Schon lange bevor die Unterstützung Griechenlands auf der politischen Agenda stand (aber schon in der öffentlichen Debatte war), nämlich im Februar 2009, hatte ich u. d. T. "Lässt Klingklax sich klaglos beklauen? Keine Euro-Anleihen zur Rettung der Mittelmeer-Länder! Keine deutschen Steuergelder gen Süden senden!" einen ersten Beitrag zu diesem Thema veröffentlicht:
"Die abgewirtschaftete Londoner Finanzwelt wackelt mit der Feder, und gehorsam kotzen uns Deutschlands Publizisten das Wiedergekäute vor die Füße:
Der deutsche Steuerzahler soll zum Dukatenscheißer für die europäischen Südländer werden - Griechenland, Italien, Portugal; vielleicht braucht Spanien ja auch noch Geld: egal, ab damit, sendet unser Geld gen Süden! Begründung ist, wie schon bei der Bankenrettungsgeldvernichtungsorgie, die unbedingte Notwendigkeit, die Verantwortlichkeit gegenüber Gott und der Welt und, ach ja, auch unseren eigenen Interessen."
Am Silvestertag des Jahres 2009 hatte ich vorhergesagt (und hier kürzlich daran erinnert), dass es den Finanzakteuren nicht um den kleinen Finger (Griechenland) geht, sondern dass sie die ganze Hand - eine europäische Haftungsunion zu Lasten Deutschlands - erzwingen wollen:
"Wer dumm genug, - also z. B. Deutschland -, seine gebenden Hände in diese Hexenkessel der Finanzmärkte einzutauchen, wird sie als Brühwürstchen wieder herausziehen. Und wer den Investoren oder Spekulanten auch nur den kleinen Finger reicht, dem werden sie zum Dank die ganze Hand greifen. Dann zahlt nicht mehr nur Griechenland Strafzinsen, sondern auch der deutsche Bundeshaushalt wird noch fröhlicher geplündert, als die Hornissenkoalition das ohnehin schon jetzt tut."
Nachdem das internationale Finanzverbrechen seine Ziele bislang noch nicht vollumfänglich erreichen konnte (trotz solidarischer Unterstützung durch Deutschlands rosarote Arbeiterverräter), hat es am Donnerstag, 24.11.2011, seine Masken ein wenig gelüftet.
Was bisher noch als Folge unkoordinierter Handlungen einzelner Marktakteure angesehen werden konnte, trat an diesem Tag in einer Konstellation auf, die eine generalstabsmäßig geplante Verschwörung wahrscheinlich macht.
Günther Lachmann, Journalist der WELT und schon seit langem ein Eurettungsskeptiker (vgl. z. B. seinen Artikel "Der Weg der Europäer in die Knechtschaft" vom 16.06.2011), hat am Donnerstag, 24.11.2011, in seinem Artikel "Euro-Bonds.Europa hat sich gegen Angela Merkel verschworen" darauf aufmerksam gemacht, dass an diesem Tage und am vorangegangenen Mittwoch fünf Ereignissen gleichzeitig eingetreten sind, deren Zusammentreffen kein verständiger Beobachter der Entwicklung noch als einen Zufall ansehen kann:
- Absturz des Euro
- Die Rating-Agentur Fitch stufte die Kreditwürdigkeit Portugals auf Ramschniveau herab.
- Trotz der schlechten Lage der britischen Wirtschaft überstiegen an diesem Tag die Refinanzierungskosten des deutschen Staates plötzlich diejenigen der Briten.
- Die Zinsen für italienische Staatsanleihen kletterten über die kritische Sieben-Prozent-Marke.
- Am Mittwoch wollte Deutschland für sechs Milliarden Anleihen versteigern, konnte aber nur Papiere 3,6 Milliarden Euro absetzen. Waren es wirklich "die Märkte", die da der bedeutendsten wirtschaftlichen und politischen Kraft Europas ihr Misstrauen aussprachen? Oder handelte es sich um eine konzertierte Aktion, ein abgekartetes Spiel der internationalen (also insbesondere angelsächsischen!) Hochfinanz (mit gleich laufenden Interessen in Luxemburg)? Das Ziel: Deutschlands Zustimmung zu der von der EU-Kommission vorangetriebenen Einführung von Eurobonds zu erzwingen. (Wobei die Kommission die "Eurobonds" zu Propagandazwecken in "Stabilitätsbonds" umbenannt hat: eine Sprachpanscherei, wie sie dem Nazi-Propagandisten Joseph Goebbels alle Ehre gemacht hätte!)
ceterum censeo
Der Wundbrand zerfrisst das alte Europa,
weil es zu feige ist ein krankes Glied zu amputieren!
POPULISTISCHES MANIFEST
(für die Rettung von ? Billionen Steuereuronen!):
Ein Gespenst geht um in Deutschland - das Gespenst einer europäischen Transferunion und Haftungsunion.
Im Herzland des alten Europa haben sich die Finanzinteressen mit sämtlichen Parteien des Bundestages zu einer unheiligen Hatz auf die Geldbörsen des Volkes verbündet:
· Die Schwarzen Wendehälse (die unserem Bundesadler den Hals zum Pleitegeier wenden werden),
· Die Roten Schafsnasen (vertrauensvoll-gutgläubig, wie wir Proletarier halt sind),
· Die Grünen Postmaterialisten (Entmaterialisierer unserer Steuergelder wie unserer Wirtschaftskraft),
· Die machtbesoffenen Blauen (gelb vor Feigheit und griechisch vor Klientelismus), und selbstverständlich auch
· Die Blutroten (welch letztere die Steuergroschen unserer Witwen, Waisen und Arbeiter gerne auflagenlos, also in noch größerer Menge, gen Süden senden möchten).
Wo ist die Opposition im Volke, die nicht von unseren Regierenden wie von deren scheinoppositionellen Komplizen als Stammtischschwätzer verschrien worden wäre, wo die Oppositionspartei, welche sich der Verschleuderung der dem Volke abgepressten Tribute an die europäischen Verschwendungsbrüder wie an die unersättlichen Finanzmärkte widersetzt hätte?
Zweierlei geht aus dieser Tatsache hervor:
Das Volk wird von fast keinem einzigen Politiker als Macht anerkannt.
Es ist hohe Zeit, dass wir, das Volk, unsere Anschauungsweise, den Zweck unserer Besteuerung und unsere Tendenzen gegen die fortgesetzte Ausplünderung durch das Finanzkapital bzw. durch die Bewohner anderer Länder und durch seine/deren politische Helfershelfer vor der ganzen Welt offen darlegen und dem Märchen von dem grenzenlosen Langmut der Deutschen den Zorn des Volkes selbst entgegenstellen.
Textstand vom 25.11.2011. Gesamtübersicht der Blog-Einträge (Blotts) auf meiner Webseite http://www.beltwild.de/drusenreich_eins.htm. Soweit die Blotts Bilder enthalten, können diese durch Anklicken vergrößert werden.
Die in dem Kommentar aus Griechenland beworbene Webseite habe ich besucht und dort den folgenden Kommentar eingetragen (mal schaun, ob er freigegeben wird):
AntwortenLöschen"Das Wort "Hayvan" —laut Lexikon— bedeutet "Vierfüßler" (Tier). Es wird metaphorisch dazu benutzt, um einen Menschen, der sich wie ein Vierfüßler benimmt, zu beschreiben ...Einen bestimmten "Vierfüßler" aber, nicht den im Sinne der unmenschlichen Bestie, sondern den im Sinne des bis zur Blödheit reichenden gehirnlosen Geschöpfes."
[Das ist ein Zitat aus dem Webseitentext]
Ja, DIESE Beschreibung trifft leider auf uns Deutsche zu, zumindest auf die deutschen Politiker:
Wer so viele deutsche Steuergelder einerseits an die Anleihebesitzer, und andererseits an ein fremdes Land (Griechenland) bezahlt, der ist wirklich ein blödes gehirnloses Geschöpf.
Intelligent wäre es, wenn Deutschland NICHTS von Griechenland verlangen würde - aber vor allen Dingen auch NICHTS an und nichts für Griechenland bezahlen!
Schön, dass unter den Griechen zumindest diese Partei hier offenbar der gleichen Meinung ist wie ich und 80% des deutschen Volkes!