Vergangenen Sonntag packte mich die Wut. Erst war es nur Aufräumwut.
Aber dann, als ich diese Belege entdeckte, erfasst mich ein heiliger Zorn gegen diejenigen (leider nur schwer zu identifizierenden) Personen oder Kräfte, die Deutschland schon längst in einen Zustand der Inflation versetzt haben.
Inflationär ist jedenfalls die Entwicklung der Grabpflegekosten auf dem Bielefelder Sennefriedhof.
Im Jahr 2006 musste ich für die Pflege des Grabes meiner Eltern 149,- € bezahlen:
Heute, 9 Jahre später, sind es bei unverändertem Leistungsumfang bereits 220,65 €:
Das ist eine Erhöhung um 71,65 € oder, in Prozenten ausgedrückt, um 48%.
48% : 9 Jahre ergibt eine durchschnittliche jährliche Kostensteigerung um 5,33%!
Solche Gehaltssteigerungen habe ich zu keinem Zeitpunkt gesehen, und nachdem ich jetzt in Renten bin steigen meine Einnahmen so gut wie gar nicht mehr (allenfalls noch irgendwo im Bereich um die 1%).
Ihnen wird es vermutlich nicht anders ergangen sein: 5,33% Lohnzuwachs kam den allerwenigsten von uns jemals in die Tüte.
Die Ursachen für diese Preissteigerungen kann ich natürlich nicht ermitteln. Seit 2005 ist die ausführende Firma, die Friedhofsgärtnerei Bielefeld GmbH & Co. KG (Webseite), ein Privatunternehmen (vgl. hier).
Mir ist natürlich klar, dass es in diesem Bereich so gut wie keine Rationalisierungsmöglichkeiten gibt. Ich will deshalb die Steigerungsraten nicht ungeprüft einfach privater Gier zuschreiben. Es ist durchaus möglich, dass das Unternehmen selber entsprechende Mehrbelastungen verkraften musste.
Allerdings: Der Glaube an die Zaubermacht der Privaten, die irgendwie angeblich alles preiswerter liefern können als Staatsbetriebe (in diesem Falle also Kommunalbetriebe): Der ist offenbar ein Kinderglaube.
Einige Belege aus der Zeit kommunaler Grabpflege habe ich auch noch.
Im und für das Jahr 2000 hatte ich 242,- DM bezahlt, also ungefähr 123,73 € (Umrechnungskurs war 1,95583 DM für 1,- €). In und für 2004 waren es 131,40€.
Differenz: 7,67 € = 6,2% = 5 Jahre = 1,24% Anhebung pro Jahr.
Vielleicht sind die Privaten ja doch etwas zu gierig?
[Allerdings hatte die Stadtverwaltung bei den Preisen für Ankauf und Verlängerung der Nutzungsdauer von Grabstätten früher ebenfalls heftig hingelangt; vgl. dazu meinen Blott "Inflation auf dem Sennefriedhof Bielefeld: Und jetzt wird wieder Radieschen geguckt / das steigert das Bruttosozialprodukt!"]
Was immer die Ursache war: Die Preise für die Grabpflege jedenfalls sind seit dem Jahr 2006 mit galoppierender Geschwindigkeit gestiegen.
Mario Draghi, Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB), behauptet allerdings, dass der Eurozone Deflation droht.
Und wirft, um uns Deutschen Inflation anzudrehen, die Gelddruckmaschinen an. (Bildlich gesprochen; tatsächlich läuft die "Gelddruckerei" heutzutage ja weitestgehend elektronisch ab.)
In Wahrheit läuft die Inflation längst, und oben habe ich nur ein Beispiel von vielen genannt.
So kostete z. B. eine Tasse Privat-Kaffee bei Tchibo in Füssen in der Reichenstraße noch bis vor Kurzem 0,95 €. Jetzt sind es 1,30 €.
Auch das ist absolut nicht viel, verglichen etwa mit regulären Cafés. Aber prozentual natürlich ein steiler Aufschlag.
Ebenso waren dort in einem thailändischen Restaurant die Preise spürbar gestiegen. Zur Begründung erklärte uns der Wirt, dass der Vermieter die Miete um 30% erhöht habe.
So nehmen es alle vom Lebendigen.
Indes Don Draghi und seine Kollegen in Tokyo, New York und London uns unter einer Flut von Papiergeld begraben.
Nachfolgend noch die Rechnungen für die Jahre 2007 - 2013. Die Mühe, die absoluten und realen Steigerungsraten für jedes einzelne Jahr zu ermitteln, spare ich mir.
Aber wenn wer gerne rechnet .....
ceterum censeo
Zerschlagt den €-Gulag
und den offensichtlich rechtswidrigen Schlundfunk der GEZ-Gebühren-Gier-Ganoven!
Textstand
vom 17.06.2014.
Für
Paperblog-Leser: Die Original-Artikel in meinem Blog werden im Laufe der Zeit
teilweise aktualisiert bzw. geändert.
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