit in Deutschland. Vielmehr fordern diese "Friedensfreunde" allen Ernstes, dem Räuber einen Teil seiner Beute zu belassen. Und Frieden um gewissermaßen "jeden Preis" zu schaffen. Die Ukraine? Geschenkt, die hat sich zu fügen. Sonst kriegt sie halt vom Westen keine Waffen mehr geliefert.

DAS ist ja ohnehin die Kernforderung dieser Volksfront der Scheinheiligen, die in diesem kurzen Text mal mehr, mal weniger offen, aber dafür extrem häufig, erhoben - bzw. den Lesern eingehämmert - wird:
  1. "Die westlichen Länder, die die Ukraine militärisch unterstützen, müssen sich deshalb fragen, welches Ziel sie genau verfolgen und ob (und wie lange) Waffenlieferungen weiterhin der richtige Weg sind."
  2. "Der Westen muss alles daransetzen, dass die Parteien zu einer zeitnahen Verhandlungslösung kommen." Heißt: Der Westen muss und darf die Ukraine unter Druck setzen, damit sie sich mit dem Räuber darüber einigt, wie viel von seiner Beute er behalten darf.
  3. "Die internationale Gemeinschaft muss ... alles dafür tun, Bedingungen zu schaffen, unter denen Verhandlungen überhaupt möglich sind. Dazu gehört die Bekundung, dass die westlichen Akteure kein Interesse an einer Fortführung des Krieges haben und ihre Strategien entsprechend anpassen werden." Heißt: Der Ukraine keine Waffen mehr liefern, wenn die nicht spurt.
  4. "Der Westen muss sich nach Kräften bemühen, auf die Regierungen Russlands und der Ukraine einzuwirken, die Kampfhandlungen auszusetzen. Wirtschaftliche Sanktionen und militärische Unterstützung müssen in eine politische Strategie eingebunden werden, die auf schrittweise Deeskalation bis hin zum Erreichen einer Waffenruhe gerichtet ist." Heißt: Der Westen muss Russland durch Belohnungen zu Verhandlungen motivieren, indem er Sanktionen aussetzt. Und die Ukraine durch Verweigerung von Waffenlieferungen an den Verhandlungstisch zwingen. Echt fair, die germanische Intelligentsia!
  5. Und nochmal: Der Westen muss "alles tun, damit ein baldiger Waffenstillstand und die Aufnahme von Friedensverhandlungen möglich werden – und alles unterlassen, was diesem Ziel entgegensteht." Also der Ukraine keine Waffen mehr liefern, oder allenfalls wenige und nur so lange, bis der Onkel Putin einem Waffenstillstand zustimmt.
Die deutschen Intellektuellen zeigen hier denselben "kolonialistischen Blick" auf die Ukraine, wie der deutsche Nationalismus und Imperialismus vergangener Zeiten. Dass dieser "koloniale Blick" auch nach 1945 fortbestand, hat die Osteuropa-Historikerin Franziska Davies festgestellt. Das von ihr genannte Beispiel könnte sie nunmehr um den ungeheuerlich verlogenen Text der vorgeblichen Friedensfreunde ergänzen, der zwar scheinheilig verkündet: "Einen Diktatfrieden Putins darf es nicht geben." Der aber in Wahrheit genau jene Situation herbeiführen will, in der die Ukraine - mehr oder weniger weitgehend - klein beigeben muss.
 
Bei ihren Begründungen ziehen die Souveränitätshasser alle Register:
  1. "Die Fortführung des Krieges mit dem Ziel eines vollständigen Sieges der Ukraine über Russland bedeutet Tausende weitere Kriegsopfer, die für ein Ziel sterben, das nicht realistisch zu sein scheint." Heißt: Uns egal, ob die Ukrainer ihr Land verteidigen möchten oder nicht: Wir sorgen fürsorglich dafür, dass die nicht kämpfen und also auch nicht sterben können. Dass sie dabei zumindest einen Teil ihres Landes verlieren (und die dortigen Bewohner in Putins Despotie eingekert) würden, ist halt ein bedauerlicher Kollateralschaden. Wo kämen wir da hin, wenn die Ukrainer selber über ihr eigenes Schicksal entscheiden dürften? Wo doch der geballte Germanengeist aus "Intellektuellen" und AfD-Putinisten definitiv besser weiß, was diesem "Zwischenland" (Björn Höcke) frommt - und was nicht?
  2. Und eine "humanitäre, ökonomische und ökologische Notlagen auf der ganzen Welt" muss um jeden Preis verhindert werden: Bezahlen soll gefälligst die Ukraine. Denn schließlich muss man dem Aggressor Wladimir Putin etwas dafür bieten, dass er einen Kampf aufgibt, in welchem (angeblich) "Russland militärisch überlegen ist". Dass Russland nur deshalb - teilweise - militärisch überlegen ist, weil der Westen, insbesondere die Scholzsche Schand-Regierung die Ukraine am ausgestreckten Arm verhungern lässt? Geschenkt! 
  3. "Russland ..... die Fähigkeit zur weiteren militärischen Eskalation besitzt". Heißt: Russland kann bis zum Einsatz von Atomwaffen eskalieren, also hat die Ukraine gefälligst zu kuschen! Das ist mit Sicherheit die eigentliche Angst der deutschen Pseudo-Intelligenzler und somit das stärkste Motiv hinter ihrer Aktion: Dass sie atomar ausrrrrrrradiert werden. "Lieber rot als tot" war ja schon früher das Motto der Friedensfreunde (und Freiheitsfeinde). Drum fordern sie einen raschen Friedensschluss - koste er die Ukraine, was er wolle.
 Dass "ein Sieg der Ukraine mit der Rückeroberung aller besetzten Gebiete ..... unter Militärexperten als unrealistisch" gilt, fantasieren sich die Resolutionäre zusammen. Die diesbezüglichen Expertenmeinungen gehen auseinander. Aber das sicherlich nur auf der Basis der gegenwärtigen Lage. Hätten die Experten die ukrainischen Erfolgsaussichten gegen Russland unter der Prämisse einer massiven Ausweitung der westlichen Waffenlieferungen zu beurteilen, kämen sie zweifellos eindeutig zu einer positiven Einschätzung. Denn schließlich haben die anfänglichen Niederlagen der russischen Truppen gezeigt, dass diese bei weitem weniger kampfkräftig sind als von "Experten" bis dahin angenommen worden war.
 
Hätte Deutschland alles geliefert, was es liefern könnte, dann hätte die Ukraine den Aggressor mit Sicherheit auch im Osten und Süden längst zurückgedrängt. Warum weigert sich Olaf Scholz? Seine Begründungen, Deutschland tue, was es könne, sind ersichtlich vorgeschoben. Und dass er zögert, weil er den Krieg nicht anfachen will: Das glauben allenfalls einfach strukturierte "Intellektuelle". Da steckt mit Sicherheit was anderes dahinter! Hat Putin etwas gegen ihn in der Hand? Wirecard? Jan Marsalek in Moskau? Was wissen wir darüber? Dass Scholz' Ministerium in Sachen Wirecard grob versagt hat, steht fest. Hat Scholz persönlich Dreck am Stecken? Weiß Jan Marsalek mehr darüber? 


Immerhin ist nicht alles falsch, was die Resolutionäre fordern.
"Die internationale Gemeinschaft muss vielmehr alles dafür tun, Bedingungen zu schaffen, unter denen Verhandlungen überhaupt möglich sind."
Das heißt freilich, dass der Westen durch Sanktionen gegen Russland und MASSIVE Waffenlieferungen an die Ukraine den Preis des Krieges für den Aggressor möglichst schnell so hoch treiben muss, dass der sich an den Verhandlungstisch setzt!
Und ja: Wenn sich die Ukraine IN DIESER SITUATION störrisch zeigen sollte, dann muss der Westen allerdings auch auf Kiew Druck ausüben; ggf. auch durch Zurückhaltung bei den Waffenlieferungen.
Und ja: Henry Kissinger hat Recht, dass die Krim bei Russland bleiben muss. Das ist nicht nur aus Gründen der Gesichtswahrung Putins erforderlich. Das ist auch ein Gebot der historischen Gerechtigkeit. Auch da muss der Westen notfalls der Ukraine zeigen, "wo der Hammer hängt".

Aber momentan muss es zunächst ohnehin darum gehen,
  • jegliches weitere Vorrücken des russischen Militärs zu stoppen und
  • der Ukraine Gegenoffensiven an allen Fronten und mit optimaler Bewaffnung (vielleicht abgesehen von Kampfflugzeugen) zu ermöglichen.
Nur wenn Putin merkt, dass er auf der Verliererstraße ist, wird er sich zu Verhandlungen bequemen. Die WAHREN (und perfiden!) Kriegsverlängerer sind diejenigen, die der Ukraine zu wenige Waffen zu spät liefern! Und somit bislang verhindert haben, dass Putin an den Verhandlungstisch gebomt wurde. Ob es wirklich eine "anfängliche Verständigungsbereitschaft beider Seiten" gab, wissen wir nicht. Den Berichten nach hatte es tatsächlich den Anschein. Aber damals waren Putins Truppen auf dem Rückzug; jetzt sind sie auf dem Vormarsch. DAS ist es, und nur das, was den Unterschied ausmacht. Aggressoren (soweit sie, anders als seinerzeit Adolf Hitler, noch halbwegs rational agieren) bringt man an den Verhandlungstisch, indem man ihnen Stärke demonstriert und Niederlagen zufügt!

In der Vergangenheit haben zahlreiche Intellektuelle Stalin, Mao Tse Tung oder Pol Pot angebetet. Eine Putin-Anbetung kann man den Resolutionären nicht vorwerfen. Doch haben im Ergebnis die heutigen Blasenschwätzer auch nicht mehr politischen Verstand als ihre Vorgänger. "Intellektuelle" halt .....


Nachtrag 05.07.2022
  
..... haben weder die Russen noch die Ukrainer, noch der Westen, ein Interesse an Verhandlungen. Das gilt, so lange gekämpft wird. Deshalb haben diese offenen Briefe von ‚Friedensfreunden‘ schon ihren Sinn – sie fordern Frieden um jeden Preis, was nur geht, wenn der Westen der Ukraine keine Waffen mehr liefert. Am Ende läuft es auf eine Kapitulation hinaus“ schreibt der FOCUS-Kommentator Ulrich Reitz heute unter " ‚Friedensfreunde‘ wollen Verhandlungen mit Putin und hängen gefährlichem Mythos nach“ (meine Hervorhebung). 
Den Denkfehler beschreibt Reitz richtig so:
"
Die [also die Kapitulation] aus der Sicht der Briefeschreiber gerechtfertigt ist, weil eine 'Eskalation' droht, deren Bedeutung über die Beschränkung der Freiheit für die Ukraine weit hinausgeht: Die Vernichtung der Menschheit in einem Atomkrieg. Dieses Konstrukt hat allerdings Denkfehler: Wäre die Angst vor einem Atomkrieg in jedem Fall ausschlaggebend, sollten wir gleich die Nato abschaffen und dem Baltikum, den Polen, Rumänen, Ungarn und den Ostdeutschen die friedliche Rückkehr Putins Reich empfehlen.“ [Und warum nicht gleich auch den Westdeutschen? - br.]
Hier liegt allerdings kein DenkFEHLER der Friedensresolutionäre vor - sondern eine erbärmliche DenkVERWEIGERUNG. Nicht anders, als bei der AfD - oder bei sehr, sehr vielen Bürgern auf der Straße. Womit die "Intellektuellen" wieder einmal ihre ganz ordinäre politische Straßen"intelligenz" zur Schau gestellt haben.
Nachdem sich die Geistesheldenhorde schon soooo viel Mühe machen musste, mit schön gedrechselten Worten ihre Kapitulationsforderung an die Ukraine zu verschleiern, kann man nicht auch noch erwarten, dass sie in der SACHE weiter denken, als bis zu ihrem eigenen Gelbbauch.
Reitz sagt weiter:
"
In einer Welt, in der es einen geschichtsrevisionistischen oder imperialistischen Putin gibt, ist die Sehnsucht nach einem waffenlosen Frieden eine ziemlich naive Verheißung, wenn nicht sogar eine gefährliche Angelegenheit. ‚Friedensfreunde‘ bemühen gerne die deutsche Geschichte. Und vergessen dabei zweierlei: Dass Deutschland seinen Frieden vor Hitler hunderttausenden alliierter Soldaten verdankt, die dafür in Schlachten gestorben sind.
Und seinen Frieden vor den Sowjets vor allem den Amerikanern.
So ist es! Aber um diese simplen Zusammenhänge zu verstehen, darf man wohl kein Intellektueller sein ..... .
 
Ergo haben weder die Russen noch die Ukrainer, noch der Westen, ein Interesse an Verhandlungen. Das gilt, so lange gekämpft wird. Deshalb haben diese offenen Briefe von „Friedensfreunden“ schon ihren Sinn – sie fordern Frieden um jeden Preis, was nur geht, wenn der Westen der Ukraine keine Waffen mehr liefert. Am Ende läuft es auf eine Kapitulation hinaus. 

ceterum censeo
Wer alle Immiggressoren der Welt in sein Land lässt, der ist nicht "weltoffen":
Der hat den A.... offen!
Textstand 05.07.2022

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen