Man kann ellenlange Berichte darüber lesen, von welchen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Übeln Griechenland befallen ist. Und ebenso tausende von Statistiken. Dann hat man einen breiten Panoramablick.
Aber manchmal genügt schon eine klitzekleine Information, die vielleicht sogar in einem ganz anderen Zusammenhang auftaucht, um die sozio-ökonomische Verrottung dieses Landes (vor der Krise!) sichtbar zu machen.
Unter der Überschrift "Griechenland: Immobilienmarkt vor dem Zusammenbruch" hatten die Deutsche Mittelstandsnachrichten am 28.10.2012 den Artikel "Landlords struggling due to lack of tenants, new levies" der englischsprachigen Internet-Ausgabe der griechischen Zeitung Kathimerini vom 26.10.12 weiterverbreitet.
Dort erfährt man, dass die Mietrückstände für Wohnimmobilien (bei Geschäftsimmobilien dürfte das nicht anders sein!) bedingt durch die Wirtschaftskrise dramatisch angestiegen sind und mittlerweile bei (von mir aus den Angaben errechnet) um die 50% liegen!
Aber nicht darum geht es mir hier, sondern um die Höhe der Mietrückstände vor der Krise, die in den beiden Artikel ebenfalls angegeben wird:
"The phenomenon of unreliable tenants is of course nothing new, but before the crisis, they only comprised 15 to 20 percent of the total. In the last couple of years, however, their number has increased threefold."
"Vor der Krise lagen Mietrückstände lediglich bei 15 bis 20 Prozent der Mieteinkünfte vor. Die Zahl hat sich inzwischen verdreifacht."
In einer Pressemitteilung des Eigentümerverbandes "Haus und Grund" vom 07.02.2008 unter der Überschrift "2,2 Milliarden Euro - Mietrückstände weiter auf hohem Niveau. Haus & Grund warnt vor wirtschaftlichen Schäden bei privaten Vermietern" erfahren wir die prozentuale Höhe der Mietrückstände in Deutschland (natürlich zum damaligen Zeitpunkt, aber das wird sich zwischenzeitlich wohl kaum dramatisch verändert bzw. allenfalls verbessert haben) (meine Hervorhebung): "Die Mietausfälle betragen insgesamt knapp zwei Prozent der jährlichen Mietzahlungen in Deutschland in Höhe von rund 114 Milliarden Euro."
Ich weiß natürlich nicht, wie diese Angaben ermittelt wurden, und kann deshalb auch nicht behaupten, dass sie exakt vergleichbar wären, dass also in wirtschaftlich guten Zeiten in Griechenland die Mietrückstände ca. 7 - 10 mal so hoch waren wie in Deutschland. Aber grundsätzlich muss man wohl schon davon ausgehen, dass selbst bei guter Wirtschaftslage sehr viel mehr Griechen ihre Mieten nicht gezahlt haben, als deutsche Mieter in Deutschland.
Das kann nicht allein in geringeren Verdiensten usw. begründet sein; ganz offensichtlich ist die Zahlungsmoral (wie das ja auch von Geschäftsverbindungen in diesem Balkanzipfelland bekannt ist, und von der griechischen Regierung sowieso) miserabel. Zu vermuten ist außerdem, dass die Möglichkeiten einer gerichtlichen Durchsetzung der Ansprüche in Griechenland schlechter sind als in Deutschland (was gleichfalls für kommerzielle Forderungen gelten dürfte).
So wirft ein einziges nebensächliches Detail (im Artikel auch mit dem Beiwort "only" bzw. "nur" versehen!) ein Schlaglicht auf die ganze griechische Misere.
Mir sagt diese Information auch, dass sich die Griechen nicht ändern werden, und dass wir dieses Volk auf Dauer alimentieren werden, wenn wir unsere herrschende Politclique (aus Regierung und Scheinopposition) nicht zum Teufel jagen bzw. denen einen solchen Schrecken einjagen, dass sie es nicht mehr wagen, das uns abgepresste Steuergeld anderen Völkern zum Fraß vorzuwerfen!
ceterum censeo
Die Steuertöpfe quellen über -
Doch für Verkehr und Bildung ist kein Geld mehr über?
Kein deutsches Geld für Eurozone:
Wir leben besser "Eurotz-ohne"!
Textstand
vom 28.10.2012.
Gesamtübersicht der Blog-Einträge (Blotts)
auf meiner Webseite http://www.beltwild.de/drusenreich_eins.htm.
Eine
vorzügliche, laufend aktualisierte Übersicht über die Internet-Debatte zur Eurozonenkrise
bietet der
Blog von Robert M. Wuner. Für diesen „Service“ ihm herzlichen Dank!
Für
Paperblog-Leser: Die Original-Artikel in meinem Blog werden später z. T. aktualisiert
bzw. geändert.
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