Dienstag, 15. November 2011

Die europäische Schuldenkrise nimmt kein Ende - wie ich schon Ende 2009 vorausgesehen hatte.


"Wer dumm genug, - also z. B. Deutschland -, seine gebenden Hände in diese Hexenkessel der Finanzmärkte einzutauchen, wird sie als Brühwürstchen wieder herausziehen. Und wer den Investoren oder Spekulanten auch nur den kleinen Finger reicht, dem werden sie zum Dank die ganze Hand greifen. Dann zahlt nicht mehr nur Griechenland Strafzinsen, sondern auch der deutsche Bundeshaushalt wird noch fröhlicher geplündert, als die Hornissenkoalition das ohnehin schon jetzt tut."

 Diesen Satz hatte ich (ohne die jetzt eingefügte Hervorhebung) am 31.12.2009 in meinem Blott "Widersprüchliche Signale zum Griechenland-Bailout: Machtkampf im Zentralkomitee der CDU/CSU/FDP-Hornissenkoalition?" veröffentlicht.

Und jetzt kommen die Granateneinschläge ganz nahe an Deutschland heran:
Unter "Steigende Renditen. Die Staatsschuldenkrise erreicht Kerneuropa" berichtet Gerald Braunberger auf FAZ.net vom 15.11.2011:
"In der vergangenen Woche begannen die Renditen in Frankreich und Österreich zu steigen - nun erfasst der Aufwärtstrend die Staatsanleihen aus den Niederlanden und Finnland."

Das war zu erwarten: 'Die Finanzmärkte' wollen alles: Mit Haut und Haaren die europäischen (und insbesondere natürlich die braven deutschen) Steuerzahler versklaven.
Hätte man Griechenland den Bach runtergehen lassen, hätten die Finanzintermediäre schnell gemerkt, dass Europa nicht erpressbar ist.

"Die "Griechenland-Rettung" hat den Finanz-Hyänen die Angst in den Augen der Politik gezeigt, die panische, und aus deutscher Sicht absolut irrationale Furcht um die Kompletterhaltung der völlig zerrütteten Eurozone. Jetzt reißen die Wölfe ihr Wild: Sämtliche Bürger der Eurozone haben die Besitzenden nun zu ihren Tributsklaven gemacht, geführt von verängstigten Politikhasen, und herdengetriebenen Zeitungsschreibern.
Doch die Politik preist sich, die Medienmeute preist die Politik, und den Preis zahlen wir, die Steuerzahler!
"


Im Gegensatz zu dem, was man überall lesen kann (bzw. leider überall lesen muss), verschärft sich die europäische Schuldenkrise nicht trotz der eilfertigen Geldversüdung gen Griechenland. Sondern wegen dieser!
Insofern reagieren die Finanzmärkte auf die Idiotie der Politik nicht anders als Privatpersonen auf Idioten reagieren: sie zollen ihnen keinen Respekt.


Nachtrag: s. a. "Staaten in Finanznot: Kerneuropa droht der Finanz-GAU", Financial Times Deutschland, ebenfalls von heute.
Und im Handelsblatt: "Finanzmärkte: Investoren attackieren Kern-Europa":
"Die Investoren suchen das nächste Ziel: Nach den Schuldenstaaten sind jetzt auch die Länder in der Mitte Europas dran. Händler sprechen von Hysterie. Was die Märkte in Wahrheit wollen: Mehr Geld aus der Notenpresse."
Ja, auch die EZB hat den Fehler gemacht, den Märkten den kleinen Finger zu geben! (Vgl. zu den Forderungen an die Europäische Zentralbank auch: "Zentralbank als Krisenfeuerwehr: EZB im Schwitzkasten der Begehrlichkeiten", HB 11.11.11).
Die WELT meldet über den Rentenmarkt heute: "Staatsanleihen. Nur Deutschland ist sicher, alles andere geht unter". Bald werden auch wir untergehen!
Die deutschen Ökonomen übernehmen den Panikmodus (bzw. die Interessenperspektive!) ihrer angelsächsischen Großmeister: "Ökonomen fordern stärkeres Einschreiten der EZB" meldet das Wirtschaftsblatt.
In der Wirtschaftswoche hält Malte Fischer gewissermaßen gegen: "Euro-Bonds: Vergifteter Rat. Die fünf Wirtschaftsweisen machen sich zum Fürsprecher von Euro-Bonds. Das ist fatal."


 
ceterum censeo
Der Wundbrand zerfrisst das alte Europa,
weil es zu feige ist ein krankes Glied zu amputieren!


POPULISTISCHES MANIFEST
(für die Rettung von ? Billionen Steuereuronen!):
Ein Gespenst geht um in Deutschland - das Gespenst einer europäischen Transferunion und Haftungsunion.
Im Herzland des alten Europa haben sich die Finanzinteressen mit sämtlichen Parteien des Bundestages zu einer unheiligen Hatz auf die Geldbörsen des Volkes verbündet:
·        Die Schwarzen Wendehälse (die unserem Bundesadler den Hals zum Pleitegeier wenden werden),
·        Die Roten Schafsnasen (vertrauensvoll-gutgläubig, wie wir Proletarier halt sind),
·        Die Grünen Postmaterialisten (Entmaterialisierer unserer Steuergelder wie unserer Wirtschaftskraft),
·        Die machtbesoffenen Blauen (gelb vor Feigheit und griechisch vor Klientelismus), und selbstverständlich auch
·        Die Blutroten (welch letztere die Steuergroschen unserer Witwen, Waisen und Arbeiter gerne auflagenlos, also in noch größerer Menge, gen Süden senden möchten).
Wo ist die Opposition im Volke, die nicht von unseren Regierenden wie von deren scheinoppositionellen Komplizen als Stammtischschwätzer verschrien worden wäre, wo die Oppositionspartei, welche sich der Verschleuderung der dem Volke abgepressten Tribute an die europäischen Verschwendungsbrüder wie an die unersättlichen Finanzmärkte widersetzt hätte?
Zweierlei geht aus dieser Tatsache hervor:
Das Volk wird von fast keinem einzigen Politiker als Macht anerkannt.
Es ist hohe Zeit, dass wir, das Volk, unsere Anschauungsweise, den Zweck unserer Besteuerung und unsere Tendenzen gegen die fortgesetzte Ausplünderung durch das Finanzkapital bzw. durch die Bewohner anderer Länder und durch seine/deren politische Helfershelfer vor der ganzen Welt offen darlegen und dem Märchen von dem grenzenlosen Langmut der Deutschen den Zorn des Volkes selbst entgegenstellen.

Textstand vom 15.11.2011

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