Am 19.04.2020 brachte die FAZ ein
Interview mit dem Unternehmer Reinhold Würth unter der
Überschrift „Die deutsche Wirtschaft kommt wieder auf die
Füße“ (ursprünglich frei zugänglich, mittlerweile hinter der Bezahlschranke
versteckt). Unter anderem fordert er darin Coronabonds, also genau das, was die
europäischen Schlender-Länder, voran Italien und Spanien, aber auch Frankreich,
Griechenland (selbstverständlich!), Belgien, Irland. Luxemburg, Portugal und
Slowenien sind mit
von der Partie), gerne hätten. Das ist nichts anderes als die
altbekannten „Eurobonds“, wie sie schon
während der Hoch-Zeiten der Griechenland-Krise gefordert wurden. Bei der
Namensgebung entwickeln die einschlägigen Lobbyisten eine geradezu goebbelssche
Sprach-Kreativität; der luxemburgische Außenminister Jean Asselborn z. B. spricht
jetzt in einem Interview in der Augsburger Allgemeinen (Allgäuer Zeitung) von „Recoverybonds“.
Jedenfalls: Was die Überschrift
auf diesen einen Fall zuspitzt, dass nämlich mächtige Akteure die deutschen
Bürger gnadenlos für ihre eigenen Belange über den Tisch zu ziehen versuchen,
das trifft für die deutsche Exportindustrie insgesamt zu. Die interessiert
ausschließlich, dass für sie selber „der Rubel rollt“. Selbst wenn dafür der einfältige
Steuermichel als Dukatenscheißer brutal ausgeplündert wird.
Luxemburger Finanzparasiten gegen deutsche Steuerzahler
Luxemburg profitiert, als Drehscheibe von Finanzinteressen,
WIRKLICH und MASSIV von der verkorksten Europa-Währung. Denen ist es erst Recht
egal, woher das Geld (der Reichen) kommt - solange es (auch) nach Luxemburg
rollt. Daher bearbeitet deren Außenminister Jean Asselborn (ebenfalls in einem AA-Exklusivinterview)
uns deutsche Dumpfbacken mit denselben (faulen) Argumenten, wie sie uns von
allen EUhaftungsfanatikern bis zum Erbrechen eingetrichtert wurde und werden
und die im Kern auf die Aussage hinauslaufen: Wenn ihr exportieren wollt, müsst ihr gefälligst selber dafür bezahlen.
Letztlich sollen wir also unsere Arbeitsleistung an unsere sozusagen
eurosozialistischen „Bruderländer“ verschenken!
Bei Asselborn tönt das so: „Deutschland … kann nur erfolgreich sein,
wenn es seine Exportpolitik wieder aufnehmen kann. Aber dafür braucht es eben
auch kapitalkräftige Abnehmer und einen funktionierenden Binnenmarkt. Den gibt
es aber nicht, wenn in Italien oder Spanien die Arbeitslosenquoten auf 20 oder
30 Prozent hochschnellen. Mein Appell an die Mitgliedstaaten lautet: Zieht
endlich an einem Strang. Die Recovery-Bonds sind ein gutes Projekt.“
Theo Waigel, wohnhaft im
„Honigdorf“ Seeg, versucht selbstverständlich ebenfalls, Honig aus der Krise
saugen, um Deutschland dauerhaft unter das Joch seines missratenen
Euro-Projekts zu zwingen: Zu diesem Behufe fordert er in einem (ebenfalls)
Exklusivinterview mit der AA, der EU sogar die Befugnis zur Erhebung
eigener Steuern zu geben. Das wäre der finaler Schritt hin zu einem
europäischen Raubstaat.
Es ist sicherlich kein Zufall,
dass die Interviews mit Asselborn und Waigel beide „exklusiv“ in der Augsburger
Allgemeinen erschienen sind (und damit u. a. auch in der Allgäuer Zeitung, die ihren sog. „Mantelteil“ aus Augsburg bezieht). Dieses
Blatt trommelt nämlich auch sonst heftig für die Süd-Länder - und damit GEGEN
die wohlverstandenen Interessen der eigenen deutschen Mitbürger. Stefan
Stahl „Chefkorrespondent“ des
Blattes, hält den Euro
für „alternativlos“, weil wir
angeblich enorm davon profitieren. Und er entblödet sich nicht einmal, ein „europäisches Bruder- und Schwestervolk“
als seine Wunschvorstellung zu propagieren. (Das wirft zugleich die Frage auf,
ob der Mann etwa ein Ökosozialist ist, denn „Nach der Corona-Krise muss Deutschland grüner
werden“ fordert er außerdem!)
Auch der Chefredakteur der
Augsburger Allgemeinen, Gregor Peter Schmitz, ist natürlich ein
EUdSSR-Fanatiker. In der Gesamtschau haben die einschlägigen Leitartikel,
zusammen mit den o. a. Interviews (sowie einem weiteren, unten in den
Nachträgen aufgeführten), einen regelrechten Kampagnencharakter.
Innerdeutsche Deutschlandhasser
Angesichts dieser Konstellationen
geht man sicher nicht fehl in der Annahme, dass auch die GSU (Grüne Söder Union) unter ihrem trendig-wendigen
Anführer Biene Markus bereit und
willens ist, ihr eigenes Vaterland und ihr eigenes Stimmvieh im europäischen
Haftungsstall anzuketten. Zumal deren Europa-Politiker
Manfred Weber, der
ebenfalls in
Schwaben und damit dem Einzugsbereich der Augsburger Allgemeinen wohnt, sich als Fraktionsvorsitzender der Europäischen
Volkspartei (EVP) im Europäischen Parlament und bei der Europawahl 2019 als
Spitzenkandidat der EVP für das Amt des EU-Kommissionspräsidenten profiliert
hat und sicherlich auch weiterhin versuchen wird, sich als europäischer
Anführer bei den anderen Völkern einzuschmeicheln - und damit sein heimisches Wählerpack
hemmungslos in die Sklaverei einer sich immer deutlicher herausbildenden Art
von EUdSSR, einer europäischen Variante der gescheiterten Union sozialistischer
Sowjet-Republiken, hineinzupressen. Aus einem Bericht
der Süddeutschen vom 24.04.2020 lässt sich erkennen, dass die
CSU-Europaabgeordneten (zitiert wird dort M. Ferber) genauso massiv eine
Umverteilung deutscher Steuereinnahmen an andere Länder fordern, wie die
Grünen: Biene Markus hat seine
einstmals patriotische CSU in Rekordgeschwindigkeit zur stromlinienförmigen GSU umfunktioniert. Die einstige CSU
funktioniert heute beim Abzocken der deutschen Steuerdeppen nach genau
denselben Grundsätzen, wie die schwarze Chromosomen Durchmischungs Union (vgl.
z. B. die Stellungnahmen von Norbert
Lammert und Norbert Röttgen) sowie die
antideutsche
Volksfront aus rosaroter KPD (Kevin
Partei Deutschlands), gelber Kropfpartei, grenzenloser grüner Grenzenhasser und
blutroter Mauermörderpartei.
Ein Volk, das solche Politiker hat,
und solche Journalisten, braucht keine äußeren Feinde mehr: Das ist bereits im
eigenen Land mit einer Corona von Selbsthassern durchseucht! Die, was Wunder,
unsere AfD als einzige „körpereigene“ Abwehrkraft mit aller Gewalt, Bosheit und
mit einem sich immer schärfer abzeichnenden „Faschismus von unten“ (den man als
„Konsensfaschismus“ bezeichnen könnte) hassen, attackieren und bekriegen.
Wohl zu Recht prophezeit
Martin Schulz, ehemaliger Präsident des Europaparlaments und
anschließender SPD-Spitzenkandidat für die Bundestagswahl, ein schlussendlichen
Nachgeben von Bundeskanzlerin Angela Merkel - und damit die Einführung von
Eurobonds. (Unter welchem phantasievollen Namen auch immer; aktuell ist von
einem „Europäischen Erholungsfonds“ die
Rede. Das kann man freilich ausgesprochen missverständlich finden: Als
sozusagen finanziellen Urlaubsfonds für die Schlender-Länder; da ist „EU-Wiederaufbaufonds“ schon
unverfänglicher).
Wie dieses Einknicken (und damit
die Täuschung der deutschen Wählerschaft) funktionieren wird, zeichnet
sich bereits ab: „Kanzlerin
Angela Merkel … schlägt … einen Weg zur Finanzierung langfristiger
Corona-Hilfen an Staaten wie Italien vor, der sich den Artikel 122, Absatz 2
des EU-Vertrages zu Nutze macht. Dort heißt es, dass ein Mitgliedstaat nach
„außergewöhnlichen Ereignissen, die sich seiner Kontrolle entziehen“, unter
bestimmten Bedingungen einen „finanziellen Beistand der Union“ erhalten kann.
Demnach könnte die EU-Kommission Anleihen mit einem günstigen Zinssatz ausgeben
und an Länder wie Italien weitergeben. Abgesichert würde die Aufnahme dieser
Anleihen über eine Garantiesumme der europäischen Mitgliedstaaten in einem
stark vergrößerten EU-Haushalt.“ Was natürlich vom Ergebnis her nichts
anderes ist als von den Mitgliedstaaten als Haftungsgemeinschaft DIREKT
aufgenommene Anleihen.
Zu beachten ist allerdings, dass
der Kreis der EU-Mitglieder etwas größer ist als jener der Europäischen
Währungsunion EWU, auf welche die italienische Forderung wohl abzielt. Von
daher würde dieser Weg das Risiko für Deutschland in der Tat ein klein wenig
verringern.
Ein weiterer Vorteil (aus Merkels
Sicht) wäre die solide rechtliche Grundlage; da muss sie keinen Ärger mit dem
Bundesverfassungsgericht befürchten, das zwar in E(W)U-Sachen ausgesprochen
handzahm ist, aber doch nicht unbegrenzt Recht brechen kann, wenn es nicht seine
letzte noch verbliebene Glaubwürdigkeit einbüßen will.
Verwirrspiele mit Worten und Zahlen
Am 23.04.2020 informierte die FAZ
unter der Überschrift „Gipfeltreffen per Videoschalte: EU billigt
500-Milliarden-Hilfspaket – Merkel sagt Nein zu Corona-Bonds“ wie
folgt (Hervorhebungen hier hinzugefügt):
„Bundeskanzlerin Angela Merkel ist beim EU-Gipfel bei ihrem klaren Nein
zu einer Vergemeinschaftung von Schulden in der EU geblieben. … So wie sie das
bereits in ihrer Regierungserklärung im Bundestag gesagt habe, habe sie es beim
Gipfel wiederholt. Merkel hatte ihr Nein
im Bundestag mit dem Zeitfaktor begründet. Für einen solchen Schritt
müssten alle Parlamente der Mitgliedstaaten entscheiden, dass ein Teil der
Budgethoheit an die EU übertragen werde. „Das wäre ein zeitraubender und
schwieriger Prozess und keiner, der in der aktuellen Lage direkt helfen
könnte“, sagte die CDU-Politikerin. Merkel
bekräftigte aber, dass Deutschland mehr in den EU-Haushalt einzahlen müsse
– ohne eine Größenordnung zu nennen. „Das ist richtig und das ist gut so“,
sagte sie unter Verweis auf die Tatsache, dass die EU-Staaten unterschiedlich
von der Krise betroffen seien.“
Für diese Lösung plädiert
u. a. auch Gerhard Schröder.
Auch in Italien gibt es
Befürworter; allerdings zeigt die Meinung, dass „die verschiedenen Regionen Europas … nach
der Krise vom gleichen Niveau aus starten [sollten]“ eine unrealistische
Erwartungshaltung. Bzw. verweist schon im Voraus auf die Begründung, mit der
Italien & Co. später auf eine Fortführung des Programms drängen und dieses
letztlich zur Dauereinrichtung machen wollen: Solange wir nicht euer wirtschaftliches Niveau erreicht haben, müsst
ihr uns euer Geld schenken.
Recht geben muss man freilich dem
von der FAZ interviewten italienischen Staatssekretär Buffagni darin, dass „wir [Europäer] auch die Regeln für die Steuern neu fassen [müssen], etwa gegen Steuerdumping“. Der Vorwurf
des italienischen Ministerpräsidenten Giuseppe Conte an die
Niederlande, innerhalb der EU Steuerdumping zu betreiben, ist ja nicht aus der
Luft gegriffen (und wäre sogar noch auf andere Staaten wie z. B. Irland
auszuweiten).
Sehr informativ erläutert der am
gleichen Tag in der FAZ erschienene Artikel „Corona-Hilfspaket: Warum die EU-Staaten uneins
sind“ die Hinter-, Vorder- und Abgründe rund um das Thema. So erfährt man
zur Höhe der Beträge, um die es überhaupt geht:
„Unklar ist selbst, wie viel Geld die EU überhaupt braucht. ….. In der
Europäischen Kommission ist mal von einer, mal von 1,5 Billionen Euro die Rede.
….. Einige Staaten rechnen mit einigen hundert Milliarden Euro, andere sagen,
selbst 1,5 Billionen sei viel zu wenig. Tatsächlich lässt sich noch nicht
einmal annähernd genau beziffern, wie stark die Corona-Krise die europäische
Wirtschaft belasten wird.“
So ist es; aber ebenso sicher ist,
dass die Sache insgesamt extrem kostspielig wird. Die 1,5 Billionen (als Summe
der Corona-Kosten für die EU-Staaten) scheinen mir da eher eine Untergrenze zu
sein. Schon aus diesem Grunde (und weil die hochverschuldeten Länder später
natürlich „Nachschlag“ fordern werden, wenn sie den Eindruck haben, sie hätten
zu wenig bekommen) müssen die Zahlerländer EXTREM VORSICHTIG sein.
„Der Kompromiss dürfte in einer Option bestehen, die nicht
‚Corona-Bonds‘ genannt wird, in ihrer Wirkung aber sehr wohl auf gemeinsame
Schulden hinausläuft.“
Das ist in der Tat zu erwarten.
„Selbst wenn die EU sich am Ende auf die Ausgabe gemeinsamer Anleihen
auf dieser Grundlage einigte, bliebe eine entscheidende Frage zu klären: nach
welchen Kriterien das Geld fließen soll. Es geht nicht nur darum, welche Länder
besonders profitieren sollen, sondern auch darum, ob diese nur Kredite oder
direkte Zuschüsse bekommen sollen. Spanien, Portugal und allen voran Italien
fordern Zuschüsse, damit ihr Schuldenniveau nicht erhöht wird.“
Diese Debatte ist aber im Grunde
wohl schon gelaufen, denn gleich im Anschluss klären die Autoren uns auf
(Hervorhebung hinzugefügt):
„Hinter vorgehaltener Hand heißt es jedoch auch im Norden, letztlich sei
das eine rein akademische Diskussion. Wenn
Länder wie Italien oder Spanien am Ende der Krise so hohe Schuldenstände
hätten, dass sie ihre Kredite nicht mehr bedienen könnten, müsse man diese
ohnehin abschreiben. Dann könne man eigentlich auch gleich Zuschüsse geben.“
Völlig unklar scheint die
Verwendung der Gelder zu sein; insoweit haben einige Betroffene geradezu
abenteuerliche Vorstellungen:
„Die Frage ist dann immer noch, wofür das Geld genau fließen soll.
Sollen die Italiener damit die dort diskutierte Staatsholding finanzieren
können, um direkt in sensible Unternehmen oder Produktionsketten zu
investieren? Sollen sich die Kredite und Zuschüsse an einer europäischen
„Industriestrategie“ orientieren? Geht es eher um die Abfederung der sozialen
Folgen? Oder macht am Ende doch jedes Land einfach, was es will …?“
Das ist sogar ein Kritikpunkt für
die Kanzlerin, über deren Position man in der WELT vom
23.04.2020 lesen konnte: „Merkel kritisierte
eine Debatte, in der es nur um die Höhe eines Wiederaufbauprogramms gehe –
nicht um den Zweck des Geldes.“
Europa „retten“ mit Gaunermethoden?
Besonders problematisch wird es,
wenn die EU Zuschüsse an die am stärksten von der Corona-Krise betroffenen
Länder geben soll, die aus Krediten
finanziert werden. Es ist sicherlich nicht Schuld der Journalisten, wenn
diese Frage noch ziemlich im Nebel liegt - aber schlimm genug, dass die
Politiker einiger EU-Mitgliedsländer eine solche Verfahrensweise überhaupt ernsthaft
in Betracht ziehen:
„Von der Leyen kündigte für Mitte Mai konkrete Vorschläge ….. an. ‚Ich
bin überzeugt, dass es nur ein einziges Instrument gibt‘, bekräftigte sie. ‚Das
ist das Budget verbunden mit dem Wiederaufbau-Fonds.‘ Die Kommission werde
vorschlagen, die Feuerkraft des Haushalts zu erhöhen und dafür für zwei bis
drei Jahre die gesetzlich festgeschriebene Obergrenze für die Beitragszahlungen
der EU-Staaten von 1,2 auf 2 Prozent der Wirtschaftsleistung anzuheben. Das
Geld sollen die Staaten nicht direkt einzahlen. Es soll als Garantie dienen, um
der Kommission zu erlauben, rund 100 Milliarden Euro im Jahr an den Finanzmärkten
aufzunehmen. ….. In einem internen Papier rechnet die Kommission damit, durch
Kombination der von ihr aufgenommenen Kredite mit anderen Mittel, auch
privaten, bis zu 2 Billionen Euro bereitstellen zu können. Das Geld soll
teilweise als Kredit an die Mitgliedstaaten fließen, teilweise in den
EU-Haushalt, um direkte Zuschüsse zu finanzieren. …. Vor allem die
südeuropäischen EU-Staaten plädierten für die Vergabe von Zuschüssen. Die
Gelder müssten als „Subventionen“ ausgezahlt werden, forderte der italienische
Regierungschef Giuseppe Conte. Besonders betroffene Branchen und Regionen
müssten nicht nur Darlehen bekommen, sondern Transferleistungen, sagte der
französische Präsident Emmanuel Macron. „Wenn wir einen Teil Europas fallen
lassen, wird ganz Europa fallen“, warnte er. ‚Wir sind dagegen,
Zuschüsse mit Schulden zu finanzieren‘, konterte der niederländische
Ministerpräsident Mark Rutte.“
Leider kommt niemand bei uns in
Deutschland auf die Idee, die Süd-Länder mit ihren eigenen Forderungen
argumentativ in die Enge zu drängen: Wer das Geld von der EU „geschenkt“ haben
will, der enthüllt damit ungewollt, dass er absolut nicht gewillt ist, ggf.
aufgenommene Gemeinschaftsanleihen zu tilgen. Entweder will er die bis in alle
Ewigkeit prolongieren, oder aber die Tilgung den „reichen“ Ländern überlassen.
Die
EU-Kommission will sich mit Gaunertricks von jener Art durchmogeln, wie sie
schon die Banken in der Finanzkrise zu Fall gebracht haben (vgl. dazu auch diesen
FAZ-Artikel):
„Zur Finanzierung der Wiederaufbauhilfen
könnten die Staaten aber der EU mehr Geld zusagen als sie tatsächlich
einzahlen. Die Zusagen allein könnten dann als Garantien für Kredite genutzt
werden, auch wenn die Mitglieder das Geld gar nicht in den EU-Haushalt zahlen. Tatsächlich
fließen müssten die zugesagten Beiträge nur dann, wenn die EU-Kommission die
Zinsen der Anleihen nicht zahlen kann. Wenn die Mitgliedstaaten für die Kredite
nur mit ihrem Anteil am EU-Haushalt geradestehen, wäre die gesamtschuldnerische
Haftung, die bei Euro-Bonds vorgesehen wäre und bei der im Extremfall
Deutschland für alle gemachten Schulden haften müsste, vermieden.“
Die
Hoffnung, dass Deutschland nur anteilig für die EU-Schulden haften müsse, ist
natürlich trügerisch: Rein formal mag das richtig sein; politisch würden die
anderen Länder und die Finanzinvestoren im Ernstfall schon dafür sorgen, dass
Deutschland (und die anderen soliden Länder in der EU) die Zeche bezahlen
müssten.
Die moralische Dimension - jenseits unmittelbarer
Eigeninteressen
In der
moralischen Dimension ist es tragisch, dass sich hier zwei völlig
unterschiedliche „Schadensstränge“ vermischen. Im Internet hatte ich eine sehr
gelungene Formulierung dafür gefunden. Mittlerweile ist sie dort spurlos
verschwunden, weil offenbar politisch unkorrekt. Richtig ist sie dennoch (oder
gerade deshalb!):
„Italien
ist unverschuldet zum Epizentrum der Viruskrise geworden,
aber Italien ist nicht unverschuldet
überschuldet. Solange die Euromitgliedsländer autonom über ihre Politik
entscheiden, wäre es falsch, sie gemeinsam für die Konsequenzen dieser Politik
haften zu lassen.“
Von daher steckt
unser Deutschland in einer Art Zwickmühle: Einerseits sind die Bitten um
Unterstützung nachvollziehbar, weil u a. Italien und Spanien tatsächlich
unverschuldet in ganz besonderem Ausmaß von der Coronakrise gebeutelt wurden.
Andererseits lassen die betroffenen Länder aber keinerlei Eigenanstrengungen
erkennen, jenseits der finanziellen Dimension etwas für ihren wirtschaftlichen
Aufschwung zu unternehmen.
Dem
gegenüber müsste die deutsche Regierung mit aller Entschiedenheit klarmachen,
dass unsere Steuerzahler keine Melkkühe sind und dass, wenn Deutschland
finanziell hilft, es dann auch seinerseits einen starken moralischen ANSPRUCH gegen
diese Länder hat: Nämlich darauf, dass diese nun auch von sich aus ihre
ursprünglich keineswegs Corona-bedingten Ungleichgewichte im Staatshaushalt mit
aller Ernsthaftigkeit und allem gebotenen Nachdruck angehen. Aber offenbar
fehlt der Bundesregierung dazu der Mut - und die Politiker der Schlender-Länder
sind natürlich wahltaktisch nicht dazu motiviert, von ihren Wählern
ANSTRENGUNGEN zu verlangen. Schließlich sind auch in Deutschland
Nikolaus-Politiker allemal beliebter als Knecht-Rupprecht-Erzieher. Und leider
gibt es, wie wir oben gesehen haben, genügend Germanen, die naiv und
unreflektiert auf der Seite der anderen Länder stehen und vehement deren
Förderung fordern, aber den begründeten Wunsch, die Süd-Länder möchten jegliche
Förderung ernsthaft als „Hilfe zur Selbsthilfe“ zu verstehen, also ihre
wirtschaftshemmenden Strukturen reformieren, als unzumutbare Einmischung in
fremde Angelegenheiten ablehnen.
Die
eigentlich gebotene Reaktion Deutschlands (sowie der anderen „Nord-Europäer“)
wäre die Forderung nach Auflösung der Europäischen Währungsunion und nach einem
„Rollback“ der europäischen Zentralisierungs- und Umverteilungstendenzen. Das werden
wir nicht erleben; stattdessen werden die deutschen Blockparteien (also die
schwarz-gelb-grün-rote Einheitsfront der Kartellparteien) dem schlechten Geld
immer mehr gutes (Steuer-)Geld nachwerfen. Die Stampede der verblödeten
Büffelherde ist in vollem Gang - oder der Lemmingswettlauf nach den
Meeresklippen. Wer sich dieser entfesselten Dumpfbackenbande in den Weg zu
stellen versucht, wird mit Hass und Gewalt verfolgt, mit Zensur und
Geheimdienstoperationen drangsaliert. Insoweit kann man schon von einem
regelrechten „Regime“ sprechen, das Deutschland fest in seinen Beutekrallen
gefangen hält.
Nachträge zum analytischen Teil:
25.04.2020:
Zur (dramatischen) wirtschaftlichen Lage der Reisebus-Unternehmen vgl. den
heutigen FAZ-Bericht „Wegen Corona-Stillstand : Kommen Nothilfen
für Busunternehmen?“.
26.04.2020:
Einen informativen Kommentar von Marco F. Gallina bringt heute die JUNGE
FREIHEIT unter der Überschrift „Deutsch-italienisches Verhältnis. Moralische
Erpressung“:
„Bis heute ist Paris, nicht Rom, der
eigentliche Gegenspieler Berlins. Daß Deutschland Großbritannien als
Bündnispartner in europäischen Fiskalfragen zugunsten der Hasardeurstücke in
den Jahren ab 2008 verspielte, kann neben der Migrationskrise als größter
Fehlschlag der Kanzlerschaft Angela Merkels verbucht werden. Ein Verharren in
der Opferrolle bietet sich daher weder für die Italiener noch die Deutschen an.
Die Lega von Matteo Salvini hat am Freitag gezeigt, daß es hier nicht um
Nationen, sondern um übernationale Kämpfe geht. Sie hat im EU-Parlament gegen
Eurobonds gestimmt – weil sie verstanden hat, daß Bonds durch neue Steuern
finanziert werden müssen, möglicherweise sogar EU-Steuern.“
Die
Euro-Gauner versuchen mit allen Tricks, uns Deutsche für anderer Staaten
Schulden haftbar zu machen. Bereits am 21.04.2020 hatte die FAZ unter „EZB-Aufsicht plant Bad Bank“
gemeldet: „Die Bankenaufsicht der
Europäischen Zentralbank (EZB) hat in Brüssel eine Bad Bank vorgeschlagen, in
die Banken notleidende Kredite auslagern und so ihre Bilanzen entlasten können.“
27.04.2020:
Die Augsburger Allgemeine setzt ihre
Kampf-Kampagne gegen die deutschen Steuersklaven fort, mit einem weiteren „Exklusivinterview“.
Diesmal ist die Reihe an Stefan Schaible,
der als „Global Managing Partner“ der
Unternehmensberatung Roland Berger „gemeinsam
mit zwei weiteren Kollegen für das weltweite Geschäft verantwortlich ist.“
Und selbstverständlich ebenfalls für Eurobonds trommelt:
„Angesichts des dramatischen Abschwungs muss
man sich in Europa jetzt solidarisch die Hand reichen. Diese Bonds sollten aber
mit harten Auflagen verbunden sein, die auch Einschnitte nach sich ziehen und
Restrukturierungsmaßnahmen umfassen.“
Letzteres
ist natürlich völlig illusorisch. Unser Geld greifen die Schlender-Länder
liebend gerne ab; Auflagen werden sie nicht akzeptieren. Wenn wir also den Südländern
eine Paket nach den Vorstellungen von Schaible anbieten würden, würden wir uns
selbst in die Falle manövrieren, denn die Hälfte des Weges in die Hölle hätten
wir dann selber schon gebahnt.
„Wenn wir den Euro als Reservewährung stärker
etablieren möchten, ist Stabilität essenziel. Und ganz unabhängig von Corona:
Gemeinsame Bonds würden uns mehr Selbstbewusstsein geben und wir würden in der
Finanzwelt eine stärkere Rolle spielen.“
Ja: Zu
Lasten der deutschen Steueresel! Auf ein derart teuer erkauftes „Selbstbewusstsein“
kann ich gerne verzichten!
[Frage] „Bonds für ein stärkeres Europa?“
Schaible: „Ja, wenn man in einer Welt, in der sich die
Machtblöcke verschieben, bestehen will. Die USA werden durch die Pandemie
stärker unter Druck kommen und noch stärker nationalistische Reflexe zeigen.
Deshalb muss Europa eine stärkere Rolle übernehmen. Das betrifft das
Währungssystem, ein Sanktionsregime und die Außenpolitik. Europa braucht
gemeinsame Finanzmechanismen. Wir müssen aktiv darauf hinarbeiten, denn wir
dürfen die Gefährdung der Stabilität des Euro nicht unterschätzen.“
Heißt auf
gut Deutsch: Koste es, was es wolle, die deutschen Dukatenscheißer sollen für
die „Stabilität“ der völlig
verkorksten Euro-Währung zahlen. (Und der Rest - „stärkere Rolle übernehmen“ - ist pure Großmannssucht; wohin die
führt, hat Deutschland, auf andere Weise, bereits zweimal erlebt!
Wenn es darum geht, die deutschen Dummbatze für den Euro zu versklaven, gehen Finanzinteressen und Linksradikale Arbeiterverräter eine unheilige Allianz ein. In der linksaußen stehenden Zeitung „taz“ verlegt sich deren Wirtschaftsredakteurin Ulrike Herrmann sogar auf kackdreistes Lügen, um die Germanensklaven für Europa zu „ver-haften“. In ihrem Artikel „EU-Streit um Coronabonds: Kein Land geht pleite“ vom 23.04.2020 behauptet sie rotzfrech:
„Italien hat hohe Staatsschulden – aber die ..... stammen noch aus der Zeit der Lira …...“
Italien
hat, genau wie Deutschland, Anfang 2002 den Euro eingeführt. 2001 betrugen
die italienischen Staatsschulden knapp 1,4 Billionen €. In Zeiten des Euro
sind diese Schulden munter in die Höhe geklettert. 2016, also nur 15 Jahre
später, waren
es bereits gut 2,2 Billionen. Tatsächlich stammen also nur rund 64% der
heutigen Staatsschulden noch aus Lira-Zeiten; 36% hat Italien in Euro-Zeiten
noch hinzugefügt. Und dass, obwohl das Land zu Euro-Zeiten lediglich
5% seines Bruttoinlandsproduktes für die Schuldentilgung aufwenden musste,
gegen 10% zu Lira-Zeiten. Jedenfalls in den Jahren 2000 - 2016 hatte Italien ständig
Haushaltsdefizite. Es ist also ein Lobby-Märchen, dass „Italien ….. in den vergangenen zwanzig Jahren eisern gespart“
hätte.
Der nächste Blott mit der (durchaus doppelsinnigen) Überschrift "Coronabonds? Wir werden euch helfen!" untersucht, ob es vielleicht doch einen Weg gibt, wie Deutschland Europa, aber auch sich selber, helfen kann, OHNE dass die Schlender-Länder mal eben den deutschen Steuerdummies in die Taschen greifen dürfen.
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Der nächste Blott mit der (durchaus doppelsinnigen) Überschrift "Coronabonds? Wir werden euch helfen!" untersucht, ob es vielleicht doch einen Weg gibt, wie Deutschland Europa, aber auch sich selber, helfen kann, OHNE dass die Schlender-Länder mal eben den deutschen Steuerdummies in die Taschen greifen dürfen.
ceterum censeo
Wer alle Immiggressoren der Welt in sein Land lässt, der
ist nicht "weltoffen":
Der hat den A.... offen!
Textstand vom 27.04.2020
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