Dienstag, 12. Februar 2008

Déja vu? Déja vecu!

Dieser Handzettel lag kürzlich in unserem Briefkasten.
Als Kind habe ich manchmal irgendwelchen Metall-Schrott, Altpapier oder Lumpen (an Einzelheiten erinnere ich mich nicht mehr) zum Schrotthändler gebracht; da gab es dann ein paar Groschen dafür. Es fuhren damals auch noch Wagen von Schrotthändlern herum und haben wiederverwertbaren Abfall eingesammelt. Von Zeit zu Zeit hielten sie an, klingelten laut (so wie heute noch die bäuerlichen Direktvermarkter, oder auf dem Land die fahrbaren Bäcker- und Lebensmittelläden) und riefen in einem gedehnten Singsang: "Lumpen, Alteisen [mit der Betonung auf der 2. Silbe], Papier". Der Volks- oder Kindermund vervollständigte diesen Ausruf zu einem kompletten Satz mit der Ergänzung: "... ausgeschlagne Zähne, die sammeln wir".

Ich indes durfte eines Tages mit meinem angeschleppten Schrott wieder abziehen: er war wertlos geworden.

DDR-Bürger hatten in der kommunistischen Zero-Wirtschaft noch länger das Vergnügen (weiterer Text hier, hübsche Bildchen dazu gibt's da).

Und nun? Kommen die alten Zeiten zurück? Schrottsammler als Menetekel einer kommenden Ressourcenverknappung?
Dann erschauen wir nicht nur Altvertrautes wieder: wir erleben es auch.
In Not und Elend bin ich zwar nicht aufgewachsen, aber sonderlich komfortabel auch nicht. Doch das ist alles relativ: es hat schon und könnte auch wieder sehr viel schlechtere Zeiten (ge)geben als selbst die Nachkriegszeit es war (soweit ich sie bewusst erlebt habe, also ab den frühen 50er Jahren).




Textstand vom 13.02.2008. Auf meiner Webseite
http://www.beltwild.de/drusenreich_eins.htm
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