Montag, 1. Juni 2009

Frankfurt am Main: Drinnen Moderne Kunst (Sarah Morris), draußen Aktionskünstler (Internationales Deutsches Turnfest 2009)

Für den Pfingstsamstag stand die Alternative Mainz oder Frankfurt am Main offen. In Mainz hätten wir - nach einer Woche mit mildem Wetter und Sonnenschein - auf unserem geliebten Wochenmarkt wahrscheinlich preisgünstig Spargel bekommen. In Frankfurt gab es Kunstausstellungen, z. B. in Museum für Moderne Kunst die "Gemini Dressage" (was immer das sein mag) der in New York und London lebenden britisch-amerikanischen Künstlerin Sarah Morris (zahlreiche Bilder hier bei der Gallery Friedrich Petzel).

Ich könnte mich jetzt in die Brust werfen und sagen, dass die Kunst für uns selbstverständlich vor der Kulinarik kommt; indes war das für unsere Entscheidung Ausschlag gebende Element sehr profaner Natur: Jeweils am letzten Samstag des Monats ist der Eintritt im "MMK Museum für Moderne Kunst Frankfurt am Main" (wie das Ding lt. Homepage offiziell heißt) gratis.
Auch das lockt (für uns: erfreulicher Weise) keine Menschenmassen an; wohl aber uns.
[Vgl. auch meinen früheren Blott "Das Museum für Moderne Kunst in Frankfurt am Main ist ein Kunstmuseum für Werktätige"]

Zunächst freilich stärkten wir uns (chronologisch kam also der kulinarische doch vor dem Kunst-Genuss) mit dem wohl preisgünstigsten Frühstück in ganz Frankfurt, nämlich zum Preis von 1,50 € im Restaurant des Kaufhauses Karstadt (einst Hertie). Dafür gibt es Kaffee, 2 Brötchen, Butter, Marmelade und sogar ein Ei ist dabei. Kann man nicht meckern; bin ich auch sehr dankbar dafür. Der sensationelle Früstckspreis ist aber ebenso wenig wie das vorzügliche und ebenfalls recht preiswerte Salatbüffet ein Grund, unsere Steuergelder in riesigen Mengen für letztlich fossile Formen der Konsumgüterdistribution zu verjuxen (vgl. u. a. meinen Blott "Arcandor = Arcan d'or? Vergewaltigt Angela Merkel den Markt oder stellt deutsche Bundesregierung Kaufhausketten unter Denkmalschutz?").

Nach dem Frühstück besuchten wir ein brandneues Fossil, das Einkaufszentrum "MyZeil". Eigentlich wollte ich nur bei Saturn Hansa (wohlweislich oben im Zentrum platziert: das saugt die Kunden auf einer langen durchgehenden Rolltreppe hoch, und nach unten müssen sie sich, wenn sie nicht vor den wenigen Fahrstühlen warten wollen, über die Rolltreppen von einer zur anderen Etage arbeiten, wobei der Abgang zur jeweils nächsten Rolltreppe nach bewährten Kundenköderprinzipien natürlich immer an der entgegengesetzten Seite, oder an einer ganz anderen Stelle, liegt, so dass man nolens volens immer an einigen der Läden und Gastronomiebetrieben dieses Einkaufszentrums vorbeigelotst wird) nach Speicherkarten für meine Digitalkamera schauen. Indes nahm uns die Faszination dieses wundervollen Bauwerks für einige Zeit gefangen; einige Resultate sind im Nachtrag vom 31.05.09 in meinem Blott "Einkaufszentrum My Zeil Frankfurt am Main. Ein Fossil aus der Zeit vor unserer Weltwirtschaftskrise?" zu besichtigen).

Wahrscheinlich durch dieses Erlebnis auf die Schiene der Architekturbewunderung abgedrängt, nahm ich dann im Kunstmuseum die Werke von Sarah Morris nur als dekoraktiven Wandschmuck wahr und war dagegen auch in diesem Bau (vom Wiener Architekten Hans Hollein errichtet, und wegen seiner Form im Volksmund "Tortenstück" genannt) von den architektonischen Perspektiven gefangen genommen.




















Draußen erwartete uns ganz unerwartet Aktionskunst: das Bundesturnfest bzw. offiziell "Internationales Deutsches Turnfest 2009" genannt.
Zunächst erwartet jedoch das Bett den Blogger; Bilder zum Turnfest folgen in Kürze.


Fortsetzung 02.06.09
Ohne größere Kommentierung folgt hier ein Bilderreigen vom Festumzug:

"Mens sana in corpore sano" („Ein gesunder Geist in einem gesunden Körper“).

Die Fahne des Turnvereins Guts Muths (Johann Christoph Friedrich GutsMuths war ein alter 'Vorturner').



Die Fahne des Westfälischen Turnerbundes habe ich selbstverständlich mit regionalpatriotischem Stolz fotografiert (gebe aber gleichwohl zu, dass diejenige des Lippischen Turngaus rechts dahinter eigentlich interessanter ist).





Beim Umzug wechseln sich Blöcke mit Fahnenträgern ab mit Schaueinlagen; diese hier wohl an Harry Potter orientiert.



Die Gruppe aus Bolivien hätte sogar mich vom Hocker gerissen - wenn ich nicht ohnehin schon gestanden hätte. Den Anblick der farbenprächtigen Kostüme können auch Fotos bis zu einem gewissen Grad vermitteln; die rhythmische Musik dazu nicht. Wir waren ja nur zufällig beim Verlassen des Museums für Moderne Kunst über den Festzug "gestolpert" und haben daher nicht alles gesehen. Dennoch bin ich überzeugt, dass diese Bolivianer der absolute Höhepunkt waren, optisch und ebenso oder mehr noch akustisch. Und daher nachfolgend noch mehr Fotos von den Südamerikanern:













Auch hier eine internationale Begegnung.






Über diese Bilder kann man leider nicht sagen .....
... dass die Fahnen lustig im Winde flattern.




Hier wehen sie wenigstens ein wenig ...

... und wenn man sie wie Vorhänge aufhängt, präsentieren sie sich auch ohne Wind ...

... stets in ihrer vollen Pracht.




Was nun erscheint, so scheint es bald / Ist ein veritabler Lanzenwald!

Da richten wir doch zum Abschluss der Umzugsfotos unsere Blicke nach oben, ...

... treiben die Betrachtung gewissermaßen auf die Spitze.










Am Pfingstmontag wollten (und haben) wir im Städel Museum die Gemäldeausstellung "Caravaggio in Holland. Musik und Genre bei Caravaggio und den Utrechter Caravaggisten" besichtigen sowie die Ausstellung der Zeichnungen von Michelangelo, seinen Schülern und Kopisten "Michelangelo. Zeichnungen und Zuschreibungen" (die nur noch bis zum 07.06.2009 läuft).

Doch zunächst führte uns der Gang zur Kunst wiederum zum Turnfest, zu einem Blick von der Brücke auf die "Flussfestmeile".

Auf beiden Uferpromenaden des Mains war "was los"; ...

... vom Holbeinsteg, einer Fußgängerbrücke beim Städel, konnten wir in dieses Veranstaltungszelt am Nordufer (also auf der Altstadtseite) des Main schauen ...,

... das oben mit schwungvollen Symbolen verziert war.













Den Namen dieser Gruppe habe ich vergessen, und die Fotos sind auch nicht sonderlich klar geworden. Ich hoffe, dass sie dennoch wenigstens ein klein wenig vom "außerirdischen" Zauber der Kostüme und des Tanzes dieser Mädchen vermitteln:



























Stand 20.06.2009. Auf meiner Webseite
http://www.beltwild.de/drusenreich_eins.htm
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