Donnerstag, 27. September 2007

Inventions, Science and Technology in the Muslim World

Auch wenn ich bei manchen Textstellen (z. B. einer Passage über "Programmable humanoid robot") den Eindruck habe, dass der Artikel mit ein wenig Überschwang geschrieben ist (also ganz sicher nicht von Gegnern des Islam), bringt die Lektüre der Eintragung "Inventions in the Muslim World" in der englischsprachigen Wikipedia zweifellos einen historischen Erkenntnisgewinn.

Ergänzt wird der Artikel durch zahlreiche recht ausführliche Einzeldarstellungen (die ich nicht gelesen habe), z. B. "Timeline of science and technology in the Islamic world", "Islamic science" oder "Islamic medicine".

Rein abstrakt hat man es ja immer schon gewusst, dass die Kenntnis der antiken Philosophie den Europäern teilweise über die Araber vermittelt wurde, und dass die islamische Kultur (möglich, dass der Begriff Historikern problematisch erscheint, aber hier mag er als 'Sammelbecken' durchgehen) im frühen und hohen Mittelalter zivilisatorisch deutlich weiter entwickelt war als diejenige unserer damals noch etwas barbarischen Ahnen. Aber hier erfährt man im Detail, welche Entdeckungen und Erfindungen in den islamischen Ländern jener Zeit gemacht wurden, und wie diese sich nach Europa verbreitet haben. (Wobei man allerdings mangels genauer Kenntnis wohl auch nicht ausschließen kann, dass einiges davon in Europa selbständig erfunden wurde.)

Erstaunlich nur, dass dieser riesige Vorsprung dann so schnell verloren ging und sich in einen gewaltigen Rückstand umkehrte. Über Blüte und Ende informiert uns ebenfalls sehr ausführlich (für ein Lexikon) das Stichwort "Islamic Golden Age". (Dazu wenigstens gibt es eine Entsprechung in der deutschsprachigen Wikipedia: "Blütezeit des Islam", aber "unsere" Eintragung ist von dürftiger Kürze.

Das Wissen um historische Leistungen der (oder nur: in der?) islamischen Zivilisation ändert nichts an meiner Reserve gegenüber Religionen im allgemeinen und der gesellschaftlich-religiösen Gemengelage des Islam im Besonderen. Was einerseits bewunderswert ist, verwandelt sich im anderen Zusammenhang in einen Kritikpunkt. Je mehr man die Religion als Ursache für die damaligen kulturellen Leistungen reklamieren will (theoretisch könnte man natürlich auch genau im Gegenteil postulieren, dass diese Leistungen eher gegen als wegen der Religion entstanden sind) spricht die Diskontinuität, der Abbruch dieser Entwicklung gegen die Religion, die dann ja auch daran Schuld gewesen sein müsste.
In diesem Zusammenhang wäre auf das gleichfalls sehr ausführliche Stichwort "Criticism of Islam" zu verweisen; dieses hat auch eine umfangreiche deutschsprachige Entsprechung u. d. T. "Islamkritik". Dort wird zu einem interessanten Artikel von Bassam Tibi "Aufstieg und Fall der Zivilisationen" in "Welt Online" vom 19.10.2006 über den mittelalterlichen islamischen Kulturkreistheoretiker Ibn Khaldun verlinkt.
Bassam Tibi nimmt dies zum Anlass eines kritischen Blicks auf die westliche Zivilisation bzw. zumindest deren europäischen Teil:
"Welche Gründe gibt es für den Niedergang einer Zivilisation, die einst solch große Geister hervorbringen konnte? Mir als Muslim, der bei großen Gelehrten wie Horkheimer und Adorno studieren durfte und bei der Begegnung mit Menschen wie Ernst Bloch starke Impulse empfangen konnte, fällt auf, dass das heutige Europa – ähnlich wie früher der Islam – keine großen Denker mehr hervorbringt. Woran liegt das? Hier bietet sich die geschichtsphilosophische Zivilisationstheorie von Ibn Khaldun als Deutung an. Wie alle anderen islamischen Rationalisten, ist auch Ibn Khaldun aus dem Prozess der geistigen Hellenisierung des Islam hervorgegangen, und entsprechend steht er in seinem Politikverständnis unter aristotelischem Einfluss: Für ihn ist jeder Mensch ein „Zoon Politikon“; durch den Trieb zur Vergesellschaftung entstehen soziale Einheiten, deren höchste Stufe die Umram/Zivilisation (altarabisch/der neuarabische Ausdruck hierfür ist Hadarah) bildet. Der Grad der Stärke oder Schwäche einer Zivilisation lässt sich am normativen Zustand derselben ablesen. Der zentrale Begriff hierfür bei Ibn Khaldun lautet Asabiyya. Er lässt sich am ehesten mit dem erst Jahrhunderte später entstandenen Begriff Montesquieus „Esprit de Corps“ ... übersetzen. ... Der beste deutsche Begriff für Asabiyya wäre Zivilisationsbewusstsein. In den Anfängen und auf dem Höhepunkt der Entwicklung einer Zivilisation ist die Asabiyya, die als Werteorientierung die Angehörigen einer Zivilisation in ihrer Weltsicht aneinander bindet, stark; je schwächer die Asabiyya wird, desto schwächer ist die Zivilisation, die sie verkörpert." [Hervorhebung von mir]
Ich fürchte, der Mann hat Recht.

Aber zurück zu den (englischsprachigen) Wikipedia-Artikeln: eine Mehrung des historischen Wissens, auch des Wissens um Abhängigkeiten unserer eigenen Kulturentfaltung, schadet nie. Schade ist nur, dass in der deutschsprachigen Wikipedia (zumindest derzeit - noch?) davon so wenig zu lesen ist.
Sind wir geistige Höhlenmenschen? Zu diesem Schluss könnte man kommen, zumal wenn man dann noch in Bassam Tibis obigem Artikel über Ibn Khaldun erfahren muss:
"Aus Anlass des Todestages fanden in aller Welt, auch in Europa, internationale Symposien und Gedenkfeiern statt, nicht aber in Deutschland."
(Über Bassam Tibi selbst erfahren wir am Schluss: "Der Autor ist A. D. White Professor-at-Large an der Cornell University/USA, lehrt auch an der Universität Göttingen und ist Autor des Buches 'Europa ohne Identität'." Wäre vielleicht eine interessante Lektüre; zumindest klingt der Titel vielversprechend - und leider auch überzeugend.



Weitere Links in mehr oder weniger engem thematischen Zusammenhang:

"The Golden Age of Islam is a Myth" von By Serge Trifkovic.

Etwas weiter weg von der vergangenheitsbezogenen Perspektive, aber nahe dran an unserer aktuellen Situation: "Der Westen und der Islam. Raus aus der Defensive!" von Nils Minkmar im FAZ.Net vom 19.02.2006.

Der Innsbrucker Philosophie-Professor Elmar Waibl warnt uns in seinem Aufsatz " 'Im Namen des Propheten': Die Wirtschaftsauffassung des Islam" vor Übermut und Selbstüberschätzung der Kraft unserer Kultur im globalem Konkurrenzkampf:
"Der Widerstand der islamischen Welt gegen eine "Verwestlichung" erfolgt sicher aus der Überzeugung, dass ein mit Kapitalismus gepaarter Islam den ganzheitlichen Anspruch, den der Islam auf die Regulierung sämtlicher Lebensbereiche erhebt, zunichte machen würde. Keine Trennung von Religion und Politik, von Religion und Kunst, sowie von Religion und Wirtschaft zuzulassen, sondern alles (auch die irdischen Handlungsbereiche) als Teil der Religion zu begreifen, ist ja die besondere Charakteristik des Islam.
Der Islam ist heute nicht nur die weltweit größte Glaubensgemeinschaft, sondern auch die Religion mit der höchsten Zuwachsrate. Könnte es sein, dass der ersichtliche Erfolg, den der Islam gerade gegenwärtig in vielen Weltgegenden zu verzeichnen hat, auch darauf zurückzuführen ist, dass er im besonderen Maße ein Bedürfnis nach Verhaltenssicherheit zu befriedigen vermag - im Gegenzug zu einer im Wertpluralismus orientierungslos gewordenen und vom modernen Fortschrittsgeschehen überforderten Gesellschaft?
Nun ist auch der Marxismus eine durch Totalitätsanspruch charakterisierte Position, die als Alternative zum Liberalismus auftritt und den Menschen durch einheitliche normative Einbindung eine "kollektive Beheimatung" bieten könnte. Der Marxismus ist aber weiter entfernt denn je, hinsichtlich dieser Funktion konkurrierenden Systemen den Rang abzulaufen. Seine um die metaphysisch-religiöse Dimension verkürzte Orientierung erweist sich im "Wettstreit der Ideologien" offensichtlich mehr und mehr als Defizit.
Für den westlichen Wirtschaftsliberalismus könnte dies bedeuten, dass in langfristiger Perspektive möglicherweise der Islam die ernsthaftere Bedrohung darstellt, als es der Marxismus je war. Die heute beliebt gewordene These, dass nunmehr Hegels "Ende der Geschichte" hereingebrochen sei, da mit dem Bankrott des Kommunismus der Liberalismus als siegreiche Macht konkurrenzlos übrig geblieben ist, könnte sich angesichts der islamischen Herausforderung als voreilig erweisen."


Das von dem Bamberger Soziologieprofessor Gerhard Schulze in seinem Essy "Das Steigerungsspiel" so intellektuell-cool entworfene Szenario vom Ende unseres Wirtschaftswachstums (und Ressourcenverbrauches) und zum Übergang zu einem neuen ökonomischen und überhaupt existenziellen Paradigma (angedeutet in den Zwischentiteln "Von der Fortschrittswelt zur Kreislaufwelt", "Das kommende Ende des Steigerungsspiels", und "Kollektives Lernen") wird sich nicht auf der rationalen Ebene vollziehen sondern in einer Verschränkung (Interdependenz) mit ideologischen (wahrscheinlich: religiösen) Strömungen. D. h. die Änderung (die, wie ich fürchte, sehr abrupt stattfinden wird - Stichwort "Peak Oil") wird Ideologien (an dieser Stelle schließe ich Religionen in den Begriff ein) hervorbringen und/oder begünstigen.
"In der Tat: Was ansteht, ist ein kollektiver Lernprozeß. Aber sind kollektive Lernprozesse überhaupt möglich? Das Steigerungsspiel ist wohl das eindrucksvollste Beispiel dafür. Die Industrialisierung war ein allmähliches Begreifen, die gegenwärtige Globalisierung des Steigerungsspiels ist die Zwischenprüfung, die Bewältigung der ökologischen Herausforderung das Schlußexamen. Danach kommt die Praxis: der Aufenthalt in einem weitgehend zu Ende entwickelten Möglichkeitsraum. Es liegt eine schmerzliche Ironie darin, daß wir mit der mühsam erworbenen Steigerungskompetenz nun nicht einfach weiterleben können. Beim Lernen des Steigerungsspiels vermindert sich allmählich der Anlaß des Lernens. Wenn wir die Lektion endlich begriffen haben, brauchen wir sie kaum noch. Nun steht an, etwas ganz anderes zu lernen, nämlich zu sein, ein Kapitel, das nicht zu den Themen unserer vergangenen kollektiven Lerngeschichte zählte, das aber unausweichlich auf uns zukommt" [Hervorhebung von mir]
sagt Gerhard Schulze in seinem kürzesten Kapitel "Kollektives Lernen".
Ich lese das so (und fürchte dass) die Zeit des "Lernens" im Sinne einer fortlaufenden Steigerung wissenschaftlicher Rationalität dann zu Ende sein wird. Und dass auf dem ausgelaugten Boden einer sich (durch Ressourcenmangel) schnell verkrüppelnden Ökonomie etwas Besseres, oder überhaupt etwas gänzlich Neues entsteht, halte ich eher für unwahrscheinlich.
Die Menschheit wird zu alten metaphysischen Rezepten -Religion und Aberglauben (was jedenfalls auf der Erkenntnisebene ohnehin nur eine begriffliche Verdoppelung sein dürfte)- zurückkehren bzw., wertend gesprochen: in alte mentale Stadien zurück fallen.
Ob dann das Christentum oder der Islam die Oberhand gewinnt, oder andere bestehende Religionen oder Synkretismen oder neue religiöse oder andere Ideologien - das ist die spannende Frage der Zukunft.
Und natürlich, ob wir dann überhaupt noch Zeit für gedankliche Schnörkel haben werden oder nicht vielmehr mit der Keule in der Faust durch eine Hobbes-Welt hoppeln: diese Frage ist sogar noch spannender.

Nachtrag 29.10.07:
Der Salzburger Historiker Christian Rohr ist skeptisch, wass die Bedeutung von Kompass und Feuerwaffen für die gesellschaftliche und technologische Entwicklung im Mittelalter angeht und sieht das Papier als bedeutendste der durch islamische Vermittlungen nach Europa gekommenen Erfindungen an. Vgl. dazu:
"Kompass, Papier und Schießpulver. Zum Technologietransfer zwischen Orient und Okzident und seinen Auswirkungen auf die abendländische Gesellschaft des Spätmittelalters. Vortrag im Rahmen der 2. interdisziplinären Ringvorlesung der Salzburger Mittelalterstudien 'Orient und Okzident im Mittelalter – Kontakte und Konflikte' Salzburg, 20. Jänner 2003"


Nachtrag 20.02.08

Thomas Metzinger, Professor für theoretische Philosophie an der Universität Mainz (wegen seines Arbeitsschwerpunktes in den Medien auch "Neurophilosoph" genannt) hat in einem Zeit-Interview vom 16.08.07 u. d. T. "Der Riss im Selbstmodell" beiläufig auch auf die Gefahr hingewiesen, dass (auch) in unserer Kultur die Erkenntnisimpulse erlahmen könnten. Selbst wenn er die spezielle Äußerung über die USA "tongue-in-cheek" gemeint haben mag, sind seine Befürchtungen insgesamt nicht von der Hand zu weisen:
"Wir müssen die Werte der Aufklärung verteidigen. Ich sehe eine Gefahr der Flucht in den Fundamentalismus. Die naturalistische Wende könnte eine Welle der Desäkularisierung, der Gegenaufklärung antreiben. Amerika haben wir schon verloren, ich denke, das ist eigentlich kein westliches Land mehr. Als ich in China einen Vortrag über Neuroethik und Bewusstseinskultur gehalten habe, hat man mich dagegen ausgelacht: »Junge, das ist ein Problem, das nur ihr im Westen habt. Ihr hattet damals schon Theater mit Darwin und der Kirche – wir fanden es einfach interessant, dass wir von Affen abstammen.« Dort gibt es anscheinend keinen kulturellen Widerstand gegen ein neurowissenschaftliches Menschenbild."
Und zwei Absätze weiter:
"ZEIT: Wie kann man mit der Vorstellung zurechtkommen, ins Universum geworfen zu sein?
Metzinger: Es ist nicht einfach, damit zu leben. Ich frage mich aber, ob es einen dritten Weg gibt, vielleicht eine radikal individualistische, jenseits vom reaktionären Irrationalismus der organisierten Religion liegende Spiritualität, die dezidiert nichts glaubt und für empirische Erkenntnisse offen ist, die aber weiß, dass es Dinge gibt, über die wir aus prinzipiellen Gründen nicht reden können. Es geht darum, eine gewisse Qualität der Offenheit nicht zu verlieren. Wir stehen noch immer vor einem riesigen Ozean von Nichtwissen – vielleicht werden wir nach dem Durchmarsch der Neurowissenschaft Antworten finden, für die wir jetzt nicht einmal die Fragen formulieren können.
" [Hervorhebungen von mir]


Nachtrag 25.06.08:

Rochelle Forrester bietet umfangreiche Informationen zur Technikgeschichte und zur Wissenschaftsgeschichte auf ihren beiden Webseiten:
"How Change happens: Rochelle Forrester's Social Change, Cultural Evolution and Philosophy of History Web Site" (Artikel: Stone tools, Fire, Agriculture and Pastrolism [offenbar eine selten verwendete Abwandlung des Wortes "Pastoralism"], Pottery, Metallurgy, Writing, Glass, Astronomy, Microscopes and telescopes, Printing, Periodic table, Organic chemistry, Steam Power, Electricity, Electric telegraph, Telephone, Radio, Television, Photography, Motion pictures, Internal combustion engine, Motor car, Aeroplane, The course of history und Bibliography) sowie
"Rochelle's Philosophy Web Site" mit den Artikeln:
"A Theory of History, A Problem with some Philosophies of History, The Discovery of Agriculture, The Invention of the Steam Engine [diesen Aufsatz habe ich zunächsts gelesen: sehr empfehlenswert! Was weiß denn unsereiner eigentlich über den mühsamen Weg zu funktionierenden Dampfmaschinen?], The History of Chemistry: From the phlogiston Theory to the Periodic Table, Sense Perception and Reality und Bohr v Einstein."
Ergänzung 26.06.08: Es befremdet schon ein wenig, wenn jemand quasi-akademische Papiere publiziert und nichts über seine Person verrät. Auf der Webseite finden wir keine Biographie, und was wir über die Dame im Internet lesen, macht sie uns nicht unbedingt sympathisch. Sie war nämlich (Personenidentität vorausgesetzt) die (alleinige) Direktorin und Eigentümerin (shareholder) einer "Wannabe university" oder "Diploma mill"" oder vornehmer einer "Unaccredited institution of higher learning", mit dem Firmennamen "THE UNIVERSITY OF NEWLANDS LTD" (das "Ltd." wird in Presseartikeln usw. meist weggelassen, findet sich aber z. B. hier auf der Webseite des SUPREME COURT OF NEW ZEALAND in seinem Schlussurteil vom 29.03.2006 in dem Rechtsstreit "BETWEEN THE UNIVERSITY OF NEWLANDS LTD, First Appellant [Revisionsklägerin zu 1)],
AND ROCHELLE MARIANNE FORRESTER, Second Appellant [Revisionsklägerin zu 2)],
AND NATIONWIDE NEWS PTY LTD, Respondent [Revisionsbeklagter]
".
Die Nationwide News ist eine australische Webseite, die sich kritisch über die Newlands University geäußert hatte. Madame Rochelle hatte die Dreistigkeit, die Nationwide News daraufhin wegen Verleumdung zu klagen, ist damit jedoch in letzter Instanz abgeblitzt.
Das alles ist äußerst unschön; dennoch scheinen mir die Aufsätze der Dame zur Technikgeschichte, Wissenschaftsgeschichte und Kulturgeschichte (mittlerweile habe ich auch "The Discovery of Agriculture" gelesen) eine brauchbare Informationsquelle zu einem nach meinem Eindruck im Internet eher stiefmütterlich behandelten Themenfeld zu sein.


Nachtrag 31.01.2011

Zur Lektüre komme ich, momentan jedenfalls, leider nicht, doch erscheint es nach flüchtiger Durchsicht unbedingt lohnend, im vorliegenden Zusammenhang auch den Artikel "Neuzeitlicher Kulturtransfer von der Islam- zur Christenwelt: Politik, Militär, Religion" von Prof. Dr. Hans-Heinrich Nolte zu lesen (u. a. auch zu den Grundlagen der türkischen Militärmacht im 16./17. Jh.). (Den Link entnehme ich dieser Webseite des Vereins für Geschichte des Weltsystems e.V.).


Nachtrag 09.10.2011

In den vorliegenden Zusammenhang gehört auch ein Link zu dem Posting "Islamisches Spanien – Der Mythos vom friedlichen Al-Andalus" von Eugen Sorg, am 27.04.2011 in dem anti-islamischen (oder anti-islamistischen) Blog von Michael Mannheimer eingestellt. Der Artikel enthält am Schluss auch weiterführende Links. Die Einzelheiten kann ich nicht beurteilen (habe auch nicht alles gelesen). Auch wenn die These zutrifft (was ich zunächst durchaus glaube), ist grundsätzlich eine fehlende Friedlichkeit nicht zwangsläufig ein Hindernis für geistige Fortschrittlichkeit: das sieht man z. B. in der äußerst unfriedlichen Epoche der italienischen Renaissance-Staaten, auch in Island wurden die Sagas in einer äußerst unruhigen Zeit verschriftlicht. Der Autor kann also Recht haben, und dennoch könnten die islamischen Staaten in Südspanien ein positives Asset für die zivilisatorische Entwicklung des Abendlandes gewesen sein.



Textstand vom 09.10.2011. Auf meiner Webseite
http://www.beltwild.de/drusenreich_eins.htm
finden Sie eine Gesamtübersicht meiner Blog-Einträge.

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