Montag, 5. März 2007

Kopf oder Zahl? Oder acephal?

 
I. Die Hunde bellen:
titelt das Handelsblatt am 05.03.2007 und meldet u. a.:
"Fliegen könnte teurer werden: Um das Klima zu schützen, sollen für Airlines neue Regeln gelten, fordern deutscher Umwelt- und Verkehrsminister. Von 'klimaschutzgebundenen Flughafengebühren' und einer 'Kerosin-Steuer' ist die Rede. Werden die Pläne umgesetzt, müssten bestimmte Fluggesellschaften ihre Preise erhöhen." 

 
II. Doch wähnt zugleich die Karawane sich auf dem rechten Weg in ihrem alten Trampelpfad:
titelt das Handelsblatt am 05.03.2007 und meldet u. a.:
"Der transatlantische Flugverkehr hat ein enormes Wachstums-Potenzial. So machen die Flüge zwischen Amerika und Europa 60 Prozent des gesamten weltweiten Luftverkehrs aus. Mit einer Deregulierung könnten nach Schätzungen langfristig 26 Millionen mehr Passagiere über den Atlantik fliegen. Heute sind es jährlich rund 50 Mill. Menschen. Die wirtschaftlichen Vorteile würden sich auf bis zu 12 Mrd. Euro belaufen, sagte EU-Kommissar Barrot. Durch das Abkommen könnten bis zu 80 000 neue Arbeitsplätze entstehen, davon die Hälfte in der EU."
 
 
III.
Und auch diese Meldung, ebenfalls aus dem Online-Handelsblatt (von gestern, 04.03.07), gehört irgendwie in den Klima-Kontext:
(und übrigens auch ins Ressourcen-Repertoire - aber daran denkt im Moment fast kein Mensch).
 
 
IV. Egal: 
Die Glühbirnen, die schalten wir jedenfalls erst einmal aus, gelle?
Zunächst freilich glühen die Rotationsdruckmaschinen (des Handelsblattes, aber sicher ähnlich bei anderen Printmedien):
Von der Seite "Debatte um Glühbirnen" gelangt man derzeit (06.03.07) zu den Artikeln:
und zu dem Bericht über den Auslöser des ganzen Glühbirnen-Geredes, der die Rotationsmaschinen aktuell ins Rollen brachte:
vom 20.02.2007.
 
 
V. Fazit:
Man sieht: wir Menschen sind so richtig helle.
Indes bezweifle ich, dass wir auch nur ein Zweihorn zähmen werden. 
 
 
Nachtrag 13.04.07:
Die Meldung "Gericht gibt hitzefrei" im Handelsblatt vom 13.04.07 passt zur Klimadebatte wie die Faust auf's Auge. Nach Meinung des Gerichts muss (sofern nicht vertraglich ausgeschlossen) ein Vermieter von Gewerberaum dafür sorgen, dass die Temperatur 26° C nicht überschreitet. Damit würde im Grunde genommen der Einbau von Klimaanlagen zivilrechtlich "vorgeschrieben". Allerdings ist der Instanzenweg noch nicht ausgeschöpft, so dass der BGH dieser (zwar menschenfreundlich gemeinten, aber im Ergebnis umweltschädigenden Rechtsprechung) vielleicht noch einen Riegel vorschiebt.
 
 
Nachtrag 23.1.08:
Falls es jemanden interessiert: Unter der Überschrift "We Are All Killers. Until we stop flying" veröffentlichte der sozial- und umweltkritische britische Publizist George Monbiot am 28.02.2006 Daten u. a. über die prognostizierte Entwicklung des Flugverkehrs in Großbritannien, die Auswirkungen des Fliegens auf die Umwelt (Treibhauseffekt).
 

Textstand vom 03.10.2022

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