„Du glaubst zu schieben, und du wirst geschoben“
Über das Leben meines Vaters vor meiner Geburt (bei der er 43 Jahre alt war) hatte ich bereits im 2. Teil berichtet.
Aufgewachsen war er im Bielefelder Ortsteil Schildesche, mit 6 Geschwistern, bei denen die Eltern Mühe hatten, die Kinder durchzubringen. Das Zitat in der Überschrift entstammt einem Lied, dass mein Vater 1939 anlässlich der 1000-Jahr-Feier der Gemeinde (heute Ortsteil von Bielefeld) auf Plattdeutsch über seine Jugendzeit gedichtet und komponiert hatte und das ich ebenfalls im 2 Teil eingestellt habe.
Nachdem ich mich im 3. Teil der Verwandten mütterlicherseits erinnert habe, folgt hier nun die Verwandtschaft meiner Vaterseite, untermischt mit einigen anderen Kindheitserinnerungen.
Krustenkandis und Margarinefigürchen
Vaters Schwester Tante Klara war die Frau von Wilhelm ("Willi") Linnemann und wohnte in der Bleichstraße. Sie war kinderlos und hatte wohl kein gutes Leben mit ihrem Ehemann; die Verwandten haben sie jedenfalls immer bedauert, wenn sie über sie sprachen. „Onkel Willi“ war selbständiger Herrenschneider (mein Vater ließ sich einmal einen Anzug bei ihm machen; vielleicht hat er sogar auch für mich mal was genäht) und ansonsten im doppelten Wortsinne „ein Lipper“. Das heißt, er kam aus dem einstigen Fürstentum Lippe-Detmold und war extrem sparsam, vulgo geizig. (Vielleicht hat er aber auch einfach nur wenig verdient und sich geschämt, das zuzugeben? Ein "verschämter Armer", sozusagen?)
Trotzdem hatte Tante Klara (auf dem Foto rechts) immer etwas
für mich wenn wir – oder ich allein – dort hinkamen. Außer Krustenkandis
(unregelmäßige braune Brocken mit Bindfäden drin: köstlich und heute nur noch kostspielig im Teegeschäft zu bekommen!) beschenkte sie mich immer mit
Margarinefigürchen (Wikipedia: „Margarinefigur“), die mir große Freude bereitet haben.
Mit zunehmendem Alter verliert man die
kindliche Begeisterung an diesen Spielzeugen und irgendwann haben wir sie
verschenkt oder weggeworfen. Später habe ich mir oft gewünscht, ich
hätte sie aufbewahrt. Aber ziemlich
sicher hätte sich auch dort die kindliche Faszination an diesen (meist
gelblich-weißen) Kunststofffiguren nicht mehr eingestellt.
Auf Flohmärkten habe ich sie
gelegentlich noch gesehen, doch hat es mich (anders als diesen
Sammler) nicht gereizt,
mir eine neue Sammlung zusammenzukaufen: Es wären ja nicht diejenigen gewesen,
die Tante Klara mir geschenkt hatte, mit denen ich gespielt hatte und die mir
ans Herz gewachsen waren. (Trotzdem tut es weh, sie so durcheinander gewürfelt
zu sehen wie in diesem Blogpost. Obwohl natürlich auch meine Figuren
in einem Kasten herumflogen.)
Meist waren die Figuren eher einfach,
Tiere, Zäune, (Bauern-)Häuser usw. Aber gelegentlich war Spannenderes dabei:
Boote z. B. (wie auf dieser Webseite oben abgebildet).
Meinem Gedächtnis besonders eingeprägt
hat sich die Rheinpfalz bei Kaub. Die habe ich mit meiner Frau später (sehr
spät: Wir waren schon längst aus Frankfurt nach dem noch weiter entfernten
Wächtersbach umgezogen) einmal besucht.
Auch Onkel Willy hütete eine
Schatzsammlung: Er war in den 20er und 30er Jahren durch Deutschland gereist
und hatte Stadtpläne und Touristenbroschüren aufbewahrt; einmal hat er sie mir
gezeigt. Es hat ihm wohl weh getan, dass er nicht mehr umherreisen konnte.
Seltsam: Während ich über ihn schreibe,
kommt mir schemenhaft sein Gesicht wieder vor Augen. Etwas eckig, runde Backen,
leichte Knollennase, meist (verschmitzt? unangenehm?) lächelnd. In seinem
Schneideratelier stand ein abgewetzter Lesersessel, eigentlich ein "Heiligtum," in dem ich jedoch dann und wann sitzen
durfte.
Eine unschöne Erinnerung habe ich in
diesem Zusammenhang allerdings auch, und die ist unauslöschlich. Das hat
freilich weder mit Tante Klara noch mit Onkel Willy zu tun; wohl aber mit dem
Haus, in welchem die wohnten.
Beim Spielen mit anderen Kindern im Hof
bin ich mit dem linken Knie auf einen irgendwie hervorstehenden Gullideckel
gefallen. Das hat furchtbar geblutet und geschmerzt, und die Narbe davon (die
mich freilich jetzt nicht weiter stört) ist mir bis heute „erhalten geblieben“.
Da fällt mir noch ein: Irgendwo in
jener Gegend gab es in jener Zeit einen „Lumpensammler“ bzw. Alteisenhändler.
Gelegentlich habe ich Metall dort hingebracht und bekam auch Geld dafür.
Überhaupt fuhren die Lumpensammler in
den frühen Nachkriegsjahren noch durch die Stadt, hielten hier und dort an,
signalisierten ihre Anwesenheit mit einer Glocke und riefen „Lumpen,
Alteisen, Papier: Ausgeschlagene Zähne, die sammeln wir!“ (Wobei die
„ausgeschlagenen Zähne“ natürlich eine parodistische Ergänzung von uns Kindern
waren.)
Sommeräpfel
Tante Guste [eigentlich wohl: Augusta oder Auguste]
wohnte mit ihren Kindern (und Ehemann; von dem haftet mir aber nur noch eine
schattenhafte Spur im Gedächtnis) in einem kleinen Häuschen mit Garten am (oder
im?) Wellensiek. (Auch so ein seltsamer Name, genau wie
„Ubbedissen“.)
Schmackhaft waren die Klaräpfel, die
man im Sommer von den Apfelbäumen in ihrem Garten pflücken durfte. Ich war halt schon
damals ein kleiner Hedonist.
Auch ihr gütig lächelndes Gesicht hat
sich mir eingeprägt; mit einem Hautgewächs am Auge.
Insgesamt war es dort draußen schön
ruhig und ländlich, während bei uns in der Oelmühlenstr. nicht nur Autos (und in den ersten Nachkriegsjahren sogar noch Pferdefuhrwerke) Lärm machten, sondern vor
allem die Straßenbahn.
Dieses Foto, wohl mit ihren Töchtern und Enkelin (Gabriele? Erinnere mich nur vage) ist vermutlich nicht lange vor ihrem Lebensende entstanden:
Dieses Foto, wohl mit ihren Töchtern und Enkelin (Gabriele? Erinnere mich nur vage) ist vermutlich nicht lange vor ihrem Lebensende entstanden:
Ladensterben
„Kombiniere, ich kombiniere bereits“.
Das pflegte Nick Knatterton zu sagen, und diese Cartoon-Serie war in der
Illustrierten „Quick“ zu lesen.
Die ist 1992 eingegangen – wie
überhaupt vieles von dem eingegangen ist, was meine Jugendzeit ausmachte. So z.
B. sämtliche drei Lebensmittelläden, die es im Umkreis von ca. 100 m um unser
Wohnhaus gab:
·
Fart(h)mann(?), an
der Ecke Oelmühlenstr./Bielsteinstr. Man musste einige Treppenstufe hochgehen
und kam dann in einen kleinen Tante-Emma-Laden. Der war relativ teuer; ab und
an kauften meine Eltern (bzw. ich in deren Auftrag) dennoch dort ein: Aus
Dankbarkeit, weil sie dort während des Krieges oder in den Hungerjahren vor der
Währungsreform ab und an vermutlich Lebensmittel ohne die damals eigentlich
obligaten Rationierungsmarken erhalten hatten. Dieser Laden gab als erster auf;
er war einfach nicht mehr konkurrenzfähig.
· Der „Konsum“,
ein etwas größeres (aber nach heutigen Maßstäben ebenfalls kleines) Geschäft
Ecke Oelmühlenstr./August-Bebel-Str. (Heute ist dort lt. OSM-Karte das „Sport
Café Arena“ drin.) Der vollständige Name war „Konsumgenossenschaft“. Man hat dort wohl nicht rechtzeitig auf die
Veränderungen im Handel (Discount- und Verbrauchermärkte) reagiert; außerdem
kam es zu riesigen kriminellen Manipulationen. So musste der Konzern, der zuletzt
als „co op AG“ firmierte, zerschlagen werden. Zu diesem
Zeitpunkt war der Eckladen in unserer Nachbarschaft aber schon lange
geschlossen. (Die Organisation war gewerkschaftsnah; die deutschen Gewerkschaften
haben so ziemlich alle großen Unternehmen, an denen sie maßgeblich beteiligt
waren, in den Sand gesetzt: Bank für
Gemeinwirtschaft – vgl. auch unten
- und Neue Heimat. In Italien blühen die Co Op-Läden nach wie vor; wir haben dort schon oft
eingekauft. In den letzten Jahren z. B. in einem kleinen und verwinkelten Laden
in Perugia, einem anderen in Pienza und einem großen modernen Supermarkt in San
Gimignano, direkt am Busparkplatz.)
· Besonders gerne
kaufte ich beim „Tengelmann“ (lief zeitweise unter der Marke „Kaisers
Kaffeegeschäft“ desselben Konzerns) ein. (Wenn es sich um das Haus
August-Bebel-Str. 128 handelte, dann befindet sich dort heute der „Drugstore“, ein wohl arabisches Geschäft, das sich als „Tabakwarenladen“
bezeichnet.) Im „Tengelmann“ gab es Rabattmarken-Heftchen, für die man, wenn
sie vollgeklebt waren (Einkäufe für 50,- DM) 3% rückvergütet bekam, also 1,50
DM. (Das war der Maximalrabatt unter dem damals – ursprünglich 1933
von den Nazis – noch streng
reglementierten Wettbewerbsrecht.) Dieses Geld durfte ich behalten. Dasselbe
hatte es vorher auch beim „Konsum“ gegeben; vermutlich hatte der aber schon
früher dicht gemacht, so dass es in meiner Erinnerung in den Hintergrund
rückte.
In meiner frühesten Kindheit gab es sogar noch einen Milchladen (in der Ravensberger Straße zwischen Mittel- und August-Bebel-Straße). Dort wurde die Milch "lose" verkauft, d. h. in die mitgebrachte Milchkanne reingepumpt. (Später sahen wir diese Milchkannen - manche emailliert, manche aus Aluminium - häufig auf Flohmärkten.)
In meiner frühesten Kindheit gab es sogar noch einen Milchladen (in der Ravensberger Straße zwischen Mittel- und August-Bebel-Straße). Dort wurde die Milch "lose" verkauft, d. h. in die mitgebrachte Milchkanne reingepumpt. (Später sahen wir diese Milchkannen - manche emailliert, manche aus Aluminium - häufig auf Flohmärkten.)
Die Drogerie Kisker (August-Bebel-Str.
Nr. 159/Ecke Ravensberger Str.) existiert gleichfalls längst nicht mehr.
(Vielleicht wurden sogar die damaligen Häuser mittlerweile abgerissen und das
Gelände neu bebaut; jedenfalls habe ich die Bebauung kleinteiliger in
Erinnerung, als die OSM-Karte sie jetzt ausweist.)
Eingegangen sind, wie ich bereits oben
erwähnte, auch die Zigarettenmarken, die ich für meinen Vater holen musste. Der
Tabakwarenladen befand sich an der Ecke Oelmühlenstr./August-Bebel-Str. (Nr.
165). Heute serviert dort das Restaurant „VIP Damaskus“ exotische Speisen.
Ungefähr im (heutigen) Haus Nr. 163
August-Bebel-Straße wurden für einige Zeit nach dem Kriege Backwaren verkauft.
„Bäckerei Unger“ hieß der Laden, wobei ich aber nicht mehr weiß, ob das
wirklich eine Bäckerei war oder lediglich die Verkaufsfiliale einer solchen.
Dort kaufen wir immer das „Brinkmann-Brot“. Außer der Namensidentität hatte das
nichts mit uns zu tun hatte. Es schmeckte aber, besonders in frischem Zustand,
ausgezeichnet. So etwas habe ich später nirgends mehr bekommen und trauere ihm
heute noch nach. Es war wohl vom Typ „Paderborner Landbrot“.
Wenn ich dort als Kind einkaufte, bekam
ich oft ein abgeschnittenes Stück Kruste vom Platenkuchen (Butterkuchen,
Zuckerkuchen) geschenkt. Gelegentlich kauften wir diesen Kuchen auch. Bei
dessen Wikipedia-Beschreibung läuft mir noch heute das Wasser im Munde
zusammen: „Auf dem Teig bilden die Butterflocken nach dem Backen die
typischen Kuhlen“ (und ergeben zuckrige Butterklumpen oder buttrige
Zuckerklumpen).
Eine Köstlichkeit aus der Kindheit war
auch der gekochte (Hinter-)Schinken aus der Metzgerei Schulte, ungefähr
Oelmühlenstr. 4 (Areal heute neu bebaut?); später ungefähr August-Bebel-Str.
120. (Die ganzen Angaben rekonstruiere ich hier nach meiner Erinnerung und dem
OSM-Stadtplan.) Diesen Schinken leisteten wir uns an Festtagen; regelmäßig konnten wir das nicht. Er war stets frisch, mild gesalzen und kam in großen, viereckigen
Scheiben. Ein breiter Rand Speck war auch dran, das gehörte einfach dazu. Auch
einen solchen gekochten Schinken habe ich später nirgends mehr gefunden.
In der Oelmühlenstr. Nr. 3 (oder 5)
bestand ein Laden für Malereibedarf; dort deckten wir uns ein, wenn die Wohnung
zu renovieren war. (Baumärkte kann man damals noch nicht.)
EIN Unternehmen jedoch, das mir aus
Kindertagen vertraut ist, hat die Zeitläufte bis heute überdauert – und sieht von außen noch genauso aus wie damals: Deppe Bestattungen. Die haben auch meine Großmutter und meine
Eltern beerdigt. Ich bin weggezogen und damit denen gewissermaßen von der Schippe gesprungen; indes wird
irgendjemand dereinst auch mich verschaufeln …..
Auf jeden Fall ist das ein krisenfestes
Gewerbe, bei dem sich auch kaum etwas geändert hat. Außer den Friedhofsgebühren:
Die haben die Stadträte – vermutlich nicht nur in Bielefeld – immer höher
geschraubt. Ach ja: Und das Sterbegeld, früher von den Krankenkassen bezahlt, wurde
abgeschafft. Ist ja nur logisch: Wenn das Land immer reicher wird, braucht
keiner mehr Sozialleistungen. Oder so.
Nick Knatterton; 42 Tropfen Lötzinn; Segen
Nun bin ich aber komplett aus der Spur
geraten, denn eigentlich wollte ich von Tante Tilla (Mathilde?), einer weiteren
Schwester meines Vaters und ihrem ehemann „Onkel Heini“ (Heinrich? Weber) berichten. Die
wohnten in der Nähe von Tante Klara, in der parallel zu Bleichstraße
verlaufenden Petristraße.
Wir haben sie häufiger besucht, aber die Gespräche der Erwachsenen langweilten mich. Doch war ich problemlos ruhig zu stellen: Man musste mir nur etwas zum Lesen in die Hand drücken. Das gab es dort (für unsere eigenen Verhältnisse) reichlich: In Form der Illustrierten STERN, HÖR ZU und QUICK.
Der STERN hatte eine Kinderbeilage
namens „Sternchen“. („Sternchen ist das Kind vom Stern / Kinder haben
Sternchen gern“: Ist sogar heute noch bei mir abgespeichert!) und darin
erfreute mich die Zeichenserie „Jimmy das
Gummipferd.“
Die HÖR ZU hielt mit „Mecki“, Micki und anderen Figuren dagegen.
Am liebsten (wohl auch, weil die
Geschichten etwas länger waren) war mir die Comicserie Nick Knatterton“ in der QUICK. Nick Knatterton hatte sämtliche
Stadtpläne der von ihm besuchten Städte im Kopf; ich habe versucht, es ihm
gleichzutun. Aber leider vergeblich.
Später habe ich mir die Serie in
Buchform gekauft; aber auch hier hoffte ich vergebens auf eine Rückkehr der kindlichen Lesefreude.
Mit zunehmendem Alter las ich dann
auch die Berichte usw..
Denen verdanke ich die im Zwischentitel
erwähnten „42 Tropfen Lötzinn“. Eine der Illustrierten brachte eine
Biographie von John D.
Rockefeller als
Fortsetzungsgeschichte. Darin wurde u. a. erzählt, wie der große Rockefeller auch im Kleinen sparte.
Die Transportkanister für das Öl waren mit Lötzinn verschlossen worden; dafür
wurden ursprünglich, glaube, 48 Tropfen aufgebracht. Rockefeller ließ dann
experimentieren; 39 Tropfen waren zu wenig, aber 42 Tropfen waren genau
richtig. Durch diesen Versuch sparte er 40.000 Dollar jährlich.
Zum Rockefeller habe ich es trotzdem
nicht gebracht; aber das ist nur logisch, denn schließlich besitze ich keine Ölquellen.
Aber, ganz ohne Blödsinn: Eigentlich, solte die Lötzinn-Geschichte Pflichtlektüre für alle Politiker und Bürokraten werden, die mit dem Geld der Steuerzahler umgehen. Ganz speziell dürfen wir Bürger vom Verteidigungsministerium "more bang for the buck" erwarten! 😄
Auch an die Lektüre von Fortsetzungsromanen erinnere ich mich. Das war natürlich etwas frustrierend, weil ich die Folgen ja nicht vollständig lesen konnte. Meine, dass Theodor Pliviers Stalingrad-Roman darunter war.
Aber, ganz ohne Blödsinn: Eigentlich, solte die Lötzinn-Geschichte Pflichtlektüre für alle Politiker und Bürokraten werden, die mit dem Geld der Steuerzahler umgehen. Ganz speziell dürfen wir Bürger vom Verteidigungsministerium "more bang for the buck" erwarten! 😄
Auch an die Lektüre von Fortsetzungsromanen erinnere ich mich. Das war natürlich etwas frustrierend, weil ich die Folgen ja nicht vollständig lesen konnte. Meine, dass Theodor Pliviers Stalingrad-Roman darunter war.
Vor ihrem Tode, schon auf dem Krankenbett, haben meine
Frau und ich Tante Tilla noch einmal besucht. Dabei segnete Sie uns. Und dieser Segen hat, sogar bei einem Agnostiker wie mir, bis heute gehalten.
Tante
Erna konnte kochen!
De mortuis nihil
nisi bene ist ja schön und
gut. Aber wenn ich konstatiere, dass sich die Kochkünste meiner Mutter in
Grenzen hielten (ganz im Gegensatz zu denjenigen meiner Ehefrau 😄), dann ist das
einfach eine Tatsache. Und lügen darf man schließlich auch nicht.
Zum Glück muss ich nicht lügen über
Tante Erna, die Ehefrau von Onkel Karl (Brinkmann), dem Bruder meines
Vaters. DIE KONNTE kochen – und wie! Sogar der Kaffee schmeckte bei ihr weitaus
besser als daheim.
Sie war schon über 70, als wir wieder
einmal in familiärer Runde beisammen saßen und irgendwie auf das Thema „Wetter“
gekommen waren. Dazu meinte sie: „Die alten Leute sagen ja ….“. Eine
Sekunde Stille – dann prustete alles los. Heute, wo ich selber über 70 bin,
kann ich diese Denkweise gut nachvollziehen: Auch ich fühle mich absolut nicht
als einer von den „alten Leuten“.
Wir waren häufig bei Onkel Karl und Tante Erna zu Besuch, in der ersten Zeit, bevor sie ihr eigenes Haus bezogen, auch in deren Schrebergarten. Dann habe ich immer mit ihrer etwa gleichaltrigen Tochter Jutta gespielt.
Kein Starfoto; aber zur Erinnerung (1959): Hinten Onkel Karl und Tante Erna; vorn mein Vater und neben ihm "Tante Emmi" (Bohle), die Freundin meiner Mutter:
Vorn auf dem Tisch steht eine Bleikristall-Bowle, natürlich mit Bowle drin. Wahrscheinlich ein kostspieliges und kostbares Objekt; jedenfalls waren meine Eltern sehr stolz darauf. Bei uns jedoch stand sie in den letzten Jahren nur nutzlos herum. Daher habe ich sie kürzlich in Füssen in der "Flohmarktstube" der Kinderkrebshilfe abegeben (wo sie dann sehr schnell verkauft wurde).
Kein Starfoto; aber zur Erinnerung (1959): Hinten Onkel Karl und Tante Erna; vorn mein Vater und neben ihm "Tante Emmi" (Bohle), die Freundin meiner Mutter:
Vorn auf dem Tisch steht eine Bleikristall-Bowle, natürlich mit Bowle drin. Wahrscheinlich ein kostspieliges und kostbares Objekt; jedenfalls waren meine Eltern sehr stolz darauf. Bei uns jedoch stand sie in den letzten Jahren nur nutzlos herum. Daher habe ich sie kürzlich in Füssen in der "Flohmarktstube" der Kinderkrebshilfe abegeben (wo sie dann sehr schnell verkauft wurde).
>>> Teil 4 / Teil 6 (NN)
ceterum censeo
Wer alle Immiggressoren der Welt in sein Land lässt, der ist nicht "weltoffen":
Der hat den A.... offen!
Wer alle Immiggressoren der Welt in sein Land lässt, der ist nicht "weltoffen":
Der hat den A.... offen!
Textstand vom 30.08.2019
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen