Als erster (?) stieg Heiner Flassbeck in die Bütt. Am 10.12.2009 in einem Deutschlandradio-Interview unter dem Titel "Deutschland für griechische Finanzkrise mitverantwortlich"; am folgenden Tag in einem gemeinsam mit einer Frau Friederike Spiecker verfassten Artikel "Die griechische Krise hat deutsche Wurzeln" in der Financial Times Deutschland (FTD).
Heiner Flassbeck (hier seine Homepage) ist mir sozusagen "ideologisch" durchaus sympathisch, weil er auf der Arbeitnehmerseite steht.
Seine Annahme eines Unterkonsums (und dem entsprechend wohl einer geldmäßigen Überakkumulation) teile ich sogar.
Seine Lösung (Lohnerhöhungen) erscheint mir allerdings inkonsequent (vgl. meine einschlägigen Ausführungen im Blott "Die Ökonomie der Artos-Phagen: Warum eine eigentumsbasierte Geldwirtschaft (im Basismodell) nicht dauerhaft funktionieren kann")
Extrem unsympathisch ist mir allerdings sein Ansinnen, dass [letztlich] die deutschen Arbeitnehmer (zur Strafe dafür, dass sie nicht gegen das Lohndumping der Kapitalseite aufbegehrt haben?) die griechische Misswirtschaft finanzieren sollen:
"Man könnte jetzt sich vorstellen, dass die Eurozone - so wie das schon mal im Frühjahr vorgeschlagen wurde, als es Probleme in Irland und Portugal gab -, dass man eine europäische Anleihe auflegt" sagt er in dem DR-Interview.
Der Mann ist mir ein wenig zu gutherzig - und zu naiv. Er glaubt zweifellos allen Ernstes, dass die einzigen daraus für uns resultierenden Kosten etwas höhere Zinsen sind. Das wäre freilich schon für sich schlimm genug, denn schließlich ist der deutsche Steuerzahler kein Dukatenscheißer. Aber dabei wird es nicht bleiben. Ich hoffe, dass unsere Regierung die Probe auf's Exempel nicht machen wird, denn ich bin sicher, dass die Griechen mitnichten gewillt wären ["nicht in der Lage sind", würde es dann naürlich - wieder - heißen], ihren Anleiheanteil voll zurück zu zahlen.
Aber das ist nur ein Aspekt, unser deutscher Interessen-Gesichtspunkt. Der ist für mich zwar insoweit zentral, als er mich hier zu meinem wütenden Gebell gegen einen Griechenland-Bail-out aninimiert.
Intellektuell reizvoller ist es jedoch, Flassbecks (und Frickes) Ausführungen auf einer mehr theoretische Ebene zu analysieren. Dabei komme ich zu dem Schluss, dass Flassbeck seinen Hilfe-Lobbyismus, ausgesprochen wirr präsentiert. Er redet, habe ich den Eindruck, wie ein Blinder von der Farbe. Der erste Test einer jeden Argumentation ist ihre intrinsische Schlüssigkeit; fehlt es an einer solchen, ist die "gegnerische" Behauptung zwar noch nicht widerlegt, aber ihre Validität doch äußerst suspekt, insbesondere wenn sie von einem Fachmann, nicht einem Laien, vorgetragen wurde.
Schauen wir uns also an, was Flassbeck sagt, und nicht zuletzt auch wie er es sagt.
Zunächst im DR-Interview vom 10.12.09:
Auf die Frage des Interviewers Christopher Ricke
"Griechenland hat ja schon zu Beginn seiner Euro-Teilnahme ein bisschen geschummelt, die wahre Höhe seiner Staatsverschuldung damals verheimlicht. Bekommen wir jetzt die Rechnung präsentiert?"
antwortet Heiner Flassbeck so (meine Hervorhebungen):
"Na ja, man muss das ein bisschen differenzierter sehen, wenn ich mal so anfangen darf. Man hat … natürlich gibt es große Probleme in Griechenland, aber alle Länder haben ja in diesem Jahr ihre Verschuldung hochgefahren. Nun sind zwölf Komma irgendwas Prozent natürlich außergewöhnlich, aber man muss auch sehen: Wir haben ein dramatisch sich ausweitendes, internes Ungleichgewicht in der Eurozone, an dem Deutschland nicht unbeteiligt ist, nämlich: Wir haben ein Auseinanderlaufen der Löhne und der Lohnstückkosten unter der Löhne in ihrer Abweichung zur Produktivität eines Landes, und das hat die Wettbewerbspositionen dramatisch verändert in der Eurozone. Und deswegen haben die Länder nicht nur Haushaltsdefizite wie Spanien und Griechenland und Portugal, sondern sie haben auch Leistungs(…)defizite, was heißt, sie verschulden sich auch gegenüber dem Ausland, und es ist nicht abzusehen, wie das geändert werden kann, und darüber müsste man jetzt vor allem in Brüssel sprechen."
Er lenkt also von dem gigantischen Defizit des griechischen Staatshaushalts ab und leitet zum Handelsbilanzdefizit über, ohne irgend einen Kausalzusammenhang auch nur zu behaupten. Ganz abgesehen davon, dass wir weltweit eine größtmögliche handelspolitische Offenheit erstreben (und in der Eurozone sowieso), bei der Ungleichgewichte zwischen einzelnen Ländern zwangsläufig sind (die sich dann idealer Weise in der Summe zumindest über einen längeren Zeitraum wieder ausgleichen sollten), also eine isolierte Betrachtung von Griechenland und Deutschland ohnehin fragwürdig ist (beim Verhältnis USA-China mag das anders sein), beweist selbst ein griechisches Handelsbilanzdefizit gegenüber Deutschland noch lange keinen Kausalzusammenhang zwischen griechischer Überschuldung (selbst wenn man sie nicht auf den Staatshaushalt begrenzen wollte) und deutschem Lohndumping. Jene Produkte, die Deutschland verkauft (allen voran, vermute ich, unsere Automobile) bieten auch andere Länder auf dem Weltmarkt an, und keineswegs teurer (eher billiger) als Deutschland. Wenn also wir dafür sorgen, dass unsere Volkswagen für die Griechen zu teuer sind, kaufen sie halt chinesische People's Cars. Dann hätten die Fakten Heiner Flassbecks Lohndumpingthese widerlegt, und die deutsche Wirtschaft wäre genau so im Eimer wie die griechische Misswirtschaft.
Dabei habe ich Flassbecks Argument sogar noch verstärkt und auch die (ebenfalls hohe) griechische Verbraucherverschuldung einbezogen; wollte man die Betrachtung auf den überschuldeten Staat abstellen, wäre es erst Recht nicht einsichtig, dass Lohnerhöhungen bei VW die griechische Staatsverschuldung reduzieren könnten.
Weiter heißt es:
"Griechenland hat zwar über seine Verhältnisse gelebt, ist aber näher dran an der Norm [d. h. dem Durchschnitt der Lohnerhöhungen in Europa] als Deutschland, das nach unten abgewichen ist, also unter seinen Verhältnissen gelebt hat. Und so was funktioniert natürlich nicht, wenn man eine gemeinsame Währung hat, und das hat natürlich auch Wirkung auf die Staatsfinanzen.
Man darf die Staatsfinanzen jetzt nicht da ganz isoliert sehen und sagen: Die haben nur über ihre Verhältnisse gelebt im Bereich Staat, und die haben da alles falsch gemacht. Das ist viel zu einfach. Man braucht eine wirklich tiefgehende Analyse um zu sehen, was da passiert ist, und dann muss man zu gemeinsamen Lösungen finden ...".
Welche Wirkungen ein deutsches Lohndumping auf die griechischen Staatsfinanzen gehabt haben soll, bleibt Flassbecks Geheimnis, und die Feststellung eines Handelsbilanzdefizits zwischen zwei Ländern der Eurozone als eine "wirklich tiefgehende Analyse" der Haushaltsmisere des einen der beiden Länder zu bezeichnen, ist nur noch lächerlich.
Noch ein wenig katastrophaler, rein als intellektuelles Produkt genommen, ist sein Gemeinschaftsaufsatz mit Friederike Spiecker in der FTD vom 11.12.09, also dem Folgetag des Interviews. Die Einleitung, etwa ein Viertel des gesamten Textes, ist eine 'sob story' für die Tränendrüsen. So etwas kann man machen, wenn man es anschließend mit harten Fakten bzw. einer stringenten Beweisführung unterlegt. Eben davor aber drückt Flassbeck sich. Textauszüge (meine Hervorhebungen):
"Wenn in Deutschland die Rede auf diese jüngste griechische Tragödie kommt, werden fast alle Beobachter selbstgefällig. Man habe ja gewusst, dass es mit einem solchen Land in der Europäischen Währungsunion (EWU) nicht gut gehen könne. Diese Haltung spiegelt ein Denkmuster wider, das man auf internationalem Parkett immer wieder antrifft, wenn Länder in Schwierigkeiten geraten: Wer Hilfe benötigt, muss etwas falsch gemacht haben. ... Der Verletzte auf der Straße kann Opfer oder Täter sein."
Und die Griechen waren selbstverständlich die bemitleidenswerten Opfer deutschen Lohndumpings, was die bornierten Beobachter, die deutschen zumal, partout nicht sehen wollen:
"Es gibt eine große Diskussion über Verfehlungen beim Haushaltsdefizit. Die wichtigere Frage aber, wie dieses Haushaltsdefizit entstanden ist und wessen Politik dazu beigetragen hat, wird ignoriert."
Schlicht falsch ist die Behauptung im letzten Satz, dass die Frage ignoriert werde, wie das griechische Haushaltsdefizit entstanden ist. Die nämlich steht gerade im Zentrum aller Krisenanalysen. In Wirklichkeit will Flassbeck etwas völlig anderes sagen, nämlich dass andere Beobachter nicht seine Ursachenbewertung teilen.
Anstatt uns aber nun über den Mechanismus der angeblichen Verursachung der griechischen Staatsüberschuldung durch deutsches Lohndumping aufzuklären, springt er unvermittelt zu seinem Lieblingsthema:
"Stattdessen wird neben dem Haushaltsdefizit das allgemeine griechische Über-die-Verhältnisse-Leben beklagt, das sich in einem dramatischen Verlust an internationaler Wettbewerbsfähigkeit niederschlage. So schreibt die Financial Times am 3. Dezember 2009, in Griechenland seien die Lohnstückkosten übermäßig stark gestiegen ..."
Das "stattdessen" hatte ich bereits oben widerlegt; aber das eigentliche Interessante an diesem Satz ist es, dass er Flassbeck dazu dient, auf das Lohndumping überzuleiten, ohne sich der Mühe einer Untersuchung unterziehen zu müssen
"wie dieses Haushaltsdefizit entstanden ist und wessen Politik dazu beigetragen hat". Welche Relevanz - außer derjenigen einer Verschleierung von Flassbecks fehlender Beweisführung - sollte ein Artikel der FT haben, wenn weder dort noch bei Flassbeck ein Kausalzusammenhang zur Staatsverschuldung wenigstens plausibel gemacht, ja: nicht einmal explizit behauptet wird?
Flassbeck behauptet dann eine für die Eurozone geltende Inflationsnorm von 2%, an welche sich die Griechen [brav wie dieses Völkchen nun einmal ist] gehalten hätten, während die Deutschen gegen ihre Inflationierungspflicht verstoßen hätten. Und damit hat er endgültig das Thema der griechischen Staatsverschuldung vom Tisch und die Frage der Wettbewerbsfähigkeit der griechischen Wirtschaft ins Zentrum gerückt. Was ihn allerdings nicht daran hindert, abschließend wieder sein Ziel eines Transfers deutscher Steuergelder in die griechische Misswirtschaft ins Visier zu nehmen und Haushaltsdefizit und Wirtschaftslage munter zu verquicken:
"Wie kann man in Brüssel zulassen, dass ein Mitgliedsstaat in der internationalen Presse und bei den Ratingagenturen schlechtgemacht wird, während ein anderer, der weit mehr gegen gemeinsame Regeln verstoßen hat, gefeiert wird?"
Ach ja: "schlechtgemacht" wird das arme, arme Griechenland, obwohl die doch Ausgeburten von Unschuldslämmern sind. Der Kreis von Flassbecks Argumentation hat sich geschlossen: zurück zu den Tränendrüsen.
Hat der gute Mensch Heiner Flassbeck jemals darüber nachgedacht, ob man die deutschen Arbeiter durch Steuererhöhungen jetzt für den von ihnen erduldeten Lohnstillstand noch zusätzlich durch Steuererhöhungen bestrafen darf? Denn die (bzw., weil ich dazu gehöre: wir) Arbeitnehmer sind es doch, denen bei einer finanziellen Unterstützung am Ende die Rechnung für den griechischen Schlendrian aufgebrummt würde.
Unter den Leser-Kommentaren gehen einige recht sachkundig jenen Fragen bzw. Schlussfolgerungen nach, die Flassbeck ausblendet.
"Profit" formuliert unter dem Titel "Voll daneben":
"Selten so einen Blödsinn gelesen, wie jenen Artikel von Flassbeck. ... Griechenland ist überhaupt nur durch Betrug in die Euro-Zone gelangt. D.h. die Anfangsbedingungen waren verletzt. Das hat mit Lohnstückkostenentwicklung überhaupt nichts zu tun. Griechenlands Haupteinnahmequelle ist der Tourismus. Ich glaube nicht, dass ausgerechnet auf diesem Gebiet Deutschland ein Hauptkonkurrent ist. Umgekehrt wüsste ich spontan nicht mit welchen Industriegütern Griechenland mit Deutschland je ernsthaft konkurriert hat."
"Warum" titelt "Und solche Leute arbeiten für die UNO? Hilfe!" und fährt fort:
"Das ist kein Beitrag. Das ist eine Blamage! Auch wenn sich die Lohnstückkosten relativ mit einer schwächeren Steigerung entwickelt haben sind diese in Deutschland trotzdem noch absolut höher als in Griechenland! Der Beitrag ist eine Frechheit! Ich glaube mit den vierthöchsten Lohnstückkosten in der Eurozone sind wir alles andere als ein Lohndumping Land. Und wer Griechenland ein bisschen kennt weiß das die Probleme dort hausgemacht sind! Es gibt keinen korrupteren Staat in Europa! ... Solche Kommentare, wie die von unseren beiden UNO Experten (haha), kippen meiner meinung nach weiter Öl ins Feuer, vor allem auf die deutsche Seele. Diese Herrschfaften sind mit solchen Kommentaren eigentlich die waren Feuerteufel. Sie provozieren mit solchen unfairen und unfähigen kommentaren bis die öffentliche Meinung, durch diese Kränkungen bewegt, endgültig soweit ist, dass sie auf die europäische Einheit und die Solidarität der Eurozone pfeifft." Voll ins Schwarze getroffen!
"Schnauze voll" hat genug vom "mea maxima culpa"-Gejammer:
"... jetzt sind wir wieder schuld am Unvermögen anderer Länder, ihre Finanzen in den Griff zu bekommen. Ich will ja nicht bestreiten, daß wir hierzulande zu geringe Lohnzuwächse hatten und deswegen eine starke Exportabhängigkeit unserer Industrie verzeichnen. ABER: Hätten die Griechen und Andere trotz steigender Löhne in Deutschland nicht weiterhin deutsche Autos, Maschinen und Haushaltsgeräte nachgefragt? Hinzu kommt, daß Deutschland eine Wiedervereinigung zu bewältigen hat- ein Prozess, der noch nicht ganz vorüber ist- und die D-Mark überbewertet in die Eurozone einging. Davon ist keine Rede- genauso wenig wie über den aufgeblähten öffentlichen Dienst, der massenhaften Frühverrentung, rückständigen Wirtschaftspolitik und mangelnden Reformwillen der Griechen. Zu guter Letzt haben sie sich auch noch in die Euro-Zone reingemogelt...das Alles ist jetzt nicht schlimm und wir Deutschen sollen Schuldgefühle deswegen bekommen und uns gefälligst schämen! -Alles klar!"
"Spanjockel" blickt (unter Bezugnahme auf seine Erfahrungen mit der spanischen Wirtschaft) über Flassbecks europäischen Tellerrand hinaus: "Europa ist Teil des Puzzles" und verweist auf die weltweiten Zwänge, unter denen die deusche Industrie produziert:
"Wir leben nicht auf der Insel Europa, können dem internationalen Wettbewerb nur kontra geben, indem wir international wettbewerbsfähig bleiben oder wir kaufen in Zukunft unsere Produkte nur noch mit sozialnetzgeschützen Prüfsiegel ..... Geiz ist eben doch nicht Geil. Für die Staaten der EU und deren Arbeitnehmer gelten nun mal die Regeln der Kultur der offenen Märkte und die sind eben nun mal Geil auf Profit, Wachstum und Lohndumping."
"FastEinMensch" nimmt Flassbecks Behauptungen u. d. T. "Spaßvogel" auf die Schippe und rück ganz beiläufig die wahren Hintergründe des griechischen Staatsdefizits wieder in den Blick:
"War mir bisher gar nicht aufgefallen, dass Herr Flassbeck so ein Spaßvogel ist. Wenn also z.B. in Griechenland ein Großteil der Menschen keine Steuern zahlt, dann hat vor allem Deutschland die Schuld. Lustig."
"Dave" (ein Volkswirtschaftler?) argumentiert besonders präzise und nennt Flassbecks Behauptungen "Wurzelsalat" (Nummerierung von mir berichtigt):
"... 3. Ein griechisches Leistungsbilanzdefizit hätte auch über Privatsektorverschuldung finanziert werden können. Es gibt also kein Automatismus zu höheren Staatsschulden.
4. Ein niedrigeres Haushaltsdefizit in Griechenland hätte das Leistungsbilanzdefizit des Landes vermutlich gesenkt.
5. .....
6. Deutschland ist mit einem überbewerteten Wechselkurs in die Währungsunion gestartet. Daher war eine gewisse Korrektur notwendig, wobei über die Entwicklung seit ungefähr 2005 sicher gestritten werden kann.
7. Vergleicht man die Finanzierungskosten des griechischen Staates vor der Währungsunion mit denen nach Einführung des Euro wird deutlich, dass Griechenland einer der größten Profiteure der gemeinsamen Währung ist.
7. Leider wurde dieser neu hinzugewonnene fiskalische Spielraum nicht zum Abbau des hohen Schuldenstandes benutzt.
Fazit: Man kann es drehen und wenden wie man will, aber a) ist der konstruierte Zusammenhang ökonomisch schlicht falsch und - noch schlimmer - b) ist der Versuch Deutschland die Schuld zuzuweisen und damit eine politischen Handlungsempfehlung zu verknüpfen absurd."
Horst Boege bewertet (wie ich auch) Flassbecks Vorstoß als ein (partielles) Ablenken von hausgemachten griechischen Problemen:
"Müssen die diversen griechischen Regierungen ..., die einiges an Versäumnissen und Klientelwirtschaft produziert haben, unbedingt mit an den Haaren herbeigezogenen Argumenten verteidigt werden?"
"besseresser" wiederum blickt über Europas Grenzen hinaus:
"Die Quintessenz, wenn einer hinkt, lasst uns mithinken, wird wirtschaftspolitisch nicht funktionieren, da werden uns die Wirtschaftskonkurrenten wie China und Indien bald die Quittung geben."
Es könnte sicherlich nicht schaden, wenn sich Heiner Flassbeck, anstatt seine eigenen Landsleute, pardon: zu verarschen, mal andere Tabellen als jene der LohnZUWÄCHSE zitieren würde (denn dass er diese Daten, bzw. zumindest grob diese Relationen, kennt, steht für mich außer Zweifel): z. B. eine Darstellung von Gewerkschaftsseite (Hans-Boeckler-Stiftung) u. d. T. "Deutsche Löhne im EU-Vergleich: Bisher systematisch überschätzt". Darin sind die Kosten für eine Arbeitsstunde in der privaten Wirtschaft für Deutschland mit 26,2 € angegeben; in Griechenland dagegen beliefen sie sich auf lediglich 13,4 €. Wie sollen die armen griechischen Arbeitnehmer, den Flassbeck doch vorgeblich helfen will, jemals zu unserem Lohnniveau aufschließen, wenn wir nicht ein wenig innehalten? Wenn es ihm wirklich um eine Annäherung der ökonomischen Kennzahlen in der EU geht, müsste er entweder die deutsche Lohnzurückhaltung begrüßen, oder eine noch viel stärkere Anhebung der griechischen Löhne fordern - was aber offenbar die Wettbewerbsfähigkeit der griechischen Wirtschaft aufgrund ihrer spezifischen Struktur noch mehr beeinträchtigen würde. Die o. a. Daten beziehen sich zwar auf das Jahr 2004 (neuere mag ausgraben wer die Zeit dazu hat); in der Zwischenzeit muss sich die Schere verkleinert haben. Doch liegen die griechischen Löhne mit Sicherheit auch heute noch weit unter dem deutschen Niveau.
Mit anderen Worten: die eigentlich entscheidenden Daten unterschlägt Flassbeck schlicht. Wer so handelt, agiert nicht als Aufklärer, sondern als Propagandist. Im Ergebnis erweist sich Flassbeck nicht als Freund der deutschen Arbeitnehmer, sondern der Kapitalmärkte: die würden sich freuen, wenn sie den deutschen Staat als Bürgen für die griechischen Schulden abgreifen könnten.
Mit seiner extrem tendenziösen Darstellungsweise untergräbt Flassbeck freilich seine Glaubwürdigkeit nicht nur in dieser Frage, sondern insgesamt. Das ist schade, denn intelligente Freunde mit wirtschaftswissenschaftlicher Ausbildung könnten wir deutschen Lohnabhängigen gebrauchen. Intellektuelle Taschenspieler dagegen schaden uns allen.
[Vgl. (u. a.) zu den griechischen Löhnen auch den Artikel "Tanz auf dem Schuldenberg" von Chrissi Wilkens in den Salzburger Nachrichten vom 17.12.09: "Griechenlands Löhne sind die niedrigsten in Europa: Der Mindestlohn liegt zurzeit bei ca. 700 Euro monatlich."]
Die ganze Fragwürdigkeit von Flassbeck Schuldzuschreibung an Deutschland wird auch bei de kursorischen Lektüre eines "Country Report: Greece", "prepared by Stella Balfoussias, Centre of Planning and Economic Research, Athens" vom Oktober 2008 deutlich, wo wir u. a. von einem starken Rückgang der Importe erfahren:
"As a consequence of lower consumption and investment spending there is a substantial slow down in the volume of imports , so that, in 2008, the external sector is expected to have a positive contribution to GDP growth."
Thomas Fricke, Chefökonom der Financial Times Deutschland, robbt sich über eine Zwischenstation an die Thematik heran.
Am 2.4.10 hatte er die Kolumne "Griechenland auf Westerwelles Pfaden" veröffentlicht. Darin geht es ihm, verdeutlicht am griechischen Beispiel, letztlich um eine Widerlegung des Fundamentalmythos der sogenannten "Reaganomics" (dieser Begriff nicht bei ihm), wonach man nur die Steuern nominal senken müsse, und flugs würden sich die theoretischen Haushaltsdefizite durch kräftiges Wirtschaftswachstum wieder ausgleichen, eine Position die Fricke, zu Recht, auch bei Westerwelle und der FDP unterstellt und kritisiert.
In Sachen Griechenland bestreitet er, dass die Misere durch eine Erhöhung der Staatsquote verursacht worden sei (meine Hervorhebungen):
"Relativ klar ist, dass Griechenland seit Jahren vergleichsweise hohe Staatsdefizite einfährt. Und die gängige Erklärung ... rund um den Globus ist: der Grieche kennt halt nichts vom Sparen, kann sich nicht beschränken und gibt einfach immer mehr Geld aus. Klar, so kennen wir den.*
Kleiner Haken: Nach gängigen OECD-Statistiken kann man den Griechen nach Auffliegen diverser Tricks vorwerfen, dass sie über Jahre hinweg - wenn auch nicht desaströs, so doch relativ - hohe Staatsdefizite haben. Nur lag das nach den selben Statistiken gar nicht daran, dass die Staatsausgaben stetig übermäßig gewachsen sind. Im Gegenteil: die griechische Staatsquote ist seit 1992 nicht mehr gestiegen, zwischen 2000 und Ausbruch der globalen Finanzkrise fiel sie sogar um mehrere Prozentpunkte von rund 46 auf 43 Prozent des BIP. ....
Mehr noch: die griechische Staatsausgabenquote lag seit 1991 Jahr für Jahr immer unter der deutschen ... . Das hat sich erst mit der Finanzkrise geändert.
Der Grund für die hohen Staatsdefizite ist demnach eher: die Griechen zahlen für ihre (international relativ gängige) Staatsquote relativ wenig Steuern und Abgaben. Diese Quote wurde in den vergangenen Jahren sogar unter 40 Prozent gedrückt. ..... Damit haben die Griechen etwas gemacht, was die EU-Kommission über Jahre hinweg gepredigt und als Wundermittel im Namen der Lissabon-Agenda verkauft hat. .....
Und was hat das mit Guido Westerwelle zu tun? Tja, der hat irgendwie gerade dasselbe vor. Die Steuern um (fast) jeden Preis senken [ohne, müsste man hier wohl im Geiste ergänzen, die Ausgaben entsprechend zu senken]. Willkommen bei den Griechen.."
Okay, das war auch mein, und meinetwegen unzutreffender, Eindruck, dass die griechische Staatsquote - wegen Frühverrentung und Fettlebe der öffentlichen Bediensteten - zu hoch wäre. Allgemein bekannt war allerdings auch, dass die griechische Steuermoral arg zu wünschen übrig lässt, dass also in Griechenland aus ganz anderen Gründen "für ihre (international relativ gängige) Staatsquote relativ wenig Steuern und Abgaben" gezahlt werden. Das ändert zwar nichts an der Berechtigung von Frickes Warnung vor Westerwelles Steuerphantasmagorien; es macht aber sachlich doch einen wesentlichen Unterschied, dem man nicht, um des Effektes auf die Leser willen, die intellektuelle Redlichkeit zum Opfer bringen sollte.
[* Seine Ironie hätte sich Herr Fricke hier sparen können.
Die amerikanische Wirtschaftswissenschaftlerin Carmen REINHART informiert uns in dem Interview "Q&A: Carmen Reinhart on Greece, U.S. Debt and Other ‘Scary Scenarios’" des Wall Street Journal vom 5.2.10:
"Since independence in the 1830s, Greece has been in a state of default about 50% of the time. Does that tell you something? They were in a state of default until the mid-1960s. If you relocated Greece right now outside of Europe, anywhere, you plop it down in Latin America or Asia or anywhere else, bet on an Argentina-style default. But it is a part of Europe. The European community sees itself very threatened by this. They’re going to do what they can. What I think is a likely scenario is that rather than have a default with a big bang, we’ll have a quieter type of default. If you look at a Standard & Poor’s definition of a default, it is anything that changes a debt contract to less favorable terms from the original contract to the lenders. In other words, lower interest rates or longer maturities. What we’re already seeing in Greece is the makings of that. We’re going to see a voluntary and less-than-voluntary shifting in Greece from marketable debt to non-marketable debt, with a bit of arm twisting."
Ersi Athanassiou, "Research Fellow Centre of Planning and Economic Research, Athens", konstatierte bereits in 2006 in seinem Arbeitspapier "Prospects of Household Borrowing in Greece and their Importance for Growth":
"... the margins for further credit expansion to Greek households, at the pace observed in the last few years, are narrowing down. In future years, the need to maintain household debt at sustainable levels will eventually induce a drop in the rate of growth of household debt to substantially lower levels."
In dem Artikel "Tanz auf dem Schuldenberg" von Chrissi Wilkens in den Salzburger Nachrichten vom 17.12.09 lesen wir:
"Während die internationalen Märkte ihre Aufmerksamkeit auf die hohe Staatsverschuldung richten, wird übersehen, dass die griechischen Haushalte und Unternehmen ebenfalls völlig überschuldet sind. Die privaten Schulden betrugen im Sommer insgesamt mehr als 250 Milliarden Euro, der Staat hat 300 Milliarden Schulden angehäuft."
Die Schuldenorgie ist auch keine auf die Gegenwart beschränkte Entwicklung. Einer Inhaltsbeschreibung des Diskussionspapiers "Fiscal Deficits, Seigniorage and External Debt: The Case of Greece" von George S. Alogoskoufis and Nicos Christodoulakis entnehmen wir:
"During the 1980s Greece's external debt rose from $5.1 billion to $20.6 billion (from 13% to 40% of GNP), debt servicing more than tripled as a percentage of current receipts from abroad, and inflation rose from an average of 12.3% in the 1970s to 19.6% over the subsequent decade. Public debt rose from 27.4% to 91.5% of GDP, and government expenditure from 17% to 49.4% of GDP, in 1979-88."
Aktuelle Grafiken über den steilen Schuldenanstieg griechischer Privathaushalte präsentierte der deutschsprachige Blog "Economatrix" unter "Griechenland: Privatverschuldung" am 11.01.10; leider hier wie auch in den sonstigen Quellen, die meine oberflächliche Google-Suche zu Tage förderte, ohne Vergleich mit den Verhältnissen in den anderen europäischen Staaten.
Dem gegenüber informiert uns allerdings der Bericht "Greece: Banks under threat of sovereign risk" aus der Ausgabe 03/2010 der BNP Paribas-Publikation "Eco<-Week" (pdf-Datei; hier verlinkt):
"Despite the rapid growth of the credit market over the last few years, the level of private debt (households and businesses) has remained relatively modest compared with other eurozone countries. Lastly, Greece continues to present strong potential for growth (around 2.5% according to the OECD versus 1% for the EMU as a whole) and the country's main industries – tourism and shipping – could benefit directly from an upturn in global trade."
Wie auch immer: bereits die Tatsache, dass die griechische Staatsverschuldung zum weitaus überwiegenden Teil durch das Ausland finanziert wurde deutet auf eine niedrige griechische Sparquote hin.
Die relativ widersprüchlichen Informationen zeigen allerdings, in welch hohem Maße die öffentliche Diskussion mit Müll gefüttert wird.]
Zwei Tage später, am 04.02.10, war Fricke dann bereits bei einer "Ehrenrettung für Griechenland" angelangt (meine Hervorhebungen):
"Ja, es war dumm [sic!] von griechischen Politikern, das Staatsdefizit schönzurechnen. Und ja, es sieht so aus, als hätten die Griechen mehr ausgegeben, als sie es eigentlich hätten tun sollen. Was Hinz und Kunz aber mittlerweile so alles über Griechenland und seine Krise von sich geben, nimmt allmählich groteske Züge an. Da wird der „Niedergang“ des Landes beschworen, der Grieche per se zum Schummler und die gesamte Wirtschafts- und Finanzpolitik für „schlecht“ erklärt. Meist von Sesselkommentatoren, die sich bis vor Kurzem bestenfalls mit Ouzo auskannten. Und der Chefökonom der Europäischen Zentralbank (EZB) empfiehlt gleich mal durchweg sinkende Löhne. Hau ruck. Mit Gewissenhaftigkeit hat das ähnlich viel zu tun wie das Tricksen der Zahlenmeister aus Athen. Dabei spricht viel dafür, dass die Krise allein durch griechische Mentalitätsmängel kaum erklärbar ist. Manch europäischer Moralapostel scheint da eher davon ablenken zu wollen, dass er zum Desaster beigetragen hat.
Es ist keine drei Jahre her, da schwärmten OECD-Ökonomen, Griechenland habe „die zweitbeste Performance aller Industrieländer“, die Wirtschaft sei sei „dank struktureller Reformen robuster geworden“, die Etatkonsolidierung komme voran. Das längerfristig angelegte Potenzialwachstum wurde auf vier Prozent veranschlagt. Und bei der EU-Kommission kann man seitenlang nachlesen, was Athen alles entbürokratisiert oder wie es etwa Elektrizitätswerke und Telekommunikationsbetriebe privatisiert hat.
Griechenlands Staatsdefizit war trotzdem zu hoch, klar. Nur hätte das in Normalzeiten keinen Bankrott legitimiert (das tut es selbst jetzt nicht). Und: der Grund scheint auch gar nicht in Ausgabenschluderei zu liegen: Gemessen am Bruttoinlandsprodukt gaben griechische Staatseinrichtungen bis zum Eintreffen der Finanzschockwellen 2007 weniger Geld aus als die deutschen. Die Staatsquote war niedriger, nicht höher. Sie ist im vergangenen Jahrzehnt sogar gefallen.
Wenn das Staatsdefizit dennoch hoch blieb, lag das eher daran, dass zugleich die Einnahmenquote des Staates sank – ein Befund, der es in sich hat [allerdings: wenn nämlich, wie zunächst zu vermuten, die Quote durch Steuerhinterziehung gesunken sein sollte; die Gründe nach dem Sinken thematisiert Fricke freilich nicht]. Immerhin hat ja jene EU-Kommission, die sich jetzt über hohe Defizite so entrüstet, jahrelang auch auf sinkende Steuern gedrungen. Das befolgten die Griechen genauso wie einst Hans Eichel, und beiden brachte es Schulden ein. Mit dem Unterschied, dass Deutschland in seiner Panik die Mehrwertsteuer um drei Punkte erhöhte, was wiederum zur Dauerkonsumkrise beitrug – auch nicht schön. [Will er nun die Staatsfinanzen konsolidieren - warum hat Griechenland unterlassen, was Deutschland, vielleicht gegen EU-Rat, getan hat - oder den Konsum keynesianisch ankurbeln? Frickes gleichzeitiger Rundumschlag gegen Steuersenker wie gegen Steuererhöher zeugt nicht gerade von Nachdenklichkeit.*]
Und das Schludern bei Löhnen und Kosten? [Interessiert zunächst mal weniger, weil es um die Rückzahlung von Staatsschulden geht!] Klar pflegen griechische Lohnzuwächse höher auszufallen als die Vereinbarungen braver deutscher Metallgewerkschafter. Das hat auch den Verteilungsspielraum hin und wieder gesprengt. Nur stiegen die Lohnstückkosten in den drei Jahren bis 2007 auch nicht schneller als in den USA, wo das Plus historisch eher moderat blieb. Sonst wären Griechenlands Exporte seit 1993 sicher nicht um real 150 Prozent gestiegen. Und die Zahl der Jobs wäre von 1998 bis 2007 nicht jedes Jahr um 1,3 Prozent gestiegen – bei angeblich überteuerten Arbeitskräften. [Ach ja: damit wäre ja dann Flassbeck widerlegt?] Die griechische Arbeitslosigkeit fiel zwischen 2000 und Mitte 2008 um 40 Prozent, die strukturell bedingte Quote laut OECD seit 2005 um immerhin einen halben Punkt – und damit etwa so stark wie im Land der gelobten Agenda 2010.
[*Erg. 21.02.10: Seine Steuervorstellungen hat Fricke am 18.2.10 in der Kolumne "Wer zu viel Steuern senkt... den bestraft die Schuldenuhr" erläutert: "Die Frage ist ..., welche Steuern die Staatsetats krisenfest machen. Für Amerikaner böte sich nach Jahren hohen Konsums die Mehrwertsteuer an, in Deutschland würde das nur die Nachfragedepression verlängern. Da hat die Krise Potenzial für bürgerfreundlichere Ideen, etwa Steuern auf Banken und Finanztransaktionen. Das entspricht dem Verursacherprinzip, schont die Konjunktur und könnte neuen Exzessen entgegenwirken, weil es manch gefährliche Spekulation unprofitabel macht. Es würden jene herangezogen, die in den vergangenen 30 Jahren am meisten vom Dogma des angeblich heilsamen Steuerwettbewerbs profitierten, weil die Steuern auf flüchtiges Kapital irgendwann gegen null tendierten. Das war nicht gut. Wenn große Staaten mitziehen, sind zig Milliarden drin." Da hat er Recht!]
Wenn die Griechen trotzdem ein Außenhandelsdefizit von mehr als zehn Prozent des BIPs erreichten, muss auch das noch andere Gründe haben. Mindestens ein Drittel des Verlusts an Wettbewerbsfähigkeit kommt daher, dass der Euro für griechische Exporteure seit 2000 um fast 15 Prozent teurer geworden ist. Das liegt wiederum liegt eher am Scheitern der EZB, die Währung nach außen auf ökonomisch sinnvollem Niveau zu halten. Je nach Schätzung sind europäische Waren allein wechselkursbedingt im Dollar-Raum um ein Drittel überteuert.
Zu einem negativen Saldo gehören auch immer zwei Seiten: zum Beispiel eine deutsche, deren Protagonisten jahrelang alles darangesetzt haben, die eigene Wirtschaft durch Reform und Verzicht wettbewerbsfähiger als andere zu machen – und die sich jetzt wundern, dass die anderen nicht mehr wettbewerbsfähig sind und dann in Krisen stürzen. [Hier kommt sie doch wieder hervor, die Flassbeck-These!]
All das enthebt griechische Politiker nicht der Verantwortung. Das ist nur ein Teil der Geschichte. Nicht allein der griechische Staat wird jetzt von jenen Finanzhändlern mit Panikprämien bestraft, die er – wie andere – mit viel Steuergeld gerade vor dem Absturz und steigenden Prämien gerettet hat. [Hat Griechenland das getan? Habe ich nichts von gelesen!]
Eine solche Krise lässt sich weder durch plumpe Klischees noch durch Kontrollorgien gegen griechische Regierende beheben. Dazu gehört mehr: eine EU-Kommission, die aufhört, einen angeblich tollen Steuersenkungswettlauf zu predigen, den am Ende keiner bezahlen kann; [schon richtig, aber Fricke schreibt nichts davon, dass Griechenland seine Steuern nominal gesenkt hätte! Dagegen lesen wir in anderen Berichten - nur eben nicht bei Fricke - viel über griechische Steuerhinterzieher] eine Notenbank, die ihren Job auch darin sieht, überteuerte Wechselkurse zu verhindern [richtig, und genau das passiert ja gerade - und sogar dank dem Griechenland-Debakel: ist doch großartig? Aber Fricke meint wohl eher, dass die EZB ein wenig inflationieren sollte, damit sich die Euro-Härte der Dollar-Weichheit anpasst!]; oder eine Bundesregierung, die aufhört, Moralapostel zu spielen, und stattdessen das naive Modell aufgibt, Deutschland via sinkende eigene Ansprüche auf Kosten anderer sanieren zu wollen. Und, natürlich, Finanzmarktjongleure, die sich einen anderen Job suchen sollten, bevor sie den Kontakt zur Wirklichkeit komplett verlieren und das nächste Land in den Ruin spekulieren." [Das kann man auch anders sehen: "Finanzmarktjongleure, die rechtzeitig eine angemessene Risikoprämie verlangen und damit ein Land vor eilfertiger Schuldenmacherei bewahren sollten"!]
Genau wie Flassbeck zeigt auch Fricke keinen Kausalzusammenhang auf zwischen internationaler Wettbewerbsfähigkeit bzw. Handelsbilanzdefizit und Staatsverschuldung. Es mag ja sein, dass die EU-Kommission und/oder die EZB, und einige Experten, das griechische Außenhandelsdefizit kritisieren: die Öffentlichkeit kümmert das nicht die Bohne. Hier interessieren ausschließlich die Solvenz des griechischen Staates und die Frage, ob wir für Griechenlands Staatsschulden bezahlen sollen oder gar müssen. Eine seriöse Untersuchung der Gründe für das griechische Außenhandelsdefizit erspart sich Fricke ebenso wie Flassbeck. Freilich mit dem Unterschied, dass Fricke seinen Lesern zunächst noch darlegt, wie sehr doch die griechische Wettbewerbsfähigkeit sich verbessert habe. Gemeinsam mit Flassbeck verschweigt freilich auch Fricke seinen Lesern, dass die griechischen Löhne noch immer um Welten unter den deutschen liegen. Und dennoch sind die deutschen Exporteure mit überhöhten Wechselkursen klar gekommen. Kann es sein, wäre es denkbar, dass die Griechen ihre Importe noch mehr gesteigert haben als ihre Exporte? Das lässt sich ja [genau in den USA] auch unschwer bewerkstelligen, wenn bzw. so lange wie die Differenz von ausländischen Kreditgebern finanziert wird.
Im Gegensatz zu Flassbeck schränkt Fricke seine Zuspitzung auf den Vergleich Deutschland-Griechenland ("Zu einem negativen Saldo gehören auch immer zwei Seiten") immerhin noch mit einem "zum Beispiel" vor "Deutschland" ein, aber dass und warum die deutsche Lohnzurückhaltung am griechischen Handelsbilanzdefizit Schuld sein sollte, verrät uns Thomas Fricke ebenso wenig wie Heiner Flassbeck. Und während Flassbeck immerhin noch insofern konsequent bleibt, als er konkrete Hilfen für Griechenland vorschlägt, bietet Thomas Fricke, bezogen auf die aktuelle Krisensituation, mit seinen Forderungen:
"- eine EU-Kommission, die aufhört, einen angeblich tollen Steuersenkungswettlauf zu predigen, den am Ende keiner bezahlen kann; -
- eine Notenbank, die ihren Job auch darin sieht, überteuerte Wechselkurse zu verhindern;
- oder eine Bundesregierung, die aufhört, Moralapostel zu spielen"
nichts als heiße Luft.
Einigermaßen erschrecken sollte uns, dass beide, Flassbeck wie Fricke, das Verhältnis der Eurozone insgesamt zur Weltwirtschaft ausblenden. Dank Deutschland ist (oder war) nämlich die Außenhandelsbilanz der Eurozone einigermaßen ausgeglichen. Eine Schwächung der deutschen Wettbewerbsfähigkeit würde die Eurozone zum Defizitgebiet machen - da könnten Fricke & Kollegen sich dann wieder ihre Mäuler als Lehnstuhl-Löser zerreißen.
Eins ist sicherlich richtig, dass die deutsche Bundesregierung und EU-Stellen Griechenland nicht insgesamt schlecht reden sollten. Insoweit heißt es [dort allerdings bezogen auf die Ratingagenturen (die vor Länderrisiken fast immer eher zu spät als zu früh gewarnt haben), aber natürlich auch für Regierungen und EU-"Regierung" gültig] in dem u. a. von Fricke mitverfassten (recht lesenswerten) FTD-Gemeinschaftsartikel "Die weltweite Angst vor der Staatspleite" vom 12.01.10 zutreffend:
"Oft reagierten Ratingfirmen erst mit Verspätung auf eine verschlechterte Haushaltslage - wie im Fall Griechenlands, als das Probleme längst für alle erkennbar war - um mit ihrer Reaktion dann eine gefährliche Spirale auszulösen. Stufen sie die Bonität eines Landes herab, provozieren sie erst recht eine Verkaufswelle bei Anleihen. Die Verkäufe führen zu sinkenden Kursen, was noch größeren Verkaufsdruck erzeugt und die Zinsen für neue Anleihen steigen lässt. Folge: die Staaten bekommen noch mehr Finanzierungsprobleme."
Nur können die Staaten der Eurozone, die EU-Kommission und die EZB auch nicht einfach zur griechischenn Haushaltsmisere schweigen. Wir alle sind davon (potentiell) betroffen, und irgendwer muss zumindest versuchen, den Griechen ihre Situation zunächst verbal vor Augen zu führen. Tun wir das nicht, heißt es hinterher wieder: 'Weil die anderen geschwiegen haben, sind sie mitschuldig an der griechischen Misere'. Für mich ist das Argument zwar nicht stichhaltig, aber kleine Steuerzahlern lassen sich davon vielleicht beeindrucken und mit solchen windigen Begründungen die Taschen leeren.
Das Märchen von deutscher Lohnzurückhaltung als Krisenursache in Griechenland (bedingt auch sonst in Südeuropa, auf jeden Fall in Portugal) widerlegt aktuell der WELT-Artikel "Keine Gefahr. Südeuropas Sparkurs lässt Deutschland kalt" von Martin Greive vom 07.02.10. Auszüge:
"„Lohnzurückhaltung in Griechenland oder Portugal würde Deutschlands Wirtschaft nicht treffen“, sagt Klaus Schrader vom Institut für Weltwirtschaft (IfW).
Der Grund: Die Wirtschaftsstruktur zwischen Deutschland und den Krisenländern ist zu unterschiedlich. In Irland spielt die Finanzindustrie eine große Rolle, in Griechenland die Tourismusbranche. Hinzu kommt: Deutschland verfüge gegenüber anderen Ländern über keine Vorteile in lohnintensiven Branchen, sagt Schrader. „Wir spielen in einer anderen Liga und bieten hochwertige Produkte an.“ Einen starken Maschinenbau sucht man in den Krisenländern vergebens. In Portugal stellt die Textilindustrie noch immer zwölf Prozent aller Exporte, in Deutschland sind es gerade einmal zwei Prozent.
Auch Anton Börner, Präsident des Bundesverbandes für Großhandel, Außenhandel und Dienstleistungen (BGA), ist deshalb entspannt: „Die deutschen Exporteure sind nicht deshalb so erfolgreich, weil sie billig sind, sondern weil sie hochwertige Produkte anbieten, zuverlässig sind und guten Service bieten.“ Die Krisenländer seien eher Absatzmärkte als Konkurrenten."
Im übrigen ist es keineswegs so, dass die Frage möglicher Zusammenhänge zwischen den "twin deficits", den Zwillingsdefiziten von Staatshaushalt und Handelsbilanz, in der Wirtschafswissenschaft noch nicht untersucht worden wäre.
Speziell für Griechenland hat, wenn auch bereits in 1997, der Athener "Associate Professor of Economics at the Athens University of Economics and Business" Georgios A. Vamvoukas diese Frage in seiner Studie "Have large budget deficits caused increasing trade deficits? Evidence from a developing country" untersucht (Hervorhebungen jeweils von mir):
"Using annual data of the Greek economy and within the context of a bivariate and trivariate model, the purpose of this paper is to investigate the cause-and-effect relationship between budget deficit and trade deficit based on cointegration analysis, error-correction model (ECM) strategy, and general-to-specific technique. The paper is organized as follows. In the next section, the theoretical grounds of the twin deficits phenomenon are briefly demonstrated. In the third section, several issues relating to methodology are discussed. The fourth section presents the empirical findings and the final section provides concluding remarks."
Da ich von bi- und trivariaten Modellen null Ahnung habe, musste ich mich mit seiner Schlussfolgerung zufrieden geben:
"Conclusion.
This paper has addressed the debate about the linkage between budget deficit and trade deficit. Much of the debate centers on testing the empirical grounds of the Keynesian proposition for a positive relationship between budget and trade deficits. However, most of the empirical studies have been conducted on the basis of U.S. data. Hence, there is a need for further investigation of this issue using data from other countries with different structures.
Using annual data of the Greek economy and based on cointegration analysis, ECM, and Granger causality, the author finds strong support for the conventional view both in the short and long run. The empirical evidence reveals one-way causality from budget deficit to trade deficit. The specification and diagnostic tests yield satisfactory results, indicating that the ECM estimates are consistent with the empirical framework and rationale of the Keynesian proposition."
Mit anderen Worten: Vamvoukas' mathematische Analyse hat massive Anhaltspunkte dafür ergeben, dass ein staatliches Haushaltsdefizit ein Handelsbilanzdefizit nach sich zieht. Und eben nicht anders herum, wie die Meister Flassbeck und Fricke dem tumben deutschen Steuermichel weismachen wollen.
Der von Vavoukas aufgezeigte Zusammenhang versteht sich eigentlich von selbst, jedenfalls wenn, wie es bei Griechenland [und den USA!] der Fall war/ist, die Kreditaufnahme der Regierung großenteils mit ausländischen Mitteln finanziert wurde/wird.
["... der Großteil der griechischen Anleihen im Gesamtumfang von rund 290 Mrd. Euro nicht bei inländischen Anlegern im Portfolio liegt, sondern bei Investoren in Westeuropa, vor allem auch bei Banken" erfahren wir in dem "WELT"-Artikel "Horrende Schulden. Euroland Portugal rast Richtung Abgrund" von Franz S. Stocker vom 5.2.10. Stocker (und verschiedene Anlageberater) erwarten deshalb, was auch ich befürchte: dass es zu einem Griechenland-Bailout kommen wird, um unsere Kapitaleigner herauszuhauen. "Banken ... wären ... am stärksten von einer Pleite unter der Akropolis betroffen ... . Dies dürfte es den Regierungen der Euro-Partner in jedem Fall sehr schwer machen, Griechenland im Stich zu lassen. Und nicht viel anders sieht es im Falle Portugals aus." Klar: die paar hundert Milliarden Euronen müssen unsere Banken - und die sich dahinter verbergenden Privatinvestoren - uns kleinen Steuerschlachtschweinen doch wert sein?]
[Für die USA konstatierte Peter Morici Anfang 2008 in einer sehr aufschlussreichen Analyse, dass angesichts der Größenordnungen das Handelsbilanzdefizit nicht allein aus dem Haushaltsdefizit erklärt werden könne: "Beyond the Sophistry. Why the Trade Deficit Matters". Untersuchungen dieser Art (Morici identifiziert die Importe von a) Erdöl, b) Autoteilen und c) allgemein aus China als die wesentlichen Treiber der US-Handelsbilanzunterdeckung) auch für Griechenland wären hilfreicher als das Geschwafel von Heiner Flassbeck und Thomas Fricke über die bösen Deutschen (das in der Umkehrung zwangsläufig die marode griechische Gesellschaft zumindest teilweise absolvieren muss). Aber dafür müsste man nachdenken und forschen; das ist mühsamer als die Reproduktion vorgefertigter Versatzstücke aus dem eigenen Vorurteilsreservoir.]
Derweil gerät der deutsche Steueridiot immer heftiger unter den Beschuss einer unheiligen Allianz von Kapitalmärkten, ökonomischen "Experten" und der affenartigen Territorienmarkierungspolitik der europäischen Politiker. Unter der Überschrift "EU verspricht Lösung der Schuldenkrise" meldet das Handelsblatt auf seiner Webseite heute, am 7.02.10, u. a. (meine Hervorhebungen):
"Auf dem Gipfel der sieben führenden Industriestaaten im kanadischen Iqaluit versicherten die Europäer den Partnern, dass sie die Haushaltsprobleme von Mitgliedsländern wie Griechenland im Griff hätten. Hilfe von außen, etwa vom Internationalen Währungsfonds (IWF), sei nicht nötig. Doch Ökonomen, Banker und Analysten fordern die Europäer immer vehementer auf, ein Rettungskonzept für den Fall vorzulegen, dass einzelne Länder zahlungsunfähig werden.
Die Finanzmärkte zweifeln jedoch daran, dass die griechische Regierung die auf Druck der EU beschlossenen Sparpläne gegen den wachsenden Protest der Betroffenen durchsetzen kann. Diese Zweifel übertragen sich auf andere Länder mit hohen Defiziten wie Spanien und Portugal. Die Anleger verlangen immer höhere Zinsaufschläge für Anleihen dieser Staaten. Händler sprechen von teilweise panikartigen Zuständen.
Ökonomen debattieren, was der beste Ausweg aus der Krise wäre. „Die EU muss Griechenland retten, weil es sonst Dominoeffekte gibt“, sagte der Chef des Ifo-Instituts, Hans-Werner Sinn. Das beste Instrument dafür seien offene Zuschüsse aus dem EU-Haushalt. Der Chefvolkswirt der Commerzbank, Jörg Krämer, sieht in Garantien der Euro-Partner für griechische Anleihen den wahrscheinlichsten Weg. Michael Saunders, Europa-Chefvolkswirt der Citigroup, rechnet dagegen mit einem Kreditpaket mehrerer starker Euro-Länder. Doch eins ist bei allen gleich: neue Belastungen für den deutschen Staatshaushalt."
Nachtrag 23.02.2010
Näher zu den Vorstellungen von Heiner Flassbeck vgl. den Gemeinschaftsartikel (mit ) vom 14.11.08 auf "Le Monde Diplomatique": "Im Bauch des Sparschweins. Warum Sparen keine Vorsorge für die Zukunft ist und acht Vorschläge, es anders zu machen". Die Kritik der Autoren am Kapitaldeckungsverfahren als Methode der Rentenfinanzierung teile ich natürlich; für eine intensive Auseinandersetzung mit den weiteren Argumenten fehlt mir die Zeit. Zum Vorwurf des (u. a.) deutschen "Lohndumpings" siehe aber oben!
Nachtrag 13.03.2010
Einem Eintrag (Nr. 46) im ZEIT-Blog "Herdentrieb" verdanke ich diesen Link zu der Untersuchung "Produktivität und Lohnstückkosten der Industrie im internationalen Vergleich" von Christoph Schröder vom November 2009 des (arbeitgebernahen) Institut der deutschen Wirtschaft (IW)in Köln. Die Abbildung 1 auf S. 7 der pdf-Datei zeigt das "Lohnstückkostenniveau im Jahr 2008. Verarbeitendes Gewerbe; Index Deutschland = 100" für europäische und einige andere Länder (z. B. die USA). Der Durchschnitt liegt bei 92; Griechenland ist Schlusslicht - mit einem Wert von 67!!! Selbst wenn andere Institute vielleicht zu abweichenden Werten von dieser Arbeitgeberdarstellung kommen sollten: hier kommt es nicht auf Punkt und Komma an, sondern darauf, dass die griechischen Löhne, jedenfalls im verarbeitenden Gewerbe (und auf dieses kommt es ja schließlich an bei einem Vergleich der internationalen Konkurrenzfähigkeit) noch immer weit unter dem deutschen Niveau liegen. Wer uns solche Fakten verschweigt, ist ein intellektueller Varietézauberer.
Es tut mir leid, wenn ich hier etwas vulgär werden muss, aber hier kann ich nur noch sagen: Lieber Meister Flassbeck, verarschen können wir uns selber!
Ebenfalls auf der IW-Webseite findet sich eine weitere Widerlegung Flassbecks anhand von Fakten. Michael Hüther informiert in seinem Artikel "Die Griechen müssen es allein richten" vom 05.03.2010, dass:
"... der Anteil Griechenlands an der deutschen Warenausfuhr seit 2000 konstant geblieben und der Anteil deutscher Waren an den griechischen Gesamtimporten nur leicht von 13,1 Prozent im Jahr 2000 auf 13,5 Prozent im Jahr 2008 gestiegen [ist]. Von der griechischen „Importparty“ haben somit viele andere Länder mehr profitiert."
Derartige Spiele mit Relationen sind zwar mit Vorsicht zu genießen: da die Importe immer = 100 Prozent sind, haben die anderen Länder IN DER SUMME zwangsläufig um 0,4 Prozent weniger nach Griechenland exportiert, wenn der deutsche Anteil um diesen Satz gestiegen ist. Aber immerhin kann nicht die Rede davon sein, dass es eine deutsche Dampfwalze gewesen wäre, welche die griechische Wirtschaft niedergemacht hätte. Hüther hat völlig Recht mit seiner Feststellung:
"Die Griechen haben ihre Krise allein zu verantworten".
Ist ja auch logisch: hätte der griechische Staat keine Kredite im Ausland aufgenommen, hätten die Bürger, an welche der Staat dieses gepumpte Geld weitergegeben hat, auch nicht im Ausland kaufen können. (Sofern sie nicht privat - indirekt über ihre Banken - Schulden im Ausland aufgenommen hätten. Aber das scheint nicht der Fall gewesen zu sein. Den Griechen leiht das Ausland eben nicht so großzügig Geld wie den US-Amerikanern. Die haben halt kein Bankensystem, das, nach Bernankes ständigem Eigenlob, "deep", "sophisticated" und "well regulated" sein soll.
Anders gesagt: in Griechenland sitzen die 'Madoffs in Nadelstreifen' nicht im Bankensystem, sondern nur in der Regierung. (In den USA vermute ich sie auf beiden Seiten.)
Textstand vom 07.10.2011. Auf meiner Webseite
http://www.beltwild.de/drusenreich_eins.htm
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