Samstag, 18. Juli 2009

Du musst ein Schwein sein - in der Oberstdorf Therme

Eigentlich wollte ich unseren Urlaub in Immenstadt (vom 28.06. - 11.07.09) nicht weiter bebloggen: verregnet war er, aber erholsam und letztlich gar nicht schlecht. Immenstadt ist ein netter Ort; Oberstdorf ist von der Lage her im Allgäu jedenfalls unter den größeren Orten vermutlich unübertroffen, allenfalls mit Garmisch-Partenkirchen zu vergleichen.

Indes habe ich mir ja gewissermaßen die freiwillige Selbstverpflichtung auferlegt, unsere Streifzüge durch die Thermen der Welt, oder doch jedenfalls durch die Thermenwelt, hier festzuhalten und die Thermalbäder (unsystematisch und eher subjektiv) zu bewerten.


Schön ist das Gebäude der Oberstdorf-Therme. Eine Außenwand ist mit Fresken bemalt, die Motive aus der Oberstdorfer Geschichte darstellen. Auch innen sind heimatbezogene Gestaltungselemente verwendet worden; so grüßen alpine Holzhäuser von der Innenseite längs des großen Beckens (Wellenbecken). Hier auf der Thermen-Webseite mit einem Angebot für "Aqua Nordic Walking" ist ein solches rechts oben auf dem ersten Foto sichtbar. Den Blick über das große Becken auf die Fensterseite zeigt dieses Bild und hier ist eines von zwei kleinen Solebecken abgebildet.

Ein Außenbecken hat nur die Sauna.
Das empfinde ich als Nachteil; allerdings liegt es auf der Hand, dass man in einer mit 10.000 Einwohnern doch relativ kleinen Gemeinde, die für den Fremdenverkehr - d. h. für Urlaubsfreuden unter sommerlichen wie winterlichen Wetterbedingungen - sehr hohe Aufwendungen zu tragen hat, nicht auch noch ein riesiges Thermalbad erwarten kann. (Gerade in der Zeit unseres Urlaubs in Immenstadt wurde in mehreren Artikeln der Allgäuer Zeitung die katastrophale Oberstdorfer Finanzlage thematisiert, wobei auch das Thermalbad defizitär ist. Sparen wollen die Gemeinderäte allerdings nicht: zu jedem Sparvorschlag der Verwaltung wurden Stimmen laut, dass man doch gerade daran nicht sparen dürfe, weil ... .)
[Noch kleiner freilich ist Oberstaufen mit ca. 7.000 Einwohnern; im dortigen Thermalbad "Aquaria" haben wir ebenfalls geschwommen. Es ist deutlich abwechslunsreicher gestaltet, mit einem Außenbecken in akzeptabler Größe und einem kleinen Solebecken, ebenfalls draußen gelegen (auf der dem Außenbecken entgegengesetzten Seite und mit Bergblick). Dort allerdings fehlt wiederum das Wellenbad; dennoch tummelt sich, zumindest Samstags nachmittags, viel junges Volk in den Wässern.]

Aber zurück zur Oberstdorfer Therme:
Daran stört mich ganz gewaltig, dass die Duschräume wie beim Militär gestaltet sind. Für beide Geschlechter (die Duschräume der Damen habe ich natürlich nicht autopsiert; insoweit muss ich mich auf die Auskunft meiner Gefährtin verlassen) fehlen separate Kabinen.
Und nicht nur das: Für jeweils -5- Duschen auf einer Wandseite gibt es gerade mal 3 Seifenhalter (bei denen in der Ecke flutscht das Seifenstück leicht vorn raus) und natürlich keine Möglichkeit zum Aufhängen der Badehose, wenn jemand denn doch selbst unter diesen Bedingungen den ganzen Körper gründlich reinigen möchte.

Daher kann ich nur sagen: Gründliche Reinigung vor dem Baden scheint in Oberstdorf unerwünscht zu sein.
Zwar habe ich schon bei zahlreichen Bädern die Gestaltung der Duschräume kritisiert, aber Oberstdorf ist wirklich ein ärgerlicher Extremfall.


Eine kurze Beschreibung des Bades mit einigen (kleinen) Fotos findet man auch auf der Webseite Travel.Oberstdorf.de.



Textstand vom 04.04.2010. Auf meiner Webseite
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