Was, Sie kennen nicht die Margarinefiguren? Wenn das der Dietrich Schwanitz wüsste - der würde sich doch glatt im Grabe umdrehen! 😁
Ein Margarinefigurensammler hat diesen Palimpsesten der Kindheit (von uns Älteren) sogar eine eigene Webseite gewidmet: http://www.margarinefiguren.de/index.htm.
Eigentlich sind Margarinefigürchen (mir ist nur die Diminutivform in Erinnerung, aber "offiziell" laufen sie wohl unter "Margarinefiguren") nichts anderes als Überraschungsfiguren.
Tante Klara, kinderlose Schwester meines Vaters, kaufte Margarine (nicht wegen der Diät, sondern weil ihr Portemonnaie kleiner war als ihr großes Herz) und schenkte mir die in den Packungen enthaltenen elfenbeinfarbenen Figuren. Sie wusste, dass sie mir damit eine riesige Freude machen konnte. Deshalb ihr hier ein Denkmal.
Meist waren es einfachere Figuren, z. B. Zäune, Bäume, Tiere, doch gelegentlich waren begehrenswerte Objekte darunter: Häuser, Bauernhäuser und als Krönung ist mir eine Burg in Erinnerung: die Rheinpfalz bei Kaub.
Irgendwann waren sie nur noch infantile Relikte, verachtet und weggeworfen, in großer Menge. Heute bereue ich das; man kann die Figuren zwar noch auf Trödel- und Antikmärkten kaufen, aber dort kosten sie schon "richtiges Geld". Zwar müssen sie in großen Mengen in Umlauf gewesen sein, aber offenbar haben die kleinen Sammler (oder deren Eltern) die Margarine-Figuren am Ende der jeweiligen Kindheit auch in großen Mengen entsorgt. Andererseits: wenn ich sie noch besäße, meine Margarinefigürchen, lägen sie sicherlich auch jetzt unbeachtet in irgendeiner finsteren Ecke. Und dennoch ist da dieses Gefühl von Verlust ... .
Damals lagen diese Plastikfiguren den Margarinepackungen bei (und wohl auch anderen Lebensmitteln). Jetzt muss man extra "Überraschungseier" kaufen, um etwas Vergleichbares (und , zumindest noch vor einigen Jahren, ebenso Begehrtes wie Anfang der 50er Jahre unsere Margarinefiguren) zu bekommen. So verplempert heute der Mensch sein Geld.
Und deswegen bin ich mir auch gar nicht so sicher, ob das Kapital, das die Gesellschaft durch die Einführung des Kapitaldeckungsverfahrens bilden soll, wirklich die Wirtschaft stärkt. Wahrscheinlich versickert es irgendwo, in unnützen "Gimmicks", welche die Werbung den Menschen andreht, oder das Kapital wird in einem noch aufwendigeren Marken-Marketing verplempert. Solche Überlegungen freilich gehören nicht hierher, sondern in mein "Rentenreich" (http://www.beltwild.de/rentenreich.htm).
P. S. Bei meinen nostalgischen Erinnerungen an die Margarine-Figürchen kann ich nur hoffen, dass Sie meinen Eintrag über den "Olim-Diskurs" (12.06.05) nicht gelesen haben :-)
Ein Margarinefigurensammler hat diesen Palimpsesten der Kindheit (von uns Älteren) sogar eine eigene Webseite gewidmet: http://www.margarinefiguren.de/index.htm.
Eigentlich sind Margarinefigürchen (mir ist nur die Diminutivform in Erinnerung, aber "offiziell" laufen sie wohl unter "Margarinefiguren") nichts anderes als Überraschungsfiguren.
Tante Klara, kinderlose Schwester meines Vaters, kaufte Margarine (nicht wegen der Diät, sondern weil ihr Portemonnaie kleiner war als ihr großes Herz) und schenkte mir die in den Packungen enthaltenen elfenbeinfarbenen Figuren. Sie wusste, dass sie mir damit eine riesige Freude machen konnte. Deshalb ihr hier ein Denkmal.
Meist waren es einfachere Figuren, z. B. Zäune, Bäume, Tiere, doch gelegentlich waren begehrenswerte Objekte darunter: Häuser, Bauernhäuser und als Krönung ist mir eine Burg in Erinnerung: die Rheinpfalz bei Kaub.
Irgendwann waren sie nur noch infantile Relikte, verachtet und weggeworfen, in großer Menge. Heute bereue ich das; man kann die Figuren zwar noch auf Trödel- und Antikmärkten kaufen, aber dort kosten sie schon "richtiges Geld". Zwar müssen sie in großen Mengen in Umlauf gewesen sein, aber offenbar haben die kleinen Sammler (oder deren Eltern) die Margarine-Figuren am Ende der jeweiligen Kindheit auch in großen Mengen entsorgt. Andererseits: wenn ich sie noch besäße, meine Margarinefigürchen, lägen sie sicherlich auch jetzt unbeachtet in irgendeiner finsteren Ecke. Und dennoch ist da dieses Gefühl von Verlust ... .
Damals lagen diese Plastikfiguren den Margarinepackungen bei (und wohl auch anderen Lebensmitteln). Jetzt muss man extra "Überraschungseier" kaufen, um etwas Vergleichbares (und , zumindest noch vor einigen Jahren, ebenso Begehrtes wie Anfang der 50er Jahre unsere Margarinefiguren) zu bekommen. So verplempert heute der Mensch sein Geld.
Und deswegen bin ich mir auch gar nicht so sicher, ob das Kapital, das die Gesellschaft durch die Einführung des Kapitaldeckungsverfahrens bilden soll, wirklich die Wirtschaft stärkt. Wahrscheinlich versickert es irgendwo, in unnützen "Gimmicks", welche die Werbung den Menschen andreht, oder das Kapital wird in einem noch aufwendigeren Marken-Marketing verplempert. Solche Überlegungen freilich gehören nicht hierher, sondern in mein "Rentenreich" (http://www.beltwild.de/rentenreich.htm).
P. S. Bei meinen nostalgischen Erinnerungen an die Margarine-Figürchen kann ich nur hoffen, dass Sie meinen Eintrag über den "Olim-Diskurs" (12.06.05) nicht gelesen haben :-)
Textstand vom 20.09.2021
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