Donnerstag, 15. September 2011

"Lesebefehl": Frank Schäffler und Norbert Tofall: "EU-Superstaatsgründung aus Angst vor Crash?"


Den FAZ-Gastkommentar des Bünder FDP-Bundestagsabgeordneten ("Rebellen") Frank Schäffler und seines wissenschaftlichen Mitarbeiters Norbert Tofall vom 14.09.2011 sollte JEDER unbedingt lesen.

Ich hatte ihn in einem (von der FAZ nicht veröffentlichten) Leserkommentar wie folgt kommentiert:

"Titel: Gelb vor Neid .....
..... müssten die Hilfe-blauen roten und blutroten Arbeiterverräter werden (von den grünen und schwarzen Söldlingen der Kapitalinteressen erwartet man eh' nichts Besseres), wenn Sie Ihren Essay lesen, sehr verehrter Herr Schäffler.
Das hier ein Mitglied aus der Partei der Besserverdienenden gegen die parasitären Kapitalinteressen kämpft: das kann man nicht hoch genug veranschlagen.

Aus Bünde bei Kalkriese kommt unser neuer Arminius: Varus, Varus, gib mir meine Billionen wieder, werden dann dereinst die Hintermänner von Timothy Geithner und Konsorten klagen!
"


Nachtrag: Übrigens ist die Webseite von MdB Frank Schäffler schon seit gestern abend offline. Da fragt man sich natürlich,  ob sie unter dem Besucheransturm begeisterter Bürger (und zustimmender FDP-Mitglieder!) zusammengebrochen ist - oder ob da wer den Zugang zur Seite eines unangenehmen Kritikers sabotiert?


Nachtrag 08.10.2011
Schäfflers Webseite ist schon längst wieder online; war wohl nur eine kurze Unterbrechung; also keine Verschwörungstheorie draus machen.
Das konstatiere ich hier aber nur nebenbei; der eigentliche Grund für die Ergänzung ist ein weiterer "Lesebefehl", nämlich für das FAZ-Interview "Griechenland sollte austreten" vom 02.10.2011 mit dem griechischen Soziologen Michael Kelpanides. Der ist, genau wie ich und viele andere auch, sehr skeptisch bezüglich der Fähigkeit Griechenlands, seine Mentalität zu ändern und ein moderner Staat zu werden. Vor allem aber gibt er Deutschland den guten Ratschlag, sein Geld nicht in letztlich vergeblichen Rettungsaktionen für Griechenland und die anderen Schuldensünder zu verbraten. Das würde, begründet er überzeugend, nicht nur Deutschland selbst schaden, sondern am Ende sogar den scheinbar Geretteten selbst.


Nachtrag 09.10.2011
Sehr informativ ist auch der WELT-Bericht "Die Griechenland-Checker – Unsere Jungs in Athen" von heute über die Prüfer der sog. "Troika" (Internationaler Währungsfonds - IWF -, Europäische Kommission - EU-Kommission- und Europäische Zentralbank - EZB -). (Ergänzend, mit teilweise gleichen Informationen, aber auch einigen neuen Aspekten, jetzt noch der Artikel "Harter Sparkurs. Troika macht Athen für Griechen-Wut verantwortlich", ebenfalls von heute).


Nachtrag 10.10.2011
Noch ein Grieche, der die Situation in seinem Land sehr viel klarer durchschaut als manche weinerlichen deutschen Leserkommentatoren (die 'den Finanzmärkten' die Schuld an der griechischen Misere geben): der Schriftsteller Petros Markaris. Ihn hat die ZEIT interviewt u. d. T. "Euro-Krise. Griechenland braucht einen europäischen Staatsstreich" (von heute). Während er in seinen Diagnosen recht hat, würde seine Therapie dort unten wenig helfen. Was das Land braucht, wäre ein "Rübe-ab-Regime", ein regelrechter Terror gegen Korruption, Steuerhinterziehung und Selbstbedienung im öffentlichen Dienst. Selber werden die das sicher nicht einführen (der Aufschrei in der "zivilisierten" Welt wäre auch gewaltig), und Europa ist selbst schon viel zu "Einzelfall-human", um mit solchen 'bösen' Maßnahmen dort unten eine nachhaltige gesellschaftliche Humanität zu etablieren.
 Wie soll denn die Troika, wenn sie - hypothetisch - die Macht von der griechischen Regierung übernehmen würde, auf die zu erwartenden sozialen Unruhen, Streiks, Terror und die stillschweigende Sabotage in der Verwaltung reagieren? Außerdem wäre eine Übernahme der Macht durch Europa dort unten das Letzte, was ich mir wünschen würde. Dann würden die Griechen nämlich die Hand noch mehr aufhalten: "Jetzt habt ihr die Macht übernommen, jetzt müsst ihr uns helfen". Müssten wir in einem solchen Falle in der Tat. Deshalb: Finger weg vom Griechenvolk - in jeder Hinsicht. Keine Auflagen, aber auch keine Hilfszahlungen steuerehrlicher Nordeuropäer zum Ausgleich der dortigen Steuerhinterziehung mehr!
Wünschenswert wäre für Griechenland ein gesellschaftlicher Zusammenbruch und eine gewalttätige Revolution mit richtigem "terreur", der dann hoffentlich die Richtigen erschlägt!
Aber das wird natürlich nicht passieren: unsere kriminellen Kartell-Parteien werden unsere Steuergelder veruntreuen, um die infantilen Griechen ruhig zu stellen: Mammi Merkel, von den Griechen völlig zu Unrecht beschimpft, wird den lieben Griechen-Kindern auch in Zukunft (übrigens auch - entgegen den Vorstellungen Vieler in unserem Land - nach einem radikalen Schuldenschnitt!) von unserem Geld lustig Lollis spendieren!



ceterum censeo
Der Wundbrand zerfrisst das alte Europa,
weil es zu feige ist ein krankes Glied zu amputieren!


POPULISTISCHES MANIFEST
(für die Rettung von zwei Billionen Steuereuronen!):
Ein Gespenst geht um in Deutschland - das Gespenst einer europäischen Transferunion und Haftungsunion.
Im Herzland des alten Europa haben sich die Finanzinteressen mit sämtlichen Parteien des Bundestages zu einer unheiligen Hatz auf die Geldbörsen des Volkes verbündet:
·        Die Schwarzen Wendehälse (die unserem Bundesadler den Hals zum Pleitegeier wenden werden),
·        Die Roten Schafsnasen (vertrauensvoll-gutgläubig, wie wir Proletarier halt sind),
·        Die Grünen Postmaterialisten (Entmaterialisierer unserer Steuergelder wie unserer Wirtschaftskraft),
·        Die machtbesoffenen Blauen (gelb vor Feigheit und griechisch vor Klientelismus), und selbstverständlich auch
·        Die Blutroten (welch letztere die Steuergroschen unserer Witwen, Waisen und Arbeiter gerne auflagenlos, also in noch größerer Menge, gen Süden senden möchten).
Wo ist die Opposition im Volke, die nicht von unseren Regierenden wie von deren scheinoppositionellen Komplizen als Stammtischschwätzer verschrien worden wäre, wo die Oppositionspartei, welche sich der Verschleuderung der dem Volke abgepressten Tribute an die europäischen Verschwendungsbrüder wie an die unersättlichen Finanzmärkte widersetzt hätte?
Zweierlei geht aus dieser Tatsache hervor:
Das Volk wird von fast keinem einzigen Politiker als Macht anerkannt.
Es ist hohe Zeit, dass wir, das Volk, unsere Anschauungsweise, den Zweck unserer Besteuerung und unsere Tendenzen gegen die fortgesetzte Ausplünderung durch das Finanzkapital bzw. durch die Bewohner anderer Länder und durch seine/deren politische Helfershelfer vor der ganzen Welt offen darlegen und dem Märchen von dem grenzenlosen Langmut der Deutschen den Zorn des Volkes selbst entgegenstellen.

Textstand vom 11.11.2022

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