Jedenfalls: wir hatten ein außerordentliches Glück mit dem Wetter; dafür würde ich mich auch gern bei Petrus bedanken, hätte ich nur dessen E-Mail-Adresse zur Hand.
Glück im Unglück hatten wir allerdings bei einer Busfahrt ins Salzkammergut am Mittwoch, 15.10.2008: nach 10 Minuten war die Fahrt für die 15 Reisegäste bereits zu Ende.
Ob die "Schlafende Hexe" dran schuld war?
Deren Bild sehen wir hier von Norden, eigentlich von der "verkehrten" Seite, aber auch aus dieser Richtung sind die Konturen des Hexengesichts - am linken Bildrand - erkennbar. [Deutlicher wird die Bezeichnung bei einem Blick von Süden, aus Richtung Berchtesgaden. Den haben wir zwar auch genossen, konnten aber kein Foto schießen, weil wir im Reisebus saßen. Stattdessen hier ein Link zu einem eindrucksvollen Foto des 'Gesichtes'; und auf diesem Bild erkennt der Betrachter (mit ein wenig Phantasie) auch die Brust, den Bauchnabel und die angezogenen Beine.]
Doch zurück zu unserem Busausflug ins Salzkammergut: der endete im Bad Reichenhall ungefähr am Bahnhof. Die Lokalzeitung, das Reichenhaller Tagblatt, berichtete darüber, freilich erst am Samstag. Zwar war ich selbst noch am Mittwoch zur Lokalredaktion gegangen, aber dort interessierte man sich nicht für meine "Story" (man würde ja den Polizeibericht bekommen) und meine Fotos konnte man aus technischen Gründen nicht von meiner SD-Speicherkarte herunterladen.
Ungefähr vor dem Bahnhof in Bad Reichenhall musste der Bus (der Fa. Enzinger) an einer Ampel halten. Dahinter stoppte ein kleiner Pkw; der Fahrer eines Reinigungsfahrzeugs bremste aber nicht rechtzeitig
und schob daher
den Pkw auf den Bus drauf. Verletzte waren nicht zu beklagen -
- mit Ausnahme eines Plüschhundes.
So einfach lassen wir uns freilich nicht entmutigen und buchten für den Tag vor unserer Abreise (also Samstag, den 25.10.08) in einem 2. Anlauf erneut eine Bustour: vorbei am Fuschlsee und am Wolfgangssee (Helmut Kohl haben wir allerdings nicht gesehen, weiße Rössel waren auch keine auf den Weiden) nach Bad Ischl, dann auf der Heimreise noch am Grottensee (eher ein größerer Teich) und am Mondsee vorbei.
In Bad Ischl haben sich 1853 der Kaiser Franz Joseph von Österreich und Elisabeth Amalie Eugenie, Prinzessin in Bayern und bekannter unter dem Kosenamen "Sissi" (die Österreicher schreiben sie wohl eher "Sisi" - so im Wikipedia-Stichwort zu und auf der Webseite von Bad Ischl; auf keinen Fall sollte man "Sissy" schreiben: da bekommt man ernste Probleme bei der Google-Bildsuche!) verlobt. Wir kennen ja wohl alle das Gemälde von Franz Xaver Winterhalter, das hier und dort mit unterschiedlichen Farbwerten abgebildet ist.
In den Souvenirläden wird natürlich die alte Kaiserseeligkeit gehegt und gepflegt; die Stadtverwaltung mag sie aber wohl nicht so sehr; jedenfalls liest man auf deren Webseite kaum etwas über diese Episode in der Geschichte von Bad Ischl.
Überhaupt hat man hier anscheinend etwas gegen ältere Menschen:
Denen wird schon zur Halbzeit ihres Lebens ein Zwangsfinale angedroht.
So, so, eine Stefanie Werger ist das, die hier mit dem Slogan "50 plus - Gnadenschuss" wirbt: den Namen werd' ich mir mal merken! (Andererseits ist ja vielleicht ein Gnadenschuss immer noch besser als die österreichische Erfindung "Tochter um 20 wird im Keller ranzig").
Ansonsten fand ich Bad Ischl (bzw. das, was ich davon gesehen habe; für die Kaiservilla reichte die Zeit natürlich nicht) nicht übermäßig bemerkenswert: Das Kurhaus ist zwar pompös (und wird nur für Veranstaltungen und Restaurantbetrieb genutzt), der Kurpark dafür relativ klein (zum 'Ausgleich' hat er kein Klo); eine freundliche Fußgängerzone, einen "Corso" gewissermaßen, wie Bad Reichenhall ihn bietet, vermisse ich in Bad Ischl ebenfalls. Die Promenade am Fluss ist allerdings ganz nett. Insgesamt aber, wenn man davon absieht, dass die Umgebung von Bad Ischl wahrscheinlich mehr landschaftliche und sonstige Attraktionen bietet, ziehe ich Bad Reichenhall als Urlaubsaufenthalt im Vergleich deutlich vor.
Relikte aus 'Kaisers Zeiten' gibt es genug; heute schätzen wir den Anblick der Bauten des Historismus (hier das Post- und Telegrafen-Amt) ja wieder, auch wenn sie stilistisch natürlich unschöpferisch sind.
Das Gebäude mit dem Stadtmuseum wurde bereits 1610 erbaut; die hübschen Stuckornamente rings um die Fenster dürften allerdings jünger sein.
Aber ich bin vom Thema abgekommen; eigentlich wollte ich doch von den in unseren Herbstferien erschauten großartigen Herbstfarben berichten! Was soll ich darüber sagen? Am besten nix, und nur die Kamera sprechen lassen:
An vielen Stellen im Kurbereich von Bad Reichenhall finden wir diese geschmackvollen Laternen:
Nachdem die Welt schon unten so schön aussieht - wie werden da wohl die Blicke vom Predigtstuhl sein? [Hier übrigens ein interessantes Bild -draufklicken!- von der "Konkurrenz": einem gewissen Markus Springer aus Bad Reichenhall.] Gondeln wir halt mal hoch, dann wissen wir's!
Dass dies ein Bild des Watzmann ist, sollte ich wohl niederschreiben.
Ein Blick von oben auf Bad Reichenhall ...
... und hier die Altstadt; die großen Gebäude im Vordergrund sind die Alte Saline.
Weitere Bergblicke, gewissermaßen 'ins Blaue hinein', haben weniger informatorischen als vielmehr ästhetischen Charakter und sind deshalb nicht erklärungsbedürftig:
Mit einem Foto des großen Brunnens im Kurpark, einer von 58 Brunnen in der Stadt, verabschiede ich mich für heute von meinen Leserinnen und Lesern:
Nachtrag 02.04.2010
Winterbilder (aufgenommen allerdings zur Osterzeit) von einem weiteren Urlaubsaufenthalt in Bad Reichenhall finden interessierte Leserinnen und Leser in meinem Blott "I'm dreaming of a white - Ostern. Ein Urlaub der kleinen Katastrophen in Bad Reichenhall" vom 13.04.2008.
Textstand vom 28.02.2024
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