Samstag, 24. November 2007

Playboy oder Erotiktöter?

Zweifellos haben sie eine Vorstellung davon, was ein "Erotik-Töter" ist (obwohl der Begriff bei Google, in welcher Schreibweise auch immer, erstaunlich selten auftaucht: am häufigsten in einem Wort, aber selbst da derzeit nur drei Mal). (Scheint in diesem Falle etwas volksfern zu sein, der Wortschatz im Internet.)
Aber egal was Sie sich darunter vorstellen: für mich hat der Begriff "Erotiktöter" seit heute eine gänzlich andere Bedeutung.

Erotiktöter nämlich habe ich heute nachmittag in einem Bildband erspäht, als dessen "Autor" ein gewisser Hugh M. Hefner genannt wird.
Das Buch ist in einem deutschen Verlag erschienen (Schirmer/Mosel) und auch der Text - what little there is - ist deutsch, aber der Titel englisch: "Playboy - The Complete Centerfolds".
Der Inhalt ist eine geballte Ladung - Erotik glauben Sie?
Nein: Ich sage euch, dass es eine geballte Ladung Scheiße ist! Ästhetisch ebenso verarmt, wie jene grobschnitzigen Weihnachtsdekorationen, die seit einiger Zeit zunehmend den Markt beherrschen.

Diese endlose Parade von silly cones ist so sexy wie ein Haufen von Campbells Konservendosen (hab' ich heut' ebenfalls gesehen: auf dem Bild von Andy Warhol im Frankfurter Museum für Moderne Kunst; kostenloser Eintritt am letzten Samstag des Monats).

Vieles mag ich an der amerikanischen Kultur und Lebensart - aber müssen wir denn wie glasperlenglotzende Wilde unsere Buchläden (und unsere Vorstellungen) auch noch mit dem letzten Dreck von drüben drapieren?



Textstand vom 01.12.2007. Auf meiner Webseite
http://www.beltwild.de/drusenreich_eins.htm
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Soweit die Blotts Bilder enthalten, können diese durch Anklicken vergrößert werden.

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