Und bei der Reservistenkameradschaft Maultaschen in Brühe (3,50 €).
Er heißt nicht "Altdeutscher Weihnachtsmarkt" und wird überhaupt nicht groß beworben: der Weihnachtsmarkt in Eberbach am Neckar. Aber die Preise sind altdeutsch, also günstig. Es ist ja auch ein "Weihnachtsmarkt der Vereine", nicht ein Weihnachtsmarkt der Marktbeschicker.
Bürde mit Würde trägt der Wappen-Löwe am kleinen Hereinplatze (vor dem Thalheimschen Haus mit seinem charakteristischen Treppengiebel), wo dieser Weihnachtmarkt stattfindet:
Die Kinder singen
Die Eltern fotografieren bzw. filmen
Und die Lehrerin strahlt, das alles so gut geklappt hat.
Auf dem Eberbacher Weihnachtsmarkt gibt es sogar Dinge, die man nicht einmal auf dem Frankfurter Weihnachtsmarkt bekommt: Bierlikör z. B. (1,50 € und ausgesprochen süffig). Oder selbst gebastelte Weihnachtskrippen und Futterhäuschen für Vögel am Stand eines älteren Bastlers.
Die Eberbacher Goten aber sind so jung wie jener Germanenstamm, als er im Kampf gegen Rom in das Morgenlicht der Geschichte eintrat: Mitglieder eines Pfadfinderstammes, und die zuckerüberzogenen (nicht glasierten, wie man sie von den gebrannten Mandeln kennt), durch mühsames Zerhacken einer fest zusammengebackenen Masse gewonnenen gebrannten Erdnüsse schmecken köstlich.
Die Preisangaben habe ich zwecks zukünftiger Vergleiche festgehalten. Denn wenn die amerikanische Notenbank derzeit (und demnächst auch die Europäische Zentralbank?) die Welt panisch mit Geld flutet, können die Preise eigentlich nur steigen. Obwohl teilweise schon jetzt Mondpreise verlangt werden: in einem Bürogeschäft in der Eberbacher Bahnhofstraße kosteten 4 Weihnachtskarten (mit Umschlägen zwar, und auch ganz hübsch, aber nicht außergewöhnlich aufwändig gestaltet) 4,95 € (aufgedruckter Preis).
Also weit mehr als unsere Mittagessen im Zelt der Reservistenkameradschaft, und beinahe das Doppelte der großen Kartoffel-Pfannkuchen-Portion am Stand der Kinderkrippe "Spatzennest" (3,- €).
Weitere Preisangaben für's Archiv: 1,50 heißer Apfelwein; 1,- diverse Fruchtliköre (Himbeer, Heidelbeer usw.). Die Tasse Kaffee bei den Pfadfindern war um 50 ct zu haben.
Und nicht zu vergessen: im evangelischen Gemeindehaus am Leopoldplatz fand ebenfalls ein Weihnachtsmarkt statt, mit geschmackvollen selbstgebastelten Sachen. Wer nicht weiß, dass dort bei einigen Eberbacher Festen ebenfalls kleine Veranstaltungen (Flohmärkte, manchmal auch Kunstausstellungen) ablaufen, findet allerdings nirgends ein Hinweisschild, nicht einmal draußen vor dem Gebäude.
Einen früheren Weihnachtsmarktbesuch in Eberbach am Neckar habe ich in meiner Geschichte "In Eberbach fängt der Süden an" auf der Webseite der e-stories erwähnt und auch kurz beschrieben. Das Zelt mit Feuerzangenbowle der "Deutschritter" Pfadfinder gab es diesmal nicht. Die Geschäfte in der Bahnhofstraße hatten in diesem Jahr auch kaum Glühwein- usw.-Stände aufgebaut; hat sich wohl nicht gelohnt. Uns kann es gleich sein: ein paar Stände am Thononplatz und im Hof hinter dem Thalheimerschen Haus reichen für unseren Bedarf absolut aus.
Wie in Wächtersbach, stehen auch in Eberbach die kleinen Läden zunehmend leer. Hier sind einige zu Wohnungen umgebaut worden; in Eberbach könnte das schwieriger sein: Denkmalschutz, Überschwemmungsgefahr, Touristen vor den Fenstern sind vielleicht Gründe, die einen Umbau verhindern. Damit die Besucher der Stadt wenigstens nicht in gähnende Leere starren müssen, hat man die Aktion KunstSchauFenster entwickelt. (Weitere Informationen zum Kunst-Schau-Fenster.)
Nachtrag 21.12.08:
Einige Eberbacher selbst sind mit ihrem Weihnachtsmarkt ziemlich unzufrieden und glauben, er müsste so sein wie alle anderen auch: vgl. den Diskussionsfaden "Weihnachtsmarkt in Eberbach" auf der Webseite "Eberbach Channel". Sollten die das jemals 'schaffen', werden wir zumindest wegbleiben.
Nachtrag 16.11.09
In diesem Jahr scheint es in Eberbach keinen Weihnachtsmarkt zu geben? Schade; in meiner Zugriffsstatistik registriere ich fast täglich eine oder mehrere Suche(n) nach dem Eberbacher Weihnachtsmarkt, Weihnachtsmarkt Eberbach oder ähnlich!
Nachtrag 19.11.2009:
Jauchzet, frohlocket: auch in diesem Jahr findet der Eberbacher Weihnachtsmarkt statt, und wieder auf dem atmosphärischen Thonon-Platz, unter dem hohen "Mantelturm" der alten Stadtmauer. Wie mir die Organisatorin, Frau Rupp, mitteilte, hat der Eberbacher Weihnachtsmarkt zu folgenden Zeiten geöffnet:
Freitag, 27.11.2009 16.00 - 22.00 Uhr
Samstag, 28.11.2009 09.00 - 22.00 Uhr
Sonntag, 29.11.2009 11.00 - 20.00 Uhr.
Nachtrag 06.12.10
Vom diesjährigen Eberbacher Weihnachtsmarkt, den wir am vorigen Samstag, also am 27.11.2010, besuchten, nahm ich ein nettes Erinnerungsfoto mit:
Ansonsten kann ich mir leider nicht verhehlen, dass dieser Weihnachtsmarkt jedes Jahr etwas nachlässt.
Die Kuchen beim Stand von "Robin Dog" (einer Initiative für Hunde) waren immer noch liebevoll gemacht und nicht teuer (auch wenn ich mir den Preis nicht gemerkt habe); auch den Glühweinpreis erinnere ich nicht mehr, denn wir haben keinen getrunken. Bratwurst haben wir zwar auch nicht gegessen, aber mit 2,50 € erschien sie mir für einen Vereins-Weihnachtsmarkt nicht wirklich preiswert.
Musik - Auftritt von Kindergruppen usw. - haben wir diesmal keine mitgekriegt; wir waren auch nur relativ kurz auf dem Markt; er hatte für uns viel von seiner einstigen Faszination eingebüßt.
Reservistenkameradschaft und "Spatzennest" fehlten; der Markt scheint von Jahr zu Jahr zu schrumpfen?
Textstand vom 06.12.2010. Auf meiner Webseite
http://www.beltwild.de/drusenreich_eins.htm
finden Sie eine Gesamtübersicht meiner Blog-Einträge (Blotts).
Soweit die Blotts Bilder enthalten, können diese durch Anklicken vergrößert werden.
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